Das Reich Gottes ist nahe...

Im Supermarkt folgen wir noch heute den Gesetzen der Sammler aus der fernen Vergangenheit.

Die Jagd kann nicht Ausgangspunkt der Raffgier sein, denn die Vorratshaltung von Fleisch ist schwierig und dürfte über einen längeren Zeitraum wohl kaum möglich gewesen sein. Es war also bei der Jagd mehr das Leben von der Hand in den Mund möglich.
Da bin ich mir nicht so sicher. Die Jäger und Sammler sorgten für die kalte Jahreszeit vor (trocknen von Fleisch und Wildfrüchten, ggf. Lagerung in Permafrostböden, wie es die Inuit noch heute kennen etc.).
Der Drang, im Prinzip nutzloses Zeug anzuhäufen, dürfte sich stark in Grenzen gehalten haben, weil das Sammeln solcher Dinge im Grunde Energieverschwendung ist.
Diese ständige "Haben wollen" und jedem Hype hinterherrennen ist wohl eher eine Erscheinung beim modernen Menschen, warum auch immer.

LG
Grauer Wolf
 
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Hallo Grauer Wolf,

die Primaten hielten sich über lange Zeit ausschließlich in Afrika auf, also in Äquatornähe. Für die Besiedlung in kälteren Regionen waren eine Reihe von Fertigkeiten erforderlich, um dort überleben zu können.

Schau dir auch einem die Ausstattung unseres Kiefers und unseren Verdauungsapparat an, der eigentlich nicht für den Fleischkonsum eines Jägers ausgerichtet ist (z. B. Löwen oder Wölfe). Sicherlich hatten die Altvorderen, wie die Schimpansen, kleinere Tiere erbeutet – aber das diente zunächst nicht zur allgemeinen Nahrungsdeckung.

Da wir als Allesfresser ausgelegt sind, liegt das Sammeln auf der Hand, bei dem neben der pflanzlichen Kost auch kleiner Lebewesen, wie Schnecken, Würmer, Heuschrecken Muscheln oder auch Ameisen auf dem Speiseplan standen. Es gibt dazu archäologische Ausgrabungen in Ostafrika, die das bestätigen.

Um vom Fleisch größerer Tiere leben zu können, sind entsprechende Werkzeuge, Jagdwaffen, die Fertigkeit Feuer entfachen zu können und der aufrechte Gang erforderlich. Alles Dinge, die uns eine große Anpassungsfähigkeit verliehen - der Schlüssel unseres Erfolges.

Ich denke, dass die Jagd schon ein bedeutender Fortschritt in der Entwicklung der Menschheit darstellte – aber nicht den Anfang beschreibt.


Merlin​
 
Im Neuen Testament finden sich Aussagen "das Reich Gottes ist nahe". Denkt ihr auch, dass das Reich Gottes nahe ist? Was würdet Ihr unter dem "Reich Gottes" verstehen?
ist nie weg
ist wie die wellen...wie die radiowellen
du brauchst einen apparat...einen radioempfänger um die info dieser wellen empfangen zu können
im menschlichen sind das die höheren sinnen
von denen jesus andeutend sagt
wer ohren hat zu hören und augen hat zu sehen
reagiert auf diese wellen und reagiert entsprechend..
ist hellsichtig und hellhörend geworden
ist zum gebenden geworden...
 
DruideMerlin schrieb:
Hm ..., Du bist also auch nicht auf der Suche nach der Erkenntnis und Du lebst von der Hand, in den Mund?

Es ist ziemlich sicher, dass der Mensch schon vor seiner Morgenröte zunächst nur ein reiner Sammler war. Solche Gewohnheiten, die über Millionen von Jahren gewachsen sind – lassen sich nicht so einfach wieder abstreifen. Im Supermarkt folgen wir noch heute den Gesetzen der Sammler aus der fernen Vergangenheit.

Die Jagd kann nicht Ausgangspunkt der Raffgier sein, denn die Vorratshaltung von Fleisch ist schwierig und dürfte über einen längeren Zeitraum wohl kaum möglich gewesen sein. Es war also bei der Jagd mehr das Leben von der Hand in den Mund möglich.

Hab's wohl falsch zitiert, ich habe mich auf deine Aussage "wir wollen alles haben und besitzen" bezogen, und das stimmt nicht (mehr). Auf der Suche nach Erkenntnis muss man nicht zwangsläufig alles (ein-)sammeln, was einem "zwischen die Finger" kommt. Ich würde das eher kontraproduktiv bis gefährlich halten, weil man Gefahr läuft sich selbst damit zu überfordern. Und wenn man einkauft und so "sammelt", um Ge-/Verbrauchsgüter zu kaufen, heisst das noch lange nicht, dass man "alles haben und besitzen" muss, und auch nicht, dass man, wenn man das anders sieht, von der Hand in den Mund lebt.

