Die Lügen der Esoterikindustrie

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Joey schrieb:
Der Gesundheit der Patienten wird dadurch ja nicht gross geschadet, dass der Arzt ein AB auf verdacht verschreibt.

fantastfisch schrieb:
AB sind gute und hilfreiche Medikamente und meist sind die NW absolut vernachlässigbar gegenüber der Wirkung.

Kurzfristig und im Einzelnen gesehen stimme ich zu. Aber m.E. wurde die globale Langeit-Auswirkung nicht bedacht. Die Dosis machts. Was im Einzelnen sich segensreich auswirkt, wird in der globalen Verwendung eher zum Fluch. Den Keimen kann's wurscht sein, die werden halt resistent gegen das Zeug - aber Menschen, die das dann dringend brauchen (würden), hilft es unter Umständen nicht mehr.

Joey schrieb:
Esoteriker erzaehlen dafuer Unwahrheiten ueber Auren, Engelenergien, Horoskopen etc.

Na und? Ist doch jedem sein Plesierchen, ob er das glaubt oder nicht. Weder Horoskope, noch Engelenergien etc. greifen chemisch bzw. mit Gift in das Gesundheitssystem des Körpers ein. Keinerlei Gesundheitsgefährdung, was man von den Chemiekeulen nicht behaupten kann.

Sorry, aber es ist hanebüchern, Esoterikanbieter mit wissenschaftlicher Medizin und Pharmazie zu vergleichen.
 
Werbung:
Aber häufig AB ohne Indikation zu nehmen, birgt sehr wohl gesundheitliche Risiken.

Was bedeutet denn "haeufig"? Wie oft nimmt ein durchschnittsbuerger ein Antibiotikum?

Die Darmflora wird angegriffen, Verdauungsbeschwerden bis hin zur pseusomembranösen Colitis sind so unglaublich selten nicht - und die ist ernst zu nehmen. Besiedelung der Schleimhäute mit Pilzen (Soor, Vaginalpilze, Darmpilze) kommen recht oft vor.

Und allergische Reaktionen. Damit hatte ich mal zu kaempfen, als ich ein AB bei einer heftigen Mandelentzuendung bekam.

Ist alles bekannt. Aber wieder die Frage: Was ist "haeufig"?

Außerdem bleibt das Problem der sich entwickelnden Resistenzen.

Die mitunter vor allem dadurch gezuechtet werden, wenn die AB zu frueh abgesetzt werden.

Ein unnötig verschriebenes AB birgt auch unnötige Risiken.

Ja, aber wieder die Frage: Was bedeutet "unnoetig"? Die Aerzte - zumindest die, die ich kenne, habe alle einen grund, wenn sie ein AB verschreiben. Mitunter ist es nur ein Verdacht mangels Zeit, ausfuehrliche Tests zu machen.

Ich gehe ja mit Dir d'accord, dass mitunter auch von Aertzen damit unsachgemaess umgegangen wird. Aber solche Schlagworte wie "so wenig wie moeglich" oder "unnoetig" etc. klingen fuer mich eher nach blindem Aktionismus als danach, das problem wirklich zu verstehen. Es ist naemlich noch um einiges Komplexer als dass durch "wegnehmen, wo es geht" irgendwem gross geholfen waere.
 
Was bedeutet denn "haeufig"? Wie oft nimmt ein durchschnittsbuerger ein Antibiotikum?



Und allergische Reaktionen. Damit hatte ich mal zu kaempfen, als ich ein AB bei einer heftigen Mandelentzuendung bekam.

Ist alles bekannt. Aber wieder die Frage: Was ist "haeufig"?



Die mitunter vor allem dadurch gezuechtet werden, wenn die AB zu frueh abgesetzt werden.



Ja, aber wieder die Frage: Was bedeutet "unnoetig"? Die Aerzte - zumindest die, die ich kenne, habe alle einen grund, wenn sie ein AB verschreiben. Mitunter ist es nur ein Verdacht mangels Zeit, ausfuehrliche Tests zu machen.

