Das ist eines meiner Talente....
Hm, das gefällt mir...
Dann beobachte mal, zwischen welchen Menschen die Verständigung gelingt und zwischen welchen sie scheitert.
Für mich gilt: am leichtesten fällt mir die Verständigung mit Menschen, die eine ähnliche Mentalität haben wie ich selbst. Mit den Anderen muss ich mich mehr anstrengen, damit ich verstanden werde, da muss ich vorher genauer überlegen, was ich wie sage, damit der andere auch das versteht, was ich meine.
Ich gehe davon aus, dass Verständigung dann gelingt, wenn auf beiden Seiten ein Interesse daran ist. Und dann kommt es noch drauf an, ob die betreffende Idee auch "platz im Kopf hat": wenn etwas ausserhalb des Vorstellungsvermögens liegt, dann kann mans kaum vermitteln.
Wenn ich so drüber nachdenk - anstrengen tu ich mich fast immer wenn ich mich verständigen will - bzw. ich suche Beschreibungen, die dem Gegenüber m.o.w. vertraut sind.
Wenn ich jedoch einen Menschen aus meiner ursprünglichen Heimat treffe, dann flutscht die Unterhaltung einfach so und man versteht sich ohne große Hirnakrobatik.
Liegt das am Dialekt? Mir hat man mal gesagt, wenn ich Dialekt rede, dann wirke ich lebendiger, unmittelbarer. Das passiert nur wenn ich sehr aufgeregt bin - oder eben unter Leuten aus der Heimat. Was ich weiss ist dass ich das Denken mit "umschalte" - ich übersetze nicht - wenn ich zB englisch rede, denke ich auch englisch, wenn ich hochdeutsch rede, denke ich hochdeutsch.
Ich würde sagen, diese Wertigkeiten sind individuell unterschiedlich. Andererseits habe ich schon mit einigen Frauen (und auch Männern) gesprochen, die meinten, dass es Dinge gibt, die der Partner (oder auch die Partnerin) nicht so gut verstehen, die werden dann lieber mit gleichgeschlechtlichen Freunden besprochen.
Gelegentlich frage ich mich, wieviel davon auf mangelndes Vertrauen zurückkommt. Was ich so im Netz lese, scheinen sich viele Partnerschaften weniger daran festzumachen ob man sich verständigen kann, und eher daran obs im Bett stimmt. Und die verbreitete These, dass Männer und Frauen sich nicht verständigen
können, halte ich -gelinde gesagt- für recht gewagt.
Bei Frauen betrifft es gerade die Gefühlsebene, die Männer häufig nicht nachvollziehen können, weil sie ihre Gefühle anders (oder auch gar nicht) verbalisieren. Und bei Männern sind das wahrscheinlich andere Themen, die Frauen nicht so unbedingt nachvollziehen können.
Die meisten Männer scheinen gelernt zu haben, Gefühle zu steuern, während Frauen oft so klingen als wären sie ihren Gefühlen irgendwie unweigerlich ausgeliefert. Ich weiss nicht ob es Themen gibt, die Männer lieber unter sich besprechen - was aber definitiv mit Männern sehr viel besser funktioniert, das ist schnelle Verständigung über praktische Dinge ohne nutzloses Gerede - so eine Art "Kampfsprache". (Z.B. ist "Ack" ein vollkommen ausreichender Begriff um zu sagen "ich habe verstanden was du meinst, ich habe keine Einwände und werde es im Kopf behalten" und damit die Kommunikation zu beenden und zur Tat zu schreiten. Und das funktioniert mit Frauen scheinbar nicht gut - da hängt dann irgendso ein Offenbleibendes in der Luft als müsse das Gespräch aus irgendeinem Grund noch weitergehen.)
Ja, wahrscheinlich ist das so. Mit anderen Kulturen kenne ich mich jedoch nicht so gut aus, so dass ich darüber nur mutmaßen kann.
Ich gebs zu, ich war viel auf Reisen - aber ein Großteil meiner Idenn kommt rein aus Überlegung. Z.B: für uns ist es normal, dass wir die meisten Leute die wir kennen irgendwann mal kennengelernt haben - wir haben zB eine Arbeitsstelle angetreten, sind in eine andere Stadt gezogen, usw.
Für eine Stammeskultur wäre es normal, dass man die allermeisten Menschen mit denen man zu tun hat, von Geburt an kennt.
Ich denke das macht einen gewaltigen Unterschied.
Wir sind Teil dieser Kultur. Und weil es Dinge gibt, in denen wir beide nicht so angepasst sind, fällt uns Manches auf, was einem Menschen, der alles, was da ist, für "normal" erachtet, nicht so auffallen dürfte.
Ich denke, Du hast noch ein paar mehr Dinge drauf als nur "nicht so angepasst" zu sein...

Wer von uns beiden hat nun die "bösen" Gedanken? *lach*
Böse Gedanken? Jetzt siehst Du mich verwirrt...
Ein paar, aber keine ganze Gesellschaft. Wenn das entstehen soll, dann braucht es noch viel Zeit....
Wahrscheinlich, ja. Damit wollte ich mich nicht zufriedengeben. Ich wollte sowas wie einen Prototyp, eine funktionierende Gemeinschaft. Dann hab ich sehr verwirrende Schwierigkeiten vorgefunden, und bin letztlich draufgekommen, dass das Interesse daran eher gering scheint und sich vor allem am konkreten persönlichen Nutzen festmacht. Und dass die meisten Menschen sich nicht sehr für Gemeinschaft interessieren, sondern sich vorwiegend für ihre Zweierkisten interessieren - die wiederum oft ne begrenzte Haltbarkeit haben. Und wenn sich da was verändert, dann fliegt einem die schönste Gemeisnchaftsidee um die Ohren - wenn man dann gemeinsam Haus und Grund beschafft hat, dann fangen die unschönen Probleme an.
Meine Idee wäre eher noch weiter gegangen - dass man nicht nur gemeinsam lebt, sondern dann auch zB gemeinsam firmiert und gewerblich tätig ist.
Und dass Liebschaften gar nicht viel damit zu tun haben, sondern lediglich eine andere, noch zusätzliche Ebene von Begegnung sind - eben das was Mann und Frau miteinander gefällt...
Mir scheint soetwas auch sehr nutzvoll, denn damit würde die Abhängigkeit von Vermietern, von Konzernen und Arbeitgebern und damit letztlich auch von Staatswesen und Verwaltung sich verringern - denn das sind Einrichtungen, die sowieso nur aufgrund der Vereinzelung der Menschen funktionieren können. Aber dieser Nutzen erschliesst sich nur dann, wenn man eben nicht egoistisch nach Resultaten giert.
Nur schien es praktisch so auszusehen, dass die erforderliche nachhaltige Verläßlichkeit und Hingabe für eine Gemeinschaft kaum drin ist, wähernd gleichzeitig bei den Zweierkisten ganz abstrus hohe Erwartungen an Verläßlichkeit und Hingabe gestellt werden, die aber dann wiederum oft auf einem schrecklichen Niveau von Marktwert und Besitzdenken gespielt werden.
lieben Gruss