Raffgier hat für mich nichts mit früheren Zeiten (Millionen von Jahren) zu tun, sondern ist eine neuzeitliche Erscheinung im Zeitalter des Luxus, des Konsumwahns. Je mehr man hat, umso mehr gilt man. Statussymbol. Egozentrik. Hat m.E. nichts mit dem Sammeln/Jagen von früher zu tun, denn ohne Reichtum müssen die Menschen schauen, dass sie ihre Grundbedürfnisse und die ihrer Kinder sichern können. Da gibts nicht viel zu sammeln und zu jagen.

DruideMerlin schrieb:
Im Supermarkt folgen wir noch heute den Gesetzen der Sammler aus der fernen Vergangenheit.

Im Gegensatz zu früher, wo die Menschen wohl oft viele Kilometer liefen, um Nahrung zu beschaffen, wird uns heute alles vor die Füsse gelegt bzw. nachgeschmissen.

Aussage eines "maßgeblichen" Herrn der IHK (glaub ich, ist schon eine Weile her), bei Hart aber fair: "Früher mussten wir die Menschen satt machen, heute müssen wir sie hungrig machen."

Das sagt doch eigentlich schon alles.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf meinem Balkon habe ich einen kleinen Futterkasten für die Vögel hängen. Ich habe da schon oft beobachtet, wie einzelne meiner gefiederten Freunde – diesen Kasten gegenüber einer ganzen Schar seiner Artgenossen verteidigt, obwohl das Futter weit mehr ist, als dies der kleine Kerl verzehren könnte.

Ein Verhalten, das man in der ganzen Tierwelt beobachten kann. Es gibt auch eine Reihe von Tieren, die sich Vorräte für den Winter sammeln – um überleben zu können. Sie sammeln dann auch nicht nur das Notwendigste, sondern alles, was sie habhaft werden können. Es ist also ein innerer Trieb, dem sie folgen, der auch durch die Ausschüttung entsprechende Botenstoffe belohnt wird.

So ist das auch bei den Menschen, wir freuen uns, wenn wir auf der Straße etwas finden oder in einem Geschäft etwas kaufen. Besonders freuen wir uns, wenn wir den letzten noch vorhandenen Artikel ergattern können. Wie oft kommt es vor, dass wir Dinge kaufen, die wir eigentlich gar nicht brauchen – sondern nur einer augenblicklichen Laune folgen. Dass gerade Frauen gerne Dinge kaufen, liegt in diesen uralten Verhaltensmustern begründet.

Das Problem liegt heute darin, dass das Sammelgut in unserer Region scheinbar nahezu unbegrenzt vorhanden ist und somit der Sammelwut keine Grenzen mehr gesetzt wird. Wir ignorieren dabei aber den Mangel, den wir mit unserem Verhalten andernorts erzeugen.

Nun ja, der Ausspruch von dem Herrn der IHK geht genau in diese Richtung – wie sollte es auch anders sein? Man soll also den Satten hungrig auf jene Dinge machen – die er eigentlich nicht braucht. Ist das nicht das Credo der Werbeindustrie? Die zügellose Sammelwut ist jedoch kein Kind der Neuzeit, denn auch in der Vergangenheit gibt es Beispiele von unermesslichem Reichtum mit gleichzeitiger Armut.

Auch beim Sammeln von Erkenntnissen folgen wir diesem Muster, denn Wissen verschafft uns Vorteile gegenüber unseren Konkurrenten. Wir sind auch da unersättlich und sammeln Dinge, die wir eigentlich nicht brauchen. Wozu muss ich zum Beispiel etwas vom Urknall oder dem ganzen Konstrukt des Universums wissen? Ich muss auch nicht wissen, woher wir kommen und wohin wir gehen und dennoch suchen wir da unentwegt nach Erkenntnissen.

Wir sind Millionen von Jahren auch ohne diese Erkenntnisse ausgekommen – warum hören wir also nicht einfach auf, Fragen zu stellen? Das ist einfach eine Strategie, die jedem von uns mit auf den Weg gegeben wird und der wir folgen. Eine Erfolgsstrategie, die uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind.

