Einiges zu Pranayama

gelassen

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28. November 2007
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Hallo,

Ich bin am Anfang meiner Pranayama Praxis und habe einige Fragen um einen möglichst reibungslosen Einstieg in die Atemtechniken des Yoga zu haben.

Derzeit mache ich jeden Tag Morgens und Abends eine Pranayama-Session bestehend aus:
Bhastrika, Kapalabhati und Anuloma Viloma. Eine Session dauert im Schnitt 25 Minuten. Anschließend meditiere ich für 30 Minuten.


Fragen zu Bhastrika:

Laut dem Buch "Wissenschaft des Pranayama" von Swami Sivananda das unter anderem auch im folgenden Link zur Verfügung gestellt wurde steht zu Bhastrika Folgendes:

Link zum Buch: http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/BuchPranayama/Pranayama.htm

Sitze im Lotussitz (Anfänger im Schneidersitz), halte Rumpf, Nacken und Kopf aufrecht. Schließe den Mund. Atme als nächstes zehn mal rasch ein und aus wie der Blasebalg des Schmieds. Bauch und Brust dabei gleichmäßig ausdehnen und zusammenziehen. Wenn Du diese Atemübung machst, entsteht ein zischender Klang. Der Übende sollte mit einer raschen Folge von Ein- und Ausatmungen beginnen. Wenn die für eine Runde erforderliche Anzahl von Wiederholungen, sagen wir zehn, beendet ist, folgt auf das letzte Ausstoßen die tiefst mögliche Einatmung.
Der Atem wird dann angehalten, solange es möglich ist. Dann wird sehr langsam und tiefst möglich ausgeatmet. Das Ende dieser tiefen Ausatmung schließt eine Runde Bhastrika ab.
Mache nach einer Runde eine kurze Pause von einigen normalen Atemzügen. Dies wird Dir Erleichterung verschaffen und Dich für die zweite Runde vorbereiten.
Du kannst täglich 3 Runden am Morgen ausführen. Wenn Du willst, kannst Du auch drei weitere Runden am Abend praktizieren.

Dazu habe ich mir folgendes Video von Swami Ramdev angeschaut um die oben erwähnten Pranayama Übungen zu verinnerlichen: http://video.google.com/videoplay?docid=-386913693756370208&q=ramdev&hl=en

Bei 01:30 sieht man die korrekte Bhastrika Ausführung laut Swami Ramdev, ohne Luftanhalten, wie es Swami Sivananda rät.

* Wie kommt diese Abweichung der Übungsbeschreibung zustande?

* Soll man Bhastrika mit oder ohne Luftanhalten am Ende praktizieren?

* Swami Ramdev rät im Video min. 2 Minuten und max. 5 Minuten Bhastrika zu machen. Bezieht er sich dabei auf nur eine Runde oder insgesamt?


Fragen zu Kapalabhati:

Swami Sivananda in "Die Wissenschaft des Pranayama" schreibt dazu:
Sitze in Padmasana (Lotussitz). Halte die Hände auf den Knien. Schließe die Augen. Führe Puraka (Einatmen) und Rechaka (Ausatmen) schnell und kraftvoll aus. Bei dieser Übung beginnt man zu schwitzen. Denjenigen, die in Kapalabhati sehr erfahren sind, fällt Bhastrika sehr leicht. In diesem Pranayama gibt es kein Kumbhaka (Anhalten). Rechaka (Ausatmen) spielt die dominierende Rolle. Puraka (Einatmen) ist sanft, langsam und lang (Dirgha). Rechaka (Ausatmen) sollte jedoch schnell und forciert ausgeführt werden, durch Kontraktion der Bauchmuskeln mit einem nach hinten gerichteten Schub. Entspanne während des Purakas (Einatmen) Deine Bauchmuskeln. Der Kopf sollte nicht gebeugt und die Wirbelsäule nicht gekrümmt sein. Kopf und Rumpf sollten aufgerichtet sein. Plötzliche Ausstöße des Atems folgen aufeinander wie in Bhastrika. Zu Beginn kannst Du mit einer Ausatmung pro Sekunde starten. Allmählich kannst Du dann zwei Ausatmungen pro Sekunde machen. Morgens mit einer Runde von 10 Ausatmungen starten. In der zweiten Woche eine Runde am Abend praktizieren. In der dritten Woche zwei Runden am Morgen und zwei Runden am Abend ausführen. Steigere Dich jede Woche allmählich und vorsichtig um jeweils 10 Ausatmungen pro Runde, bis Du 120 Ausatmungen pro Runde erreichst.

