Katholische Kirche verdammt den Glauben an Wiedergeburt

hast ja recht, chiavara. Meine Aussage war allein auf den Glauben der Reinkarnation gerichtet.

Und mit der Gefahr : Die Religionen laufen wirklich Gefahr, dass Menschen sich ihre Religion selbst zurecht "basteln". Ein bisschen von Buddha, ein paar Sachen aus dem Christentum, hier ein bisschen Naturglauben, eine Prise Islam, abgeschmeckt mit einem bisschen jüdischer Würze und fertig ist meine eigene Religion.

Dadurch werden die Religionen verwässert. Ob das schlecht oder gut ist, weiß ich wirklich nicht, denn es kommt allein auf das Ziel an, finde ich. Und gehört in einen anderen Thread :)

Wenn ich aber Christ bin, dann glaube ich an die Überwindung des Todes und die Auferstehung, sowie Jesus es getan hat. Das ist der zentrale Punkt im Christentum. Reinkarnation bedeutet eine frühzeitige Auferstehung ( der Seele ) von den Toten. Da das Reich Gottes noch nicht da ist, widerspricht dies dem christlichen Glauben. Ergo : Menschen, die an Reinkarnation glauben wollen, können dies auch tun. Jedoch gehören sie nicht mehr zur Christenheit und werden von der Kirche ausgeschlossen, bzw. mit dem Kirchenbann behängt. Auch die Kirche ändert sich ständig ( früher z.B. : Einbindung heidnischer Rituale in den Gottesdienst ), wenn auch langsam und behäbig. Aber in zentralen Punkten der Lehre Christi gibt es keine Diskussion und keine Änderungen mehr.
 
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In Wahrheit spricht die Bibel, und vor allem Jesus, andauernd von Wiedergeburt. Er sagt, dass die Seele jedes Menschen der nach den zehn Geboten lebt, in den Himmel kommt. Das ist Wiedergeburt in den himmlischen Reichen, und auch in allen anderen Religionen so zu finden.

Im Buddhismus ennt man 32 himmlische Reiche im Samsara (Zyklus von Geburt und Tod), in den höchsten davon leben die Götter und in den niedrigeren die Devas (himmlische Wesen). All diese Reiche und ihre Wesen sind für Menschen unsichtbar. -- Wer gutes Karma ansammelt, bzw. schlechtes Karma abbaut und nicht dazugewinnt durch negative Taten und Gedanken, der wird in höheren Ebenen wiedergeboren.

Ganz wichtig zu erkennen ist hierbei jedoch, dass all diese Reiche innerhalb Samsara liegen, und ein zurückfallen in niedrigere Ebenen fast unvermeidbar ist. - Daher streben Buddhisten dannach, Samsara zu verlassen, indem man Erleuchtung erlangt und der Geist (= die Seele) nicht mehr in Symbiose mit dem Körper wiedergeboren wird, sondern für sich alleine eins mit dem Universum (= Gott) wird. "Gott" ist hierbei allerdings im hindusitischen Sinne, als unpersönliches "Alles das ist" (Universum) zu verstehen.
 
Gott, oh, Gott, jetzt läuft mir die ganze Diskussion davon, ohne, dass ich alles beantworten kann.
Hora schrieb:
@Lars : Welche Passage meinst du denn genau ? Kann mich grad überhaupt nicht daran erinnern. Ach so, falls du die deutsche oder lateinische Textausgabe hast : Wegwerfen und die hebräische Version benutzen !
Du meinst wahrscheinlich, wo dies in der Bibel steht. Es steht in dem Heft: die Verfolgung von Vegetariern durch die Kirche /Verlag: das Brennglas. Da Papst Johannes III die Vegetarier schon verflucht hat und beides in dem Heft steht gehe ich davon aus, dass auch Johannes III dies gesagt hat

mfg
lars
 
Lieber Lars!

Ich persönlich glaube an viele Inkarnationen, an die Wiedergeburt hier auf der Erde, sowie an Inkarnationen in unterschiedlichen Dimensionen und Systemen. Ich bin katholisch getauft. Was auch immer die Kirche erfunden hat, um die Menschen zu begrenzen oder über sie Macht auszuüben, kann mich nicht erreichen, denn nichts kann etwas daran ändern, was wahrhaft ist.