Es gibt keinen evolutionären Grund, warum sich diese Strategie verändern sollte. Wir sind da also Gefangene unser selbst und steuern damit sehendem Auge auf eine Katastrophe zu. Katastrophen haben in der Geschichte der Menschheit sicherlich schmerzhafte Einschnitte bedeutet, aber anderseits sie uns auch den Fortschritt gebracht.



Merlin​
 
DruideMerlin schrieb:
Auf meinem Balkon habe ich einen kleinen Futterkasten für die Vögel hängen. Ich habe da schon oft beobachtet, wie einzelne meiner gefiederten Freunde – diesen Kasten gegenüber einer ganzen Schar seiner Artgenossen verteidigt, obwohl das Futter weit mehr ist, als dies der kleine Kerl verzehren könnte.

Ein Verhalten, das man in der ganzen Tierwelt beobachten kann. Es gibt auch eine Reihe von Tieren, die sich Vorräte für den Winter sammeln – um überleben zu können. Sie sammeln dann auch nicht nur das Notwendigste, sondern alles, was sie habhaft werden können. Es ist also ein innerer Trieb, dem sie folgen, der auch durch die Ausschüttung entsprechende Botenstoffe belohnt wird.

Sicher, sehe ich genauso. Lebenserhaltungstrieb, Revierverhalten vielleicht auch "ich war zuerst da". Nur... ich persönlich würde das nicht auf den modernen Menschen übertragen. Natürlich nimmt ein Tier, was es kriegen kann, es hat ja kein Bewusstsein in dem Sinn "das ist viel mehr, als ich fressen kann, und ich werde sowieso versorgt". Futter zu horten, um eine Reserve zu haben für magere Zeiten.

DruideMerlin schrieb:
So ist das auch bei den Menschen, wir freuen uns, wenn wir auf der Straße etwas finden oder in einem Geschäft etwas kaufen. Besonders freuen wir uns, wenn wir den letzten noch vorhandenen Artikel ergattern können. Wie oft kommt es vor, dass wir Dinge kaufen, die wir eigentlich gar nicht brauchen – sondern nur einer augenblicklichen Laune folgen. Dass gerade Frauen gerne Dinge kaufen, liegt in diesen uralten Verhaltensmustern begründet.

Dass wir uns an gekauften Artikeln erfreuen, hat m.E. aber nichts mit "alles haben oder besitzen wollen" zu tun. Das mag für manche Menschen sicher zutreffen, aber mit Pauschalierung gehe ich nicht konform.

DruideMerlin schrieb:
Das Problem liegt heute darin, dass das Sammelgut in unserer Region scheinbar nahezu unbegrenzt vorhanden ist und somit der Sammelwut keine Grenzen mehr gesetzt wird. Wir ignorieren dabei aber den Mangel, den wir mit unserem Verhalten andernorts erzeugen.

Doch. Einer Sammelwut sind sehr schnell Grenzen gesetzt, wenn das Geldbörsel schmal ist.

DruideMerlin schrieb:
Nun ja, der Ausspruch von dem Herrn der IHK geht genau in diese Richtung – wie sollte es auch anders sein? Man soll also den Satten hungrig auf jene Dinge machen – die er eigentlich nicht braucht. Ist das nicht das Credo der Werbeindustrie? Die zügellose Sammelwut ist jedoch kein Kind der Neuzeit, denn auch in der Vergangenheit gibt es Beispiele von unermesslichem Reichtum mit gleichzeitiger Armut.

Auch beim Sammeln von Erkenntnissen folgen wir diesem Muster, denn Wissen verschafft uns Vorteile gegenüber unseren Konkurrenten. Wir sind auch da unersättlich und sammeln Dinge, die wir eigentlich nicht brauchen. Wozu muss ich zum Beispiel etwas vom Urknall oder dem ganzen Konstrukt des Universums wissen? Ich muss auch nicht wissen, woher wir kommen und wohin wir gehen und dennoch suchen wir da unentwegt nach Erkenntnissen.

Wir sind Millionen von Jahren auch ohne diese Erkenntnisse ausgekommen – warum hören wir also nicht einfach auf, Fragen zu stellen? Das ist einfach eine Strategie, die jedem von uns mit auf den Weg gegeben wird und der wir folgen. Eine Erfolgsstrategie, die uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind.

Es gibt keinen evolutionären Grund, warum sich diese Strategie verändern sollte. Wir sind da also Gefangene unser selbst und steuern damit sehendem Auge auf eine Katastrophe zu. Katastrophen haben in der Geschichte der Menschheit sicherlich schmerzhafte Einschnitte bedeutet, aber anderseits sie uns auch den Fortschritt gebracht.

