2 fragen an die religion-experten

mina11

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ungefähr im südöstlichen österreich
hallo,

mich beschäftigt das thema religion sehr und ich bin auch sehr interessiert an den verschiedenen ansätzen der glaubensrichtungen. ;)

deswegen hab ich 2 fragen zum thema religion und würde mich freuen wenn sie mir jemand beantworten könnte.

1. im buddhismus glaubt man ja an die reinkarnation der seele und buddha ist ja in dem sinne kein gott, sondern es hat quasi jeder die möglichkeit "buddha-schaft" zu erreichen.
meine frage ist jetzt; was glauben die buddhisten woher die seelen kommen?? also mir ist klar, wie das mit der wiedergeburt usw. gemeint ist, allerdings müssen ja die seelen irgendwann einmal "entstanden" sein und da würde mich eben interessieren was der buddhistische glaube dazu sagt.

die 2. frage ist zum thema katholischer glaube...
im islam und im judentum gibt es ja eine mystische auslegungen der jeweiligen religion.
also im islam gibt es den sufismus und im judentum kabbala. und wenn ich das richtig verstehe sind beide mystische oder esoterische zweige die aus der religion entstanden.
gibt es sowas auch bei den christen???
ich meine eine mystische christen-bewegung sozusagen...

würde mich freuen wenn mir jemand diese fragen beantworten könnte. :)

lg mina11
 
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hallo,

mich beschäftigt das thema religion sehr und ich bin auch sehr interessiert an den verschiedenen ansätzen der glaubensrichtungen. ;)

...

.....würde mich freuen wenn mir jemand diese fragen beantworten könnte. :)

Hallo Mina,

ich denke wenn man über Religion spricht, ist das Hauptproblem, das was ein jeder darunter versteht. So gibt es jene, die es als ein 'Glaubenssystem' verstehen, oder ein 'Regelwerk', dem man nachgehen muss, bis hin zu jenen mit dem Heimweh nach Gott, wieder 'zuhause' zu SEIN, welches das 'religare' , die Rückbindung meint.

Zu Deinen Fragen kann ich leider nicht viel sagen und das, was in den Religionen geglaubt wird, oder geglaubt werden muss, hat mich nie interessiert, aber ich denke, dass Jesus ein Mystiker war,

Ich weiß nicht was die Buddhisten glauben, aber Seelen müssen nicht notwendig entstanden sein. Der Punkt ist ja (nur), das die 'schlafende Seele' 'erwacht', sich selbst bewusst wird, und ...


Im Majjhima Nikaya, M. 26. (III,6) Ariyapariyesana Sutta habe ich von dem Buddha folgendes gelesen:


'Nicht diese Lehre führt zur Abkehr, zur Wendung, zur Auflösung, zur Aufhebung, zur Durchschauung, zur Erwachung, zur Erlöschung, sondern nur zur Einkehr in das Reich der Grenze möglicher Wahrnehmung.' Und ich, fand diese Lehre ungenügend, ihr Mönche, und unbefriedigt von ihr zog ich fort.

' .. Dort sah ich einen entzückenden Fleck Erde: einen heiteren Waldesgrund, einen hell strömenden Fluss, zum Baden geeignet, erfreulich, und rings umher Wiesen und Felder. Da kam mir, ihr Mönche, der Gedanke: 'Entzückend, wahrlich, ist dieser Fleck Erde! Heiter ist der Waldesgrund, der Fluss strömt hell dahin, zum Baden geeignet, erfreulich, und rings umher liegen Wiesen und Felder. Das genügt wohl einem Askese begehrenden edlen Sohne zur Askese.'

Und ich setzte mich nun, ihr Mönche, dort nieder: 'Das genügt zur Askese.'

"Und der ich, ihr Mönche, selber der Geburt unterworfen, das Elend dieses Naturgesetzes merkend, die geburtlose unvergleichliche Sicherheit, ..

Die klare Gewißheit ging mir nun auf:

'Für ewig bin erlöst ich, Das ist das letzte Leben, Und nicht mehr gibt es Wiedersein.'

"Da kam mir, ihr Mönche, der Gedanke: 'Entdeckt hab' ich diese tiefe Satzung, die schwer zu gewahren, schwer zu erkunden ist, die stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche.

'Erschlossen sind zur Ewigkeit die Tore:
Wer Ohren hat zu hören komm' und höre.
Den Anstoß ahnend wahrt' ich unberedsam
Das köstlich Edle vor den Menschen, Brahma.'

"Allüberwinder, Allerkenner bin ich,
Von allen Dingen ewig abgeschieden,
Verlassend alles, lebenswahngeläutert,
Durch mich allein belehrt, wen kann ich nennen ?

"Kein Lehrer hat mich aufgeklärt,
Kein Wesen gibt es, das mir gleicht,
Die Welt mit ihren Göttern hat
Nicht Einen Ebenbürtigen.

" ... nach Vollendung des Sinnens und Gedenkens erwirkt der Mönch die innere Meeresstille, die Einheit des Gemütes, die von Sinnen, von Gedenken freie, in der Einigung geborene selige Heiterkeit, die Weihe der zweiten Schauung. "



Diese Bewusstheit - im Bewusstsein (hier auf der Erde) 'der Geburt unterworfen', ist der mystische Schlüssel für das Beenden der Wiedergeburten der Seele in einen Körper - von dem alle (!) Mystiker sprachen, sangen, in Parabeln oder Gedichte fasten.