Licht und Liebe,
Celine :kiss3: :banane: :kiss3:
 
Purelander schrieb:
In Wahrheit spricht die Bibel, und vor allem Jesus, andauernd von Wiedergeburt. Er sagt, dass die Seele jedes Menschen der nach den zehn Geboten lebt, in den Himmel kommt.
dazu hätte ich erstens gerne die genauen zitate,
zweitens möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass der begriff "seele" im christentum einen anderen bedeutungsinhalt hat, als in östlichen religionen. "seele" kommt vom hebräischen begriff "nefesch" und bezeichnet den ganzen menschen (wörtl. die "kehle" als pars pro toto) unter dem aspekt seines angewiesen-seins auf die göttliche lebenskraft.
 
Celine schrieb:
Ich persönlich glaube an viele Inkarnationen, an die Wiedergeburt hier auf der Erde, sowie an Inkarnationen in unterschiedlichen Dimensionen und Systemen. Ich bin katholisch getauft. Was auch immer die Kirche erfunden hat, um die Menschen zu begrenzen oder über sie Macht auszuüben, kann mich nicht erreichen, denn nichts kann etwas daran ändern, was wahrhaft ist.
Liebe Celine,
ganz meine Meinung!! Religionen sind für mich etwas Altmodisches, sie beschrenken dem Geist mehr als ihn zu fördern. Im Prinzip sind sie nichts mehr als Sekten. Sie hängen sich an tradition und Riten, lassen sich auf nichts neues ein.

Wenn ihr der Lehre, die so klar und rein ist, anhaften wollt, wenn ihr sie liebt, sie hüten wollt wie einen Schatz, wenn ihr euch an sie hängt, so versteht ihr nicht, wie sehr sie dem Floß ähnlich ist, welches nur gemacht wurde, um den Strom zu überqueren, doch nicht, sich auch danach noch an ihm festzuhalten.
--Buddha

Schade, dass sich nicht jede Religion an soetwas hält, dann währe sie keine Sekte mehr, sodern eine Lebenslehre!!!

m.f.G
Lars
 
weist die Kirche alles von sich, was ihr irgendwie andersartig erscheint.
Daher wundert mich das nicht, dass sie die Wiedergeburt ablehnen....

Liebe Grüße, Serafine
 
Serafine schrieb:
weist die Kirche alles von sich, was ihr irgendwie andersartig erscheint.
Daher wundert mich das nicht, dass sie die Wiedergeburt ablehnen....
also, jetzt fühl ich mich ignoriert. ich bin auch teil von "der kirche", meinen versuch einer erklärung nimmst du aber scheinbar nicht zur kenntnis.
 
Lars schrieb:
Religionen sind für mich etwas Altmodisches, sie beschrenken dem Geist mehr als ihn zu fördern. Sie lassen sich auf nichts neues ein.

In "bringing himself he has brought all newness". (Irenaeus), sagt ein berühmter Vertreter des Christentums.
Sich auf eine Religion wirklich einzulassen, ganz und gar, nicht mit Vorbehalt... lässt im glücklichen Fall eine Tiefe entdecken, die mit einem "sich alles Offenhalten" kaum erreicht würde und wo die Entdeckungen kein Ende nehmen.
 
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Hora schrieb:
*hüstel*
Auch wenn du es nicht explizit erwähnt hast, lässt doch diese Aussage einige Rückschlüsse auf deine Einstellung zu.
QUOTE]

Da ich nicht erkennen kann, welche Rückschlüsse Du ziehst, möchte ich etwas deutlicher werden, damit nicht möglicherweise "falsche Schlüsse" gezogen werden.


1998 hatte ich die Gelegenheit vor einem größeren Freundeskreis "Meine Gedanken über das Leben" oder "Ich, der suchende Mensch" zu erläutern.

Einen "Auszug" daraus möchte ich Euch meine lieben Freundinnen und Freunde, hier vorlegen.

