Die rechtlichen Konsequenzen für einen fummelnden Priester

Mein Post aus Kirchenaustritt-Thread:

Der einzige Grund für Veränderungen in der Kirche ist ausschließlich die Tatsache, daß es der Institution an den Geldbeutel geht. Nur dies bringt den Papst dazu, solche aus seiner Sicht schwerwiegenden Entscheidungen - wie Zölibatsaufhebung - zu treffen und Schuldige zu verurteilen , und keineswegs moralische, ethische und sonstige Erkenntnisse.
 
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Nicht nur da...auch die alten Griechen hatten ihre Liebesknaben...bevor, und das ist das Paradoxe oder auch nicht, die Christen das Ruder übernahmen, scheint Inszest und Kindesmißbrauch gängige Praxis gewesen zu sein...Verbote allein genügen anscheinend nicht...dieser Trieb scheint wohl heute noch von Urzeiten vorhanden zu sein..nicht bei allen, aber doch bei zuvielen.

Kastration wurde angesprochen...Entmannung...ob das Problem damit zu lösen ist? Ich bezweifle das...Mann und uch Frau finden andere Möglichkeiten, ihren Trieb, ihre Machtgier auszuleben...werden gar gerade durch diese Strafe noch gewalttätiger als vorher.
Eine lebenslängliche Sicherheitsverwahrung scheint die sicherste Möglichkleit zu sein, potentielle Opfer zu schützen.



Sage

Ja... ich denke mal, dass gab es in ziemlich vielen Kulturen, gibt es vielleicht auch nach wie vor in einigen. Und ebenfalls Zustimmung was "Machtgier" betrifft... Ich glaube nämlich, dass solche sexuellen Tendenzen vor allem das Ausleben von Machtwünschen sind. Ich las mal, dass das auch das Motiv der meisten Männer ist die zu Prostituierten gehen... also das es vielen weniger um Sex geht, als eher um das Machtverhältnis. Und ein Kind zu missbrauchen treibt das natürlich noch auf die Spitze...
 
Das war ein Interview im SPIEGEL... da bin ich sehr sicher. Und die Psychologin hatte auch mit Josef Fritzl zu tun gehabt... relativierte den Fall sogar etwas, wenn ich mich richtig erinnere, weil sie soviel anderes kennt das ähnlich krank ist. Aber das Interview ist bestimmt schon ein halbes Jahr her...

Ich nehme an, du meinst das hier?
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67398873.html

Das hatte ich auch gelesen...
und wenn ich ehrlich bin, halte ich von so einigen Aussagen dieser Psychologin nicht viel...
Auch wenn sie angeblich fachlich so kompetent sein soll....

Ja... das ist sowieso so. Was mir durch vieles immer klarer wird (also auch in ganz anderen Bereichen), ist dass gerade die deutsche Bevölkerung eine gewisse Arroganz an den Tag legt, was Wissen und Moral angeht... also so, als ob wir genau wissen was man darf und was nicht, was andere falsch machen und was hier alles richtig läuft. Zum Glück sind wir natürlich immer noch extrem tolerant mit denen die noch nicht so perfekt und gut informiert sind wie wir. ;)

Ja...stimmt...
das kotzt mich manchmal auch gehörig an...
 
Ich nehme an, du meinst das hier?
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67398873.html

Das hatte ich auch gelesen...
und wenn ich ehrlich bin, halte ich von so einigen Aussagen dieser Psychologin nicht viel...
Auch wenn sie angeblich fachlich so kompetent sein soll....

Ja... genau das ist es. Ich kenne mich bei dem Thema nicht so gut aus. Was mir aber eben in Erinnerung blieb war dieser Teil hier mit dem Recht der ersten Nacht. Ich hatte das ein bisschen anders in Erinnerung, da es hier ja nicht so sehr auf Kinder bezogen wird, sondern auf Inzest, aber krank genug ist es trotzdem... und was bei mir eben v.a. hängen blieb, ist, dass es fast wie eine Tradition ist, im Grunde fast schon anerkannt in "solchen Kreisen".

Hier... diesen Auszug meine ich:


SPIEGEL: Sie schreiben von einer generationenübergreifenden Tradition von Vätern, die gegen ihre Töchter das "Recht der ersten Nacht" ausübten ...

Kastner: Allerdings. Ich bin immer wieder auf solche Fälle gestoßen, und zwar in allen Schichten. Da glaubt der Vater, dass die Tochter sein Besitz ist und ihm zusteht so wie das größte Stück Fleisch bei Tisch. Und die Mutter deckt es. Wenn die Tochter zu ihr kommt und berichtet: "Der Vater hat komische Sachen mit mir gemacht", antwortet sie: "Jetzt hab dich nicht so, das hat doch mein Vater auch schon mit mir gemacht."