Yoga-Vidya empfiehlt Folgendes:

Link: http://www.yoga-vidya.de/Asana_Uebungsplaene/Kapalabhati.html

Setze Dich gerade hin, halte die Hände auf den Knien und die Augen geschlossen.
3-4 Sekunden lang einatmen dabei Bauch hinaus. Dann 3-4 Sekunden lang ausatmen, dabei Bauch hinein. Atme so etwa 3-8 Atemzüge lang.
Dann beginne mit dem eigentlichen Kapalabhati: Atme sehr schnell aus und 2 Mal so langsam entspannt ein. (Meist reicht es aus, den Atem von selbst einströmen zu lassen - also forciertes Ausatmen und langsameres Einatmen) Wiederhole es etwa 20 bis 100 Mal...
Dann atme 1-2 Mal normal ein und aus. Dann atme bequem ein, und fülle die Lungen zu 3/4. Halte die Luft an. Konzentriere Dich auf den Bauch, die Wirbelsäule, den Punkt zwischen den Augenbrauen oder die Schädeldecke. Halte die Luft so lange an, wie es Dir angenehm ist (20-120 Sekunden). Dann atme 2-4 Mal normal ein und aus und fahre dann fort mit der nächsten Runde.
Übe 1-5 Runden, klassisch sind 3 Runden.

Swami Ramdev meint, dass man 40x atmen soll und sich dabei auf das Wurzelchakra konzentrieren soll. Dabei erwähnt er, dass man min. 5 Minuten und max. 10 Minuten für Kapalabhati brauchen soll.

* Swami Sivananda meint in seiner Anleitung, dass bei Kapalbhati keine Luft angehalten werden soll, Yoga-Vidya empfiehlt aber eine Luftanhaltung am Ende. Was emfiehlt man einem Anfänger?

* Meint Swami Ramdev, dass eine Runde aus 40x Ein- bzw. Ausatmungen besteht?


Fragen zu Anuloma Viloma:

Yoga-Vidya zu der Wechselatmung unter folgendem Link: http://www.yoga-vidya.de/Asana_Uebungsplaene/Wechselatmung.html

Setze Dich gerade hin, Augen geschlossen...
Hebe die rechte Hand. Schließe mit dem rechten Daumen das rechte Nasenloch. Atme durch das linke Nasenloch 4 Sekunden lang ein. Dabei geht der Bauch nach vorne. Fülle die Lungen zu etwa 3/4.
Schließe beide Nasenlöcher mit Daumen und Ringfinger und halte die Luft 4 Sekunden lang an.
Öffne das rechte Nasenloch und atme durch das rechte Nasenloch 8 Sekunden lang aus. Leere die Lungen dabei (fast) vollständig.
Halte das linke Nasenloch geschlossen und atme durch das rechte Nasenloch 4 Sekunden lang ein.
Schließe beide Nasenlöcher und halte die Luft 4 Sekunden lang an.
Öffne das linke Nasenloch und atme 8 Sekunden lang durch das linke Nasenloch aus.
Beginne wieder von vorne...

* Swami Ramdev zeigt die Wechselatmung aber ohne Luftanhalten und erwähnt, dass man diese Übung für 10 Minuten ausführen soll. Was ist für einen Anfänger empfehlenswert?


Allgemeine Fragen zu Pranayama:

* Wie kann man Pranayama und Meditation mit mäßigem Bodybuilding (mittlere Intensität 2-3 Woche) vereinen?

* Welche Atmung empfiehlt man zwischen den Atemübungen? 3 Sek. einatmen und dann 3 Sek. ausatmen?

* Ist die Reihenfolge Bhastrika > Kapalabhati > Anuloma Viloma sinnvoll? Was kann man verbessern?


Aufrichtig dankend und Bestes wünschend,

gelassen
 
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Hallo Gelassen!

Hast Du denn einen Lehrer?

Ich mache seit 2 Jahren Pranayama Yoga, bin total begeistert.
Aber all diese Erklaerungen.
Ich meine, nach eininger Uebung geht entspannt man sich sehr schnell und tief und kann dann nicht mehr darueber nachdenken, welches Chakra man aktiviert usw.

Ich glaube, am Anfang ist es wichtig, zu lernen, voll zu atmen, also tief in den Abdomen, dann Lungenbereich, dann "hinauf" in die Schultern, um das Volumen zu steigern.

Sorry, meine Erklaerungen sind nicht fachgerecht. Halt nur aus meiner Erfahrung.
Was man gut alleine ueben kann ist atmen mit Mudras, "alternate nostril"-breathing.

Aber so ganz alleine anzufangen, hm...
 
