eine verzweifelte Mutter die ihre Kinder ermordete...

Diese Frau ebenfalls als Mutter zu bezeichnen, ist für alle Mütter welche ihre Kinder mit viel Liebe großziehen, nicht nur eine echte Beleidigung, sondern auch blanker Hohn. :nudelwalk
Erzeugerin von dreizehn Kindern, wäre da meiner Meinung nach, eher zutreffend!

LG feuervogel
 
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LeBaron schrieb:
Deine Haltung sehe ich nicht als so rabiat an wie du selbst.

Denn Strafe hat nicht nur Zweck, sondern auch Grund.

Und der vornehmste Grund ist für mich Herstellen
von Gerechtigkeit. Vl. verwechselst du deinen
(legitimen) Wunsch danach mit Rachegefühlen.

Sinn und Zweck des Strafens:

Dementsprechend heißt es in § 46 Strafgesetzbuch: "Die Schuld des Täters ist Grundlage für die Zumessung der Strafe. Die Wirkungen, die von der Strafe für das künftige Leben des Täters in der Gesellschaft zu erwarten sind, sind zu berücksichtigen."

Die Grundlage des Strafens ist die Schuld!

Wirkungen - Zweck sagte ich dazu, wie etwa Prävention -
sind aber "zu berücksichtigen". Jedoch sind sie nicht
das Fundament.

Gruss
LB


Heut wechselst du die Rollen rasend schnell. Vom Assistenten zum väterlichen Tröster ;)

Sie ist zu bestrafen weil es die Rechtsordnung so gebietet und nicht weil ich es für richtig halte. Ich wehre mich strikt dagegen, hier "Gerechtigkeit" einzuführen. Der Begriff ist viel zu schwammig! Recht wurde erst durch Kelsen mit seiner konsequenten Ablehnung des Naturrechts zur Wissenschaft. Ich habe zu prüfen, ob sie rechtswidrig und schuldhaft gehandelt hat und meine Emotionen draussen zu lassen.

"Schuld" in diesem Zusammenhang fragt nur nach der Vorsatzart, also Absicht, Vorsatz oder Fahrlässigkeit (oder wie auch immer die deutschen Bezeichnungen dafür heißen), worauf sie ihren Willen bei der Tatbegehung gerichtet hat.
 
Pelisa schrieb:
"Schuld" in diesem Zusammenhang fragt nur nach der Vorsatzart, also Absicht, Vorsatz oder Fahrlässigkeit (oder wie auch immer die deutschen Bezeichnungen dafür heißen), worauf sie ihren Willen bei der Tatbegehung gerichtet hat.
Interessant.

Warum ist dann die Schwere der Schuld (und damit das
Strafmass) bei Mord höher als bei Ladendiebstahl?

Schuld hat doch auch immer mit der Tat an sich und nicht
nur mit der Vorsatzart ihrer Begehung zu tun.

Und die Wertung von Rechtsgütern beruht doch letztendlich
auf moral-ethische Konventionen in einer Gesellschaft.

Das Rechtsgut "menschliches Leben" wird als höher
bewertet als das Rechtsgut "Besitz", so dass
Verletzungen verschiedener Rechtsgüter eben
verschieden hart bestraft werden dürfen.

Und diese Bewertung von Rechtsgütern liegt ausserhalb
des Rechtssystems und innerhalb der Ethik.

Correct me if I'm wrong.

Gruss
LB
 
Die Vorsatzart wird bei Ladendiebstahl nach den gleichen Regeln bewertet wie bei Mord.

Ob etwas strafenswert ist beurteile ich nach dem Strafgesetzbuch. Nulla poena sine lege, keine Strafe ohne Gesetz (*lach* schon wieder Ulpian) - raus mit den Gefühlen.

