Ich bin Anfänger - Massive Probleme beim Meditieren

Skall

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Hallo allerseits. Ich habe vor kurzem damit begonnen, mir das Meditieren anzueignen. Gründe dafür habe ich einige. Einer beispielsweise ist, mit dem Stress meines Studiums sowie des Alltags fertig zu werden. Ich richte mich dabei an das Buch "Meditation für Anfänger" von Jack Kornfield.

Ich habe bereits einige Kapitel aus diesem Buch gelesen und die ersten zwei Meditationsübungen durchgeführt. Die erste Übung ist, sich auf das Atmen zu konzentrieren. Bei dieser Übung wichen meine Gedanken oft ab doch ich konnte mich relativ gut wieder auf das Atmen konzentrieren. Mehr Probleme bereitete mir es, wenn ich Körperempfindungen wie Jucken oder Druckstellen spürte. Diese lenkten mich immer so stark ab, dass ich mich kratzen musste. Ich fragte mich bereits, wie man mit diesen Dingen bei der Meditation umgeht, als ich eben die zweite Übung machte. Bei der zweiten Übung konzentriert man sich eben auf diese körperlichen Dinge, wenn sie anfallen, und gibt ihnen Namen, beispielsweise "Jucken Jucken". Wenn sie verschwinden kann man sich wieder auf das Atmen konzentrieren.

Ich hatte allerdings massive Probleme bei dieser Übungen. Jedes Jucken schien mich fast in den Wahnsinn zu treiben und ich musste mich letztendlich immer kratzen. Als ein Schmerz im Kopfbereich auftrat habe ich mich auf diesen konzentriert. Dieser verschwand. Beim Jucken gelang mir dies nicht. Ich hoffte dem Ende der Meditation entgegen und spielte ständig mit dem Gedanken, abzubrechen, denn es war wirklich wie ein innerer Kampf. Ich konnte mich kaum ruhig halten, ich war sehr angespannt und "hibbelig".

Meine Frage ist nun: Wie wird man damit fertig? Einfach weiter diese Übung ausführen, bis ich nicht mehr diese Probleme habe?
 
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Hallo allerseits. Ich habe vor kurzem damit begonnen, mir das Meditieren anzueignen. Gründe dafür habe ich einige. Einer beispielsweise ist, mit dem Stress meines Studiums sowie des Alltags fertig zu werden. Ich richte mich dabei an das Buch "Meditation für Anfänger" von Jack Kornfield.

Ich habe bereits einige Kapitel aus diesem Buch gelesen und die ersten zwei Meditationsübungen durchgeführt. Die erste Übung ist, sich auf das Atmen zu konzentrieren. Bei dieser Übung wichen meine Gedanken oft ab doch ich konnte mich relativ gut wieder auf das Atmen konzentrieren. Mehr Probleme bereitete mir es, wenn ich Körperempfindungen wie Jucken oder Druckstellen spürte. Diese lenkten mich immer so stark ab, dass ich mich kratzen musste. Ich fragte mich bereits, wie man mit diesen Dingen bei der Meditation umgeht, als ich eben die zweite Übung machte. Bei der zweiten Übung konzentriert man sich eben auf diese körperlichen Dinge, wenn sie anfallen, und gibt ihnen Namen, beispielsweise "Jucken Jucken". Wenn sie verschwinden kann man sich wieder auf das Atmen konzentrieren.

Ich hatte allerdings massive Probleme bei dieser Übungen. Jedes Jucken schien mich fast in den Wahnsinn zu treiben und ich musste mich letztendlich immer kratzen. Als ein Schmerz im Kopfbereich auftrat habe ich mich auf diesen konzentriert. Dieser verschwand. Beim Jucken gelang mir dies nicht. Ich hoffte dem Ende der Meditation entgegen und spielte ständig mit dem Gedanken, abzubrechen, denn es war wirklich wie ein innerer Kampf. Ich konnte mich kaum ruhig halten, ich war sehr angespannt und "hibbelig".

Meine Frage ist nun: Wie wird man damit fertig? Einfach weiter diese Übung ausführen, bis ich nicht mehr diese Probleme habe?

Mir gehts genauso bei der Vipassanamedi....:rolleyes:

Hier gibt es aber genügend Fachmänner und -frauen, die dir besser als ich antworten können.