Credo der Werbeindustrie ist für mich zu wenig. Ja, die Menschen werden manipuliert (wenn sie sich manipulieren lassen). Das mag die Werbeindustrie tun, aber die Auftraggeber sitzen woanders. Ich mache den gesamten Kapitalismus, so wie er gelebt wird, dafür verantwortlich. In den Ursprüngen der Menschheit mag es Lebenserhaltungstrieb gewesen sein, der ist aber in unserer heutigen Reichtums- und Konsumgesellschaft nur noch begrenzt aktiv.

Na ob das, was ""wir"" heute sind, so eine Erfolgsgeschichte ist, lasse ich mal dahingestellt sein. Da erhebt sich für mich schon die Frage, was denn das für ein Erfolg sein soll, wenn Mensch, Tier und Natur gequält und ausgebeutet wird nach Strich und Faden. Ich würde das eher als beschämend bezeichnen und der sogenannten Krone der Schöpfung nicht würdig. Aber dieser Konsumwahn wird sich sowieso wieder reduzieren, auch wenn's länger dauert.
 
Lieber Lichtpriester,

das Geld ist ja auch nur ein Sammelgut, mit dem man andere Verheißungen und Notwendigkeiten eintauschen kann. Du wirst davon sicherlich auch mehr in der Tasche haben, als Du in diesem Augenblick tatsächlich brauchst.

Es ist also ein Vorrat, den Du für alle Fälle mit dir führst. Wo ist da für dich die Grenze, bei der Du darauf verzichten würdest? Würdest, Du dich tatsächlich nicht bücken, wenn ein Geldschein auf der Straße läge – nur weil es dir gerade an nichts fehlt? Du könntest ihn auch liegenlassen, für jene, die in wirklich brauchen könnten – aber dafür sind wir nicht selbstlos genug.

Worin siehst Du denn in unserm Tun einen Unterschied zu den Tieren – hast Du vergessen, woher wir kommen? Meinst Du auch wirklich, dass der Wohlstand von wenigen, einen solchen evolutionären Einfluß hat, dass er aus uns alle in wenigen Jahrzenten zu neuen Menschen macht?

Ja, es ist ernüchternd, was die Krone der Schöpfung so alles treibt und genau das zeigt uns, welchen Gesetzen wir folgen – nämlich den Gesetzen unserer Natur. Was sind da Jahrzehnte bei einer Evolutionsgeschichte von mehreren Millionen Jahren?

Wir haben uns ja noch nicht einmal zu den Folgen des Neolithikums vor zehntausend Jahren angepasst. Wir wollen das nur nicht wahrhaben, weil uns damit die Bedeutungslosigkeit unseres Daseins bewusst wird.

"Nur wer weiß, woher er kommt, wird wissen, wohin er geht"



Merlin​
 
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DruideMerlin schrieb:
das Geld ist ja auch nur ein Sammelgut, mit dem man andere Verheißungen und Notwendigkeiten eintauschen kann. Du wirst davon sicherlich auch mehr in der Tasche haben, als Du in diesem Augenblick tatsächlich brauchst.

Nun, ich bekomme für meinen Lebensunterhalt Geld. So wie viele andere Menschen auch. Geld ist eine Energie, die fliessen soll, ein Horten ist kontraproduktiv. Und sorry, ich mache da schon einen Unterschied, ob jemand Geld hortet (immer mehr, mehr, mehr) oder ob er eben mal mehr im Geldbörsel hat als er braucht und das dann bei Gelegenheit wieder ausgibt.
Und nein, ich habe nicht vergessen, woher wir kommen. Btw, wir haben uns weiterentwickelt, haben heute ein anderes Bewusstsein als Tiere (abgesehen davon, dass Tiere ""lediglich"" eine Zwischenstation auf dem Evolutionsweg sind), können anders denken, planen, vorausschauen.

DruideMerlin schrieb:
"Nur wer weiß, woher er kommt, wird wissen, wohin er geht"

Ich weiss durchaus, woher ich komme. Ich halte (sorry) nur nicht sehr viel die Vergangenheit unbedingt in die Gegenwart zerren zu müssen. Die Geistige Welt nennt das "Festhängen an der Vergangenheit", und das ist für den spirituellen Weg manchmal nicht sehr förderlich. Aber jedem, wie es ihm beliebt. Ich bin dazu da, um die Gegenwart anzuschauen, Ideen zu erlangen, was man besser machen kann, und das umzusetzen.
 
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