Was in diesem Gesetz steht legt der Gesetzgeber fest, der an die Regeln zur "Gesetzmachung" gebunden ist. Der Gesetzgeber orientiert sich an den Werten der Gesellschaft. Und das macht eben den Unterschied, ob ich den Tod eines Sklaven nur schadenersatzrechtlich nach der Lex Aquilia oder doch nach dem Strafrecht beurteile. Die Ethik spielt eine Rolle bei der Gesetzgebung, nicht bei der Anwendung. Zwei verschiedene Systeme.
 
Also der Mann will nichts von den Schwangerschaften
gewusst haben? Von neun Stück?

Unwahrscheinlich. Daher sprach ich von Ignoranz.
Massive Mitschuld kann man es auch nennen.

Aber die Staatsanwaltschaft hat sich auf die Frau
eingeschossen und will den Mann nicht anklagen.
Schützt sie ihn vielleicht? Wegen ihrem Krebs?

Ich denke, hier greift die gleiche Angst, die Zeit ihres Leben gegriffen hat.

Bei einer "ausreichend" ( grusel ) tierfsitzenden Primitivstruktur ist natürlich die Frau "schuld", wenn sie gegen den Willen ihres Mannes schwanger wird...
Folge: " Ich verlass dich, ich hass dich, ich hau dich, ich lass dich auflaufen, sieh zum, wie du klarkommst "

Einfacher war es hier, zu ignorieren. Nichts zu "merken". So musste die Frau nicht fürchten, verlassen, geschlagen zu werden und der Mann musste nicht ausrasten. Ein funktionierendes System, das nicht unterbrochen wurde...

Wenn´s nicht mehr zu ignorieren war, weil´s ans Licht der Welt drängte, soff sie sich ohnmächtig [ ohne Macht, die Dinge regulieren zu können ] und er hats besser nicht gemerkt.... war praktischer so...

Eine eiskalte, berechnende Mörderin muss sich nicht erst besinnungslos saufen, um das alles ertragen zu können.

Aber die Mechanismen, die damals gegriffen haben, die greifen heute immer noch. Angst geht nicht beim Duschen ab.
Darum schweigen sie. Reden wäre die Konfrontation mit sich selber. Unerträglich.

Gruß von Rita
 
Diese Frau ebenfalls als Mutter zu bezeichnen, ist für alle Mütter welche ihre Kinder mit viel Liebe großziehen, nicht nur eine echte Beleidigung, sondern auch blanker Hohn.
Erzeugerin von dreizehn Kindern, wäre da meiner Meinung nach, eher zutreffend!

Ich mag, mit Verlaub gesagt, diese plapperhaften Schlagwortparaden nicht mehr hören.

Was die eine Frau mit ihren Kindern macht, hat keinerlei Bezug auf den Großteil aller anderen Mütter und schon dreimal ist es --> Schlagwort on <--
keine Verhöhnung. Mangels Bezug.

Davon ab, Kinder kann man nicht erzeugen. Sie sind keine Wurstkonserven...

Gruß von Rita
 
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LeBaron
Denn Strafe hat nicht nur Zweck, sondern auch Grund.
Und der vornehmste Grund ist für mich Herstellen
von Gerechtigkeit.

Der Schein regiert die Welt, und die Gerechtigkeit ist nur auf der Bühne.
Johann Christoph Friedrich von Schiller

Gerechtigkeit ist nichts anderes als der Vorteil des Stärkeren.
Thrasymachos

Der höchste Grad von Ungerechtigkeit ist geheuchelte Gerechtigkeit.
Plato

Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit; Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter der Auflösung.
Thomas von Aquin

Gerechtigkeit ist Liebe mit sehenden Augen.
Friedrich Nietzsche

Ich glaube, wir können Juristen in die Kategorie der Monster einreihen.
John Keats

Wenn es keine schlechten Menschen gäbe, gäbe es keine guten Juristen.
Charles Dickens

Niemand maße sich an, des anderen Richter zu sein, er habe sich denn selber zuvor gerichtet.
Johannes Tauler

L. G.
Ramar
 
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