Die Leere der Lehre

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(53) Wenn das Wissen nicht erlangt wird, durch das Schauen des Inneren, sondern durch das Schauen des Äußeren,
so ist das Richtmass der Anbindung das Außen.

Doch so wie die breite Strasse nicht zum Volk führt, führt die Anbindung an das Außen nicht zum Wesen der Dinge.
Das Wesen des Volkes findet sich nicht auf der breiten Strasse, sondern in den Gassen und Winkeln.

Wo der Hof gekehrt wird, aber das Feld unbestellt bleibt, wird der Mangel in Erscheinung treten.
Wo das Richtmass das Aussen ist, wird der Mangel in Erscheinung treten.

Es wird von Wichtigkeit sein schöne Kleider zu tragen, gute Waffen zu bevorzugen, das Essen und Trinken erlesen zu wählen.

Wo das Aussen das Richtmass ist, werden sich Güter im Überfluss finden und der Mangel an Güter wird anderorts in Erscheinung treten.
Denn wonach gerichtet wird, das wird geraubt werden und es wird Mangel daran herrschen, da es geraubt wurde.

Auf diese Weise tritt die Anbindung an das Außen in Erscheinung.
 
Guten Abend Regina,
Hoffentlich hast du nichts dagegen, wenn ich zwischendurch mal deinen erhabenen "Sphärenklängen", welche sehr schön klingen aber auch schwierig zu lesen sind, mit einer Rede von Tschuang-tse etwas Erdung gebe:
Meister Tong-kuo stellte die Frage:
"Worauf lässt sich der Ursprung beziehen?"
"Auf alles", entgegnete Tschuang-tse.
"Zum Beispiel?" fragte Tong-kuo.
"Zum Beispiel auf diese Ameise", sagte Tschuang-tse.
"und auch auf etwas Geringeres?"
"Zum Beispiel auf diesen Grashalm."
"Und noch geringer?"
"Auf dieses Ziegelstück."
"Und noch geringer?"
"Auf diesen Mist, auf diese Jauche", gab Tschuang-Tse zur Antwort.
Tong-Kuo war mit seinen Fragen am Ende. Nun ergriff Tschuang-Tse das Wort und erklärte:
"Meister, Fragen der Art, wie ihr sie gerade gestellt habt, werden euch zu nichts führen. Ihre Beantwortung lässt zu vieles offen. Ueberlässt das abwägen den Kaufleuten und Krämerseelen.
Fragt nicht danach, ob sich der Urgrund in diesem oder jenem befindet. In allen Wesen ist er präsent. Deshalb wird er als gross, als Höchstes, als vollkommen, universal und allumfassend bezeichnet. All diese Begriffe entsprechen ein und derselben Realität, der kosmischen Einheit.
Versetzen wir uns gedanklich einmal ausserhalb dieses von Dimensionen und Lokalisierungen bestimmten Universums, so können wir unser Bemühen aufgeben, den Urgrund genau einordnen zu wollen. Versetzen wir uns ausserhalb der Welt des Tätigseins, in den Bereich des Nicht-Tuns, der Gleichgültigkeit, der Ruhe, des Sichverlierens, der Einfachheit, der Musse oder Harmonie, und es wird sich als nichtig erweisen, den Urgrund näher bezeichnen zu wollen. Vergeblich bleibt jeder Versuch, ihn einzuordnen, seine Bewegung untersuchen zu wollen. Keiner Wissenschaft wird dies je gelingen. Der Urgrund allen Seins, der die Wesen allesamt hervorbringt, ist selbst nicht denselben Gesetzen unterworfen wie sie. Der Urgrund des Seins, der dafür verantwortlich ist, das alle Wesen begrenzt sind, ist selbst grenzenlos, unendlich. VON DAHER IST ES UNNÜTZ, SICH ZU FRAGEN, WO ER SICH BEFINDET." Tschuang-Tse, Kapitel 22

John Blofeld war zu Gast beim Unsterblichen vom klaren Teich, der ihm einige taoistische Uebungen beibrachte. Anwesen war auch ein zehnjähriger Junge, der sich als Enkel des und Schüler des Unsterblichen zu erkennen gab. Das erweckte Blofelds Interesse und er fragte ihn, was er vom Tao wisse.
"Vom Tao? Ach, das ist Tao ist unermesslich, ganz unermesslich gross!" Antwortete das Kind und breitete die Arme weit aus. "Alles was ihr seht, alles was ihr hört und alle was ihr berührt, hat teil am Tao. Es ist überall, in mir wie in Euch. Nein mehr noch! Grossvater würde sagen, das Tao ist ich und Ihr. Ich kann von hier zu den Sternen fliegen, doch kann ich mich dem Tao nicht entziehen. Wisst ihr was Grossvater gestern gesagt hat?"
"Nein was?" fragte Blofeld.
"Gestern kam ein Reiter des Weges und sein Pferd liess genau vor unserer Haustür ein paar Aepfel fallen. Grossvater hat sich gefreut, als ich fragte, ob dieser Pferdemist das Tao sei. Er fand ihn sogar schön. Daraufhin entgegnete ich:`Aber Grossvater, das stinkt doch!`, und er gab mir zur Antwort:`Ja, du Dreikäsehoch, das stinkt nach dem Tao.`Ich war ganz schön erstaunt, doch Grossvater erklärte, dass, sofern ich eine saubere Nase habe, alles mögliche einen ebenso "guten" Geruch wie die Blumen verströmt."

