Die Heilerplage

Ich gehe davon aus, dass Verständigung dann gelingt, wenn auf beiden Seiten ein Interesse daran ist. Und dann kommt es noch drauf an, ob die betreffende Idee auch "platz im Kopf hat": wenn etwas ausserhalb des Vorstellungsvermögens liegt, dann kann mans kaum vermitteln.
Wenn ich so drüber nachdenk - anstrengen tu ich mich fast immer wenn ich mich verständigen will - bzw. ich suche Beschreibungen, die dem Gegenüber m.o.w. vertraut sind.
Ist auch die Frage, ob man immer unbedingt alles vermitteln muss. Wenn z.B. etwas ausserhalb der Vorstellungswelt meines Gegenübers liegt, dann rede ich lieber gar nicht drüber, weil er es vermutlich sowieso nicht versteht. Vielleicht teste ich es noch an, ob er es verstehen könnte, aber wenn ich merke, dass das so gar nicht sein Thema ist, lasse ich es.

Liegt das am Dialekt?
Ich spreche gar keinen Dialekt, ein wenig wird die Wortbetonung anders, wenn ich mit anderen aus meiner Kindheitsregion rede, doch als Kind wurde ich dazu angehalten, hochdeutsch zu sprechen - und so habe ich nicht wirklich gelernt, im Dialekt zu reden.

Gelegentlich frage ich mich, wieviel davon auf mangelndes Vertrauen zurückkommt. Was ich so im Netz lese, scheinen sich viele Partnerschaften weniger daran festzumachen ob man sich verständigen kann, und eher daran obs im Bett stimmt. Und die verbreitete These, dass Männer und Frauen sich nicht verständigen können, halte ich -gelinde gesagt- für recht gewagt.
Wenn ich mir die Äusserungen - sogar von Paaren, die nicht nur im Bett miteinander klarkommen - so anhöre, dann gibt es wirklich ein paar Unterschiede, die jedoch nicht nur an den Genen festgemacht werden können.
Die meisten Männer dürften sich wohl langweilen, wenn ihre Partnerin mit ihnen shoppen gehen möchte (oder sich darüber unterhalten) - und andersrum finden die meisten Frauen es wohl öde, wenn ihr Partner nur über Sport spricht oder sogar mit ihrer Partnerin gemeinsam Sport treiben will.
Für solche Aktivitäten sind dann andere Freunde da.
Wenn ich mit Männern rede, dann sind die Gespräche eher sachbezogen. Mit Frauen eher beziehungsbezogen. Ich - als Frau - brauche diese beziehungsbezogenen Gespräche und kann von meinem Partner nicht erwarten, dass das für ihn genauso wichtig ist. Deswegen brauche ich Freundinnen.
Oder die individuellen Hobbies. Die müssen ja nicht unbedingt vom Partner mit derselben Begeisterung gelebt werden - auch dafür braucht man Freunde/Bekannte ausserhalb der Beziehung, um sie leben und auch, um sich darüber austauschen zu können.
Das ist in meinen Augen keine Frage des mangelnden Vertrauens, denn der Partner darf ja wissen, dass man gerne Sport treibt, gerne shoppen geht oder was auch immer gerne tut, doch er ist eben nicht der richtige Gesprächspartner, wenn man diese Themen tiefergehender besprechen möchte.

Die meisten Männer scheinen gelernt zu haben, Gefühle zu steuern, während Frauen oft so klingen als wären sie ihren Gefühlen irgendwie unweigerlich ausgeliefert.
Oder - zumindest manche - Männer haben gelernt, den Zugang zu ihren Gefühlen zu unterbinden. Das wäre dann das andere Extrem. ich denke, dass beides nicht gesund ist.
Ich weiss nicht, ob man Gefühle steuern kann. Sie sind oder sie sind nicht. Es ist nur eine Frage, ob man sich ihnen hilflos ausgeliefert fühlt oder wie man sonst mit ihnen umgeht.
Wenn ein Gefühl da ist, dann hat das ja seinen Grund, und wenn man das Gefühl "weg"steuert, dann würde ich das "Verdrängung" nennen.

Ich weiss nicht ob es Themen gibt, die Männer lieber unter sich besprechen - was aber definitiv mit Männern sehr viel besser funktioniert, das ist schnelle Verständigung über praktische Dinge ohne nutzloses Gerede - so eine Art "Kampfsprache". (Z.B. ist "Ack" ein vollkommen ausreichender Begriff um zu sagen "ich habe verstanden was du meinst, ich habe keine Einwände und werde es im Kopf behalten" und damit die Kommunikation zu beenden und zur Tat zu schreiten. Und das funktioniert mit Frauen scheinbar nicht gut - da hängt dann irgendso ein Offenbleibendes in der Luft als müsse das Gespräch aus irgendeinem Grund noch weitergehen.)
In manchen Besprechungen habe ich anderes erlebt. Da haben die Männer ewig lange um den heissen Brei rumdiskutiert - und kamen am Ende dann doch nicht zu einem Ergebnis, hauptsache, sie haben sich reden gehört.
Auch das ist mit Männern möglich.

