Zur Vermeidung von Mißverständnissen ... Teil II
eine legaler 'Bezug' von gezüchteten Versuchstieren macht die Sache auch nicht unbedingt immer besser:
So liefert die amerikanische Firma "Charles River Breeding Laboratories" - ein Multi, der jährlich rund 20 Millionen Versuchstiere absetzt und auch in der Bundesrepublik eine Filiale unterhält - nicht nur Ratten und Mäuse aus Inzuchtstämmen, die aus genetisch nahezu identischen Exemplaren bestehen; das Unternehmen bietet, für Spezialuntersuchungen, auch zuckerkranke oder fettsüchtige Tiere an, dazu Sonderzüchtungen wie Nacktmäuse (für dermatologische Studien) oder Nager ohne Thymusdrüse, bei denen aufgepfropfte Krebszellen besonders rasch und üppig wuchern.
Auf Wunsch offerieren einige Firmen zudem "voroperierte" Tiere, die mitunter, noch bevor sie versandt werden, schon mehr als ein Dutzend chirurgischer Eingriffe hinter sich haben; erhältlich sind, beispielsweise, Versuchstiere, denen die Augäpfel entfernt wurden.
Schon in den oft riesigen Zuchtfarmen beginnt das große Versuchstiersterben: Tiere, die in einem absolut sterilen Milieu heranwachsen sollen, werden durch Kaiserschnitt entbunden; die Muttertiere werden stets getötet. Unter der Gasglocke erstickt wird auch ein großer Teil des weiblichen Nachwuchses, weil die Kunden überwiegend mit männlichen Tieren experimentieren. (Spiegel)

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