Zitat von Reinfriede - Warum lässt man zu dass man verletzt wird

evy52,
definiere bitte mal bewusst. Ich lasse es ja zu - ob bewusst oder unbewusst - es geht darum, dass es geschieht.
Natürlich verletzen wir auch andere "unbewusst" doch im tiefsten Inneren ist es bewusst - weil wir tun es. Das ist keine Entschuldigung - nur eine andere Ebene.
evy52 schrieb:
Bitte nicht böse sein - aber wie kommt man nur auf sowas?
Ich glaube nicht, dass ,,mensch" mit weit geöffneten und ausgbreiteten Armen durch die Welt läuft und ruft: Kommt her und verletzt mich! Ich erlaube es euch!:
Doch natürlich - er sendet "unbewusst" Signale aus.

evy52 schrieb:
Ich glaub auch nicht, dass derjenige, der es bewusst (oder auch unbewusst) darauf anlegt, jemanden zu verletzen, vorher um Erlaubnis bittet!
nee, nee er sieht ja/spürt ja, dass der Andere verletzlich ist - die Erlaubnis hat er damit ja schon.
evy52 schrieb:
Ich bezeichne das als - entschuldigt bitte -,,esoterischen Schwachsinn", mit dem man fast alles irgend wie zu verharmlosen versucht und - noch schlimmer - den Betroffenen suggeriert, sie wären selber Schuld, weil sie es angeblich ,,anziehen" usw.
Das liebe evy, kann ich nicht entschuldigen. Es ist weder esoterischer, noch irgendwelcher Schwachsinn... Natürlich denke ich es geschieht alles unbewusst. Doch je mehr Gedanken man sich macht: man zieht doch die Dinge an, irgendetwas will die Situation mich lehren. Sie will mich lehren deutlich meine Grenzen zu setzen. Tue ich das nicht, gerate ich immer wieder in solche Situationen. Im Kopf habe ich es klar, doch das Handeln ist nicht so einfach - zumindest für mich. Und wenn ich die Beiträge hier lese - auch für einige andere nicht. Deshalb finde ich es schade, dass du es als Schwachsinn abtust.
evy52 schrieb:
Ich bin auch Esoterikerin, aber mir würde nie einfallen, jemandem, dem Leid zugefügt wird, auch noch zusätzlich ein schlechtes Gewissen aufzuhalsen.
Ein schlechtes Gewissen läßt man sich machen, genau, wie das andere. Es geht darum, die anderen zum Nachdenken zu bringen. Es hat nichts damit zu tun, jemandem ein schlechtes Gewissen verschaffen zu wollen. Er sollte sich selber mal hinterfragen - nur schönreden bringt einen leider nicht weiter. Mitleid auch nicht - Mitleid ist anmaßend, weil es sagt - du schaffst das nicht....
LG Tarot
 
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Tarot schrieb:
Damura,
erst wollte ich antworten :"im Prinzip hast du schon recht." Doch nach etwas Überlegung denke ich, wenn die Grenzen erst einmal fest sind, dann ist es ok. Dann wissen sie, bis hierhin können wir, dann ist Schluss. Sonst testen sie halt aus, wie weit sie gehen können. Ich sehe das bei mir, bei der Arbeit bin ich ganz anders. Da sage ich (symbolisch gesehen) bis hierhin und nicht weiter, da lasse ich mir nix bieten und mache auch meinen Mund auf. Die meisten kennen mich und testen nicht rum, ob da einer hinter meinem Rücken redet, ist mir egal - privat klappt das nicht. Da bin ich zu schwach - Warum?
LG Tarot


Weil wir im Job nicht emotional - also liebesmäßig - eingebunden sind. Geht mir genauso und es macht mich irre wütend.

Ich habe sogar mittlerweile überhaupt nicht mehr wirklich nötig irgendwo Grenzen zu setzen, weil man mir das irgendwie wohl schon ansieht oder ichdas ausstrahle, das ich sage was ich denke, auch wenn es nicht schön ist oder "unpassend" ...

Aber sobald ich mir einbilde "gefühle" zu haben, werden ich grenzenlos ... bedingungslos und das heißt ja nicht, dass ich mich in den Boden stampfen lassen muss oder ? Es ist ein Ideal das ichhabe und das der REalität nicht standhält. Ich denke, wenn man liebt, zieht man automatisch selbst die Grenze, aber ich sehe ein, dass geht so nicht. Woher will man wissen wo die Grenze ist ?

Weißt du. Andererseits ist es wohl so, dass meine Grenzen, wenn ich liebe sehr, sehr weit gesteckt sind. Man könnte also sagen: Es sit wie es ist und wenn meine Grenze erreicht ist, ist sie eben erreicht.

Könnte man doch auch. Wer legt denn fest, wo die Grenzen zu sein haben, hm ?
 
Tarot schrieb:
evy52,
definiere bitte mal bewusst. Ich lasse es ja zu - ob bewusst oder unbewusst - es geht darum, dass es geschieht.
Natürlich verletzen wir auch andere "unbewusst" doch im tiefsten Inneren ist es bewusst - weil wir tun es. Das ist keine Entschuldigung - nur eine andere Ebene.

Doch natürlich - er sendet "unbewusst" Signale aus.

nee, nee er sieht ja/spürt ja, dass der Andere verletzlich ist - die Erlaubnis hat er damit ja schon.
Das liebe evy, kann ich nicht entschuldigen. Es ist weder esoterischer, noch irgendwelcher Schwachsinn... Natürlich denke ich es geschieht alles unbewusst. Doch je mehr Gedanken man sich macht: man zieht doch die Dinge an, irgendetwas will die Situation mich lehren. Sie will mich lehren deutlich meine Grenzen zu setzen. Tue ich das nicht, gerate ich immer wieder in solche Situationen. Im Kopf habe ich es klar, doch das Handeln ist nicht so einfach - zumindest für mich. Und wenn ich die Beiträge hier lese - auch für einige andere nicht. Deshalb finde ich es schade, dass du es als Schwachsinn abtust.
Ein schlechtes Gewissen läßt man sich machen, genau, wie das andere. Es geht darum, die anderen zum Nachdenken zu bringen. Es hat nichts damit zu tun, jemandem ein schlechtes Gewissen verschaffen zu wollen. Er sollte sich selber mal hinterfragen - nur schönreden bringt einen leider nicht weiter. Mitleid auch nicht - Mitleid ist anmaßend, weil es sagt - du schaffst das nicht....
LG Tarot


...na siehst du, Tarot....so gehen die Meinungen aus einander....

lg evy
 
Hallo Evy.

Ich gebe Dir recht. In meinen Fällen ist es so - und da geht es ja für gewöhnlich um Männer, obwohl Frauen dieselben Themen haben - , dass einfach das Feedback fehlt.

Wir mögen unsere Verletzungen nicht zugeben. Was ist schlimm daran zu sagen: "Ups- aua. Das hat mich verletzt." Da ich zu den Menschen gehöre, die das können, weiß ichauch, warum es nicht viele gerne tun.

Die meisten reagieren da nämlich ziemlich allergisch drauf und tun dann genau das, was man eigentlich nicht tun sollte, sie schlagen noch mal zu.

die Botschaft ist also: "Halt die Klappe. Ich will schlagend durchs Leben laufen und es nicht wissen. Ich will gar nicht hinsehen, wenn mein Sein, mein Verhalten verletzend ist." So.

Und warum nicht ? Weil wir perfekt sein wollen, weil wir nur immer "gut" sein wollen. "Andere verletzen" ist bahpfui. DAbei töten wir bei jedem Schritt über die herrliche Blumenwiese ganze Welten. Is so. Wir töten sogar Menschen und ich bin mir sicher sogar schon an dem ein oder anderen "Ereignis" beteiligt gewesen zu sein, dass Menschen zu schaden brachte. Vielleicht habe ich sogar schon einen Wirbelsturm ausgelöst, oder ein Erdbeben. Ich ahne sowas und ich kann dahin schauen. Ich weiß, dass ich Spuren hinterlasse beim Vorwärtsschreiten. Und die sind nicht immer gut, sondern auch eben zerstörerisch ...

Ich glaube auch, dass wir durch unsere Bereitschaft Verletzungen hinzunehmen, sie zugleich auch anziehen, aber das hilft nichts. Und es hat zwei Seiten. Was ist denn falsch daran, zu zeigen dass man verletzt werden kann. Das ist doch der Unterschied, denn verletzt sind wir alle - immer - irgendwann irgendwie irgendwo - nur die einen geben es nicht mehr zu. Das ist der Punkt oder sie machen emotional so dicht, das sie nicht mal mehr fühlen, wenn sie verletzt werden oder es sich zumindest einreden können. Da hilft keine Erklärung was.

evy umarm.
 
hallo ihrs,
tja also ich weiß das mich nur Menschen verletzen können, für die ich gefühle habe, denen ich vertraue - fremde können es nicht...

ich denke das ich aufgrund dessen das ich einem anderen Vertrauen gebe - dann mach ich mich selbst verletzbar, wenn ich einen Menschen Liebe dann akzeptiere ich das mir dieser Mensch auch wehtun kann ....

so würde ich dieses Zitat für mich einordnen.

Aber auch die Sache mit den "unbewusst zum verletzen aufrufen" hat sicher etwas an sich, wobei man mal schauen sollte - welche Menschen sich entsprechend verhalten und warum -
Ich selbst scheine es auch zu tun, wobei ich mitlerweile denke das ich es unbewusst tue weil ich ja nie was anderes erlebt habe...
ich wurde von klein auf immer wieder von den Menschen verletzt denen ich vertraute, die ich wagte zu lieben - manchmal denke ich das schon die Erwartung wieder verletzt zu werden damit ne Menge zu tun hat - nur wie kann ich diese "unbewusste innere Erwartung" verändern?
das fände ich viel interessanter....weil ich merke sie nicht wenn sie da ist.

cailly
 
Damura schrieb:
Hallo Evy.


Ich gebe Dir recht
Wir mögen unsere Verletzungen nicht zugeben. Was ist schlimm daran zu sagen: "Ups- aua. Das hat mich verletzt." Da ich zu den Menschen gehöre, die das können, weiß ichauch, warum es nicht viele gerne tun.

Liebe Damura - grüß dich...

...natürlich geben wir Verletzungen nicht zu - aus dem einfachen Grund, weil uns dann gesagt wird - ach du bist aber empfindlich - ich hab das ja gar nicht so gemeint - oder - ich hab doch nur Spaß gemacht - ich mein es doch nur gut- usw.....
Wie du siehst, hat man gar keine Chance, sich gegen Verletzungen zu wehren, weil sofort der Spieß umgedreht wird und dann steht man erst wie ein begossener Pudel da - erneut verletzt und nochmal herabgewürdigt....

Die meisten reagieren da nämlich ziemlich allergisch drauf und tun dann genau das, was man eigentlich nicht tun sollte, sie schlagen noch mal zu.
Genauso - eben mit oben erwähnten Attacken - nochmal verletzen, nochmehr abwerten - ein ewiger Kreis....
die Botschaft ist also: "Halt die Klappe. Ich will schlagend durchs Leben laufen und es nicht wissen. Ich will gar nicht hinsehen, wenn mein Sein, mein Verhalten verletzend ist." So.
So ist es - leider!

ich umarme dich auch und grüß dich lieb :daisy:
 
evy schrieb:
Liebe Damura - grüß dich...

...natürlich geben wir Verletzungen nicht zu - aus dem einfachen Grund, weil uns dann gesagt wird - ach du bist aber empfindlich - ich hab das ja gar nicht so gemeint - oder - ich hab doch nur Spaß gemacht - ich mein es doch nur gut- usw.....
Wie du siehst, hat man gar keine Chance, sich gegen Verletzungen zu wehren, weil sofort der Spieß umgedreht wird und dann steht man erst wie ein begossener Pudel da - erneut verletzt und nochmal herabgewürdigt....

Genauso - eben mit oben erwähnten Attacken - nochmal verletzen, nochmehr abwerten - ein ewiger Kreis....

So ist es - leider!

ich umarme dich auch und grüß dich lieb :daisy:

... und. Zeigst Du es trotzdem noch ?

Das letzte Mal habe ich das mit einer Lehrerin meines Sohnes erlebt. "Sie sind aber auch empfindlich.", hat sie gesagt und "Sie fühlen sich ja gleich angegriffen." Früher wäre ich im Erdboden versunken - jetzt habe ich gesagt: "Ja. Genauso isses. Ich bin empfindlich und ich fühle mich von Ihnen angegriffen und zwar weil ..." und dann habe ich ihr ordentlich ausgescheppt.

Hinterher hat es mir zwar wieder ziemlich leid getan, aber ich finde, man muss sich nicht jedesmal damit mundtot machen lassen. Gefühle zeigen - gerade die verletzten, die unangenehmen - ist ein Tabu. Aber Tabus kann man brechen, oder ?
 
milon schrieb:
...

...
Warum setze ich ihnen keine Grenzen?
Wie setze ich ihnen keine Grenzen?
Wie setze ich ihnen Grenzen?
...


Weil ich durch Grenzen setzen Nähe zulasse ? Oder weil durch Grenzen setzen überhaupt erst Nähe entsteht ? Weil ich da greifbar werde ? Weil ich sichtbar werde ?

Ich setze Grenzen, indem ich sage, was ich fühle und zwar egal was ich fühle.
 
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Verletzt kann ich werden, wenn meine seelischen Weichteile nicht geschützt sind. Diese sind nicht geschützt, wenn ich mich öffne, ich öffne mich der Familie, Freunden oder ich öffne mich, wenn ich über Themen spreche, die mich tief innerlich bewegen.
Damura
jetzt habe ich gesagt: "Ja. Genauso isses. Ich bin empfindlich und ich fühle mich von Ihnen angegriffen und zwar weil ..." und dann habe ich ihr ordentlich ausgescheppt.
Das seh ich auch als einzige Möglichkeit an. Es ist jedoch enorm schwer, genau diese Verletzlichkeit, diese "Schwäche" zuzugeben. je nach Mensch der vor mir steht bin ich da auch etwas mehr oder weniger direkt, heftig oder milde. Ich kann mich und meine Verletzlichkeit einfach darstellen, oder aber ich frage den anderen direkt warum er mich jetzt verletzten musste.
Liebe grüße Inti
 
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