Ich gebs zu, ich war viel auf Reisen - aber ein Großteil meiner Idenn kommt rein aus Überlegung. Z.B: für uns ist es normal, dass wir die meisten Leute die wir kennen irgendwann mal kennengelernt haben - wir haben zB eine Arbeitsstelle angetreten, sind in eine andere Stadt gezogen, usw.
Für eine Stammeskultur wäre es normal, dass man die allermeisten Menschen mit denen man zu tun hat, von Geburt an kennt.
Ich denke das macht einen gewaltigen Unterschied.
Ja, das könnte sein. Das "sehe" ich bei Menschen, die hier aufgewachsen sind und immer noch denselben Freundeskreis wie in ihrer Kindheit haben. Das ist irgendwie anders. Mir - als Aussenstehende - erscheint das alles etwas eingefahren und dass die einzelnen Menschen in ihrer Entwicklung stehengeblieben sind (ich finde es eben merkwürdig, wenn man sich als 40-jährige Clique immer noch zum Saufen trifft). Aber vielleicht habe ich da auch ganz spezielle Menschen kennengelernt.

Ich denke, Du hast noch ein paar mehr Dinge drauf als nur "nicht so angepasst" zu sein... ;)
Wahrscheinlich schon, doch das fällt mir dann wieder nicht so auf. ;)

Wahrscheinlich, ja. Damit wollte ich mich nicht zufriedengeben. Ich wollte sowas wie einen Prototyp, eine funktionierende Gemeinschaft.
Es gab schon ein paar Visionäre vor Dir. Die Versuche, die für eine bessere Gemeinschaft unternommen wurden, sind (meines Wissens) alle an den Menschen selbst gescheitert, weil es immer welche gibt, die ein größeres Stück vom Kuchen abhaben wollen. Im kleinen Rahmen kann das vielleicht funktionieren. Es gab und gibt ja einige Kommunen, die das leben, aber die ganze Gesellschaft ist wohl noch nicht so weit.

Nur schien es praktisch so auszusehen, dass die erforderliche nachhaltige Verläßlichkeit und Hingabe für eine Gemeinschaft kaum drin ist, wähernd gleichzeitig bei den Zweierkisten ganz abstrus hohe Erwartungen an Verläßlichkeit und Hingabe gestellt werden, die aber dann wiederum oft auf einem schrecklichen Niveau von Marktwert und Besitzdenken gespielt werden.
Diese hohen Erwartungen, die häufig an den Partner gestellt werden, irritieren mich auch.
Ich bin im Internet auf einer Partnersuchplattform angemeldet - und da hat mich ein Mann kontaktiert, der in seinem Profil drin stehen hat, dass er ein Problem mit männlichen Freunden seiner Partnerin hat und (nur) gemeinsame Freunde in Ordnung für ihn sind.
Das ist für mich die Horrorvorstellung schlechthin, dass man in einer solchen Beziehung nur noch als Zweiergespann unterwegs ist. Der eine ist doch nicht das Eigentum des anderen..... :rolleyes:
 
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Ist auch die Frage, ob man immer unbedingt alles vermitteln muss. Wenn z.B. etwas ausserhalb der Vorstellungswelt meines Gegenübers liegt, dann rede ich lieber gar nicht drüber, weil er es vermutlich sowieso nicht versteht. Vielleicht teste ich es noch an, ob er es verstehen könnte, aber wenn ich merke, dass das so gar nicht sein Thema ist, lasse ich es.

Genau!

Ich spreche gar keinen Dialekt, ein wenig wird die Wortbetonung anders, wenn ich mit anderen aus meiner Kindheitsregion rede, doch als Kind wurde ich dazu angehalten, hochdeutsch zu sprechen

Same here. :) Es ist aber trotzdem irgendwie'n Dialekt da, und taucht dann auf wenn ich auf Leute treffe die ihn auch sprechen.

Die meisten Männer dürften sich wohl langweilen, wenn ihre Partnerin mit ihnen shoppen gehen möchte (oder sich darüber unterhalten) - und andersrum finden die meisten Frauen es wohl öde, wenn ihr Partner nur über Sport spricht oder sogar mit ihrer Partnerin gemeinsam Sport treiben will.
Für solche Aktivitäten sind dann andere Freunde da.

