Ich finde die Art der Inklusion, wie sie leider auch nicht selten stattfindet, nicht immer gelungen. Da muss auf die Situation des Kindes geschaut werden. In der Grundschule (oder im Kindergarten) gestaltet sich die Inklusion von geistig behinderten Kindern (nur als Beispiel) oft einfacher als später. Wenn sich eine Dreijährige wie eine Eineinhalbjährige verhält, fällt dies noch nicht so sehr auf. Man muss aber im Blick behalten, dass der Abstand zu Gleichaltrigen immer größer wird.
In vielen Fällen ist es möglich, Kinder auch zieldifferent zu unterrichten. Trotzdem können sie denn Lehrstoff in verschlankter Version bearbeiten und hierin gute Ergebnisse erzielen. Entsprechendes Material wurde zunehmend angepasst.
Schwieriger ist es im Hinblick auf Freundschaften.
In meiner Kindheit spielten wir Nachbarskinder oft auf dem Spielplatz in der Nähe - aber uns war allen klar, dass wir auf E. aufpassen mussten. Später wandelten sich unsere Interessen. Wir lasen die BRAVO, E. Kinderbücher. Wir schminkten uns, E. brachten wir zum Besuch ein Malbuch mit. Wir hörten Take That, E. Benjamin Blümchen.
Es wäre ein Betrug an E. gewesen, ihr im Zuge der Inklusion Menschen vorzuenthalten, die nicht nur nett auf ihre Interessen eingingen - sondern sie wirklich teilten.