Der Trick ist imho, dass das Augenmerk des Menschen bei gut und böse auf das Verbot und nicht das GEbot gerichtet ist. Wobei ein GEbot im Grunde hinfällig ist, weil selbstverständlich.
Der Kontext macht es deutlicher, denn nur eine Zeile davor heisst es:
"16. Und Jehova Gott gebot dem Menschen und sprach:
Von jedem Baume des Gartens darfst du nach Belieben essen;"
also eine Freiheit im nutzbringenden Sinne,
das beachtet aber keiner IN der Suche, und darum folgt daraus
"17. aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du gewisslich sterben."
Es ist ein Zirkelschluß der Selbstbestätigung innerhalb der Folgewirkungen einer Tradition. Das Gewissen bindet die Freiheit zugunsten der Suche, aus der die Versuchung wird; dieser ist die "Zweite" dann bereits erlegen, da sie das Autarke des "Ersten" nicht mehr wahrnehmen kann bzw. nur noch unter erschwerten Bedingungen, die den eigentlichen Grund beinahe unmöglich erscheinen lassen, obwohl er noch drin liegt. Insofern bietet *Gott* alle Freiheiten des Nutzens (Guten) indem er den Schaden indirekt vermittelt, der bei Nichtgewahrwerdung der Lebensregeln entsteht: Tod.
Ein weiteres Beispiel hier ist eben dann Evas bildliches Problem mit den Vorgaben der Schlange, welche ihr in einer gewissen [!] Situation die leitenden Worte und das eigene Böse, nämlich ihre prompte Reflexion auf *Andere*, statt den Nächsten zu sehen, in den Mund legt.
Im Grunde ein Problem der Selbstverantwortung des einzelnen Menschen wie der Erkenntnis des Menschseins an sich. Der IST-Zustand des Einzelnen ist für die Wiedergabe entscheidend.
Im Guten wie im Bösen.
Loge33