Elfman
Sehr aktives Mitglied
Ein Ameisenstaat z.B. entspricht dann ja wohl bestens diesen natürlichen Idealvorstellungen!?Der Kinderwunsch wohnt gänzlich unabhängig von jeder Religion und Ideologie dem Menschen inne. Die Biologie des Menschen, dessen Gene, verlangen nach Fortpflanzung. Das ist der Selbst- und Arterhaltungstrieb, dem Folge geleistet wird, indem ein Individuum sein genetisches Material verbreitet. Der Drang nach Vermehrung - und damit auch der Kinderwunsch - ist biologisch bedingt. Davon zeugt auch die anatomisch-physiologische Beschaffenheit von Mann und Frau: Sie sind organisch fürs Zeugen und Gebären von Kindern konzipiert. Im Tierreich werden diese Fakten nicht angefochten. Tiere folgen ihrer Bestimmung.
Die Psyche entspricht hier der Biologie. So finden sich in der Tiefe der Seele des Menschen elterliche Archetypen, die eine Realisierung anstreben. Aufgrund der Komplexität des menschlichen Gehirns und des Bewusstseins können sich Menschen jedoch gegen die Kinderwünsche entscheiden, womit deren Fruchtbarkeit samt den archetypischen Strukturen verdorrt und verkümmert.
Gewissermaßen karmisch unentrinnbar in eine bestimmte Kaste hinein geboren zu werden, um die eigene darin zugewiesene Rolle dann glücklich und zufrieden zu erfüllen.
Wir sind aber nun mal zufällig Menschen, und zum Glück, wie ich finde eben keine wunschlos glücklichen Ameisen.
Und persönlicher Wunsch bleibt persönlicher Wunsch - auch wenn Einige versuchen, den ihren zum kollektiven (notfalls manch Anderen dann eben halt vollkommen unbewussten) Allgemeinwunsch zu deklarieren.
Der Wunsch kinderlos zu bleiben ist meiner Überzeugung nach also für den Einzelnen genauso gleichberechtigt potentiell glücklich/unglücklich machend wie der Wunsch, sich zügellos zu vermehren. Beim über etwas subjektiv froh/glücklich oder traurig zu sein, kommt es also immer nur patentrezeptfrei auf den jeweilig einzelnen Menschen an, finde ich.
Die Natur an sich besitzt meiner Ansicht nach eh kein Wunschdenken (im Sinne von: die momentan subjektiv/objektiv vorhandene Realität hirntechnisch einfärbend durch ein persönlich gewünschtes Ergebnis zu verdrängen/beizubehalten) - und wird/kann daher auch weder den Ameisen, noch uns Menschen, wenn wir früher oder später mal ausgestorben sein werden vermutlich keine einzige Träne nachweinen.
Einen tierfreundlichen Menschen könnte es aber selbstverständlich dennoch traurig stimmen, dass gegenwärtig (nicht zuletzt auch speziell wegen uns Menschen) weit über 5000 Tierarten vom Aussterben bedroht sind.