Ich gehe ja mit Dir d'accord, dass mitunter auch von Aertzen damit unsachgemaess umgegangen wird. Aber solche Schlagworte wie "so wenig wie moeglich" oder "unnoetig" etc. klingen fuer mich eher nach blindem Aktionismus als danach, das problem wirklich zu verstehen. Es ist naemlich noch um einiges Komplexer als dass durch "wegnehmen, wo es geht" irgendwem gross geholfen waere.

Die Daten über den Antibiotikaverbrauch im ambulanten
Bereich beruhen im Wesentlichen auf den Untersuchungen
des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), während
die dargestellten Verbrauchsdate
n für den stationären Bereich
aus den Freiburger Surveillance-Projekten MABUSE-Netzwerk
(Medical Antibiotic Use Surveillance and Evaluation) und SARI
(Surveillance der Antibiotikaanwendung und der bakteriellen
Resistenzen auf Intensivstationen) stammen. Mit diesen Da-
ten lässt sich der aktuelle Antibiotikaverbrauch in der Human-
medizin auf insgesamt 250 – 300 t pro Jahr schätzen. Dabei
entfallen rund 85 % der Verordnungen auf den ambulanten
Bereich. Im Jahr 2007 entsprach dies einem Verbrauch von
363 Mio. defi
nierten Tagesdosen (DDD) oder knapp 15 DDD
pro 1.000 Versicherte und Tag. Im Vergleich der europäischen
Länder nimmt Deutschland mit seinem Antibiotikaverbrauch
im ambulanten Bereich eine Position im unteren Drittel ein

Die Verbrauchsdichte im ambulanten Bereich hat sich in den
letzten Jahren nur geringfügig verändert. Allerdings waren
regionale Unterschiede zu beobachten. Amoxicillin war die
am häufi
gsten verordnete Substanz. Der Verbrauch von
Oralcephalosporinen und Fluorchinolonen hat zwischen 2003
und 2007 jeweils um mehr als 30% zugenommen.
Die Antibiotikaverbrauchsdichte in Krankenhäuser der Akut-
versorgung lag im Jahr 2004 im Mittel bei 50 DDD pro 100
Pfl
egetage. Ein Verbrauch in dieser Größenordnung ist auch
für andere Länder berichtetet worden. Die Antibiotikaver-
brauchsdichte auf Intensivstationen war mehr als doppelt so
hoch wie auf Normalstationen. Neuere repräsentative Daten
liegen derzeit noch nicht vor.
http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/D...ek/Germap_2008.pdf?__blob=publicationFile&v=2
 
Ich finde diese Aussage umzusetzen, wäre schon ein Lichtblick.
Runder Tisch mit allen Beteiligten gefordert

Um eine breite Debatte über Medikamentenrückstände in Gang zu bringen, schlägt der Chef der Emschergenossenschaft außerdem einen Runden Tisch mit allen Beteiligten des Gesundheitswesens vor. So sollten Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser und Patientenverbände darüber diskutieren, wie die Verschreibung von Medikamenten und die damit verbundene Einleitung von Reststoffen ins Abwasser gesenkt werden könnten. Einen solchen Runden Tisch plant die Emschergenossenschaft noch in diesem Jahr in Dülmen. Dort startet das Projekt "Den Spurenstoffen auf der Spur". Aus Furcht vor dreistelligen Millionenkosten hoffen die Wasserverbände nun, dass eine Diskussion über Medikamentenrückstände im Abwasser in Gang kommt. Sie fordern, dass die Parlamente sich mit dem Thema befassen müssen, schließlich gehe es um Kosten, die der Bürger am Ende des Tages bezahlen müsse.
http://www1.wdr.de/studio/essen/themadestages/wasserverbaendeschlagenalarm101.html
 
Kurzfristig und im Einzelnen gesehen stimme ich zu. Aber m.E. wurde die globale Langeit-Auswirkung nicht bedacht. Die Dosis machts. Was im Einzelnen sich segensreich auswirkt, wird in der globalen Verwendung eher zum Fluch. Den Keimen kann's wurscht sein, die werden halt resistent gegen das Zeug - aber Menschen, die das dann dringend brauchen (würden), hilft es unter Umständen nicht mehr.

