Der Kinderwunsch lebt

Lamia argumentiert aus einem religiösen Fundamentalismus heraus, das müssen wir uns klar machen. Der komplette Wissenschaftsjargon, in dem sie ihre Beiträge formuliert, soll diesen Fundamentalismus nur bemänteln und ihm den Anstrich von Wissenschaftlichkeit geben. Sie gab den Link auf die Partei "Christliche Mitte", deren Mitglied sie ist. Ich zitierte aus einem Wahlkampfflyer dieses Vereins, den man sich auf der Website von CM runterladen kann.

Vielleicht ist es untergegangen, deshalb ruhig nochmal:

"Homos haben mehr als sechs Millionen Aids-Tote zu verantworten, die sie ihrer widernatürlichen Lustbefriedigung geopfert haben", heißt es etwa in einem Flyer mit dem Titel "Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Homosexualität", dem man auf der Homepage der Christlichen Mitte als PDF downloaden kann. Laut Zähler ist er mit über 13.000 Downloads die mit Abstand beliebteste Veröffentlichung der Partei.

"Homosex ist keine Liebe", behauptet das Flugblatt, weil er die "Aufgabe der Arterhaltung" nicht erfüllen könne. Lesben und Schwule litten laut CM an einer "naturwidrigen Trieb-Verirrung". Wörtlich heißt es in der Veröffentlichung: "Homosexuelle spüren, dass ihr gleichgeschlechtliches Begehren unvereinbar ist mit moralischer Reinheit. Viele sprechen es nach sexuellen Kontakten aus: Sie empfinden Abscheu vor sich selber. Sexuelle Lust, die für sich selbst gesucht wird, löst negative Gefühle aus. Homos sind deshalb unglückliche und ruhelose Menschen, denen die Einsicht aber oft fehlt. Bei der sog. homosexuellen Liebe handelt es sich um einen egozentrischen Missbrauch des Partners, um Selbstbefriedigung am Partner." Weiter heißt es in dem Flyer: "Es entwickelt sich in der Regel eine pathologische Sex-Sucht, eine Hypersexualität in der ständigen Suche nach neuen Partnern und damit eine Versklavung an den naturwidrigen Sex-Trieb."

Die Antwort der Christlichen Mitte sind so genannte Umpolungs-Therapien: "Homosexualität ist heilbar", heißt es in dem Flyer. "Homosexualität als unheilbar zu proklamieren, ist gezielte Desinformation und zutiefst unchristlich, da jedem Menschen von Gott die notwendigen Gnaden geschenkt werden, sündhafte Neigungen zu überwinden, wenn er darum bittet."

http://www.queer.de/detail.php?article_id=19583

Dass ist exakt das, was Lamia hier vorträgt. Ich weiß gar nicht, was dieser Thread eigentlich in "Wissenschaft und Spiritualität" verloren hat, er ist weder wissenschaftlich, noch spirituell. Im Grunde müßte dieser Lamia-Thread ins Religions-Unterforum verschoben werden. :rolleyes:
Ich staune darüber, daß es eine derartige Denke in unserer heutigen Gesellschaft überhaupt noch gibt.:confused:

& das gerade ein junger Mensch wie Lamia soetwas propagiert, erstaunt mich noch mehr.

Ob das heilbar ist?
 
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Mir ist einfach unerfindlich, wie man als junger und intelligenter Mensch (und beides ist Lamia ja offenbar) in solch eine finstere Mittelalter-Partei eintreten kann. Da muß doch einfach etwas schiefgelaufen sein, wahrscheinlich schon in frühester Kindheit. Vielleicht sollte Lamia ihr psychologisches Handwerkzeug mal nutzen, um sich selbst zu analysieren, statt nur immer andere zu pathologisieren.

Z.b. könnte sie ihre Träume nach Symbolen für einen übermächtigen Vater absuchen. Vielleicht hilft da ja auch ein Begriff weiter, den Anna Freud in die Psychoanalyse einführte, nämlich die *Identifikation mit dem Angreifer*. Ich weiß es nicht, aber lohnend erscheint mir das allemal.
 