Der große Lehrer, Jan Amos Comenius, schreibt in seinem Buch: „Labyrinth der Welt und Paradies des Herzens“ in der Einleitung:
„Schon lange besteht zwischen den Weisen die Frage, worin der Gipfel des Guten bestehe, damit sich das menschliche Verlangen darauf richten könne.
Wenn wir uns danach umsehen, so finden wir, daß nicht nur die Philosophen diese Frage stellen und zu beantworten suchen, sondern daß sich jeder Mensch nach einer vollkommenen Freude sehnt, und man entdeckt, daß alle Menschen sich von ihrem Herzen entfernen und in der Welt und ihren Reizen nach dem suchen, mit dem sie ihr Verlangen stillen können, nämlich dieser in Hab und Gut, jener in Genuß und Sinnlichkeit, ein anderer in Ruhm und Ehre, wieder ein anderer in Weisheit und Wissenschaft, noch ein anderer in fröhlichen Gesellschaften etc. Kurzum, alle suchen das Gute in weltlichen Dingen.
Aber daß man es dort nicht findet, dafür ist Salomo, der Weiseste unter den Menschen, ein Zeuge. Auch er begehrte zur Ruhe zu kommen, durchlief die ganze Welt und stellte zuletzt fest:
„Da haßte ich das Leben, denn das Tun, das unter der Sonne getan wird, war mir zuwider. Denn alles ist Wahnwitz und ein Haschen nach Wind.“
An einer anderen Stelle schreibt er: „Zwei Führer hatte ich, wie jeder, der in der Welt herumtappt: die Neugier des Geistes, die alles versucht: und jene Gewohnheit, die den Täuschungen der Welt die Farbe der Wahrheit gibt. Wenn du mit dem Auge des Verstandes ihnen nachgehst, erblickst du mit mir gleichsam das miserable Durcheinander deiner Mitwelt; wenn es dir anders vorkommen wird, dann wisse, daß auf deiner Nase die Brille der Verblendung sitzt, durch die du alles verkehrt siehst.“

Und in seiner Schrift: „Das einzig Notwendige“ schreibt er:
„Um uns zu strafen, hat der König des Weltalls den Schauplatz seiner Weisheit, diese um unseretwillen geschaffene Welt, für uns in ein Labyrinth verwandelt. Da hineingestoßen irren wir alle endlos umher.
Das bestätigt uns nicht nur Salomos und anderer Weisen Zeugnis, sondern das ist auch unsere eigene traurige, fortwährende Erfahrung. Denn die ganze Welt ist ein großes Labyrinth, in dem wieder unzählige kleinere sind und es gibt keinen, der nicht eines oder mehrere durchirrte.“ (Zitatende)

So wie nun der Mensch durch das Leben wandert, gleichsam wie durch ein Labyrinth irrt und ständig auf der Suche nach dem vollkommenen Glück ist, bin ich davon überzeugt, dass wir diese Suche nicht auf eine Inkarnation beschränken können, sondern einen sehr langen Weg gehen müssen, um an das Ziel zu kommen, um vom Rad der Wiedergeburt befreit zu werden.

Mit dieser Aussage möchte ich auf ein für mich zentrales Thema bei der Suche nach geistiger Erkenntnis überleiten.


„Reinkarnation und Karma“

Ein Bibelwort, das auf das Karma-Gesetz hinweist - das unabänderliche Gesetz von Ursache und Wirkung - das alles menschliche Leben beherrscht und zu seinem geistigen Ziele hinlenkt, möchte ich hier vorausschicken.
„Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird euch zugemessen werden.“ (Matth. 7, 1-2)

Hand in Hand mit dem Karma-Gesetz geht die Lehre von der Wiederverkörperung (Reinkarnation), dass nämlich jede einzelne Seele immer wieder in verschiedenen Körpern geboren wird und in die materielle Welt zurückkehrt, um hier viele Leben zu verbringen bis es ihr gelingt, die materielle Ebene zu überwinden, um ganz ins göttliche Licht zurückzukehren.
In den östlichen Religionen nennt man dies das Rad von Geburt und Tod. Diese beiden Gesetzmäßigkeiten sind so eng miteinander verflochten, dass man sie nicht trennen kann; das eine wirkt jeweils auf das andere ein.