Au, die Klischees schlagen zu *ggg*
Das ist wohl so das abschreckende Frauenbild, die alle Boutiquen kennt, wie das abschreckende Männerbild der über jede Sportart bescheid weiss (auch wenn er sie nur aus dem Fernsehen kennt)...
Und dann kommts noch auf die Sportart an - in den Yogakursen zB scheint eher Frauenüberhang zu sein.

Wenn ich mit Männern rede, dann sind die Gespräche eher sachbezogen. Mit Frauen eher beziehungsbezogen.

Jetzt müsst ich ne Idee haben was "beziehungsbezogene" Gespräche sind. Hab ich aber nicht.

Oder die individuellen Hobbies. Die müssen ja nicht unbedingt vom Partner mit derselben Begeisterung gelebt werden - auch dafür braucht man Freunde/Bekannte ausserhalb der Beziehung, um sie leben und auch, um sich darüber austauschen zu können.

Ei ja - dafür gibts ja den Sportverein, den Hackerclub, usw. - aber da findet man dann wiederum gar kein Verständnis für - zB Esoterik. Das sind dann eher so bestimmte "Interessensektoren", und m.o.w. speziell, wo es dann fast nur um diese Themen geht.

Oder - zumindest manche - Männer haben gelernt, den Zugang zu ihren Gefühlen zu unterbinden.

Ja, durchaus - das kann auch dahin führen.
Ich täte es so sehen: Gefühle sind bei Jungs/Männern einfach nicht gefragt. Gefragt sind Ergebnisse, Leistung, Performance. Gefragt ist wie man etwas macht, nicht was man dabei empfindet.

Wenn ein Gefühl da ist, dann hat das ja seinen Grund, und wenn man das Gefühl "weg"steuert, dann würde ich das "Verdrängung" nennen.

Ja, es hat seinen Grund - und an dem Grund könnte man ja was drehen...
Einfach nur "wegsteuern" ist wohl einfacher - aber problematisch.

In manchen Besprechungen habe ich anderes erlebt. Da haben die Männer ewig lange um den heissen Brei rumdiskutiert - und kamen am Ende dann doch nicht zu einem Ergebnis, hauptsache, sie haben sich reden gehört.
Auch das ist mit Männern möglich.

Ahh, diese Art Besprechungen! Die haben nach meiner Erfahrung immer den Effekt dass nichts dabei herauskommt. Und die haben auch Gründe, zB: keiner weiss worüber man redet und keiner wills zugeben - oder, man hat ne destruktive Hierarchie und keiner will was machen weil man ja was falsch machen könnte - oder, es geht in Wirklichkeit um Positionskämpfe - oder sowas in der Art...
Irgendwo wird dann auch Klartext geredet - nur eben nicht in der Besprechung.

Ja, das könnte sein. Das "sehe" ich bei Menschen, die hier aufgewachsen sind und immer noch denselben Freundeskreis wie in ihrer Kindheit haben. Das ist irgendwie anders. Mir - als Aussenstehende - erscheint das alles etwas eingefahren und dass die einzelnen Menschen in ihrer Entwicklung stehengeblieben sind

Stimmt, das ist die andere Seite der Medaille - es gibt da nicht viel Veränderung.

Es gab schon ein paar Visionäre vor Dir. Die Versuche, die für eine bessere Gemeinschaft unternommen wurden, sind (meines Wissens) alle an den Menschen selbst gescheitert, weil es immer welche gibt, die ein größeres Stück vom Kuchen abhaben wollen.

Die sind an allem möglichen gescheitert. ZB daran, dass man eine "bessere Gesellschaft" anstreben wollte - was implizite heisst dass "die Anderen" schlechter sind - womit man sich Selbstkritik ersparen kann und dann ist das Scheitern schon vorprogrammiert.

Im kleinen Rahmen kann das vielleicht funktionieren. Es gab und gibt ja einige Kommunen, die das leben, aber die ganze Gesellschaft ist wohl noch nicht so weit.

Tja, ich hab mir die eine oder andere davon angeschaut - und das was man da am Küchentisch erlebt, passt auch nicht immer so ganz zu dem was nach aussen gepredigt wird...

