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m290
Guest
Das wäre zu aktzeptieren wenn du deinen letzten Satz jedem anderen auch zugestehen würdest und nicht nur dir.
Auch dieser Satz ist ein Spiegel.
Wenn doch gar nichts in mir ist, und ich so einen Satz lese wie den, den ich geschrieben habe, dann sage ich: "ja, genau, so sehe ich es auch."
Aber wenn jemand diesen Satz liest, und es ist in ihm nicht so wie es auch in mir ist, sondern er gönnt eventuell bestimmte Dinge nicht anderen, sondern nur sich selbst, so löst dieser Satz dann einen solchen Gedanken in ihm aus wie der oben zitierte.
Und ja, wir sind hier exakt on topic... in der Gefangenschaft, der Hölle der eigenen Projektionen. Und solange man die eigenen Gedankenmuster nicht lösen kann (das geschieht durch Selbstreflexion), ist man gefangen... auf ewig. Denn Gedanken haben Schöpferkraft, und haben kein Verfallsdatum. Also bis auf weiteres.
Ja, wird vielleicht jemand sagen, schön und gut, aber warum schreibe ich dann - wenn ich doch diese Dinge alle weiß und beachte - trotzdem im Dialog mit anderen von "du"? Weil man solche Projektionen erzeugen und wieder auflösen kann. Dies ist gemeint, wenn gesagt wird in "Die Stimme der Stille": "Bevor du deinen Fuß auf die unterste Stufe der mystischen Leiter setzen darfst, musst du in der Lage sein, deine Mondform nach Belieben zu töten."
Die Mondform sind die Gedankenformen, die "Reflexionen" im Gehirn. Und nur indem man den Spiegel spiegelt, versteinert die Medusa sich selbst.