Das Wort „Karma“ bedeutet „Tun“ und ist aus dem Sanskrit abgeleitet.
Es ist des Gesetz des Tuns und die Folge der Taten. Die Wirkungsweise besteht darin, dass jeder Täter die genaue und unerbittlich gerechte Belohnung, bzw. Vergeltung für alle seine Gedanken und Handlungen erhält, seien sie nun gut oder schlecht.
Gute Gedanken und Handlungen haben gutes Karma zur Folge, was sich als Glück und in allen Arten des Wohlergehens zeigt, sowohl in diesem als auch in zukünftigen Leben.
Schlechte Gedanken und Handlungen bewirken schlechtes Karma, was dann durch entsprechende Erfahrungen von Leid, Schmerz und Unglück bezahlt werden muß.

Der Suchende befindet sich immer zwischen widerstrebenden Gedanken und Gefühlen und es muß sein Bestreben sein, zu unterscheiden was gutes und schlechtes Karma schafft. Er muß sich dessen bewußt sein, dass die fünf menschlichen Leidenschaften – Habgier, Zorn, Neid, Eitelkeit und Sinnenlust – oder was den Fortschritt der Seele sonst noch behindern oder verzögern kann, falsch sind und unterdrückt werden müssen. Dass dies ein äußerst schweres Unterfangen ist, sagte schon Jesus mit dem Wort: „Selbst der Gerechte fällt sieben mal am Tage“.

Das dem Karma-Gesetz zugrunde liegende Prinzip ist einfach und logisch, und zwar, dass jedem Denken und Handeln die entsprechenden Ergebnisse folgen müssen.

Jene Welt, die wir nicht sehen, die unsichtbare Gedankenwelt, ist die wirkliche Welt der Ursachen. Die sichtbare Welt aber ist die Welt der Wirkungen. Darum ist es auch so wichtig, unser Denken zu beherrschen. Denn unsere Gedanken bestimmen unser künftiges Glück oder Unglück, sowie auch unseren geistigen Fortschritt oder Rückschritt. Wir sollten versuchen, unsere Gedanken so zu beherrschen, dass wir uns nicht zu schämen brauchten, wenn sie vor der ganzen Welt sichtbar wären.
In diesem Sinne gibt es ein geflügeltes Wort, dessen Verfasser mir unbekannt ist, es lautet:
„Jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat, alles bleibt und trägt Früchte.“

Es liegt also im göttlichen Plan, dass der Mensch selbst an seiner geistigen Wiedergeburt mitarbeitet, dafür wurde ihm vom Schöpfer der Welt der freie Wille mitgegeben. Ob der Mensch tatsächlich diesen freien Willen besitzt, wurde schon in vielfältiger Weise diskutiert, denn jeder weiß, dass wir ständig irgendwelchen Zwängen ausgesetzt sind, ob in der Familie, im Beruf oder in der Gesellschaft.
Statt von „freiem Willen“, sollte man besser von „freier Wahl“ sprechen, denn wir können uns nur immer wieder so oder so entscheiden und hier erkennen wir unsere Grenzen, aber mit unserer Entscheidung für diesen oder jenen Weg haben wir sehr wohl Einfluß auf unser Schicksal.

Das Ziel des Menschen ist: ein vollkommener Mensch zu werden, wer diese Aussage als anmaßend oder gar als Lästerung auffaßt, da nur Gott vollkommen sein kann, lese die Bergpredigt, dort steht bei Matth. 5,48: „Also sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“

Wenn die Menschen ihr höheres Selbst vergessen und ihren materiellen und triebhaften Wünschen frönen, haben sie natürlich die Freiheit dazu, aber sie ernten was sie gesät haben.
Alles, was zu uns kommt, kommt aus uns. Wenn wir das begreifen, werden wir nicht mehr andere anklagen, sondern uns selbst verantwortlich fühlen. Es wird uns dann nicht mehr schwer fallen, jenen zu vergeben, die uns gewollt oder ungewollt verletzten oder uns unrecht tun, denn wir erkennen darin, dass sie dem Herrn des Karmas als Instrument dienen und dass alles, was sie uns zugefügt haben, die Folge einer ähnlichen eigenen Tat aus der Vergangenheit ist.

