hallo regina!
das zitat stammt aus hollywood, aus dem film "stigmata":
Spirituelle Botschaft:
Weil es auch erst so aussieht, als ob Frankie Paige von Dämonen heimgesucht wird, erscheint der Film mehr in einem düsteren Licht. Aber in Wahrheit ist es der Geist eines vor kurzem verstorbenen Priesters, der sich zu Lebzeiten mit der Übersetzung einer Schriftrolle beschäftigt hat, welche die ursprünglichen und unverfälschten Worte Jesu beschreiben sollen. Dieses Dokument, im Film das Jesus-Evangelium genannt, beginnt mit den Worten:
"Das Reich Gottes ist in Dir und um Dich herum. Und nicht in einem Gebäude aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da. Hebe einen Stein auf und Du wirst mich finden."
Diese Worte haben eine zutiefst befreiende Botschaft. Sie sagen uns, dass wir alle direkt mit Gott verbunden sind und keine Institution Kirche benötigen, die zwischen uns Menschen und Gott vermittelt. Würde die Kirche diese Botschaft anerkennen, dann würde sie damit die Macht und Autorität, welche sie über zwei Jahrtausende aufgebaut hat, in Frage stellen müssen. Darum wird das Jesus-Evangelium im Film vom verantwortlichen Kardinal Houseman geheimgehalten. Und um seine Kirche zu retten, versucht er am Ende sogar Frankie, die Überbringerin dieser für ihn so gefährlichen Botschaft, zu töten. Aber Pater Kierman kann diese Aktion vereiteln und erhält vom verstorbene Priester (durch Frankie übermittelt) noch den Hinweis, wo die Original-Schriftrollen zu finden sind. Danach läßt der Geist die junge Frau in Frieden.
Der Film endet mit dem Satz: "Wem sich die Bedeutung dieser Worte entschlüsselt, der wird nicht des Todes sein." Oder anders ausgedrückt: Erkennen wir Gott in uns oder uns selbst als einen Ausdruck des göttlichen Ganzen, dann wissen wir, dass die Essenz, welche wir SIND, unsterblich und ewiglich lebendig ist. Damit wird uns bewußt, dass wir über unseren irdischen Tod hinaus weiter existieren und brauchen uns vor ihm nicht mehr zu fürchten. Dann haben wir den Tod überwunden.
zitiert nach http://www.spiritlight.de/movies/Stigmata.htm
es gibt ja noch viele andere beispiele dafür, dass drehbuchschreiber etwas in neue sprachgewänder kleiden und uns mit bildern von heute berühren... im mittelalter wäre es nichts besonderes gewesen, einen stein umzudrehen oder ein stück holz zu spalten, das ist erst für uns städtisch zivilisierte mit unserer sehnsucht "zurück zur natur" wieder ein thema geworden, das uns anrührt. mit der gleichen berechtigung ließe sich wohl auch schreiben "schließ dein auto ab, und ich bin da. schieb die lasagne in die mikrowelle, und ich bin mit dir."
ein berühmtes beispiel dafür, dass erst eine hollywood-version eine ältere überlieferung bekannt gemacht hat, ist die legendäre rede des häuptlings seattle vom suquamish-tribe ... in den späten 1960ern hat ted perry, der autor eines frühen dokumentarfilms der environment-bewegung, einen zeitungsartikel von Dr. Henry A. Smith, erschienen im Seattle Sunday Star am 29. 10. 1887, ausgegraben, in dem dieser die angebliche Rede des Häuptlings Seattle wiedergibt, deren Ohrenzeuge er gewesen zu sein behauptet - die Rede soll 1854 vor einem Indianerbeauftragten gehalten worden sein. in der amerikanischen nationalbibliothek gibt es einige wenige sätze eines protokolls über ein zusammentreffen des indianerbeauftragten mit dem suquamish-häuptling, und demnach hat dieser massiv vor dem army-offizier gekatzbuckelt und vor allem gebeten, dass er weiterhin seine medizin vom weißen doktor bekäme... zu einem dokument des widerstands der native americans wurde es erst durch die worte von smith, der die rede viktorianischer schwülstigkeit nachempfunden hat. ted perry hat diesen eh schon gefaketen text dann mit einer gehörigen prise umweltbewusstsein angereichert, und alle waren begeistert von der weisheit der amerikanischen ureinwohner...
so ist das mit den worten und ihrem eigenleben. aber was sagt das wirklich darüber aus, was die worte transportieren?
alles liebe, jake
wenn's interessiert, einiges zum seattle-mythos:
http://www.synaptic.bc.ca/ejournal/seattle2.htm