Mir ist es unverständlich, warum Gott nicht wollte, dass Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis aßen! (1. Mose 2:17 Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen.....)
Weiters...1. Mose 3:22 - Und Gott sprach dann:"Siehe der Mensch ist im Erkennen von Gut und Böse wie einer von uns geworden,.....
Ich muss wohl, um aus meiner Sicht etwas Sinnvolles zum Thema beitragen zu können, ein wenig an einigen esoterischen Paradigmen kratzen, auch wenn mir bewusst ist, wie sehr ich damit hier anecken werde:
Es gibt doch gut und böse, es zu erkennen heisst aber, das Böse nicht zu verurteilen, da es aus Unwissenheit entsteht!
Es gibt etwas Böses, das aus Unwissenheit entsteht. Stimmt. Was auch verzeihbar wäre. Wenn der andere lernfähig und lernbereit ist.
Aber ebenso gibt es auch ein Böses, das aus Absicht entsteht. In und außerhalb von uns. Siehe dieses Thema mit dem Baum der Erkenntnis und der Schlange. War ja wohl kein Versehen, kein Irrtum, sondern eine bewusste Irreführung, Versuchung. Und dies zu leugnen, zu verdrängen oder wegdenken zu wollen, aus der Wahrnehmung auszublenden, führt nunmal zu einer verfälschten, unrichtigen Wahrnehmung.
Womit wir auch wieder mitten im Thema wären: Erkenntnis.
Was ist daran so verkehrt? Einfaches Beispiel: Verlangst du von einem 5-jährigen Kind, es sollte dir die Quantenmechanik oder eine der String-Theorien erklären? Lässt es ein Auto fahren? Oder gibst dem Kind eine geladene Waffe in die Hand?
In der selben Weise ist göttliche Erkenntnis so nunmal nicht menschentauglich. Passt nicht in die Form, verwirrt, macht verrückt und führt von Weg weg. In letzter Konsequenz ist sie auch tödlich, weil die Dosis zu stark ist. Deshalb auch die ganzen Entwicklungs- und Reinigungsprozesse der Wege und Religionen auf dem Weg zu spirituellen Erfahrungen, Begegnungen. Der Mensch muss dafür erst vorbereitet, entwickelt werden. Und selbst, wenn er diese Dimension wirklich erfassen würde, gäbe es unzählige Fallstricke des falsch Verstehens, Deutens, Misinterpretierens immer noch. Umsonst wurde wirkliches Wissen nicht durch die Jahrhunderte so lange geheimgehalten. Weil es von der breiten Masse nicht verstanden wird. Nicht richtig. Sondern andauernd umgebastelt wird. Bis es ins eigene Konzept passt.
Erkenntnis funktioniert nur in der richtigen Dosierung zu einem geeigneten Zeitpunkt. Nicht generell.
Nächster Punkt dazu: Der Abstand, die Dimension zwischen Mensch und Gott ist vermutlich wesentlich größer ist als wir glauben. In etwa wie zwischen einer einzelnen Zelle und einem Menschen. Oder einem Atom und einem Menschen. Oder noch größer. Und welcher einigermaßen klar denkende Mensch würde sich in dem Vergleich anmaßen, sich als Schöpfer, als Gott zu sehen?
Ja, dann soll der Mensch (göttliches Wesen) erkennen, dass er der Schöpfer ist!
Wovon sollen wir denn wirklich Schöpfer sein? Außer die unserer eigenen Illusionen. Die alten Illusionen durch neue zu ersetzen, macht uns zwar durchaus schöpferisch tätig, allerdings verändert das wohl in der Gesamtrelation, außer in einigen Denkmustern ziemlich wenig. Zumal die meisten neuen Glaubensmuster nunmal ebenso illusionsbasiert sind wie die alten. Der Weg geht ja nicht von der Illusion in die Wahrheit. Sondern in die nächste Illusion. und in die nächste, und die nächste... Und irgendwann - vielleicht, kratzt man an der Oberfläche von so etwas wie Wahrheit. Das ist der trügerische Irrglaube am ganzen Konzept: Ein, zwei Schritte auf dem Weg für das Ziel zu halten. Oder auch nur für ein Etappenziel.
In bestimmten Bereichen mag es trotzdem funktionieren, sogar bis zu manifesten Ergebnissen führen. (siehe Bestellungen ans Universum.) Aber, ein völlig neues Lebenwesen zu erschaffen, ein Sonnensystem entstehen zu lassen oder neue Dimensionen zu gestalten, und möglichst noch am Laufen zu halten, sorry, so weit reicht die (vermeintliche) Göttlichkeit wohl kaum. Also, was schaffen, kreieren wir da wirklich außer einer kollektiven Gehirnwäsche ohne ethische Normen und Rahmen? Chaos. Individuell und kollektiv.
Es geht um die Erfahrung des Getrennt seins..... und die Erkenntnis das es diese nicht gibt.