Hallo,

ich bin ein wenig über deinen Beitrag erstaunt, da du sehr viele Fragen hast, Pranajama jedoch - meiner Meinung nach - eine fortgeschrittene Praxis voraussetzt.
Hast du keinen richtigen Lehrer oder hast du schon einmal an einem längeren Kurs teilgenommen? Wenn nein, wie kommst du auf die Idee mit Pranajama und auch dem Wurzelchakra anfangen zu können?
Meiner Ansicht nach sollten zunächst die Asanas im Vordergrund stehen; am Ende einer Sitzung könntest du dann leichte Pranayama-Übungen anschließen - aber noch nicht Bhastrika oder Kapalabhati.
Es geht doch erst einmal darum, eine meditative Grundruhe zu etablieren und den Leib zu erspüren sowie zu zentrieren. Es entwickelt sich dann ein Gefühl für die Energien in den Chakren sowie ein Gefühl für das, was Pranayama-Übungen auslösen. Das kommt ganz von alleine und benötigt ganz individuell unterschiedlich Zeit.
Wenn du nach einer Asana-Sitzung dann wirklich SPÜRST, dass du meditieren möchtest, dann kannst du gerne meditieren. Und wenn du SPÜRST, wo und was leichte Pranayama-Übungen in dir auslösen, dann kannst du einen Schritt weitergehen.
Das Programm, das du hier vorschlägst, das ist wohl eher das Programm, was nach ungefähr einem Jahr praktiziert werden kann. Wenn du dies ohne die Grundbasis praktizierst, dann wirst du einerseits viele unkontrollierte Ergebnisse erzielen und andererseits damit nicht umgehen können.
Es ist - als Vergleich - ähnlich wie beim Lernen des Klavierspiels. Du legst hier eine schwierige Sonate auf, jedoch hast du vielleicht noch gar nicht die verschiedenen Techniken des Tastenanschlages erspürt, erfahren und internalisiert.
Das braucht einfach Zeit und Geduld. Es ist wie mit einer Pflanze, die man gießen und der man geduldig einen eigenen Rhythmus zugestehen muss.

Liebe Grüße,
Energeia

PS: Habe gerade erst nach Beendigung meines Beitrages den Beitrag von Kookoo gesehen, ich denke unsere Botschaften zielen in eine ähnliche Richtung.
 
Danke für eure Beiträge.

Kurz zu meiner Person:

Bin 21 Jahre jung, bei einer Größe von 1,84cm wiege ich um die 67kg mit ungefähr 12%igem Fettanteil. Bin meiner Einschätzung nach sehr sportlich, da ich unter anderem vor nicht allzu langer Zeit regelmäßig Krafttraining ausgeübt habe mit dem Schwerpunkt auf Agilität & Ausdauer. Bestimmte Asanas aus dem Hatha-Yoga kenne ich um die Dehnbarkeit der Muskeln zu erhöhen, damit ein angenehmes Sitzen im Padmasana gewährleistet ist. Aufgehört mit dem Training habe ich deswegen, da ich ohne Krafttraining mich besser versenken konnte. Habe aber später vor wieder ein bisschen Krafttraining zu betreiben, ich tendiere auf 2 Mal in der Woche mit einer mäßigen bis mittleren Intensität zu trainieren. Korrekte Übungsausführung, Planerstellung und passende Nutrition habe ich mir selber erarbeitet. Gehe vor allem im Sommer gerne Schwimmen. Fahre beinahe täglich mit dem Rad zur Uni, wo ich eine Mischung aus Religionswissenschaft, Indologie, Philosophie und Buddhismuskunde studiere. Beschäftige mich auch privat intensiv mit Weisheitsliteratur und der Gleichen. Unter anderem lerne ich auch Sanskrit an der Uni.

Trinke seit 2 Jahren keinen Alkohol, rauche auch seit 2 Jahren nicht mehr. Nehme selbstverständlich keine Drogen, wie Kaffee (wegen Koffein), Koks und Konsorten. Habe Gott sei Dank nie stark geraucht, war eher Momentraucher. Mittlerweile habe ich wieder eine annehmbare Lunge. Kann ohne große Vorbereitung 1 - 1,5 Minuten die Luft anhalten. Ernähre mich seit ca. einem 3/4 vegetarisch, eigentlich zu 95% vegan. Wache um 06:00 auf und gehe sehr zeitig schlafen.

