handwerker schrieb:
stecktest du jemals da drin (in einer gewaltat änlicher art wie hier das thema ist) ? zumindest weiss man ja... wenn ich dich richtig verstehe, wann man zu einer ansicht überhaupt kommt. wann man sich eine ansicht bilden kann (?)
Ich hab so einige kennen gelernt, Frauen die missbraucht wurden und noch nicht mal ihre eigenen Kinder umarmen konnten und vom Kind gefragt wurden ob Mama sie nicht lieb. Da hättest du mit deinen Ansichten nichts ausrichten können. Da stehste auch einfach da und weißt nicht was du sagen sollst. Dieses Beispiel hört sich erstmal einfach an, aber für die Frauen ist das alles andere als leicht.
Eine kannte ich(aus der ferne), sie wurde jahrelang physisch und psyschisch tyrannisiert, soger die Kinder waren betroffen. Wir hatten öffters telefoniert und waren auch Gespräche wo sie unter Tränen stand. Da hätte ich mit esoterischem Gerede nichts ausrichten können, weil ihre Probleme ganz anders waren und hab auch nach Adressen geschaut um ihr zu helfen.
Zumindestens hatte ich es damals geschafft, dass sie ihn zum verlassen der Wohnung bewegen konnte. Kontakt hab ich zu ihr nicht mehr. Weiß also nicht ob sie nicht mehr mit ihm zuammenlebt..ich hoffe ja nicht.
Ich kenne und kannte einige die in Situationen drinnen waren und aus denen sie alleine nicht rauskommen und selber auch nicht glauben/glaubten wie sie da rauskommen sollten. Für Gedanken an Gott, Karma und Realitäten ist einfach kein Platz und hilft auch nicht. Es hilft nur über die eigentliche Situation zu reden und Hilfsmöglichkeiten anzubieten, Adressen zu liefern.
Du kannst Menschen die Gewalt erlebte nicht damit kommen, das ihre Situation karmisch bedingt sei, Gott sie nur prüfe, oder das alles nur ein "Traum" sei. Du musst praktische Hilfe geben und nicht "theoretische" Ansichten verteilen.
Mit mir selber musste ich auch erstmal klar kommen, den Mißbrauch durch meinen Bruder zu verarbeiten, mit der erdrückenden Liebe der Mutter die immer aufpasste, dass mir gar nix passierte, den ewigen Streit in der Familie, nicht nur unter den 7 Geschwistern, ne auch unter den Eltern.
Da spielten sich genug schlimme Szenen ab. Gut geschlagen wurde ich nie und meine Geschwister auch nicht, aber es war mit unter nicht leicht zu sehen wie meine Mutter(zierlich und klein) meinen Vater mit heisser Nudelsuppe ubergoß, ihn einen Globus über den Schädel zog und einmal einen massiven Holzhocker und er ne Platzwunde hatte. Naja dann noch die Hänseleien der anderen, nicht nur wegen dem behinderten Bruder ( Hast du keine Angst mal genauso doof zu werden wie er?) oder nur weil ich Epileptiker war, wenn ich nach Hänseleien mal wütend wurde, hiess es gleich: Der hat ja wieder nen Anfall. Als ich 18 war starb auch noch meine Mutter.In der Arbeitswelt ging es später auch weiter, wo Arbeitskollegen hinter meinen Rücken herzogen und dachten ich würde es nicht merken, nach Jahren bekam ich so nen richtigen Nervenzusammenbruch, weil einfach der ganze Druck nicht mehr aushaltbar war.
Ich hab genug gesehen und erfahren und auch mit mir zu tun gehabt. Mit 25 mochte ich mich überhaupt nicht und wollte am liebsten nur sterben.
Gut, körperlicher Gewalt war ich nicht ausgesetzt, aber es hat sehr lange in meiner Seele sehr weh getan. Damals hatte ich lange Zeit gar nicht den Kopf für Gott, Karma und irgendwelcher anderen Realitäten. Erst diese Gedanken an Suizid brachten mich irgendwie dazu mich mal mit meinen Leben auseinander zu setzen. Mit dem Tod meiner Mutter fing ich an, las ein Buch, machte mir Gedanken und fing an Dinge anders zu sehen. Fing irgendwann auch an mich mit reinkarnation zu befassen und sah auch mein Leben dann anders. Aber das musste von mir selber kommen, bei anderen würdest du dich einfach nur aufregen, wenn bestimmte Ansichten kommen. Dann fühlt man sich einfach nicht ernst genommen.