Diese hohen Erwartungen, die häufig an den Partner gestellt werden, irritieren mich auch.
Ich bin im Internet auf einer Partnersuchplattform angemeldet - und da hat mich ein Mann kontaktiert, der in seinem Profil drin stehen hat, dass er ein Problem mit männlichen Freunden seiner Partnerin hat und (nur) gemeinsame Freunde in Ordnung für ihn sind.
Das ist für mich die Horrorvorstellung schlechthin, dass man in einer solchen Beziehung nur noch als Zweiergespann unterwegs ist. Der eine ist doch nicht das Eigentum des anderen..... :rolleyes:

Interessant... also mit männlichen, mit weiblichen nicht... das gibt zu denken... Weil anderenfalls könnte man das auch so auffassen, dass man die Freunde+Freundinnen des Partners oder der Partnerin natürlich auch kennenlernen möchte - das fänd ich ganz normal.

lieben Gruss
 
Same here. :) Es ist aber trotzdem irgendwie'n Dialekt da, und taucht dann auf wenn ich auf Leute treffe die ihn auch sprechen.
MIr passiert das, wenn ich auf Youtube Videos von Jugendlichen aus meinem Ursprungsviertel schaue. Dann fällt das sogar am nächsten Tag noch Kollegen auf, dass ich irgendwie anders rede....

Au, die Klischees schlagen zu *ggg*
Das ist wohl so das abschreckende Frauenbild, die alle Boutiquen kennt, wie das abschreckende Männerbild der über jede Sportart bescheid weiss (auch wenn er sie nur aus dem Fernsehen kennt)...
Ok, das ginge auch andersrum. Ich z.B. mag Einkaufen gehen überhaupt nicht, dafür gibt es dann aber ein paar Männer, die das sehr gerne tun.
Sport mag ich allerdings auch nicht, ausser:

Und dann kommts noch auf die Sportart an - in den Yogakursen zB scheint eher Frauenüberhang zu sein.
Ich wüsste nur nicht, was man darüber reden könnte. :confused:

Jetzt müsst ich ne Idee haben was "beziehungsbezogene" Gespräche sind. Hab ich aber nicht.
Mit Kolleginnen z.B. rede ich eher darüber, warum unser Betriebsklima nicht das Beste ist: nämlich weil die Kommunikation zwischen diesen und jenen Personen nicht funktioniert, weil die Informationen nicht fliessen und (Achtung, jetzt kommts!) das kommt daher, weil es Kollegen gibt, die Ängste haben, wenn sie von sich aus auf andere Menschen zugehen müssen und wenn ein anderer sich traut, diesen Menschen etwas zu fragen, dann kann es passieren, dass er einen Anranzer bekommt.
Sachlich würde ich einfach nur sagen: bei uns gibt es Probleme mit der Kommunikation! (Fertig, kurz, ohne viel drumrum).

Ei ja - dafür gibts ja den Sportverein, den Hackerclub, usw. - aber da findet man dann wiederum gar kein Verständnis für - zB Esoterik. Das sind dann eher so bestimmte "Interessensektoren", und m.o.w. speziell, wo es dann fast nur um diese Themen geht.
Um mich über spirituelle Themen zu unterhalten, habe ich ganz spezielle Freunde, mit denen ich aber auch über andere Themen reden kann. Ich weiss jedoch auch, dass es viele Menschen gibt, die kaum jemanden für diesen Bereich finden. Das find ich merkwürdig, weil ich so viele Menschen kenne, die sich damit beschäftigen....

Ja, durchaus - das kann auch dahin führen.
Ich täte es so sehen: Gefühle sind bei Jungs/Männern einfach nicht gefragt. Gefragt sind Ergebnisse, Leistung, Performance. Gefragt ist wie man etwas macht, nicht was man dabei empfindet.
Ich glaube, viele Männer machen das mit den Gefühlen auch mehr mit sich selbst aus (weil es gesellschaftlich eben nicht so gern gesehen wird, wenn sich ein Mann in Gefühlen verliert). Im Gegensatz zu den Frauen, die sich durchaus auch mal ihren Gefühlen hingeben dürfen. Damit kommen die meisten Männer zwar nicht so klar, aber dafür haben die Frauen ja ihre Freundinnen (ausser natürlich in Liebesdingen, wenn dann beide "Herzchen-Augen" haben).

Ja, es hat seinen Grund - und an dem Grund könnte man ja was drehen...
Einfach nur "wegsteuern" ist wohl einfacher - aber problematisch.
Ja, denk ich auch, dass das "wegsteuern" im ersten Moment einfacher zu sein scheint, aber langfristig die größeren Probleme bereitet.
Normalerweise, wenn man lernt, auf die Gefühle zu hören, dann bekommt man den Grund relativ schnell raus - und je nach Ursache kann man ihn beheben oder sein Leben entsprechend ändern, dass man dem nicht mehr begegnen muss.

