Damit verurteilst du. Und genau diese Haltensweise ist mit ein Grund, warum die Welt so ist wie sie ist.
Ich sehe darin keine Verurteilung. Aber da ich ja deine Glaubensvorstellungen nicht teile, hätte ich auch mit Verurteilungen und Wertungen keine Probleme.
Dass die Welt so ist wie sie ist, liegt also deiner Ansicht nach daran, dass nicht alle blindlings sich selbst und anderen was vormachen oder sich in irgendwelche obskure Heils- oder Erlösungslehren flüchten? Interessante Realitätsflucht! Kenne ich nur zu gut.
Demnach würden sich Irrtümer dadurch verändern, indem man sie bestätigt, weiter wirken lässt, sie füttert und fördert, nicht dadurch dann jemand auf die Irrtümer hinweist oder sie korrigiert? Ah ja.
Die einzige sinnvolle Frage wäre, ist oder war die Beurteilung zutreffend oder nicht. Und dafür muss man eben bereit sein, selbst die Verantwotung zu übernehmen, auch im Bewusstsein, sich selbst irren zu können.
Ich könnte Leute wie dich umgekehrt ja auch fragen, warum ihr so viel Angst davor habt, dafür, was ihr euch und anderen antut, beurteilt zu werden, dass ihr das Urteilen und Werten aus lauter Angst vor den Folgen für euch selbst tabuisiert.
Hast du Angst? Angst ist das Gegenteil von Vertrauen (in Gott), und das ist ein eher schlechter Ratgeber. Wenn du nicht mitspielen willst, dann befreie dich innerlich davon, es liegt an dir. Damit meine ich nicht, dass du irgendwohin auswandern sollst (nur, damit du nicht auf diese Idee kommst).
Mir ist schon klar, dass du das innerhalb dessen, das du sicherlich brav und eifrig gelernt hast, und an das du glaubst, gar nicht mehr anders sehen kannst.
Angst kann ein schlechter Ratgeber sein, oder in bestimmten Momenten sogar nützlich, angebracht oder lebensrettend sein. Muss jemand eben klar erkennen können was tatsächlich gerade angesagt ist.
Außerdem sprach ich nicht über meine Angst.