Kann ohne bestimmte Techniken einen luziden Traum induzieren, konnte es eigentlich schon als Kind ohne zu Wissen was ein "luzider Traum" ist, saß auch komischerweise gerne im Padmasana als Kind, ohne zu wissen was Padmasana ist. Zur Zeit sitze ich im Siddhasana, da ich beim Squash-Spielen mein linkes Knie etwas verletzt habe, sodaß es nach 1 Stunde Padmasana einwenig zuckt. Im Siddhasana kann ich hingegen über eine Stunde angenehm und locker sitzen. Mehr habe ich es nicht versucht, da noch keinen Bedarf verspürt habe. Nach eventuell einem Monat wechsle ich wieder auf Padmasana. Kann eigentlich sehr schnell die "Hände" meines Astralkörpers vom physischen Körper lösen, in Siddhasana oder Padmasana nach 5 Minuten, vielleicht auch schon schneller. Das vollständige Lösen will ich erst später meistern, da ich noch keinen Bedarf sehe. Das Versenken bereitet mir keine große Mühe, mit der richtigen Technik schaffe ich es fast immer mich ununterbrochen auf einen Gegenstand zu konzentrieren, entweder auf intrinsische oder extrinsiche Objekte wie Mantra, Kerze, irgendwo ein Gefühl usw. Mehr als 30 Minuten durchgehende Konzentration habe ich noch nicht versucht. Habe auch 1stündige Meditationen mit Chakren und den dazu passenden Atemtechniken gemacht - hat mir gefallen, doch will ich erst mein Fundament stärker ausbauen. Konnte also schon Erfahrung sammeln. Alles der Reihe nach, denn derzeit will ich mich ins Pranayama einarbeiten.

Ich glaube, dass ich durchaus für Pranayama bereit bin, da ich schon nach ein paar Tagen Pranayama deutliche Verbesserungen in der Meditation und auch in der Lunge feststellen konnte. Es fällt mir leicht das Asana zu halten und bei den Videos sehe ich ja die korrekte Ausführung. Dabei achte ich natürlich auf Einzelheiten die vom Vortragenden betont werden. Konnte mich nach Pranayama Übungen noch tiefer und angenehmer entspannen. Da es im Internet, Büchern und Videos genug Informationen zu Pranayama gibt, ist es für mich ratsamer selber die "Geheimnisse" des Pranayama zu erforschen, wie eigentlich bei Vielen anderen Sachen.

Würde mich deshalb sehr über Ratschläge und Antworten auf meine Fragen freuen.

Herzlichen Gruß!
 
Lieber ,

ich bin mir nicht ganz sicher, welche Funktion dein Beitrag erfüllen soll. Ich lese ihn so, dass du damit zeigen möchtest, dass du für die Pranayama-Übungen bereit bist.
Du zählst nun sehr viele Eigenschaften, Fertigkeiten, Praktiken auf, die meiner Ansicht nach aber nichts mit Yoga wirklich zu tun haben.
Du schreibst beispielsweise:
"Bestimmte Asanas aus dem Hatha-Yoga kenne ich um die Dehnbarkeit der Muskeln zu erhöhen, damit ein angenehmes Sitzen im Padmasana gewährleistet ist."

Das ist ja eigentlich nicht der Sinn der Asanas. Auch ist es gar nicht wichtig, im Padmasana (zu Beginn) zu sitzen.

Du schreibst nun auch:
" Im Siddhasana kann ich hingegen über eine Stunde angenehm und locker sitzen. Mehr habe ich es nicht versucht, da noch keinen Bedarf verspürt habe. Nach eventuell einem Monat wechsle ich wieder auf Padmasana. Kann eigentlich sehr schnell die "Hände" meines Astralkörpers vom physischen Körper lösen, in Siddhasana oder Padmasana nach 5 Minuten, vielleicht auch schon schneller. Das vollständige Lösen will ich erst später meistern, da ich noch keinen Bedarf sehe. Das Versenken bereitet mir keine große Mühe, mit der richtigen Technik schaffe ich es fast immer mich ununterbrochen auf einen Gegenstand zu konzentrieren, entweder auf intrinsische oder extrinsiche Objekte wie Mantra, Kerze, irgendwo ein Gefühl usw. Mehr als 30 Minuten durchgehende Konzentration habe ich noch nicht versucht. Habe auch 1stündige Meditationen mit Chakren und den dazu passenden Atemtechniken gemacht - hat mir gefallen, doch will ich erst mein Fundament stärker ausbauen. Konnte also schon Erfahrung sammeln."

Für mich hört sich das ein wenig wie Hanteltraining-Trainingspläne an, in welchen man bestimmte KG anstrebt. Du beschreibst Techniken und wie du sie "gemeistert" hast. Du nennst das alles "Erfahrungen".

