Ich habe auch das Problem schnell zu unterzuckern. Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass die meisten Diätempfehlungen von Menschen, die dieses Problem nicht haben, für unsereins oftmals für die Katz sind. Weil es für die meisten nicht nachvollziehbar ist was es heißt zu unterzuckern - und das nicht nur ab und zu mal.
Auch würde ich mich jetzt nicht unbedingt auf FDH stürzen. Friß die Hälfte impliziert, dass der Übergewichtige nur deshalb übergewichtig ist, weil er das doppelte ißt als die normalen schlanken Menschen. Wie kommt man eigentlich zu der Unterstellung?
Wenn Du einen Prädiabetes hast wie ich, hast Du vielleicht auch eine Insulinresistenz? Wenn ja: dann hast Du anderen gegenüber schon die Arschkarte in Gold. Das Insulin macht nicht das was es soll, nämlich Zucker abbauen und dann zu verschwinden. Stattdessen hat es nix zu tun und vergnügt sich damit
Fett aufzubauen. Mal etwas flachsig und nur oberflächlich erklärt.
Ich habe genau die gleichen Probleme wie Du: Übergewicht, Prädiabetes und sehr schnelles unterzuckern. Es ist schwierig, die Lebensmittel zu finden, die länger als eine Stunde satt machen, den Blutzuckerspiegel nicht in die Höhe treiben bzw. die den Zuckerspiegel nicht zu schnell wieder sinken lassen (wodurch dann die Unterzuckerung entsteht). Bewegung ist klasse, weil Bewegung nachweislich den Zucker senkt. Bewegungsstart bei normalem Blutzucker führt bei mir aber zu einer Unterzuckerung. Und wer schon mal eine massive Unterzuckerung gehabt hat weiß, dass man dann Süßes regelrecht frißt um zu überleben. Die Diät vor der Bewegung bewirkt also das genaue Gegenteil.
Früher habe ich mich nach der Arbeit aufs Rad gesetzt um eine Stunde zu radeln. Natürlich nichts gegessen und spätestens nach einer halben Stunde war ich so unterzuckert, dass ich zittrig und kaltschweißig nach dem nächsten Laden suchte, der was Süßes verkauft. Jetzt esse ich vorher was Süßes. Durch die Bewegung wird der Blutzucker im Rahmen gehalten und ich esse im Endeffekt weniger als vorher mit Diät. Ob ich damit abnehme weiß ich nicht. Ich fahre einfach gern Rad an der frischen Luft, es tut meinem Körper und meiner Psyche gut.
Jetzt bin ich abgeschweift.
Wieder zum Thema Essen: ich habe lange gesucht was für mich am besten ist. Bei mir lag der Fokus zum Schluß gar nicht mehr auf der Gewichtsabnahme. Ich wollte einfach nur Tage erleben, in denen ich nicht unterzuckere und/oder unwahrscheinlich müde bin. Ich bin kein Frühstücksmensch und muß erst Stunden nach dem Aufstehen was essen und habe festgestellt, dass ich in dieser Zeit auch nicht unterzuckere. Seit nicht ganz zwei Wochen lege ich jeden Tag eine 16stündige Essenspause ein - von 18.00 Uhr bis 10.00 Uhr esse ich nichts. Von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr esse ich was mir schmeckt, mir gut tut und dann wenn ich Hunger habe. Egal, ob eine oder vier Stunden nach der letzten Mahlzeit.
Ich hatte schon vor einiger Zeit das Frühstück entdeckt, das mich nicht müde aber satt macht: 40-50 g Haferflocken, 10-20 g Nüsse, 150 ml Milch, ca. 5 g Leinöl. So weit so gut. Aber ich war da nicht die geforderten vier Stunden satt. Jetzt esse ich halt das nächste Mal wenn ich Hunger habe. Manchmal nach zwei, manchmal nach vier Stunden.
Es hat nur wenige Tage gedauert bis ich mich an den neuen Rythmus gewöhnt hatte. Die ersten Tage habe ich in den acht Essenstunden zu viel gegessen - praktisch als Vorrat für die 16 Stunden ohne Essen. Aber nur nach vier Tagen hat sich das gelegt. Und jetzt genieße ich es endlich meinem Körper das zu geben nach was er verlangt und zu der Zeit, zu der er etwas haben will. Gleichzeitig achte ich darauf jeden Bissen gut zu kauen.
Ob ich damit abnehme weiß ich nicht, dafür bin ich zu kurz dabei. Es soll auch keine Empfehlung von mir sein, nur ein Erfahrungsbericht.
Falls Du das auch ausprobieren möchtest: Lege die essensfreie Zeit nach
deinem Lebensrythmus fest.