Wer sagt dir, dass diese Energien, diese Verbindungen göttlich sind? Diese Art der Erkenntnis der Nicht-Trennung, über die alle dauernd reden, ist und war als echte, vollkommene Erfahrung nur sehr wenigen Menschen wirklich vergönnt. In hunderten von Jahren. Und auf einmal reichen ein paar Wochenendseminare mit ein bisschen Hokuspokus? Weil wir inzwischen so weit sind? Wer's glaubt....
Wenn es sich für DICH aufhebt, weisst du das gut und böse existiert,
aber du hast die Wahl getroffen, es anzuerkennen und als Bestandteil des Menschen anzusehen und nich zu Werten, oder BEwerten. Gut und Böse ist eine "Erfahrungssache". Wenn du die Wahl triffst....
"OK, ich habe diese Erfahrung gemacht, aber ich möchte die Schwingung erhöhen und diesen Zustand beibehalten, und die niedrigen (bösen) Schwingungen als Erfahrungsschatz in deinem Bewusstsein "ad akta" legen...... weil du dich bewusst dafür entscheidest.... dann wirst du auch in diesem Zustand fühlen und erfahren.
Wer verbietet dir, darüber zu urteilen, zu werten? Was haben wir denn außer unseren Wert(ung)en, unseren Empfindungen, um gut oder böse auseinanderhalten zu können? Wohin eine werte- und wertungslose Gesellschaft führt, erleben wir. Weil dann einerseits alles außer dem eigenen Egoismus egal wird und umgekehrt auch kaum mehr fassbar, angreifbar, im doppelten Wortsinn wird. Nur mehr von ein paar Bossen durchschaubar. Trotz vermeintlicher Medientransparenz. Alles Zufall? Hätte ein Gott als letzte Instanz so etwas nötig? Wohl kaum. Höchstens jemand anderer. Ist ja in gewisser Weise voll zum Thema passend.
Wenn alles gut und göttlich ist, was ja die gängigen ganzheitlichen Konzepte behaupten, stehen Manipulationen jeder Art natürlich alle Türen wesentlich leichter offen als wenn jemand in gesundem, angeborenen Misstrauen, das im übrigen alle Lebewesen besitzen, achtgibt, was da alles ran- und reinkommt. Und Meister der Manipulation gibt es eben einen, mit einer Armee an Helfern, ob der nun als Schlange auftritt, oder in anderer Form. Warum ist unsere Welt denn so in Unordnung? Kann das gottgewollt sein?
Warum wird unsere Welt immer unlebenswerter, sogar unmenschlicher, wenn wir ja alle nur das Beste (für uns selbst) "erschaffen"? Und sogar das Böse weg- und umdenken können? Warum ist es dann inzwischen so omnipräsent wie seit dem letzten Weltkrieg nicht mehr? Erklär mal den Opel-Mitarbeitern, dass das was mit ihnen geschieht, so eben richtig und gut ist. Und sie die bösen Vorstände nur positiv-denken müssen. Oder einem Anschlags- oder Angriffsopfer in Afghanistan, im Nahen Osten oder ihren Verwandten. Oder einem Vergewaltigungsopfer. Wenn es so einfach funktionieren würde, könnte, müsste es für alle gelten. Dann gäbe es real längst weniger Böses. Ist aber nunmal nicht so.
Weil dieses Konzept eben so nicht funktioniert, weil das Wichtigste daran fehlt. Der Umstand, dass es erst dann wirkt, wenn jemand in sich genügend Reinheit und Klarheit geschaffen hat. Aber dafür muss jemand erstmal seinen Schatten stellen. Früher nannte man das geläutert werden. Und darum bleibt es meistens Verdrängung, Schönreden, Wegdenken, Ausklammerung aus dem Bewusstsein, um sich diesen Schatten nicht stellen zu müssen. Also die eigene Angst. Davor, dass es doch anders sein könnte. Dass man selbst doch anders sein könnte als man sich gegenüber zuzugeben bereit ist.
Das Böse, die Schatten sind da. In jedem. Wird dir jeder gute Therapeut ebenso wie jeder gute Heiler auch sagen. Nur keiner will das vor sich selbst zugeben. Nicht bei mir, ich doch nicht. Ist aber so. Sonst wären wir nicht hier sondern woanders. Die Schatten wegzuleugnen macht sie nur stärker. Auch Jesus kämpfte noch zuletzt 40 Tage in der Wüste mit den Schatten. Ob im Innen oder Außen, ist nicht so relevant. Gibt aber wohl einen Eindruck darüber, welcher Aufwand in Relation dazu für einen Normalsterblichen nötig wäre.
Zurück zum Baum der Erkenntnis: Was schöpfen, erschaffen wir als menschliches Kollektiv denn gerade in unserer gemeinsamen Wirklichkeit, auf diesem Planeten?
Umweltverschmutzung, Wirschaftskollaps, Arbeitslosigkeit, Kriege, Elend, religiöse Konflikte, Leid. Oder um es ganz klar zu sagen, wir basteln an unsere eigene Apokalypse. Und nicht erst gerade, sondern seit Jahrzehnten, wenn nicht länger. Unsere Schöpfung, nicht Gottes'. Und die ist alles andere als himmlisch oder göttlich. Verdrängte Schatten wohin man sieht. Warum wohl?