NAchdem du das aufgelistet hast, schreibst du nun:
"Ich glaube, dass ich durchaus für Pranayama bereit bin, da ich schon nach ein paar Tagen Pranayama deutliche Verbesserungen in der Meditation und auch in der Lunge feststellen konnte. Es fällt mir leicht das Asana zu halten und bei den Videos sehe ich ja die korrekte Ausführung. Dabei achte ich natürlich auf Einzelheiten die vom Vortragenden betont werden. Konnte mich nach Pranayama Übungen noch tiefer und angenehmer entspannen."

Wie gesagt, es geht glaube ich gar nicht darum, ob du irgend welche Asanas lange halten kannst. Es geht dann schon mehr darum, wie du sie ausführst. Das betrifft einerseits die Technik und andererseits die innere Haltung. Ich sehe in deinem Beitrag z.B. nicht, dass du über deine innere Haltung sprichst. Ein Anfänger führt die Asanas oft nicht wirklich meditativ aus. Und ich zweifle auch an, dass du per Video beurteilen kannst, ob du eine richtige Asana richtig ausführst, da du dich selbst ja nicht wirklich sehen kannst. Viele Krankenkassen bezahlen doch einen Kurs pro Jahr. Warum willst du nicht einfach einmal 10 Stunden bei einem Lehrer absolvieren? Wäre das so schlimm?
Ich kann in deinem langen Beitrag das nicht finden, worüber ich in meinem Beitrag vorwiegend gesprochen habe. Vielleicht ist dir das auch nicht wichtig, aber dennoch denke ich, dass es vorwiegend auf etwas anderes ankommt, als das, was du beschreibst.
Du beschreibst, in Analogie gedacht, dass du Trompete, Schlagzeug, Violine gespielt hast und welche Techniken du hier gemeistert hast. Es wird aber nicht deutlich, wie deine Praxis des Klavierspiels wie eine Pflanze INNERLICH, d.h. deine Persönlichkeit betreffend, gewachsen ist.
Ich will darauf nicht rumreiten. Wenn meine Worte bei dir nichts bewirken, dann wirst du deinen Weg gehen und deine "Erfahrungen" machen.

Noch ein letztes Wort. Die moderne Gesellschaft (ca. seit dem 18./19. Jahrhundert), die durch die Menschrechte wesentlich in ihrer "Idee" mitkonstituiert wurde, wird vor allem auch durch die Idee des "INdividualismus" geleitet. "Jeder soll sich individualisieren und frei sein" lautet der Imperativ, den jeder mit den ersten Atemzügen in unserer Gesellschaft einatmet. Die Frage, wie wir überhaupt erst dazu reifen, individuell und frei sowie selbstverantwortlich zu sein, wird dabei oft überschlagen. Und wenn man die Leute darauf anspricht, dass sie in ihrer Idee der Freiheit und Individualisierung gerade sozial geprägt sind, dann reagieren sie desöfteren gerzeit und sie bestehen umso mehr darauf, frei zu sein.
Mir scheint, dass du dich mit dem Ich-Ideal der "Individualisierung" vielleicht ein wenig zu sehr selbst "einsperrst" und dir dadurch den Weg verbaust, etwas von anderen erfahrenen Lehrern wirklich substantiell IN der sozialen face-to-face-Interaktion zu lernen - damit meine ich nicht deinen Beitrag hier im Forum, denn da zeigst du, dass du "Anregungen" aufnimmst: ich meine etwas Substantielleres.
Das ist nur ein Eindruck, den ich wiedergebe und dies soll nicht als Be- oder gar Verurteilung verstanden werden.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Um deine Fragen bezüglich der Übungen zu beantworten: Die Abweichung ist wohl, dass das eine, eine Anleitung für Anfänger ist und Anfängern wird oft empfohlen beim Pranayama erstmal kein Luftanhalten zu praktizieren. Das Anhalten der Luft gehört aber zu beiden Übungen eigentlich dazu und kann im Grunde auch von Anfängern gefahrlos ausgeübt werden, wenn man nichts forciert.

Zur Zeitfrage, wie lange du eine Atemübung machen sollst: Entscheide das am besten für dich selbst, was dir am angenehmsten ist, sobald du Schwindelgefühle oder ähnliches hast, solltest du aber spätestens aufhören. Du kannst mit Pranayama experimentieren, die Übungen sind nicht in Stein gemeißelt und auch wenn viele was anderes behaupten, sie sind nie gefährlich, wenn man sie mit gesundem Menschenverstand ausübt und nichts erzwingt.