SPIEGEL: Wie geht es in solchen Familien zu? Kann es innerhalb des Unfassbaren noch ein normales Leben geben?

Kastner: Es gibt diese einmaligen Initiationsriten, die gehören in manchen Familien schon zum Erwachsenwerden dazu. Aber es gibt auch Familien, wo die Tochter über lange Jahre regelhaft missbraucht wird, und trotzdem läuft daneben ein erstaunlich normal erscheinendes Leben ab. Das Kind spaltet diesen perversen Teil dann völlig ab. Ich habe immer wieder mit Opfern gesprochen, die haben berichtet, sie hätten sich da hingelegt, als wären sie gar nicht anwesend. Als es wieder passte, haben sie sich wieder in die Realität eingeklinkt. Mit diesem Abspalten war es möglich, mit dem Vater angeln zu fahren oder Familienausflüge zu machen und ihn sogar zu mögen.
 
Mein Post aus Kirchenaustritt-Thread:

Der einzige Grund für Veränderungen in der Kirche ist ausschließlich die Tatsache, daß es der Institution an den Geldbeutel geht. Nur dies bringt den Papst dazu, solche aus seiner Sicht schwerwiegenden Entscheidungen - wie Zölibatsaufhebung - zu treffen und Schuldige zu verurteilen , und keineswegs moralische, ethische und sonstige Erkenntnisse.

Jep. Es geht um Strukturen respektive einen Berufsstand, in dem sich Vergewaltigungen und Machtmissbrauch etablieren konnten.
Und die Kirche muss sich als politische Institution messen lassen, die ihre Wirtschaftlichkeit u.a. auch durch Steuergelder unterstützt.
 
Es gab ja auch Zeiten und Gesellschaften, wo Kindesmissbrauch anerkannt war. Ich glaube im alten Rom war es so... vor allem Jungen soweit ich weiß, die wie Sexsklaven gehalten wurden.

Ist wohl fast vergleichbar mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche.

Und somit ist klar, dass es nicht um die psychologische Analyse des Aktes geht, sondern das Ganze ein kulturelles Problem ist. Ich zitierte Drewermann, der das mit "ontologischer Verunsicherung" als Befund der klerikalen Psyche m. E. sehr treffend beschreibt.
Und in diesem Sinne durchaus konsequent handelt ja auch 'die Kirche' in ihren vermeintlich milden Urteilen. Halt etwas schwerfällig vielleicht, aber durchaus indikativ für den Ist-Zustand des Bewusstseins.
 
Ja... genau das ist es. Ich kenne mich bei dem Thema nicht so gut aus. Was mir aber eben in Erinnerung blieb war dieser Teil hier mit dem Recht der ersten Nacht. Ich hatte das ein bisschen anders in Erinnerung, da es hier ja nicht so sehr auf Kinder bezogen wird, sondern auf Inzest, aber krank genug ist es trotzdem... und was bei mir eben v.a. hängen blieb, ist, dass es fast wie eine Tradition ist, im Grunde fast schon anerkannt in "solchen Kreisen".

Hier... diesen Auszug meine ich:
SPIEGEL: Sie schreiben von einer generationenübergreifenden Tradition von Vätern, die gegen ihre Töchter das "Recht der ersten Nacht" ausübten ...

Kastner: Allerdings. Ich bin immer wieder auf solche Fälle gestoßen, und zwar in allen Schichten. Da glaubt der Vater, dass die Tochter sein Besitz ist und ihm zusteht so wie das größte Stück Fleisch bei Tisch. Und die Mutter deckt es. Wenn die Tochter zu ihr kommt und berichtet: "Der Vater hat komische Sachen mit mir gemacht", antwortet sie: "Jetzt hab dich nicht so, das hat doch mein Vater auch schon mit mir gemacht."

SPIEGEL: Wie geht es in solchen Familien zu? Kann es innerhalb des Unfassbaren noch ein normales Leben geben?

Kastner: Es gibt diese einmaligen Initiationsriten, die gehören in manchen Familien schon zum Erwachsenwerden dazu. Aber es gibt auch Familien, wo die Tochter über lange Jahre regelhaft missbraucht wird, und trotzdem läuft daneben ein erstaunlich normal erscheinendes Leben ab. Das Kind spaltet diesen perversen Teil dann völlig ab. Ich habe immer wieder mit Opfern gesprochen, die haben berichtet, sie hätten sich da hingelegt, als wären sie gar nicht anwesend. Als es wieder passte, haben sie sich wieder in die Realität eingeklinkt. Mit diesem Abspalten war es möglich, mit dem Vater angeln zu fahren oder Familienausflüge zu machen und ihn sogar zu mögen.