Ich wollte dir erstmal ein HERZLICH WILLKOMMEN sagen!:D
LG Mondin
 
Hey, Danke dir :) Gut zu wissen, dass jemand die gleichen Probleme hat / hatte. Dann freue ich mich schon auf die ersten Tipps :) Wobei ich schon fast denke, dass einfach Durchhalten und regelmäßiges Üben die Devise sein wird.
 
die lösung ist einfach: loslassen.. frag mich nicht wie man das genau macht. es geht aber. und man lernt es irgendwann mit genügend praxis.

aufjedenfall solltest du nicht bei der empfindung verharren, wenn sie zu unangenehm ist. d.h. man kann seine wahrnehmung auch auf andere empfindungen lenken, wie z.B. das gesäß, oder die atmung. aber das macht man nicht mit druck und konzentration, sondern am besten mit interesse. d.h. der atem wird einfach wieder als interessanter eingestuft. die aufmerksamkeit folgt dann.
außerdem ist es nicht so schlimm, wenn man sich hin und wieder kratzt oder juckt. vor allem als anfänger nicht. du meditierst ja um dich zu entkrampfen, da bringt es nichts so einen perfektionismus an den tag zu legen. am besten ist es, wenn du liebevoll mit deinem körper umgehst: d.h. nicht zu sanft, aber auch nicht zu hart. d.h. dass man unangenehmen empfindungen nicht sofort ausweicht, sofern sie nicht verschwinden, aber auch achtsam darauf reagiert, wenn die persönliche leidensgrenze einfach überschritten ist. diese grenze sollte man natürlich probieren immer ein bisschen zu erweitern.
ein bisschen fortgeschrittenere praxis ist es, wenn du den ganzen prozess aufmerksam ohne reaktion beobachtest. da ist die empfindung, die bewertung, das gefühl es nicht haben zu wollen (ich), der impuls sich zu bewegen uvm.
wenn du geduldig genug bist, könntest du auch irgendwann tatsächlich das verschwinden der empfindung bemerken.

diese hibbeligkeit ist in meinen augen etwas gutes. wenn ich das habe, dann meditier ich extra so lange bis sie verschwindet - danach habe ich immer das gefühl, dass ein geistiger knoten aufgegangen ist: d.h. eine starke innere ruhe breitet sich aus.
 
Hallo Skall,

Hallo allerseits. Ich habe vor kurzem damit begonnen, mir das Meditieren anzueignen. Gründe dafür habe ich einige. Einer beispielsweise ist, mit dem Stress meines Studiums sowie des Alltags fertig zu werden. Ich richte mich dabei an das Buch "Meditation für Anfänger" von Jack Kornfield.
hast du nur das Buch oder auch die geführten Meditationen auf CD?

Ich habe bereits einige Kapitel aus diesem Buch gelesen und die ersten zwei Meditationsübungen durchgeführt. Die erste Übung ist, sich auf das Atmen zu konzentrieren. Bei dieser Übung wichen meine Gedanken oft ab doch ich konnte mich relativ gut wieder auf das Atmen konzentrieren.
ok.

Mehr Probleme bereitete mir es, wenn ich Körperempfindungen wie Jucken oder Druckstellen spürte. Diese lenkten mich immer so stark ab, dass ich mich kratzen musste. Ich fragte mich bereits, wie man mit diesen Dingen bei der Meditation umgeht, als ich eben die zweite Übung machte. Bei der zweiten Übung konzentriert man sich eben auf diese körperlichen Dinge, wenn sie anfallen, und gibt ihnen Namen, beispielsweise "Jucken Jucken". Wenn sie verschwinden kann man sich wieder auf das Atmen konzentrieren.
Ich hatte allerdings massive Probleme bei dieser Übungen. Jedes Jucken schien mich fast in den Wahnsinn zu treiben und ich musste mich letztendlich immer kratzen. Als ein Schmerz im Kopfbereich auftrat habe ich mich auf diesen konzentriert. Dieser verschwand. Beim Jucken gelang mir dies nicht. Ich hoffte dem Ende der Meditation entgegen und spielte ständig mit dem Gedanken, abzubrechen, denn es war wirklich wie ein innerer Kampf. Ich konnte mich kaum ruhig halten, ich war sehr angespannt und "hibbelig".

Meine Frage ist nun: Wie wird man damit fertig? Einfach weiter diese Übung ausführen, bis ich nicht mehr diese Probleme habe?

also aus meiner Sicht hast du die erste Übung noch nicht lange genug praktiziert. Wenn dir die Aufmerksamkeit auf den Atem für längere Zeit leichter fallen wird, dann wird es dir auch möglich sein, gleichmütiger gegenüber den Empfindungen zu sein.

Mir gehts genauso bei der Vipassanamedi....
ja, das kann bei Vipassana auftreten. Deshalb sind die Kurse auch oft so aufgebaut, dass man z.B. in einem 10 Tages-Kurs 3-4 Tage nur auf den Atem sowie nach einiger Zeit auf ein sehr kleines Feld der Empfindungen praktiziert. Erst dann, wenn diese Praxis einigermaßen stabil ist, macht es Sinn, das Feld auszudehnen.