Mir ist einfach unerfindlich, wie man als junger und intelligenter Mensch (und beides ist Lamia ja offenbar) in solch eine finstere Mittelalter-Partei eintreten kann. Da muß doch einfach etwas schiefgelaufen sein, wahrscheinlich schon in frühester Kindheit. Vielleicht sollte Lamia ihr psychologisches Handwerkzeug mal nutzen, um sich selbst zu analysieren, statt nur immer andere zu pathologisieren.

Z.b. könnte sie ihre Träume nach Symbolen für einen übermächtigen Vater absuchen. Vielleicht hilft da ja auch ein Begriff weiter, den Anna Freud in die Psychoanalyse einführte, nämlich die *Identifikation mit dem Angreifer*. Ich weiß es nicht, aber lohnend erscheint mir das allemal.

Genau das wollte ich mit meinem Post ausdrücken.
 
Die Person verinnerlicht und übernimmt dabei ohne ihr bewusstes Wissen und oft gegen ihren bewussten Willen Persönlichkeitseigenschaften, Werte und Verhaltensweisen des Aggressors und macht sie zu Selbstanteilen (Ego-States). Vor allem traumatische Erfahrungen in der Kindheit, bei denen das Maß der erlebten Ohnmacht und Abhängigkeit besonders groß ist, führen zur Ausbildung dieser Reaktion – angefangen bei der Auslieferung an Exponenten einer repressiven und autoritären Erziehungsstruktur, vergleiche Schwarze Pädagogik. Sie dient dem Schutz des eigenen psychischen Systems und hat den Charakter einer „letzten Notbremse“ vor einem drohenden Zusammenbruch des Selbst angesichts überwältigender und nicht integrierbarer Attacken. Psychisch von hoher Bedeutung, um hilfsweise die Funktionsfähigkeit des Selbst aufrechtzuerhalten, wirken die Folgen der Identifikation mit einem Aggressor sich tatsächlich jedoch in hohem Maße schädigend auf die seelische Integrität und das Wohlergehen des Selbst aus, da die Entwicklung persönlicher Autonomie unterdrückt wird.

http://de.wikipedia.org/wiki/Identifikation_mit_dem_Aggressor

Ich sag ja nicht, daß es so sein muß. Aber dieses Konzept könnte möglicherweise bei der Selbstanalyse behilflich sein.
 
Mir ist einfach unerfindlich, wie man als junger und intelligenter Mensch (und beides ist Lamia ja offenbar) in solch eine finstere Mittelalter-Partei eintreten kann. Da muß doch einfach etwas schiefgelaufen sein, wahrscheinlich schon in frühester Kindheit. Vielleicht sollte Lamia ihr psychologisches Handwerkzeug mal nutzen, um sich selbst zu analysieren, statt nur immer andere zu pathologisieren.

Z.b. könnte sie ihre Träume nach Symbolen für einen übermächtigen Vater absuchen. Vielleicht hilft da ja auch ein Begriff weiter, den Anna Freud in die Psychoanalyse einführte, nämlich die *Identifikation mit dem Angreifer*. Ich weiß es nicht, aber lohnend erscheint mir das allemal.

Die Person verinnerlicht und übernimmt dabei ohne ihr bewusstes Wissen und oft gegen ihren bewussten Willen Persönlichkeitseigenschaften, Werte und Verhaltensweisen des Aggressors und macht sie zu Selbstanteilen (Ego-States). Vor allem traumatische Erfahrungen in der Kindheit, bei denen das Maß der erlebten Ohnmacht und Abhängigkeit besonders groß ist, führen zur Ausbildung dieser Reaktion – angefangen bei der Auslieferung an Exponenten einer repressiven und autoritären Erziehungsstruktur, vergleiche Schwarze Pädagogik. Sie dient dem Schutz des eigenen psychischen Systems und hat den Charakter einer „letzten Notbremse“ vor einem drohenden Zusammenbruch des Selbst angesichts überwältigender und nicht integrierbarer Attacken. Psychisch von hoher Bedeutung, um hilfsweise die Funktionsfähigkeit des Selbst aufrechtzuerhalten, wirken die Folgen der Identifikation mit einem Aggressor sich tatsächlich jedoch in hohem Maße schädigend auf die seelische Integrität und das Wohlergehen des Selbst aus, da die Entwicklung persönlicher Autonomie unterdrückt wird.