Nach allem was ich bisher darüber gelesen habe,
gibt es sicherlich auch solche Fälle zu Hauf...
Allerdings ist es eher die Regel,
daß die Mütter oft wirklich nichts bemerken...
und das sieht diese Frau in einer anderen Passage dieses Interviews halt anders...

Man darf allerdings auch nicht vergessen,
daß es auch genug Fälle gibt, wo die Mutter selber der Täter ist...
oder zumindest Mittäter oder Zuschauer...
eigentlich unvorstellbar...aber leider Fakt...
 
Und somit ist klar, dass es nicht um die psychologische Analyse des Aktes geht, sondern das Ganze ein kulturelles Problem ist. Ich zitierte Drewermann, der das mit "ontologischer Verunsicherung" als Befund der klerikalen Psyche m. E. sehr treffend beschreibt.
Und in diesem Sinne durchaus konsequent handelt ja auch 'die Kirche' in ihren vermeintlich milden Urteilen. Halt etwas schwerfällig vielleicht, aber durchaus indikativ für den Ist-Zustand des Bewusstseins.

Aber im Grunde gehst Du damit doch auch auf psychologische Aspekte ein. Und ich finde die psychologischen Fragen sogar am sinnvollsten... Damit meine ich auch die "Psyche des Kollektivs" (Ich glaube, ich meine da dasselbe was Drewermann "klerikale Psyche" nennt).

Z.B. die Frage, was dazu führt, dass in der katholischen Kirche so viel vertuscht wird. Oder ob Zölibat und katholische Kirche wirklich Pädophile anziehen. Aber am Wichtigsten finde ich den Einfluss auf die Kinder, wie die Täter es schaffen dass ihre Opfer Jahrzehnte, viele wahrscheinlich für immer, darüber schweigen. Und was dann wiederum dazu führt, dass einige eben nicht mehr schweigen.

Ich halte das für einen der wichtigsten Punkte, nicht nur auf diese Fälle in der katholischen Kirche bezogen, sondern allgemein auf jede "Art" sexuellen Missbrauchs. Ich glaube, dass diese Frage auch sehr wichtig zu beantworten ist, um Opfern psychologisch helfen zu können. Ich glaube, dass das was zum Schweigen führt auch das ist, worunter sie am extremsten leiden. Möglicherweise Scham und/oder Schuldgefühle. Ich habe mal gelesen, das selbst vergewaltigte Frauen sich manchmal schuldig fühlen und ich verstehe nicht, wie es dazu kommen kann. Ich verstehe dass Opfer sich dafür schämen, wobei ich auch da keine Ahnung habe warum es so ist... Aber vor allem verstehe ich nicht, wie es dazu kommt das Opfer sich schuldig fühlen.

Ich weiß nicht, inwiefern solche Fragen möglich zu beantworten sind. Aber ich glaube schon, dass sie wichtig sind.
 
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Nach allem was ich bisher darüber gelesen habe,
gibt es sicherlich auch solche Fälle zu Hauf...
Allerdings ist es eher die Regel,
daß die Mütter oft wirklich nichts bemerken...
und das sieht diese Frau in einer anderen Passage dieses Interviews halt anders...

Man darf allerdings auch nicht vergessen,
daß es auch genug Fälle gibt, wo die Mutter selber der Täter ist...
oder zumindest Mittäter oder Zuschauer...
eigentlich unvorstellbar...aber leider Fakt...

Das ist auch so etwas, dass ich nicht verstehe und was ich für wichtig halte, herauszufinden wie es dazu kommen kann. Ich glaube, dass man solche Fragen vollkommen ohne Bewertung, ohne Urteile, angehen muss. Es muss ja Gründe dafür geben, dass eine Mutter den Mißbrauch am eigenen Kind geschehen lässt... Ich meine, die Möglichkeiten gehen da ja sogar von Extrem zu Extrem. Es wäre denkbar dass eine Mutter den Mißbrauch als normal ansieht, zwar irgendwie verboten aber "keine große Sache"... Oder das andere Extrem, dass sie es als so falsch ansieht, dass sie es irgendwie verdrängt oder so... Ich weiß nicht. Das ist wirklich etwas wo ich merke das ich mich gar nicht hineinversetzen kann. Vor allem nicht in jemanden der davon weiß und nichts tut. Das ist mir fast am Unverständlichsten. Eigentlich ist es doch natürlich, fast eine Art menschlicher Instinkt, dass man Kinder vor Leid schützen will... Ich bin mir z.B. ganz sicher, dass meine Mutter niemals geschwiegen hätte falls sie auch nur einen minimalen Verdacht gehabt hätte, angenommen eines ihrer Kinder wäre missbraucht worden. Ich kenne viele Frauen die eher ihr eigenes Leben opfern würden, als so etwas zuzulassen... Und ich bin da wirklich vollkommen sicher das es bei den meisten Müttern und Vätern so ist/wäre.
 
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