Um so erschreckender ist es, dass Antibiotika zu häufig als „Allheilmittel“ verstanden werden.
Bereits heute sterben in Europa ca. 25.000 Menschen jährlich an
Infektionen mit resistenten Bakterien (u.a. gegen hochwirksame
antibakterielle Substanzen wie Vancomycin und Linezolid) und es werden nicht genügend neue Antibiotika entwickelt (von 1960 – 1990
rund 40 neue Wirkstoffe – seit 2000 ca. ein Dutzend).
„Spitzenwerte“ werden dabei in den europäischen Ländern erreicht, in
denen Antibiotika frei verkäuflich sind. So finden sich auf Intensivstationen in Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien bereits mulitresistente Keime in 70 bis 80 Prozent der Infektionen und beschränken die therapeutischen Möglichkeiten enorm.
Natürlich plädieren wir für die „altbewährten“ Hausmittel
Wir wollten nur bei dem Problem der steigenden Resistenzen den
Zusammenhang zwischen dem zu hohen Antibiotika-Verbrauch in der Human-Medizin (250 – 300 Tonnen Antibiotika pro Jahr und davon 85% im ambulanten Sektor) und dem häufigen Einsatz in der Tierzucht (im Jahr 2005 über 784 Tonnen) verweisen.
So ist nicht nur das Fleisch, das wir verzehren, mit multiresistenten Keimen belastet (und der Kauf im Bioladen schützt hier nicht wirklich), sondern über die Ausscheidungen der Tiere gelangen die Wirkstoffe auch ins Trinkwasser. Im übrigen können wir uns mit einfachen Hygiene-Maßnahmen ein wenig schützen wie z.B. Fleisch gut durchbraten, beim
Einkauf auf die Herkunft achten und getrennte Bretter zum
Gemüse- oder Obstschneiden verwenden (und hier sind Holzbretter besser als Plastik......).
http://www.malekigroup.com/images/2013Gesundheitstage/Samstag/ProfinvDrmedHansJuergenWilhelm.pdf