Ok, auch an Dich die Frage: Wie saehe ein vernueftiger Umgang mit Antibiotika aus? Wann und wo sind sie sinnvoll und wann nicht? Wieso masst Du Dir an, das gross beurteilen zu koennen und dann die "Langzeitauswirkungen" zu beklagen, die zum Teil auch dadurch entstehen, dass AB zu frueh abgesetzt werden. Resistenzen bilden sich da also eher durch eine Unter- als durch eine Ueberdosierung.

Na und? Ist doch jedem sein Plesierchen, ob er das glaubt oder nicht.

Ja, ist es. Wo schreibe ich das Gegenteil? Dieses ist gluecklicherweise ein Forum, in dem auch gegenstimmen zur Esoterik erlaubt sind und auch das hausrecht nicht verletzen.

Weder Horoskope, noch Engelenergien etc. greifen chemisch bzw. mit Gift in das Gesundheitssystem des Körpers ein.

Esoterische und "alternative Heilmethoden" greifen allerdings mit ihren Behauptungen mitunter in den Entscheidungsprozess der Klienten ein. Die duerfen sich natuerlich entscheiden, wie sie wollen. Ich will aber auch dann an dieser Stelle Informationen darueber hinterlassen - so nahe an den Behauptungen wie moeglich - dass es unglaubwuerdig ist.

Und Horoskope greifen mitunter auch in diverse Entscheidungen mit ein, wo sie mangels Aussagekraft etc. NICHTS zu suchen haben.

Keinerlei Gesundheitsgefährdung, was man von den Chemiekeulen nicht behaupten kann.

Dafuer jede Menge Halb- und Unwissen darueber, was wie wirkt und was nicht.

Sorry, aber es ist hanebüchern, Esoterikanbieter mit wissenschaftlicher Medizin und Pharmazie zu vergleichen.

Wieso? Esoterikanbieter stellen auc hBehaupotungen ueber Naturgesetze, Faehigkeiten etc. auf.
 
Resistenzen werden unter anderem auch dadurch gezuechtet, dass Antibiotika zu frueh abgesetzt werden. D.h. man verhindert Resistenzen mitunter NICHT durch eine niedrigere dosierung, sondern man beguenstigt oder bewirkt sie dadurch gerade erst.

Bakterien können nur dann Resistenzen bilden, wenn sie überleben :D Das heisst selbst bei einem unnötigerweise zu breitbandigen AB würden sich keine Resistenzen bilden, wenn das Ab vorschriftsmäßig eingenommen werden würde. Das Paradoxe dabei ist, daß zwar viele Patienten auf eine AB "bestehen" weil sie glauben das es notwendig wäre, aber es dann trotzdem nicht die komplette Zeit einnehmen, weil es ihnen dann doch zuviel Chemie ist und ausserdem fühlen sie sich ja gut..:D
 
Werbung:
Ok, auch an Dich die Frage: Wie saehe ein vernueftiger Umgang mit Antibiotika aus? Wann und wo sind sie sinnvoll und wann nicht? Wieso masst Du Dir an, das gross beurteilen zu koennen und dann die "Langzeitauswirkungen" zu beklagen, die zum Teil auch dadurch entstehen, dass AB zu frueh abgesetzt werden. Resistenzen bilden sich da also eher durch eine Unter- als durch eine Ueberdosierung.

Naja, wer glaubt das 4 Tropfen Domestos Autismus heilen kann und Blinde das sehen lehrt, muss einem Medikament das man 14 Tage durchnehmen MUSS zwangsläufig skeptisch gegenüber stehen...und da waren sie wieder diese fiesen Skeptiker :D
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben