Hallo Jonas
Wenn ich jetzt bewusst sagen würde, ja da sind Ängste. Wäre es dann möglich in den Bereichen etwas konstruktives zu schaffen, weil ich die Ängste akzeptiere und sie nicht irgendwie verstecken muss?
Ich denke oft, dass es um eine Freiheit geht, die wir mit unseren Konstellationen erreichen können ... von der Angst oder dem Unbehagen frei zu machen, das heisst für mich oft nach Umwegen und Tricks zu suchen. Aber natürlich weiss ich, wo es bei mir brennt. Ich sehe das Problem, aber auch das, was ich vorhabe.
Kommt ja drauf an, wie ich das konkret mache, mit dem Überwinden der Hemmnisse oder Ängste.
Iich finde, es hat auch viel mit Selbstprogrammierung zu tun. Positiv denken kann mir da viel helfen. Man beginnt sich selbst ja in einer Rolle wahrzunehmen bald, wo man der Depressive ist, oder der Spinner (Esoteriker). Und mit dieser Rolle vor Augen fällt es leicht, immer wieder neu rein zu kommen , wo man sich in dieser Rolle verkörpert sieht.
Deshalb , vielleicht hilft es auch sich andere Rollen vorzustellen... die auch das problem gleichzeitig mildern (die Leute fragen sich oder stellen sich was vor)....
Zum Beispiel stelle ich mir vor, ich sei ein Maler, wenn ich "dumm im Wald rumsitze und einen Baum anstarre", das legitimiert das, was ich tue.
Das ist schon sehr hilfreich. Weil beim Meditieren kenne ich das sehr gut, wie das Unbehagen sich einmischt allein beim Gedanken dran...
In den meisten Fällen glaube ich, trauen wir uns nicht ein Neuland zu betreten, weil wir das Neuland vor Augen haben. Wir wissen nicht, was passiert.
Persönlich denke ich, dass diese Tricks Krücken sind, aber sie helfen mir. Langfristig suche ich danach, diese nicht mehr zu brauchen. Man wird älter und denkt sich bald sogar: "Es ist normal jetzt einfach dumm rum zu sitzen und zu meditieren. "
Naja, mittlerweile schaffe ich das noch nicht ohne innere Tricks, aber manchmal spüre ich schon, worauf es eigentlich hinaus läuft: Es ist überhaupt nicht mehr wichtig, was in einzelnen Momenten passiert. Sondern was im Ganzen dabei entstanden ist.
Die Leute können denken was sie wollen, weil sie sowieso denken was sie wollen.
Aber was ist mit mir?
So komme ich heute auch zu folgenden Bildern:
Wenn die Leute da aus der relativen Ferne einen sehen, der niedergesunken da sitzt und , ja was ist er?....
Weil das sehen die Leute vielleicht in einen, der meditiert und innerlich ganz fröhlich ist.... - die machen sich ein Bild, und suchen die wahrscheinlichste Entsprechung. Vermutlich ist er traurig.
Das habe ich schon oft erlebt, als man davon sprach. "Wie sitzt er denn da? Der ist bestimmt traurig". Das ist der erste Gedanke. Also das kommt den Leuten überhaupt sehr oft dieser Gedanke, und ich glaube, die meisten sehen das auch dann, wenn die Realität eine ganz andere ist.
Dann ist das aber IHR Bild. Und es kann nicht schaden, Werbung für die Niedergeschlagenheit zu machen.
So finde ich immer mehr, wie wenig mir das aussmachen sollte. Aber noch kann ich es nicht verhindern, jederzeit davon eingenommen zu werden. Noch suche ich mir lieber die vertrauten Plätze. Die offene Konfrontation kann nämlich auch nicht gerade super laufen, da kommt man eher wieder zu Gründen, die ganze Sache beschwert zu sehen. Aber ich sage mir auch: wenn man nun dazu käme, nur noch einen entlegenen Ort zu suchen, den man nicht findet, weil es überall Leute gibt, dann muss wohl ein Kompromiss gefunden werden.
Aber meditieren ist mir jedenfalls etwas wichtiger, als einige dieser Spuren sozialer Phobie zu beseitigen.
Das sieht im Detail sicherlich bei jedem auch anders aus....
möglicherweise kommt es allgemein drauf an, was einem wichtiger ist - um dann einen Weg abzustecken. Für mich liegen die meisten Veränderungspotentiale in der inneren Haltung zu den Dingen. Aber manchmal kann es auch helfen, äußere Umstände zu ändern, oder mal was ganz anders zu machen. Auch ein Rückzug vom Treiben der Welt kann in Frage kommen, weil es ist nicht immer nur die Flucht sondern kann auch Bedürfnis sein.
So empfand ich das oft. Eigentlich sah ich im Rückzug eine meiner Schwächen,. aber andererseits war es wichtiges Bedürfnis. Es klärte sich manchmal auch einiges, gewann eine neue Sicht auf die Welt, eben durch den Rückzug.
LG
Stefan