da ich die diskussion losgetreten hab:
mir ging es nur darum, dass man nicht zu sehr probieren sollte ein ziel zu erreichen. die sichtweise des zieles ist ja nur ein gegenmittel zu dem planenden geist, der etwas erreichen will. es gibt für das selbst aber nichts zu erreichen.
huhu raterZ, inwiefern ist die Sichtweise des Zieles ein "Gegenmittel" zu dem planenden Geist, der etwas erreichen will? Erklärst Du mir's?
Ich denke bisher so: Ziel führt zu Plan. Immer, egal ob der Plan bewußt ist oder nicht, es existiert ein Plan, sobald ein Ziel vorhanden ist. Man kann dem Plan dann folgen - egal wer den Plan bereitstellt. Man muß den Plan ja gar nicht selber kennen, denn man erlebt ja die geplanten Maßnahmen. (Man hat dann die Wahl, die Maßnahmen abzulehnen oder anzumnehmen.)
Ich denke bisher so: ein Ziel existiert nicht für sich. Sondern es existiert nur im Auge eines Betrachters, durch eine Fokussierung auf dasselbe. Also auf das Ziel, nicht auf das Auge.

Wenn dann das Ziel dem Auge des Betrachters sympathisch erscheint oder es in irgendeineer Weise erstrebenswert ist, bildet sich Absicht. Das kann die Absicht des Erreichens des Zieles sein oder die Absicht des Vermeidens desselben. Ist egal.
Absicht generiert Energie in Richtung Zukunft - selbst wenn das Ziel in der Vergangenheit liegen sollte, z.B. beim Rückgewinnen einer Erinnerung.
In der zur Zukunft hinschreitenden Gegenwart, also im Hier und Jetzt, ergibt sich dann das Abspielen einer Geschichte, das ist der Weg zum Ziel. Und diese Geschichte kann ich leben oder nicht - ist egal. Denn: es steht so oder so ein Plan dahinter, denn ganz allein durch das Existieren von Absicht entsteht immer ein Plan und wird immer ein Plan genutzt. Und sei es der geplante, natürliche Ablauf irgendeiner Natur, auf den ich mich aufsetze und meinen natürlichen Wegen folge.
Angewandt auf die Meditation: Jegliche Beschäftigung mit irgendeinem Ziel löst Energien aus. Es ist egal, ob man das Ziel Erreichen will oder es vermeiden: es bildet sich stets Absicht und damit auch die Energie zu stagnieren und etwas Bestimmtes tun und haben zu wollen oder auch nicht und dies beeinflusst das Sein negativ. Vom Grundsatz her. Das ist wohl klar, weil logisch. Im Sein ist ja keine Beeinflussung außer der natürlichen.
Daher: damit überhaupt ein Meditations-"Prozess" in Gang kommen kann aus dem natürlichen Sein heraus, (und nicht nur Leben stattfindet), muß der Mensch einen "Trick" anwenden. Also zum Beispiel: gib ihm ein Ziel, damit er eine Absicht entwickelt und auf einen Weg gelangt. Oder gib ihm eine Methode, oder eine Erklärung, oder eine Glaubensgeschichte. Ist egal.
(Wie einfach dagegen ist die Betrachtung einer Blume.)
Wenn wir das sehen, daß wir im Grunde nur durch all diese spirituellen Dinge aus unserer Mitte genommen werden, um zu einem bestimmten Ziel zu finden auf einem von Anderen gemachten Plan, dann erscheint das nicht nur sympathisch. Sondern eher unfrei und beengend. Aber: ist egal.
Denn:
dass es all diese Weginitialisierungen und -beschreibungen gibt, ist "nötig". Es ist nicht notwendig, es wendet keine Not von Menschen ab. Aber es ist "nötig". Es bestimmt den "guten Ton", setzt die "Note" im Menschen. Der Ton, auf dem "Er" schwingt. "Gott" formt ja als übergeordnetes Zentrum auch Sprache, durch deren Qualität sich dieser Wert dann bemißt ebenso wie im Verhalten. Es sind "Schulen".
Daher verstehe ich also nicht, warum "Ziel" ein Gegenmittel gegen "Plan" sein soll, weil das alles aus dem gleichen Klumpatsch kommt. Und den gleichen Klumpatsch verursacht. (also erklärstes mir schön, danke Dir.)
und ich bewerte buddhismus daran, ob es funktioniert, oder nicht. im zen gibt es als resultat immernoch erleuchtungs erlebnisse.
Meinst DU nicht, daß es die immer und überall gibt?
Ach und welche Bedeutung mißt Du eigentlich Erlebnissen bei?
1000 Küsse,
TrixiMaus