"Welche Atmung empfiehlt man zwischen den Atemübungen? 3 Sek. einatmen und dann 3 Sek. ausatmen?"

eine entspannte und langsame Bauchatmung

"Ist die Reihenfolge Bhastrika > Kapalabhati > Anuloma Viloma sinnvoll? Was kann man verbessern?"

probier es aus, das kann für jeden unterschiedlich sein, welche Übung für dich am intensivsten ist würde ich am Schluss machen

"Wie kann man Pranayama und Meditation mit mäßigem Bodybuilding (mittlere Intensität 2-3 Woche) vereinen?"

wie ist die Frage gemeint? Dass du während dem Training gewisse Atemtechniken anwenden willst? ist denke ich nicht zu empfehlen.
 
Hi Energia,

Deine Überlegungen begrüße ich sehr, muss aber vielleicht Einiges verdeutlichen.

Du zählst nun sehr viele Eigenschaften, Fertigkeiten, Praktiken auf, die meiner Ansicht nach aber nichts mit Yoga wirklich zu tun haben.
Ob ein Mensch Sport macht oder nicht, was er ißt und was nicht, wie er sich verhält, was er meidet, womit er sich beschäftigt, eigentlich fast der ganze Alltag hat sehr wohl was indirekt mit Yoga zu tun. Aus diesen "Nebensächlichkeiten" liest mal viel heraus, zumindest sollte man es. Ich will dich nicht überzeugen ob ich für Pranayama bereit bin oder nicht, das ist nicht meine Intention.

Das ist ja eigentlich nicht der Sinn der Asanas. Auch ist es gar nicht wichtig, im Padmasana (zu Beginn) zu sitzen.

Ich bin mir sehr wohl bewusst welche Asanas aus dem Hatha-Yoga für was wichtig sind, nur messe ich den Asanas nicht viel Wert bei. Für manche Menschen mag es vielleicht ein guter Anfang sein, für micht nicht. Ich weiß auch, dass es nicht wichtig ist gleich am Anfang im Padmasana zu sitzen, wieso sollte man aber einen Umweg machen, wenn man es kann? Ich quäle mich ja nicht rein, es macht mir Spaß zu sitzen und ich habe dabei ein ausgezeichnetes Körpergefühl.

Für mich hört sich das ein wenig wie Hanteltraining-Trainingspläne an, in welchen man bestimmte KG anstrebt. Du beschreibst Techniken und wie du sie "gemeistert" hast

Vielleicht ist das deine "subjektive" Wahrnehmung. Techniken habe ich wohl kaum gemeistert, davon bin ich noch lange entfernt, konnte mir aber von manchen Sachen ein Bild machen...

Wie gesagt, es geht glaube ich gar nicht darum, ob du irgend welche Asanas lange halten kannst. Es geht dann schon mehr darum, wie du sie ausführst. Das betrifft einerseits die Technik und andererseits die innere Haltung. Ich sehe in deinem Beitrag z.B. nicht, dass du über deine innere Haltung sprichst. Ein Anfänger führt die Asanas oft nicht wirklich meditativ aus. Und ich zweifle auch an, dass du per Video beurteilen kannst, ob du eine richtige Asana richtig ausführst, da du dich selbst ja nicht wirklich sehen kannst.

Ein Asana lange auszuführen, sich dabei bequem, wohl und harmonisch zu fühlen kann ja nur mit einer dazu passenden inneren Haltung und Technik geschehen. Glaubst du ich nötige meinen Körper Sachen zu machen um bestimmte Ziele zu erreichen, nur weil es irgendwo steht ich soll es so machen?! Ich verrenke mich und versuche gewaltsam meinen Atem zu kontrollieren um zu meinen, dass ich die eine oder andere Technik kann?! Grenzt sowas nicht an Selbstbetrug? Bei mir ist es eher ein stetiges Fließen, ein in sich versenken in neue, aufregende Gebiete mit einer soliden Sicherheit und Frische. Aber sowas in Worte zu fassen hat für mich eher wenig Sinn...

Mir scheint, dass du dich mit dem Ich-Ideal der "Individualisierung" vielleicht ein wenig zu sehr selbst "einsperrst" und dir dadurch den Weg verbaust, etwas von anderen erfahrenen Lehrern wirklich substantiell IN der sozialen face-to-face-Interaktion zu lernen - damit meine ich nicht deinen Beitrag hier im Forum, denn da zeigst du, dass du "Anregungen" aufnimmst: ich meine etwas Substantielleres.
Das ist nur ein Eindruck, den ich wiedergebe und dies soll nicht als Be- oder gar Verurteilung verstanden werden.

Solche Darstellungen sind sehr wertvoll, danke. Ich werde das berücksichtigen. Vergiss aber nicht, auch der Schein kann trügen...

@ Empyrium

Danke.