Dies bestätigt genau den Schluss, dass wir Erkenntnis üblicherweise ins Negative verdrehen, und sie uns in dieser Form mehr schadet als nützt. Weil wir nicht in der Lage sind, alle Ergebnisse, die daraus entstehen, abzuschätzen, sondern alles immer nur aus unserer eigenen (zu kleinen) Perspektive sehen können und wollen. Weil die Frucht der Erkenntnis alleine eben nicht genügt. Der Bezugsrahmen, der Weitblick, auch die Verantwortung, das Sehen, Erkennen der Zusammenhänge, reichen nicht weit genug. Wie auch, wenn jeder nur sich selbst sieht.
Weil eben neben dem göttlichen Funken auch die Schlange in uns ist. Zumeist wesentlich präsenter als die Verbindung zu Gott. Auch, gerade heute. Und dass diese diesen Umstand gerne verschleiern möchte, liegt wohl auf der Hand. Gott muss es wohl kaum. Fatal wird es immer dann, wenn wir das eine für das andere halten. Siehe dieses Thema.
So lange wir in uns diese Klarheit nicht erlangt haben, wer da eigentlich wer ist, wer wir sind, und die zwei anderen Kräfte, ist die Zeit für Erkenntnis noch nicht reif. Weil sie wieder das Gegenteil bewirken würde. So einfach ist das. Gott weiß es. Nur wir nicht.
Es geht, ging darum, uns zu schützen. So wie es Früchte gibt, die unreif giftig sind und erst reif genießbar werden. In dem Fall waren wir noch nicht reif. Sind es immer noch nicht.
Denn unsere Reife wäre das Warten gewesen. Und das Ablehnen. Zugleich auch unsere Reifeprüfung. Bis wir die Frucht aus Gottes' Hand empfangen hätten. Reife und Geduld gehen oft Hand in Hand. Kinder sind ungeduldig. Oder Unreife. Wollen alles. Immer. Sofort.
Ohne das "Dein Wille sei mein Wille" der höheren Ordnung führt es in die verkehrte, destruktive Richtung. Aus der Ordnung, Balance in die Unordnung, in das Durcheinander. Und das war der wahre "Sündenfall", das Herausfallen aus der göttlichen Ordnung.
Freiwillig, bewusst. Die Warnung über die Folgen war da. Und das Zuwiderhandeln trotz dem Wissen um die Folgen. Aus dem, was es immer noch ist, menschliche Selbstüberhöhung, Selbstüberschätzung. Eben aus der Gier, der Überheblichkeit, gottgleich sein, werden zu wollen. Das kollektive Echo davon erlebt jedes Kind, wenn es trotz Verbots zumindest einmal auf eine heiße Herdplatte greift.
Aus diesem Grund nützt uns das Wissen um den göttlichen Teil in uns auch so lange nicht wirklich was, so lange diese zwei Willen nicht synchron sind. Was durchaus im Gegensatz zur Zeitgeistmeinung stehen mag, sich auf Grund des Erkennens des Göttlichen in uns die Freiheit nehmen zu dürfen, alles zu tun. Ist wohl vielmehr eine Indiz dafür, wie höllisch gut die Schlange auch heute noch ihre Arbeit macht. Ist also hochaktuell, dieses Thema.
" Erkenne dein Selbst und du wirst Gott erkennen!"
Stimmt wohl. Allerdings mit zwei Hürden, die gerne übersehen werden:
Erstens: Das Selbst erkennen zu können, bedingt, dass die Schatten, die es normalerweise in Massen umhüllen, weitestgehend weggeräumt, aufgearbeitet, geklärt sind. Ist eine ziemliche Arbeit, das auch nur annähernd hinzubekommen. Ebenso, wie sich ihnen in aller Konsequenz zu stellen. Und dabei reicht nunmal ein beiläufiges Annehmen noch lange nicht. Schon gar nicht, wenn diese dann in der Realität auch tatsächlich hochkommen. Und auch real intergriert, gezähmt, versöhnt werden wollen. Wie bei allem ist der wirkliche Kern nunmal ganz drinnen und nicht außen. Es gibt nur wenige Menschen, die überhaupt ihre menschliche Seite wirklich ganz meistern. Von der göttlichen völlig zu schweigen.
Zweitens: Es gibt eine Art Erkenntnis, die genau dieses Gefühl der Erkenntnis vorspiegelt, es aber nicht ist. Die, die zur Selbstüberhöhung führt. In das Gefühl der eigenen Macht. Oder Göttlichkeit.
Und es gibt die, die in, durch die Demut führt. Die einem sehr gnadenlos und beinhart die eigenen Kleinheit in Relation zu dieser anderen Dimension vor Augen führt. Und die in die göttliche Gnade führt. Nur ist die eher unbeliebt. Genau deshalb.
Die eine ist die Wiederholung des vom-Baums-der-Erkenntnis-Essens, die andere ein kleiner Schritt zurück in die ursprünglich vorgesehene Ordnung.