Im „Vater unser“ heißt es: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Hier ist sicherlich eine entscheidende Gelegenheit, um eigenes Karma abzubauen.
Der andere Weg ist: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ (2.Mose 24) oder „Wie du mir, so ich dir“.
Und Jesus sagt dazu: „Wer von euch ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein“. (Joh. 8.7)

Um nun Schuld verdrängen zu können, wird diese immer wieder bei dem Anderen gesucht, nur nicht bei sich selbst.

In der stofflichen Welt ist alles nach Gesetz und Ordnung aufgebaut, und bereits Paracelsus lehrte, dass der Mikrokosmos nach dem gleichen Prinzip aufgebaut ist wie der Makrokosmos, was uns die moderne Naturwissenschaft bestätigte.

Und obwohl es bisher keinen Beweis dafür gibt, dass die geistige Welt ebenso Gesetzen unterworfen ist wie die Materie, lehren die östlichen Meister, dass wir davon überzeugt sein können, dass dem doch so ist.
Auch Jesus erklärte das Karma-Gesetz auf einfachste Art, indem er sagte: „Was der Mensch sät, das wird er ernten“.
Ebenso exakt wirkt das Karma-Gesetz im menschlichen Leben. Wenn jemand Liebe, Freundlichkeit, Wohlwollen und Gerechtigkeit übt, wird er sie auch wieder empfangen. Wenn aber sein Denken und Tun aus Zorn, Haß, Selbstsucht, Betrug oder verletzen Anderer besteht, wird er das Opfer entsprechender Behandlung, die ihm das Karma-Gesetz durch die Mitwirkung Anderer auferlegt.

Die Geschichte der Religionen zeigt uns, dass die Reinkarnation zu den ältesten Lehren gehört und auch heute wird sie bei vielen Völkern als untrennbarer und logischer Teil ihrer Lehren betrachtet. In den heiligen Schriften des alten Indien wird sie in vielen Einzelheiten erklärt. Auch die großen Philosophen Griechenlands und viele andere lehrten sie. Dadurch ist sie auch seit langem im Westen bekannt.
Diese Lehre wurde aber von den kirchlichen Instanzen so lange wie möglich als häretisch unterbunden und darauf verwiesen, dass es nur eine wahre Lehre gibt und zwar die, welche durch das Dogma bezeugt ist.

Um 325 n. Chr. beim Konzil von Nicäa unter Kaiser Konstantin dem Großen wurde aus machtpolitischen Gründen, nur noch das als wahr zugelassen, was auch heute noch offiziell als NT gelehrt wird. Entfernt wurde so die Lehre von der Reinkarnation und der vegetarischen Lebensweise, beides waren Bestandteile der frühchristlichen Zeit.
Um ihre Machtposition in den verschiedensten Religionen zu halten, haben die Mittler zwischen Gott und dem Menschen immer versucht, die Dinge so zu wenden, dass die Gläubigen mit der Aussicht auf ewige Verdammnis und die Höllenstrafen eingeschüchtert wurden.
Wenn alle Menschen mit dem Gesetz von Reinkarnation und Karma gründlich vertraut wären, wüßten sie, dass ein jeder sich selbst bestraft oder belohnt, und Verantwortungsbewußtsein würde an die Stelle von Einschüchterung treten.

Am Eingang des Apollotempels in Delphi war zu lesen:
„Mensch, erkenne dich selbst.“
Schafft es der Mensch, sich selbst zu erkennen, wird er in die Lage kommen von seinen Eitelkeiten, Leidenschaften und üblen Gewohnheiten abzulassen und seinen Mitmenschen im kosmischen oder göttlichen Sinne als seinen Bruder und als seine Schwester zu betrachten und anzunehmen.
Eine Volksweisheit sagt uns: Wir sind drei Personen in einer. Einmal, wie wir uns selbst sehen, einmal, wie uns die anderen sehen und einmal, wie wir wirklich sind.