Ahh, diese Art Besprechungen! Die haben nach meiner Erfahrung immer den Effekt dass nichts dabei herauskommt. Und die haben auch Gründe, zB: keiner weiss worüber man redet und keiner wills zugeben - oder, man hat ne destruktive Hierarchie und keiner will was machen weil man ja was falsch machen könnte - oder, es geht in Wirklichkeit um Positionskämpfe - oder sowas in der Art...
Irgendwo wird dann auch Klartext geredet - nur eben nicht in der Besprechung.
Solche Spielchen sind für mich vertane Zeit. Ich gehe schon nicht mehr auf die Personalvollversammlungen, weil mich das nur Kraft kostet, dafür, dass nichts Gescheites bei rauskommt. In meinen Augen ist das völlig unnötig.

Stimmt, das ist die andere Seite der Medaille - es gibt da nicht viel Veränderung.
Aber die Leute scheinen auch irgendwie zufrieden zu sein.

Die sind an allem möglichen gescheitert. ZB daran, dass man eine "bessere Gesellschaft" anstreben wollte - was implizite heisst dass "die Anderen" schlechter sind - womit man sich Selbstkritik ersparen kann und dann ist das Scheitern schon vorprogrammiert.
ja, anfangen muss man schon bei sich selbst, sonst wird das nix. Da geb ich Dir recht.

Tja, ich hab mir die eine oder andere davon angeschaut - und das was man da am Küchentisch erlebt, passt auch nicht immer so ganz zu dem was nach aussen gepredigt wird...
Diese Erfahrung hast Du mir voraus. Das heisst dann, dass selbst Menschen, die sich bemühen (das unterstell ich ihnen jetzt einfach mal), scheitern.
Das ist schade....

Interessant... also mit männlichen, mit weiblichen nicht... das gibt zu denken... Weil anderenfalls könnte man das auch so auffassen, dass man die Freunde+Freundinnen des Partners oder der Partnerin natürlich auch kennenlernen möchte - das fänd ich ganz normal.
Kennenlernen ist eine Sache. Dennoch ist meine Freundin in erster Linie meine Freundin. Wenn sich die beiden gut verstehen, ist es auch ok. Aber, wenn er mit ihr nicht klarkommt, heisst das noch lange nicht, dass ich die Freundin aufgeben würde, nur, weil das keine gemeinsame Freundin sein kann (wenn er sie nicht mag).
Und selbst meine männlichen (platonischen) Freunde möchte ich nicht missen, weil sie mir häufig einen etwas anderen Blickwinkel aufzeigen können. Da finde ich es schon sinnvoll, verschiedene (auch männliche!) Meinungen einzuholen.
 
Hallo Ahorn! :)

MIr passiert das, wenn ich auf Youtube Videos von Jugendlichen aus meinem Ursprungsviertel schaue. Dann fällt das sogar am nächsten Tag noch Kollegen auf, dass ich irgendwie anders rede....

Hmjahm. *gg*

Ok, das ginge auch andersrum. Ich z.B. mag Einkaufen gehen überhaupt nicht, dafür gibt es dann aber ein paar Männer, die das sehr gerne tun.

Kommt sehr drauf an, was. Und wo.

Sport mag ich allerdings auch nicht, ausser:

Ich wüsste nur nicht, was man darüber reden könnte. :confused:

Oh doch! Man kann zB von all den Ashrams erzählen wo man schon war. ;)

Mit Kolleginnen z.B. rede ich eher darüber, warum unser Betriebsklima nicht das Beste ist: nämlich weil die Kommunikation zwischen diesen und jenen Personen nicht funktioniert, weil die Informationen nicht fliessen und (Achtung, jetzt kommts!) das kommt daher, weil es Kollegen gibt, die Ängste haben, wenn sie von sich aus auf andere Menschen zugehen müssen und wenn ein anderer sich traut, diesen Menschen etwas zu fragen, dann kann es passieren, dass er einen Anranzer bekommt.

Also, mal ganz ernsthaft: ich find diese Dinge sind wichtig.

Sachlich würde ich einfach nur sagen: bei uns gibt es Probleme mit der Kommunikation! (Fertig, kurz, ohne viel drumrum).

Da triffst Du erstaunlich genau meine Erfahrungen. Ich geh da zwar nicht so weit dass ich zB persönliche Ängste identifizieren würde - aber ich schau mir an was passiert (und zB nicht recht funktioniert). Und wenn ich mich dann abends schlafenlege, dann muss ich noch ne weile drüber nachdenken, damit ich ruhe finde - und bei der Gelegenheit finde ich die Denkmuster, die da die Probleme verursachen.
Aber wenn ich dann versuche mit den Kollegen darüber zu reden, dann klappt das nicht - irgendwie scheint das Interesse zu fehlen. Dabei ist meine Meinung, dass man die Produktivität nicht nur dadurch steigern kann dass man härter arbeitet, sondern auch dadurch dass man sich diese Muster bewusst macht und konstruktiv damit umgeht...