"Wie kann man Pranayama und Meditation mit mäßigem Bodybuilding (mittlere Intensität 2-3 Woche) vereinen?"

wie ist die Frage gemeint? Dass du während dem Training gewisse Atemtechniken anwenden willst? ist denke ich nicht zu empfehlen

:lachen::schnl::flower2:

In der Fachliteratur liest man desöfteren, dass Muskelaufbau und Yoga sich nicht so richtig vertragen, an veschiedenen Tagen versteht sich. Würde mich sehr freuen, wenn jemand die eine oder andere Erfahrung dazu hätte...
 
Hallo,

ok, mit dir kommt ein Gespräch zustande und du fühlst dich nicht durch eventuelle Einwände persönlich angegriffen; das finde ich erst einmal prima.
Jetzt werde ich noch einen Einwand formulieren - und erst danach werde ich vermutlich auf den Eingangsthread eingehen :clown:

Du schreibst:
"Ich bin mir sehr wohl bewusst welche Asanas aus dem Hatha-Yoga für was wichtig sind, nur messe ich den Asanas nicht viel Wert bei."

Der Raja Yoga besteht aus „acht Stufen“ oder „acht Gliedern“ (Ashtanga), die aufeinander aufbauen:

1. Yama, die 5 Enthaltungen
2. Niyama, die 5 Verhaltensregeln
3. Asana, Zusammenführung von Körper und Geist durch Yoga-Asanas, wörtl. "ruhige (Körper-)Stellung"
4. Pranayama - Zusammenführung von Körper und Geist durch die Atmung
5. Pratyahara - das Zurückziehen der Sinne von der Außenwelt
6. Dharana - Konzentration auf nur einen Gedanken
7. Dhyana - Meditation, Kontemplation
8. Samadhi - der überbewusste Zustand,

Über deine sittliche Haltung hast du ja ausführlich berichtet. Ich frage mich nun, warum dir die dritte Stufe relativ wenige "Wert" ist und du relativ schnell zur vierten Stufe übergehen möchtest.
Du kannst natürlich einwenden, dass du nicht dem Raja-Yoga-Pfad folgen willst, aber ich frage mich dann, woher du weißt, was dich dorthin führen wird, wo du noch nicht bist.
Das "Problem" hatte ich schon mit "Individualisierung" angesprochen. Kann es nicht sein, dass der Raja-Yoga-Weg auf einer tradierten Technik beruht, die sich knapp zwei Jahrtausende bewährt hat, da die anthropologische Konstitution des Menschen mit ihm in Einklang steht? Könnte es nicht sein, dass ein Mensch, der Asanas ausführt und darin eine spirituelle Haltung gewinnt, ganz von alleine das Gefühl bekommt Pranajama zu praktizieren und dass ein Mensch dann auch irgendwann das Gefühl entwickelt, Dhyana (Chan=Zen) zu praktizieren, dass das aber alles wie bei einer Pflanze, bei einem Baum organisch wächst und die Bilder und Ideale, die im Bewusstsein auf den Körper und das Selbst gelegt werden, vielleicht den Kontakt zu diesem organischen Selbstgefühl beeinflussen?
Könnte es nicht sein, dass du dich mit der "kleinen Stufe" der Asanas aus bestimmten Gründen/Kriterien nicht abgeben willst: analog übertragen, dass du gerne die großen Sonaten spielen möchtest und auch schöne Gefühle fühlst, wenn du hier und da eine Passage gut spielst, aber keinen Sinn darin siehst, Fingerübungen zu vollbringen, weil dir dabei langweilig wird und du dabei nicht das Gefühl spiritueller Erlebenisse hast? Ist das ein spirituell-vernünftiges Kriterium zur Ablehnung einer Praxis? Was meinst du?

Was sagt der weise Meditierende in dir, der ruhig auf dem Berg sitzt und dich voller Liebe und Geduld sowie Gelassenheit anblickt?

:kuesse::flower2:

Liebe Grüße,
Energeia
 
Namaste,

ok, mit dir kommt ein Gespräch zustande und du fühlst dich nicht durch eventuelle Einwände persönlich angegriffen; das finde ich erst einmal prima
Sehr diplomatisch :)
Es ist mir eine Freude mich mit dir austauschen zu dürfen.

Die 5 Yamas erfülle ich, bzw. bemühe ich mich sehr sie zu erfüllen, da diese Verhaltensregeln auch meinen Überzeugungen, die unabhängig der Philosophie die um Yoga entstanden ist, entsprechen. Ich lebe enthalsam, auf physischer Ebene ist das Verlangen ausgemerzt, auf psychischer wird es bald ausgemerzt sein.