T.
 
hallo mina11,

1. frage: ja
Ja??? wie jetzt... ja??? die Frage war ja WOHER kommt die Seele? aus dem "ja"?? :D

wenn das bedeutet "ja es gibt eine solche mystisch-esoterische bewegung" dann würde mich interessiern welche es ist bzw. wie sie heißt???
du hast praktisch noch eine frage frei.

danke, aber im moment hab ich nur die zwei oberen ;)
 
Die Buddhisten stellen die Frage nach der Entstehung gar nicht, denn als Buddhist lebt man in der Gegenwart, und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft. Wenn man als Buddhist aber tiefer gehen will, dann gibt es Zeit überhaupt nicht, das heißt, es gibt keinen Anfang und kein Ende einer Seele und keinen Anfang und kein Ende eines Seelenpools, der in der westlichen MYSTIK Schöpfer genannt werden würde.
Im Klartext die Antwort auf die Fage nach dem Beginn der Seele muss lauten: Die Vorstellung eines Seelenbeginns ist von vornherein falsch gestellt, denn Zeit existiert nur in einem bestimmten Universum aber nicht generell.

Christliche Mystik gibt es. In Asien ist es Herz-Jesu-Mystik im Westen hilft Franz von Asissi, Meister Eckehart, Thomas-Evangelium. Der christliche Mystiker geht in einen Mönchsorden oder besser er geht aus dem Mönchsorden heraus, lebt anständig, gesund, interessiert sich mit seinem Herzen für die ganze Schöpfung und TUT etwas positives für die Schöpfung und fühlt sich VERANTWORTLICH für die Schöfung (zu der auch die inkarnierten Menschen gehören), darüber hinaus kann er noch studieren und MEDITIEREN.
Anstatt zu meditieren ist kreative oder soziale Tätigkeit genauso wertvoll.
Wichtig ist, dass er den religiösen Unsinn erkennt, dass er sein Herz öffnet und wenn er nicht meditiert die Augen aufreißt und beobachtet. Ein wichtiger Einstieg in die Mystik ist: Nichts zu bewerten, also nicht sagen das ist besser als jenes.
Ich freue mich über Deine weiteren Fragen!

L. G.
Paolo
 
Hallo Mina,


Zu Deinen Fragen kann ich leider nicht viel sagen und das, was in den Religionen geglaubt wird, oder geglaubt werden muss, hat mich nie interessiert, aber ich denke, dass Jesus ein Mystiker war,

ja das glaub ich auch, ich glaube aber dass er heutzutage von vielen falsch verstanden wird.
deswegen haben für mich die mystischen zweige der einzelnen religionen irgendwie mehr wert, denn mir kommt vor, dass die aussagen in diesen "richtiger" ausgelegt werden.

Ich weiß nicht was die Buddhisten glauben, aber Seelen müssen nicht notwendig entstanden sein. Der Punkt ist ja (nur), das die 'schlafende Seele' 'erwacht', sich selbst bewusst wird, und ...

...


Diese Bewusstheit - im Bewusstsein (hier auf der Erde) 'der Geburt unterworfen', ist der mystische Schlüssel für das Beenden der Wiedergeburten der Seele in einen Körper - von dem alle (!) Mystiker sprachen, sangen, in Parabeln oder Gedichte fasten.

ja aber irgendwoher muß die seele ja kommen und ich frage mich halt ob es im buddhismus dann auch so eine art "gott" gibt, der die seelen irgendwann erschaffen hat.

das mit "der geburt unterworfen" is übrigens auch sehr interessant...

lg mina11
 
Die Buddhisten stellen die Frage nach der Entstehung gar nicht, denn als Buddhist lebt man in der Gegenwart, und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft. Wenn man als Buddhist aber tiefer gehen will, dann gibt es Zeit überhaupt nicht, das heißt, es gibt keinen Anfang und kein Ende einer Seele und keinen Anfang und kein Ende eines Seelenpools, der in der westlichen MYSTIK Schöpfer genannt werden würde.
Im Klartext die Antwort auf die Fage nach dem Beginn der Seele muss lauten: Die Vorstellung eines Seelenbeginns ist von vornherein falsch gestellt, denn Zeit existiert nur in einem bestimmten Universum aber nicht generell.

ok, das klingt einleuchtend!!

Christliche Mystik gibt es. In Asien ist es Herz-Jesu-Mystik im Westen hilft Franz von Asissi, Meister Eckehart, Thomas-Evangelium. Der christliche Mystiker geht in einen Mönchsorden oder besser er geht aus dem Mönchsorden heraus, lebt anständig, gesund, interessiert sich mit seinem Herzen für die ganze Schöpfung und TUT etwas positives für die Schöpfung und fühlt sich VERANTWORTLICH für die Schöfung (zu der auch die inkarnierten Menschen gehören), darüber hinaus kann er noch studieren und MEDITIEREN.
Anstatt zu meditieren ist kreative oder soziale Tätigkeit genauso wertvoll.
Wichtig ist, dass er den religiösen Unsinn erkennt, dass er sein Herz öffnet und wenn er nicht meditiert die Augen aufreißt und beobachtet. Ein wichtiger Einstieg in die Mystik ist: Nichts zu bewerten, also nicht sagen das ist besser als jenes.
Ich freue mich über Deine weiteren Fragen!

L. G.
Paolo

vielen dank!!
 
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