Ich habe ja sehr viele Geschwister und alle mit jeweils unterschiedlichen Vätern. Und OHNE Ausnahme wollten alle in jungen Jahren den ähnlichen oder gar konkret gleichen Beruf ausüben, wie ihre ihnen (zum Grössten Teil) unbekannten Väter. Wirklich ohne Ausnahme, auch mich trifft das. Insofern würde ich den Faktor "Gene" nicht unterschätzen. Das kann SO auch tatsächlich gefühlt und real empfunden sein, was es natürlich um so problematischer machte... da eine Loslösung zu finden.

Ansonsten :thumbup:
 
Lamia1 #156
Und ja, in der Tat bin ich der Meinung, dass Homosexuelle das Recht haben sollten, sich mit Hilfe einer entsprechenden Psychotherapie zu verändern. Wenn der Homosexuelle aufgrund seiner homosexuellen Orientierung einen emotionalen Leidensdruck empfindet und er den Wunsch in sich trägt, die homosexuelle Inklination abzulegen, dann sollte man ihm nicht zwanghaft indoktrinieren, dass die Homosexualität nun einmal sein unabänderliches "Schicksal" sei.

Es kommt auf den Wunsch des Schwulen an. Wenn er lernen möchte, seine Homosexualität besser zu akzeptieren und sich in der Gesellschaft selbstbewusst dazu zu bekennen, dann kann man ihm therapeutisch dabei helfen. Wenn der Homosexuelle dagegen möchte, dass man ihm bei der Überwindung der Homosexualität hilft, so sollte man meines Erachtens auch diesen Wunsch respektieren und ihm dabei helfen.

Lamia1 #158
Nun ja, gerade homosexuelle Männer scheinen oftmals einen enormen Hang zur Promiskuität aufzuweisen, dass man den Eindruck gewinnen kann, die homosexuelle Neigung führt bei vielen Betroffenen zur partnerschaftlichen Wanderschaft. Möglicherweise leiden manche Homosexuelle gerade darunter. Ich kenne zumindest Leute mit einer gestörten Sexualpräferenz, die zwar einerseits über ihre abnorme Sexualvariation Befriedigung erhalten, andererseits aber auch darunter leiden. Ich-Dystonien halte ich auch bei Homosexualität nicht für ausgeschlossen.

Ach du meine Güte, Lamia, was ist bloß mit Dir los?
Du versuchst Deine persönliche religiös-fundamentalistische Weltsicht mit pseudowissenschaftlichen Argumenten zu verbrämen und merkst nicht mal, wie menschenverachtend Dein Bild Deiner Mitmenschen ist?

Wenn Du Dich in Deiner kleinen intolerant-totalitären Welt wohlfühlst bleibt Dir das unbenommen. Das ist Deine Sache. Aber versuche doch nicht Dir selbst und anderen diese engstirnig-religiöse Sicht durch vermeintlich wissenschaftliche Argumente schön zu reden.
Dr. Flöttmanns Ansichten sind ebenfalls seine Sache, aber er scheint ein ausgeprägtes Sendungsbewußtsein zu haben und meint, diesen gefährlichen Unsinn verbreiten zu müssen.
Außerdem frage ich mich, warum er (und andere religiöse Fundis) sich so sehr für das Sexualleben seiner Mitmenschen interessiert - ein Schelm, wer böses denkt.

Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass dieser Thread in UF Religion gehört.
Jeder Christ, der die Bibel (AT + NT) wirklich im Wortsinne ernst nimmt, müsste eigentlich genauso denken wie Du es tust (incl. innerfamiliären Mord- u. Totschlags den Jesu den Menschen ans Herz legt, siehe „Entzweiung um Jesu Willen“ – Matthäus 10, 1/34)
Dass viele Christen es nicht mehr tun ist KEINE Errungenschaft des Christentums – die Bibel wurde ja nicht umgeschrieben - sondern der Säkularisierung. Das heißt nicht, dass ich denke alle gläubigen Christen wären eigentlich engstirnige, antisemitische, homophobe Ärsche. Die Tatsache, dass sehr viele Christen weltoffen sind, liegt m.E. eben daran, dass sie nicht mehr jeden Schmarrn aus der Bibel ernstnehmen müssen und sich auf die netten, menschenfreundlichen Bibelstellen konzentrieren können.
 
Ach du meine Güte, Lamia, was ist bloß mit Dir los?
Du versuchst Deine persönliche religiös-fundamentalistische Weltsicht mit pseudowissenschaftlichen Argumenten zu verbrämen und merkst nicht mal, wie menschenverachtend Dein Bild Deiner Mitmenschen ist?

Nein, sehe ich nicht. Ich habe ausgesagt, dass ich Homosexuelle und homosexuelle Paare ohne Weiteres tolerieren kann. Ich mische mich überhaupt nicht in deren Sexualität ein. Meine Grundaussagen, die Du wahrscheinlich für kritikwürdig hältst, lauteten:

1. Es gibt womöglich Homosexuelle, die sich ihrer homosexuellen Neigung "entledigen" möchten, weil eine Ich-Dystonie vorliegt. Das ist meine Position und die empfinde ich gar nicht als menschenverachtend. Dass eine homosexuelle Orientierung beseitigt werden muss, habe ich nie geschrieben. Ebenso wenig habe ich behauptet, dass eine Homosexualität in jedem Fall verändert werden kann. Ich kann mir aber durchaus vorstellen bzw. habe es an Anderen - damaligen Mitpatienten - erlebt, dass ein homosexuelles Verhalten einen Abwehrmechanismus darstellen kann. Später waren sie plötzlich nicht mehr homosexuell, obwohl sie es zur Klinikzeit von sich behaupteten.

2. Die kirchliche Gleichstellung zwischen Homo-Ehe und konventioneller Ehe lehne ich ab. Auch das ist meine Position, die ich absolut nicht für menschenverachtend halte.

3. Die Kinderadoption durch Homosexuelle halte ich für sehr bedenklich, da ich der Überzeugung bin, dass Kinder normalerweise Vater und Mutter als gegengeschlechtliche Pole benötigen, damit sie sich auch psychisch gesund entwickeln können. Diese Position habe ich mit der psychosexuellen Entwicklung des Kindes begründet.

4. Die Ursachen der Homosexualität sind noch weitgehend unbekannt. In Frage kommt zum Beispiel eine Kombination aus genetischen, hormonellen und psychosozialen Komponenten. Dazu kann ich genügend Quellen angeben.

Anhand dieser vier Punkte kannst Du nun versuchen, mir Menschenverachtung nachzuweisen. Danke.
 
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Manchmal bleibt man bei der Liebe am Körperlichen hängen;-)

Ich sehe das Problem einfach nicht. Ich habe weder ein bestimmtes Individuum attackiert oder degradiert noch habe ich irgendjemanden beleidigt oder öffentlich zu irgendwelchen strafbaren Handlungen aufgefordert. Die Kriminalisierung der Homosexualität lehne ich sogar grundsätzlich ab.

Mein Geäußertes liegt absolut im rechtlichen Rahmen und den Vorwurf von Faschismus und Menschenverachtung muss ich mir nicht machen lassen! Auf sachlichem Wege habe ich meine Positionen zur Diskussion gestellt. Wenn man sie kritisiert, ist es okay. Alles Andere offenbart nur das Niveau der Diskussionspartner.
 
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