Kannst du mir sagen, warum du orangefarben schreibst?:)


Herzgruss Ch'an
 
Hallo Du ! Ja genau Dich mein ich. Siehst Du das Tao in Deinem Computerbildschirm und in der Tastatur ? Siehst Du das Tao in dem Moment, was Du gerade da liest ? Siehst Du das Tao, wenn Du Dir genüsslich ein Glas Bier einschenkst ? Siehst Du das Tao, wenn Du zur Toilette gehst ? Na, dann siehst Du auch das Tao in Dir und alles ist "gut" :)

:party02:
 
Niemand schrieb:
Hallo Du ! Ja genau Dich mein ich. Siehst Du das Tao in Deinem Computerbildschirm und in der Tastatur ? Siehst Du das Tao in dem Moment, was Du gerade da liest ? Siehst Du das Tao, wenn Du Dir genüsslich ein Glas Bier einschenkst ? Siehst Du das Tao, wenn Du zur Toilette gehst ? Na, dann siehst Du auch das Tao in Dir und alles ist "gut" :)

:party02:

Du sagst es. Etwas anderes ist gar nicht möglich.:)
 
verleihe den Sphärenklängen Erdung, wenn dies Dein Bedürfnis ist
..oder der Erdung Spärenklänge :zauberer1

Das Maß aller Dinge

(41)
(Über das höchste Mass an Ordnung kann nicht gesprochen werden.
Das höchste Mass an Ordnung kann nicht gehört oder gelehrt werden.
Das höchste Mass kann nur durch das Sein selbst erfahren werden.)

Wenn einer das höchste Mass an Ordnung durch sein Sein wiedererkannt hat, wird er sich bemühen, nach dieser Erkenntnis zu handeln.

Wenn einer über ein großes Mass an Ordnung hört, wird er darüber nachsinnen, fassen , was er im Sein erfahren kann und loslassen, was nicht das Seine ist.

Wenn einer über eine Art von Ordnung hört, über die man nicht in rechter Weise nachsinnen kann, die man auch nicht auf rechte Weise im Sein erfassen kann, so wird er weder etwas davon fassen, noch loslassen, sondern laut darüber lachen, da es weder erfassen kann, noch loslassen muss.

Wenn einer nicht dannach handeln kann, noch etwas davon fassen kann, noch darüber lachen kann, so betrifft es diesen nicht und er widmet Ihr keine Aufmerksamkeit.


Darum sagt man:
Der klarste Sinn erscheint dunkel, da er als das, was er ist, nicht ins Licht getragen werden kann.

Die Ordnung als WEG darzustellen, erscheint als Rückschritt (schlechter), als sie im Dunkel zu belassen, darüber Schweigen zu waren.

Die Ordnung als etwas darzustellen, was einmal gefasst werden kann und einmal losgelassen werden muss, erscheint den meisten unklar/rauh.



So ist es auch mit dem Leben/der Bewegung.
Ist ALLES bewegt, erscheint DAS GANZE unbewegt und ist so in sich leer.
Die höchste Hingabe/Liebe an das Leben findet sich in dem, den man als letzten nennt, am meinsten schmäht, am wenigsten achtet.

Der RAUM des Lebens erscheint ungenügend, denn so wie die Ordnung im Weg begrenzt erscheint, erscheint das Leben durch den Raum begrenzt.

Die Stärke des Lebens erscheint zu trügen, da sie einmal zu fassen ist, einmal losgelassen werden muss.


Das unveränderbare WESEN der Ordnung erscheint veränderlich, sobald es sich als LEBEN offenbart.
So erscheint die unwandelbare Ordnung veränderlich, wenn sie sich im RAUM offenbart.


Die Größe des (Schöpfungs-)Raumes kann sich nicht in einem Raum offenbaren.
Darum offenbart sich die Schöpfung in vielen Räumen.

Die Größe des einen Werkes kann sich nicht in einem Werk offenbaren.
Darum offenbart sich das eine/große Werk in vielen Werken.

Die Größe des einen (Schöpfer-)Tones kann sich nicht in einem Ton offenbaren.
Darum offenbart sich der eine (Schöpfer)Ton durch die Vielzahl der Töne.

Die Größe des Bildes kann sich nicht in einem Bild offenbaren.
Darum offenabart sich das eine/große Bild durch die Vielzahl der Bilder.

Ist die Ordnung verborgen, ist sie in sich vollkommen.
Ist die Ordnung offenbart, erscheint sie unvollkommen.
Der SINN der Ordnung ist, sich selbst zu offenbaren.
Daher offenbart sich die Ordnung, bis sie selbst in den SINN einmündet.

(Übertragung der 41 Strophe)


warum ich orange schreibe?
ich habe keine Ahnung:)
es erscheint mir, als wäre es gut so
also habe ich es zugelassen ;)

warum ich das Tao übertrage?
ich habe keine Ahnung:)
es erschein mir, als wäre es gut so, also lasse ich es zu;)

Regina Svoboda schrieb:
Es ist eigen

..denn ich hatte GAR NICHT VOR hier Lao Tse zu übersetzen
aber ich lasse mich eben einfach so von Augenblick zu Augenblick (ver)führen ;-)


LG
 
Niemand schrieb:
Siehst Du das Tao, wenn Du Dir genüsslich ein Glas Bier einschenkst ?

:party02:
Nach dem ersten Glas habe ich es noch nicht gesehen Niemand.
Aber nach dem achten oder neunten habe ich es eindeutig erkannt, etwas verschwommen zwar aber völlig stilecht.
 
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