Ich glaube, viele Männer machen das mit den Gefühlen auch mehr mit sich selbst aus (weil es gesellschaftlich eben nicht so gern gesehen wird, wenn sich ein Mann in Gefühlen verliert).

Man findet halt niemand den es interessieren täte - bestenfalls wird man zum Therapeuten geschickt damit der die Gefühle wegmacht.

Ja, denk ich auch, dass das "wegsteuern" im ersten Moment einfacher zu sein scheint, aber langfristig die größeren Probleme bereitet.
Normalerweise, wenn man lernt, auf die Gefühle zu hören, dann bekommt man den Grund relativ schnell raus - und je nach Ursache kann man ihn beheben oder sein Leben entsprechend ändern, dass man dem nicht mehr begegnen muss.

Ja, und das ist noch längst nicht alles - man kann Gefühle ja auch ganz gezielt nutzen!
Einfaches Beispiel: eine Arbeit die keine Freude macht wird nicht gut gelingen. Bei vielen dingen läßt sich die Freude dann durchaus finden, wenn man ein bischen danach sucht. Denn meistens hängt es gar nicht direkt mit der Arbeit zusammen, sondern mit dem was wir damit verbinden.

Diese Erfahrung hast Du mir voraus. Das heisst dann, dass selbst Menschen, die sich bemühen (das unterstell ich ihnen jetzt einfach mal), scheitern.
Das ist schade....

Ich würds nicht als scheitern ansehen. Es wird wahrscheinlich immer einen gewissen Abstand geben zwischen dem was man sich als Ideal vorstellt und dem was man tatsächlich erreicht. Spannend ist dann, wie man damit umgeht.

Eine ähnliche Situation gibts auch in der Politik, wo Leute mit viel Initiative einsteigen und dann über die Jahre "gleichgeschaltet" werden. Ich halte es für fast unvermeidlich, Kompromisse zu machen. Die Frage ist, ob man sich dann beides im Bewusstsein halten kann - sowohl das Ideal das man verfolgt, als auch das was realistischerweise grad machbar ist.

lieben Gruss
P.
 
Oh doch! Man kann zB von all den Ashrams erzählen wo man schon war. ;)
Da hätte ich gar nicht so viel zu erzählen. Ich hab ne Lehrerin direkt vor Ort und das reicht mir. Ich mache das ja nicht aus spirituellen Gründen.

Aber wenn ich dann versuche mit den Kollegen darüber zu reden, dann klappt das nicht - irgendwie scheint das Interesse zu fehlen. Dabei ist meine Meinung, dass man die Produktivität nicht nur dadurch steigern kann dass man härter arbeitet, sondern auch dadurch dass man sich diese Muster bewusst macht und konstruktiv damit umgeht...
Nuja, aber die eigenen Fehler erkennen und sich eingestehen, das können (wollen?) wohl die Wenigsten.

Man findet halt niemand den es interessieren täte - bestenfalls wird man zum Therapeuten geschickt damit der die Gefühle wegmacht.
Das ist schade. In diesem Punkt haben Frauen es wohl einfacher.
Andererseits: viele Frauen wären froh, wenn ihr Partner mit ihr über seine Gefühle sprechen würde - aber das geschieht wohl (was ich gehört habe) - sehr selten.

Ja, und das ist noch längst nicht alles - man kann Gefühle ja auch ganz gezielt nutzen!
Einfaches Beispiel: eine Arbeit die keine Freude macht wird nicht gut gelingen. Bei vielen dingen läßt sich die Freude dann durchaus finden, wenn man ein bischen danach sucht. Denn meistens hängt es gar nicht direkt mit der Arbeit zusammen, sondern mit dem was wir damit verbinden.
Stimmt. Auf die Art motivier ich eine Kollegin, mir bei einer langweiligen, aber anspruchsvollen Arbeit zu helfen. Und dann haben wir beide plötzlich ganz viel Spass dabei.....
 
In der Esoterik ist dauernd die Rede von Heilung, und das Web ist voll von Esoterikern die einen heilen wollen.

Zurück zum Thema.
Im Wesentlichen, in der Kernaussage macht ein Heiler genau dasselbe.
Denn der Anspruch, andere Menschen zu heilen, impliziert ja, dass diese der Heilung bedürftig, ergo krank sind. .

Ein richtiger Heiler bezieht in der Arbeit, das Physische ebenso. Meistens sieht aber ein Heiler wenn er Hellsichtig ist in erster Linie in den Energiekörper das Problem des Physischen Körpers.
Er behandelt auch meistens über der Aura bzw Energiekörper den Kranken Körperteil.
Geheilt werden kann immer das was sein kann das hängt von der Pazient, von Gott, Karma, die richtige Zeit usw.. und von verschiedenen Faktoren ab.
Wenn jemand Heilung wünscht in der Seele es ist nicht das gleiche wenn man sagt, man sei Krank oder Geistesgestört.
Heilung kann ein Beruhigung der Emotionen, ein Ausgleich oder ein Ordnen der Energien, eine Klarheit über ein Thema auch sein...es sind nicht unbedingt Krankheitsbilder sondern bestimmte Themen die einem das Leben erschweren.

Traumen aus der Kindheit können auch geheilt werden wenn man es innerlich aufarbeiten will...es heisst aber nicht das man Geistekrank deswegen ist.


Mfg Miklos
 
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Da hätte ich gar nicht so viel zu erzählen. Ich hab ne Lehrerin direkt vor Ort und das reicht mir. Ich mache das ja nicht aus spirituellen Gründen.

Nee?? *staun*
Ich schätze, das Yoga wird sich da nicht sonderlich um Deine Gründe drum kümmern- *gg* Macht auch nix - ist vllcht sogar sinnvoller so - nur wennst irgendwann zu schweben anfängst musst halt aufpassen...

Das ist schade. In diesem Punkt haben Frauen es wohl einfacher.
Andererseits: viele Frauen wären froh, wenn ihr Partner mit ihr über seine Gefühle sprechen würde - aber das geschieht wohl (was ich gehört habe) - sehr selten.

Haha! Ja! Das hat auch seine Gründe! Mal vorsichtig rantasten (ist vielschichtig und nicht einfach zu erklären).
Das was ein Mann an Gefühlen empfindet ist nicht unbedingt das was eine Frau sich vorstellt worüber er reden sollte. Im banalsten Fall wird er davon ausgehen dass sie eh nur hören will wie sehr er sie liebt, und ganz sicher nicht wissen will dass ihm nebenan die Blondine mit dem Huuiii-Fahrgestell Herzrasen verursacht... Das ist schonmal das erste Problem - aber das ist trivial.
Der interessantere Aspekt ist, dass Gefühle von Männern nicht eigentlich dazu bestimmt sind um sie eben zu empfinden und hinzunehmen und dabei womöglich drüber zu reden, sondern vielmehr zum ausagieren. Klar kann man drüber reden und sich verständigen, aber das Ziel ist letztlich Actio!

Wenn also Frau sich vorstellt, Mann möge über seine Gefühle reden, dann stellt sich sich das meistens so vor wie sie auch mit ihrer eigenen Gefühlswelt umzugehen gewohnt ist. Und das wird so nicht funktionieren, sondern Mann würde das eher als ein nervtötendes Zerreden auffassen - und das zurecht, weils nicht dafür vorgesehen ist.
Ich geb Dir mal ein extremes Beispiel (vorsicht, wirklich extrem): die Berserkerwut. Das ist ein Ding was man mit Gefühlen machen kann, plus die richtige Magie und wahrscheinlich geeignete Drogen. Und da wirds ganz klar: das ist nicht dazu da um drüber zu reden, sondern um was damit zu tun - nämlich die Feinde kurz und klein hauen.

Und damit kommen wir auf das erste dicke Problem. Ungefähr seit der Industrialisierung fehlen weitgehend die Möglichkeiten, um kraftvolle Gefühle auszuagieren. Wir haben eine Kultur, die auf Vergeistigung setzt, die "Gewalt" abzulehnen pflegt (dafür bricht sich die Gewalt dann auf äußerst perfiden sublimierten Wegen bahn), und irgendwie eine komische Vorstellung von angepasster bürgerlicher Beschaulichkeit pflegt.

Und dann gucken wir uns mal den Fußball an, Volkssport Nr. 1. Da rennen ein paar Männer auf einem Platz rum und bolzen einen Ball herum. Eigentlich eine ganz unspektakuläre Sache. Aber warum sitzen dann 40'000 drumherum und sind ganz aus dem Häuschen?
Ganz einfach: weil man das als Kampf interpretieren kann, und damit entsteht die Möglichkeit, Gefühle auszuagieren.

Kurzum: Gefühle von Männern sind (zum Teil) auf Actio ausgerichtet, sind gewssermaßen wild und kraftvoll und ggfs. auch gewaltbezogen. Und das hat seine Richtigkeit (nur eben ist es in unserer Kultur nicht verstanden und nicht toleriert). Man kann da u.U. drüber reden, man kann sich drüber verständigen, aber das ist nicht der eigentliche Weg um sie zu bewältigen, sondern bewältigt werden sie in aktiver Handlung.

Und damit kommen wir zum zweiten dicken Problem: das ist die Vorstellung von Ehe/Partnerschaft und treusorgendem Familienvater. In diesem Rollenverständnis haben kraftvolle Gefühle überhaupt keinen Platz.
Was wäre denn, wenn der Kerl seinen Rucksack packt, um eine Woche durch die Berge zu streifen und so seinen Gefühlshaushalt in Ordnung bringt? Es wäre das große Theater von wegen vernachlässigter Ehefrau, Selbstsucht, Rücksichtslosigkeit, verantwortungsloser Vater undsoweiter undsofort. Und das schlimmste: er könnte ja womöglich unterwegs ne nette Quellnymphe treffen und sich mit der verlustieren...

Langer Rede kurzer Sinn: diese Sache, dass Männer mit ihrer Partnerin nicht über Gefühle reden wollen, hat eine zweite Seite - und die sieht so aus, dass Frauen selten bereit sind zu verstehen wie Gefühle von Männern funktionieren, geschweige denn ihnen das zuzugestehen - sondern eher erwarten dass der Mann da doch bitteschön so funktionieren möchte wie sie es von sich selber gewohnt sind.

Es gibt dann noch den schlimmeren Fall, und der ist auch ziemlich verbreitet, dass nämlich der Mann gar nicht wie ein Mann behandelt wird, sondern bemuttert wie ein kleiner Junge. Wenn er dann von der Arbeit kommt, kriegt er gleich den Schnuller in den Mund gesteckt (aeh, die Bierflasche natürlich) und wird vor dem Fernseher ruhiggestellt. Da kriegt er die Hemden gebügelt und die Wohnung geputzt, und sie beklagt sich dann wie sehr sie sich für ihn aufopfert... Und das alles nur, um das wilde, kraftvolle Element einzufangen und zu domestizieren.
Das ganze ist natürlich ne formidable Falle, denn anfällig für Bequemlichkeit ist der Mensch allemal.

Und wenn sich dann in dem Stadium eine gewisse grundlegende Unzufriedenheit entwickelt (was nun wirklich nicht verwunderlich ist), dann - ja, dann kommt die Idee auf, dass man doch über Gefühle reden müsste...
Nur eben: an der stelle ist die Situation ja schon ganz verwickelt.


Und jetzt kommt noch das dritte dicke Problem: das was wir heute an Spiritualität haben, eben dieser Bereich aus New-Age und sog. "Esoterik", ist ganz überwiegend an weiblichen Reaktionsweisen und Bedürfnissen orientiert. Das ist geschichtlich bedingt dadurch wie diese Szene entstanden ist aus der Alternativ- und Protestbewegung gegen etablierte Machtstrukturen, die dann eine ungültige Verkürzung fabriziert hat, dergestalt, Machtstrukturen mit "dem Patriarchat" gleichzusetzen, und somit männliche Wahrnehmungsweisen gar nicht erst unvoreingenommen erkundet hat sondern vielmehr mit einem von vorneherein negativen Bias belastet.

Was sich in dieser Szene an Männern tummelt, sind zum größeren Teil welche, die schon ihr eigenes Leben nicht auf die reihe kriegen, sich nicht durchsetzen können und -auf deutsch- keine Eier haben.
Nun, die werden dann eben "Heiler". (um mal wieder aufs thema zurückzukommen)
Und was sie mit ihren Klienten machen, ist, über Gefühle reden. Auf deutsch, sie dressieren ihre Klienten zu genausolchen Figuren ohne Eier.

Das ist nun bitte nicht so zu verstehen, dass es nicht auch ernstliche Krisen gäbe, in denen man nichts tun kann - und wo es dann schon sehr hilfreich ist, wenn man mit jemand vertrautem drüber reden kann. Von daher ist es auch sinnvoll, wenn man ganz prinzipiell seine Gefühle artikulieren kann. Nur in der art und weise, wie die Hilfsbedürftigkeit und das Zerreden grad auch in der unseligen Therapeuten- und Heilerschaft zum Fetisch erhoben wird, ist das ganze recht daneben.


Noch ein Wort zu Verallgemeinerungen: ja, ich bin mir bewusst dass ich verallgemeinere. Ich versuche Muster zu beschreiben, oder Szenarien, und das in einer einigermaßen plastisch greifbaren exemplarischen Weise. Ich denke dass diese Szenarien verbreitet sind - das heisst natürlich nicht dass sie allgemeingültig und immer so wären oder immer genau so aussehen täten - es braucht sich also niemand persönlich angesprochen fühlen. ;)
 
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