Liebe Juppi,
eine Doppelmoral ist es in diesem Fall für mich nicht, weil die Geschlechter einfach unterschiedlich sind. Die unterschiedlichen Bewertungen empfinde ich als ein tief in uns verankertes Wissen oder Gefühl, das sich bei diesem Thema stark bemerkbar macht. Es ist ein Urinstinkt. Ich finde es auf keinen Fall sexuell selbstbestimmt, wenn eine Frau so lebt, sondern es fühlt sich für mich so an "Da stimmt was nicht". Ich kann unterscheiden, wenn mir mein Verstand was sagt, z.B. "Das tut man nicht", oder ob es ein Gefühl ist, das sagt, "Da passt was nicht".
Hi Lilith!
Ungleiche Bewertungen sind in meinen Augen in erster Linie nun einmal ungerecht. Das empfindet wohl jedenfalls mein Mars im Schützen so....
Und mit dem, was weiblich und was männlich zu sein hat, habe ich mit meinem starken Uranuseinfluss eh meine Probleme. Z.B. traute man vor rund 100 Jahren den Frauen nicht zu, geistig dazu in der Lage zu sein, um zu studieren. Die Fähigkeiten dafür wurden ihnen ganz einfach abgesprochen.
Frauen in Führungspositionen und am "Hebel der Macht"? Damals undenkbar. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß nicht die Frauen dies alles nicht konnten, sondern die ihnen zugeschriebenen Konditionierungen waren ganz einfach falsch. Aber viele Frauen glaubten das sogar selber, weil man es ihnen immer und immer wieder suggeriert hatte. So etwas nennt man dann wohl "selbsterfüllende Prophezeihung". Übertragen auf das Thema "Sex" ist dies heute wohl immer noch der Fall.....
Man braucht offensichtlich jemandem nur lange genug einzutrichtern, daß eine Gruppe, ein Geschlecht oder Rasse generell dies oder jenes nicht kann oder empfindet, damit es sich tief in das Bewusstsein des Kollektivs eingräbt. Hätte man dem weißen Amerika von vor 100 Jahren gesagt, daß sie einmal einen schwarzen Präsidenten hätten, sie hätten es nicht geglaubt, denn den Schwarzen sprach man höchstens den Verstand eines Kindes zu.
Zurück zum Sex: Ich habe eine Bekannte, die sich ebenfalls mit Astrologie beschäftigt. Sie hat die Venus im Skorpion und ist sexuell mehr als rege. Sie ärgert sich immer schwarz, wenn ihr gegenüber wieder einmal geäußert wird, dass eine Frau "so etwas nicht tut". Sie spricht aber ganz offen aus, dass sie den unverbindlichen Sex geniesst, mehr noch als den in einer Beziehung, weil ihr das ganze Beziehungsdingsbums auf die Nerven geht......
Ich meine, jeder hat doch ein anderes Empfinden, sei es nun Mann oder Frau. Ich wiederum habe ja diese Venus/Saturn Opp. und das letzte was ich mir vorstellen kann ist, mein sexuelles Vergnügen in einem Swinger-Club zu suchen. Rudel-Bumsen ist nicht mein Fall. Aber dennoch bin ich in der Lage zu erkennen, dass dies meine alleinige subjektive Vorliebe ist, mein
eigener sexueller Geschmack.
Und nun sind ja auch nicht alle Männer so gestrickt, dass sie gleich jede Frau bespringen müssen. Sehr viele von ihnen leben völlig monogam und das seit Jahren oder Jahrzehnten mit ein und derselben Frau.
Ich denke, wir sollten mehr das einzelnen Individuum in die Freiheit entlassen, der dann eigenverantwortlich entscheidet, was er/sie braucht oder eben nicht braucht, auch wenn wir unseren Zwang, jemanden in eine bestimmte Schublade stecken zu wollen, unterdrücken müssen. Schubladen haben ja etwas beruhigendes an sich. Man weiß dann: alles ist in bester "Ordnung" und es läuft so, wie es immer lief.

Aber ich glaube, dass sich dieses "Schubladendenken" im Wassermannzeitalter überholt hat und alte Verkrustungen oder Konditionierungen, die einfach nicht mehr in die neue Zeit passen, aus unserem Leben verschwinden werden.
Liebe Grüße
Juppi