Wenn wir uns selbst aus dieser Sicht, gleichsam wie von einer äußeren höheren Warte betrachten, werden wir erkennen, dass wir immer selbst verantwortlich sind und nie die Schuld für etwas Erlittenes auf unsere Mitmenschen abwälzen können bzw. dürfen.
Selten sagt jemand: Es ist meine Schuld.

In seinem Buch „Wiederholte Erdenleben“ schreibt der Verfasser Emil Bock: „Die Erkenntnis von dem wiederholten Erdenleben wird eine von den Quellen sein, aus denen der Mensch das höhere Selbstvertrauen und den Schicksalsmut schöpfen kann, deren er heute bedarf.
Mit seinem eigentlichen Wesen in einer lebendig schreitenden Ewigkeit wurzelnd, kann er sicher und zuversichtlich in der Zeit tätig sein.


Mag die Zeit, der er mit seinem gegenwärtigen Leben angehört, licht oder finster sein, in jedem Fall ist sie ein Stück auf dem großen Wege seines eigenen Werdens und Wirkens.
Er darf weiterbauen an dem Haus, zu dessen Baumeister er nicht erst jetzt berufen worden ist und an dem er schon vor Jahrtausenden mit gebaut hat.“ (Zitatende)

Der Dichter Novalis sagt: „Wähle ich nicht alle meine Schicksale seit Ewigkeiten selbst?“

Auch Goethe hat sich zu diesem Thema geäußert, er schreibt:

„Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser;
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muß es,
Ewig wechselnd.“

Leben für Leben sucht der Mensch wahres Glück zu finden, er sucht es im Reichtum, Ruhm, Sinnenfreuden und vielem mehr. Leben für Leben ist er in seine Kämpfe, seine Hoffnungen, Ängste und Sehnsüchte verwickelt. Im Unklaren über den wahren Zweck unserer Existenz, über das wahre Ziel hier auf Erden, stolpern und tasten wir im Dunkeln umher.

Suchende im Sinne von: „Suche nach dem Licht“ hat es zu allen Zeiten gegeben und diese suchenden Menschen haben gefühlt, dass es ein höheres Leben gibt. Deshalb ist die Suche nach dem Licht so alt wie die Menschheit und sie flehten zu Gott, er möge ihnen den rechten Weg weisen.
Vor vielen tausend Jahren hat es ein indischer Dichter in einer Upanishade in folgende Worte gebracht:
„Vom Unwirklichen führe uns zur Wirklichkeit,
Aus Dunkelheit führe uns zum Licht,
Vom Tode führe uns zur Unsterblichkeit.“

Ein letztes Mal möchte ich auf den Anfang meiner Ausführungen zurückkommen.
Suchende gab und gibt es überall und nicht umsonst gibt es hunderte von Religionen, Konfessionen, Sekten und Weltanschauungen.

Ein Bibelwort Jesu ist hier noch zu erwähnen:
„Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ (Matth. 7.7)


Das ist der Auftrag an den Menschen, um endgültig zu seinem Ausgangspunkt zurückzufinden.

So wandert der Suchende durch das Labyrinth des Lebens bis zu dem großartigen Augenblick, wenn sich das verborgene Tor öffnet und er zurückkehrt zu seinem Ursprung.
Dann wird er seine Gedanken und Werke erkennen und vor sich selbst und vor Gott bekennen und jetzt wird sich zeigen, ob es ihm gelungen ist, sein irdisches Leben zu nutzen, um vom Rad der Wiedergeburt befreit zu werden und somit die stoffliche Seinsebene überwunden ist.

„Gottes Mühlen mahlen langsam, aber äußerst fein“, sagt ein bekanntes Sprichwort. Auch hier wird einwandfrei das Wissen der Menschen um die Gesetze von Karma und Wiedergeburt zum Ausdruck gebracht.

Möge es uns allen gelingen, auf unserer Suche, dieses Mühlrad des Lebens zu überwinden, indem wir aufrichtigen Geistes, nach unserer von Gott vorgegebenen Bestimmung suchen und wir eines Tages mit Entzücken dem göttlichen Licht entgegengehen können.

Mit freundlichen Grüßen
Jan Amos
 
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