Es handelt sich wie schon oft gesagt nicht um ein Strafverfahren sondern um eine politische Entscheidung. Wenn ich irgendwelche Verträge mit anderen Ländern abschließe achte ich auch darauf, wie wahrscheinlich es ist, ob diese eingehalten werden. Wenn ich irgendwo Urlaub mache setze ich mich auch keiner erhöhten Gefahr aus.
Und es geht hier nicht um Kleinigkeiten. Der islamische "Würfel" hier hat viel mehr Felder, die uns Probleme machen, wie der deutsche "Würfel". Und weil wir millionenfach würfeln bekommen wir auch alle schlechten Felder sicher.
Entweder wir finden heraus, auf welches Feld der islamische "Würfel" mit großer Wahrscheinlichkeit fällt in Bezug auf einen Wurf (eine Person), oder wir würfeln besser nicht.
Das ist völlig rational, und alles andere ist ideologischer Nonsens.
Wo würde das denn aufhören? Was für ein "Würfel" müsste es denn sein? Wenn hier plötzlich Orcs auftauchen, von denen 90% bevorzugt Menschenfleisch essen während 10% es nicht tun. Sagen wir dann auch, dass die 10% nicht darunter leiden dürfen? Ich kann nicht sehen, dass das rational ist. Im Gegenteil ist das schlicht politisch korrekte Ideologie.
Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass der "islamische Würfel" auf eine unliebsame Seite fällt?
Wie groß ist der Anteil der Moslems, die irgendwie problematisch zu betrachten sind? Größer oder kleiner als der friedliche Rest?
Wir können ja mal beide Extreme betrachten: "Alle rein und behalten", sowie "alle ausnahmslos raus". Ich denke, wir sind uns alle einig, dass beide Extreme nicht sinnvoll sind. Es gibt ausländische Menschen, denen wir Schutz gewähren wollen und/oder deren Anwesenheit zumindest nicht stört. Dazu hat sich Deutschland auch durch die Anerkennung der Menschenrechte, der Genfer Konventionen bzw. des humanitären Völkerrechts (wovon die genfer Konventionen ein Teil sind) etc. verpflichtet.
Nun geht es darum, Kriterien zu schaffen, wen wir aufnehmen, wen dulden, und wen abschieben. Auch diese Kriterien dürfen Rechtsgrundlagen und diversen Vereinbahrungen nicht entgegenlaufen.
Desweiteren kennst Du bestimmt - als Philosoph - den kategorischen Imperativ von Kant. Handle stets so, dass es als Grundlage einer Maxime betrachtet werden kann. Dazu gehört auch der berühmte Merksatz: "Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu." Diese Überlegungen habe ich auch im Kopf, wenn ich mir überlege, wie ich diese Kriterien festlegen möchte, und wo ich die grenze zwischen Sicherheit und Schutzgewährung ziehen möchte.
Ich bin ein friedlicher Mensch, der keinem anderen Menschen körperlich schadet, sofern es nicht irgendwie "Notwehr" ist (ich bin KEIN Pazifist btw.). Da ist dann die erste Frage: Wie weit kann ich nötigenfalls meine "gute Gesinnung" mit realistischem Aufwand belegen? Da ich, in der Situation der Flüchtlinge jetzt, mir auch Schutz und Hilfe wünschen würde, setze ich die Kriterien genau da an, wie ich sie zu erfüllen in der Lage wäre, und nehme das Risiko in Kauf, was darüber hinaus geschieht.
Wer da härtere Kriterien bei den Flüchtlingen ansetzen will - wer also mehr auf Sicherheit setzt - müsste (Kant folgend) gleichzeitig auch sagen: "Ich billige anderen Menschen zu, mir KEINEN Schutz zu gewähren, mich abzuweisen und u.U. in den Tod oder Not zurück zu schicken."