Auch die 5 Niyamas bemühe ich mich einzuhalten.

Ich frage mich nun, warum dir die dritte Stufe relativ wenige "Wert" ist und du relativ schnell zur vierten Stufe übergehen möchtest.
Nun, Ich war in meiner Aussage vielleicht nicht ganz deutlich. Diese einzelnen Stufen sind aufbauend, das ist richtig. Jede dieser Stufen hat einen bestimmten Zweck, ist dieser erfüllt geht man zur nächsten.

Was ist deiner Meinung nach der Zweck der 3. Stufe? Ist es nicht das bewußte Fühlen des Körpers bei "jeder" Aktion. Die Stabilität die einem ein solides Fundament für weitere Stufen bietet? Ist das Ziel nicht eine gewisse Körperbeherrschung, die Harmonie erzeugt?

Ich meine von mir, daß ich solche Eigenschaften besitze und durchaus von Pranayama profitieren kann und dabei noch das Asana "perfektioniere"...

Kann es nicht sein, dass der Raja-Yoga-Weg auf einer tradierten Technik beruht, die sich knapp zwei Jahrtausende bewährt hat, da die anthropologische Konstitution des Menschen mit ihm in Einklang steht?
Es ist eine Technik von vielen.

Könnte es nicht sein, dass ein Mensch, der Asanas ausführt und darin eine spirituelle Haltung gewinnt, ganz von alleine das Gefühl bekommt Pranajama zu praktizieren und dass ein Mensch dann auch irgendwann das Gefühl entwickelt, Dhyana (Chan=Zen) zu praktizieren, dass das aber alles wie bei einer Pflanze, bei einem Baum organisch wächst und die Bilder und Ideale, die im Bewusstsein auf den Körper und das Selbst gelegt werden, vielleicht den Kontakt zu diesem organischen Selbstgefühl beeinflussen?
Herrlich! So in etwa sehe ich das auch. Alles hat seine Zeit...

Könnte es nicht sein, dass du dich mit der "kleinen Stufe" der Asanas aus bestimmten Gründen/Kriterien nicht abgeben willst: analog übertragen, dass du gerne die großen Sonaten spielen möchtest und auch schöne Gefühle fühlst, wenn du hier und da eine Passage gut spielst, aber keinen Sinn darin siehst, Fingerübungen zu vollbringen, weil dir dabei langweilig wird und du dabei nicht das Gefühl spiritueller Erlebenisse hast? Ist das ein spirituell-vernünftiges Kriterium zur Ablehnung einer Praxis? Was meinst du?
Wenn die Asanas ihren Zweck erfüllt haben, kann man getrost einen Schritt weiter setzen ohne das Wesentliche aus dem Blick zu verlieren.
Nirgends steht, dass man ein Meister in allen Asanas sein muss um Pranayama oder Dhyana zu üben. Es ist mehr ein paralleler Vorgang, wobei er am Anfang graduell ist und dann durch Synthese sich vervollkommnet. Ich habe vor ein paar Tagen sogar von einem "Meister" gelesen, dass es durchaus sinnvoll ist mir Pranayama zu beginnen, wenn man sicher und gelassen in einem Asana verweilen kann. Das ist bei mir der Fall. Außerdem sehe ich ja seit der letzten Woche, dass die Atemübungen der Meditaion eine gewisse Tiefe geben, die bereichernd ist.

Was sagt der weise Meditierende in dir, der ruhig auf dem Berg sitzt und dich voller Liebe und Geduld sowie Gelassenheit anblickt?
Der sagt nichts, er ist...

Gruß & Kuss :blume:
 
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Ich lebe enthalsam, auf physischer Ebene ist das Verlangen ausgemerzt, auf psychischer wird es bald ausgemerzt sein.

Das kaufe ich Dir ehrlich gesagt nicht wirklich ab. Irgendwo lauert das noch, Du unterdrückst es im Moment nur gekonnt und mit genug Energie. Irgendwann kocht das garantiert wieder hoch. Im Moment wirst Du mir das nicht glauben, oder? Na wir sprechen uns wenn es so weit ist.. :rolleyes:

Ehrlich gesagt, ich habe wenn ich Deine Beiträge lese den Eindruck, Du "willst" ganz eindeutig zu viel. Da ist zu viel Ehrgeiz involviert. Ehrgeiz der nicht wirklich spirituell motiviert ist sondern von einer Art spiriutellem Materialismus. Also "was erreichen wollen"

Ich würde sagen, schau auf Deine Motivation. So wie die Motivation ist, so wird auch das Ergebnis sein.
 
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