Es gibt allerdings gegenwärtig (mindestens) zwei Traditionen der Vipassana Meditation. Kornfield lehrt auf der CD und in diesem Buch die Variante des "Bennenes/Etikettierens/Labeling". Ich persönlich finde diese Variante leichter, gerade auch zum Einstieg. Wahrscheinlich hättest du derzeit mit der anderen Variante, die nur auf den Empfindungen verweilt, ohne Benennung, noch wesentlich mehr Probleme.
Deshalb - wie gesagt - möchte ich dir einfach empfehlen, zunächst für eine Weile einfach nur die Achtsamkeit auf den Atem zu praktizieren, eventuell auch auf die Gedanken. Das ist zumeist wesentlich einfacher.

Liebe Grüße,
Energeia
 
@ RaterZ: Ist ja nicht "mein" Thread, aber danke, damit kann ich was anfangen!:) LG Mondin :escape:
 
Vielen Dank für eure bisherigen Antworten. Ich habe auch die CD zu diesem Buch und diese angeleiteten Meditationen gemacht (1 und 2). Ich werde zukünftig den Tipp beherzigen, loszulassen, wenn mir so etwas wie ein Jucken wiederfährt. Ich denke das größte Problem wird zunächst sein, diese innere Unruhe (Hibbeligkeit) loszuwerden. Bisher konnte ich in ihr noch nichts gutes sehen ;)

Des Weiteren werde ich Energeias Rat befolgen und weiter die Atem-Übung "ausführen".

Gibt es eigentlich noch weitere gute Bücher / CDs wie das von Kornfield? Ich finde es exzellent. Das Buch ist nicht zu dick und die bisherigen anleitenden Übungen fand ich super.
 
Lieber Skall,

Ich werde zukünftig den Tipp beherzigen, loszulassen, wenn mir so etwas wie ein Jucken wiederfährt.
es ist ein: Achtsan-anschauen, Nicht-reagieren, Es-Einfach-seinlassen ... ... vergehen lassen.

Ich denke das größte Problem wird zunächst sein, diese innere Unruhe (Hibbeligkeit) loszuwerden. Bisher konnte ich in ihr noch nichts gutes sehen ;)
Ich konnte mich kaum ruhig halten, ich war sehr angespannt und "hibbelig".
hier kann es z.B. auch helfen, dass, wenn du dich hinsetze, du tief einatmest, wirklich sehr tief, dass du es im gesamten Leib spürst, und dann tief ausatmen, so dass du spürst, dass die Anspannung vergeht. Das kannst du zu Beginn 5-6 Mal tun.
Und wenn du merkst, dass in der Meditation wieder diese Anspannung entsteht, dann kannst du ruhig auch 1-2 Mal tief ein und ausatmen.
Falls du merkst, dass die Gedanken immer wieder zu stark sind, dann kannst du auch einfach 10 Mal etwas stärker atmen, um dann wieder zu deinem gegenwärtigen, gelassenen Rhythmus zurück zu kommen.

Gibt es eigentlich noch weitere gute Bücher / CDs wie das von Kornfield? Ich finde es exzellent. Das Buch ist nicht zu dick und die bisherigen anleitenden Übungen fand ich super.
ja, ich finde auch, dass das Buch überschaubar geschrieben wurde. Wenn dich Kornfield und der Hintergrund sowie dieser Weg noch mehr interessiert, dann kann ich dir von Kornfield "Das weise Herz" und "Frag den Buddha und geh den Weg des Herzens" empfehlen. Hier findest du viele Anweisungen und Übungen, die du befolgen kannst, um mit bestimmten Erfahfungsphänomenen umzugehen, die in der Meditation auftauchen.

Geführte Meditationen gibt es recht viele. Die Frage wäre hier vor allem: WAS dich interessiert, was dich anspricht? Geht es dir vor allem um Stressabbau, wie du oben geschrieben hast, oder geht es dir auch um Schatten- oder energiearbeit, etc. ?

Liebe Grüße,
Energeia
 
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Hm, ich würde sagen, mir geht es hauptsächlich um Stressabbau, aber ich möchte auch neues entdecken und die Fähigkeit der Meditation erlernen. Außerdem möchte ich lernen, meinen Körper und meinen Geist besser zu verstehen.

hier kann es z.B. auch helfen, dass, wenn du dich hinsetze, du tief einatmest, wirklich sehr tief, dass du es im gesamten Leib spürst, und dann tief ausatmen, so dass du spürst, dass die Anspannung vergeht.

Da fällt mir ein, dass ich bei der Atemübung zwar auf meinen eigenen Atem achte, aber ich "spüre" ihn noch nicht wirklich, bzw. würde es nicht als richtiges spüren bezeichnen, was ich da tue. Ich merke zwar, wie der Atem über meine Nase in meine Lungen strömt und sich mein Bauch ausdehnt, allerdings würde ich es immer noch nicht richtig als "spüren" bezeichnen, eher "beobachten" oder "darauf achten".
 
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