Mitgefühl

Eva, über diese innere Ethik hinaus, die in uns Menschen ist, gibt es von meinem Empfinden her eine Ebene der "Gleich-Gültigkeit" - und damit nicht einmal mehr irgendeine Art von Feststellung, wo jemand falsch gehandelt hat. Da ist tatsächlich "alles gut", so makaber das für uns Menschleins klingen mag, angesichts der schrecklichen Dinge, die täglich geschehen.

Ich denke schon, daß die Seele an sich sich weiterentwickeln möchte, durch Höhen und Tiefen geht, um irgendwann zu erkennen , daß es all das, was wir bewerten und bemängeln unserem Lernen dient.

Was nicht sagen soll, daß Regeln im Verhalten unnötig sind oder jeder gerade das tun kann, wonach ihm ist - darum geht es mir nicht.

Mir geht es gut übrigens, nicht daß wer denkt, ich halluziniere! *grins*

Liebe Alana,

wenn du halzinierst, habe ich dieselbe Haluzinaiton :D
Oh ja, diese Ebene, auf der es keiner Bewertung bedarf, kenne ich. Sie existiert auch für mich und ich würde sie mal die spirituelle Ebene nennen.

So, wie du in einem Satz die "Gleich-Gültigkeit" von Geschehnissen und die Bewertung "schreckliche Dinge, die täglich geschehen" zueinander stellst, bildest du die menschliche Realität ab. Wir sind sowohl spirtuelle Wesen, die an Schmerz (aber auch an Liebe!) wachsen können, indem wir sie annehmen und durchfühlen, als auch durch und durch irdische Wesen, deren Handeln nicht beliebig ist.
Auf der irdischen Ebene ist es nicht gleich-gültig.

Die Seele kann auch nicht durch Höhen und Tiefen gehen, ohne Bewertung. Erst die Auseinandersetzung mit den Bewertungen ermöglicht das Wachstum.

Und für das Miteinander der Menschen gibt es diese innere Instanz namens Gewissen, die täglich x-mal austarieren muss, für welches Verhalten man sich jeweils entscheidet.

Ohne Bewertungen geht es mal gar nicht! :D

Nur gilt es natürlich sehr fein darauf zu achten, welchem Ziel Bewertungen dienen und welchem Motiv sie entspringen!

Liebe Grüße,
Eva
 
Werbung:
Liebe Melodie!

Liebe Suena,

der Ausschluss ist ja schon die Konsequenz und nicht etwa gleichzusetzen mit der Bewertung selbst.
ChrisTina und A.1526 (Danke!) haben die Unterscheidung zwischen Schuld und An-Schuldigung, bzw. die verschiedenen Regelkreise und Ebenen des persönlichen Gewissens und der Grundlage von Bewertungen heraus gearbeitet.


Eva

Das ist jetzt ein Paradoxon: Das Systemgewissen, so schrieb es A.1526, duldet keinen Ausschluss, der ja von den Familienmitgliedern vorgenommen wird (d.h. das Systemgewissen selbst wertet nicht, die Familienmitglieder haben gewertet) und Du schreibst das Gegenteil, postulierst aber, Du hättest dieselbe Ansicht.

Aber mir ist das schon aufgefallen hier in diesem Thread, dass Sätze einfach so gelesen werden, dass sie in den Raster passen.

Dabei waren meine Fragen eigentlich relativ einfach und logisch, scheinbar ist es die Beantwortung nicht.;)

Ich probiers nochmal, eine ganz klare und einfache Frage:

Verurteilt das Systemgewissen und verursacht damit den Ausschluss oder machen das die Familienmitglieder?

A.1526 schrieb, dass das Systemgewissen KEINEN Ausschluss DULDET. Was mir auch sehr logisch vorkommt, muss ich dazusagen.

Wenn das Systemgewissen keinen Ausschluss duldet, wird es doch nicht selbst den Ausschluss durchführen.:rolleyes:

Gäbe es auf diese konkrete Frage vielleicht eine konkrete Antwort?

Liebe Grüße
Suena
 
P.S. Sunny, ich ziehe meinen Hut vor Dir - ich denke, Du verstehst meine Gedanken zu dem Thema sicher - denn bei Dir spürt man, dass Du es schaffst, Dir den Weg von anderen anzusehen und NICHT zu verurteilen.

Ja, Suena, die versteh ich......ganz im Gegensatz zum "Fachchinesisch"...da versteh ich leider manchmal nur mehr Bahnhof :confused:

Aber wahrscheinlich bin ich zu blöd dafür....

lg
Sunny
 
Das ist jetzt ein Paradoxon: Das Systemgewissen, so schrieb es A.1526, duldet keinen Ausschluss, der ja von den Familienmitgliedern vorgenommen wird (d.h. das Systemgewissen selbst wertet nicht, die Familienmitglieder haben gewertet) und Du schreibst das Gegenteil, postulierst aber, Du hättest dieselbe Ansicht.

Aber mir ist das schon aufgefallen hier in diesem Thread, dass Sätze einfach so gelesen werden, dass sie in den Raster passen.

Dabei waren meine Fragen eigentlich relativ einfach und logisch, scheinbar ist es die Beantwortung nicht.;)

Ich probiers nochmal, eine ganz klare und einfache Frage:

Verurteilt das Systemgewissen und verursacht damit den Ausschluss oder machen das die Familienmitglieder?

A.1526 schrieb, dass das Systemgewissen KEINEN Ausschluss DULDET. Was mir auch sehr logisch vorkommt, muss ich dazusagen.

Wenn das Systemgewissen keinen Ausschluss duldet, wird es doch nicht selbst den Ausschluss durchführen.:rolleyes:

Gäbe es auf diese konkrete Frage vielleicht eine konkrete Antwort?

Liebe Grüße
Suena

EBEN! Ausschluss=Folge der Wirkung von individuellem Gewissen und den daraus resultierenden Entscheidungen von Systemmitgliedern, die ihre eigene Zugehörigkeit sichern wollen (="gutes" Gewissen). Auf dieser Ebene: Systemgesetz: Ausgleich von Geben und Nehmen in Bezug auf Einzelpersonen.

Auch spielt Glauben (als Ersatz für Wahrnehmung) hier eine wichtige Rolle: der Glauben wird ebenfalls dazu benutzt, zu entscheiden,w er ausgeschlossen und vernichtet gehört und wer dazu gehören darf. Wir sehen das hier im Forum oft (z.B. in Irelands gutgläubigem Kampf im Namen der "klassischen" Therapieinstitutionen und-methoden). In diesem Sinne waren die Scholl-Geschwister aus Sicht des damals wirkenden Systems "Verbrecher" und nicht Helden.

Systemgewissen will Gesetz der vollen Zahl befolgen und duldet den Ausschluss nicht und sorgt daher dafür, dass Ausgeschlossene später von Nachgeborenen (nicht unbedingt eigene Nachfahren sondern oft jene der Ausschließenden und der "Empörten") "vertreten" und nachgeahmt werden.

Beide Gewissen laufen mitunter entgegengesetzt. Also ist es tatsächlich ein Paradoxon und nichts für einfache Geister.

Systemgewissen ist die auf lange Sicht machtvollere Instanz.

Alle Klarheiten beseitigt?
A.
 
Beide Gewissen laufen mitunter entgegengesetzt. Also ist es tatsächlich ein Paradoxon und nichts für einfache Geister.

Systemgewissen ist die auf lange Sicht machtvollere Instanz.

Alle Klarheiten beseitigt?
A.

Danke für die Antwort, lieber A.1526. Wenn ich das - als einfacher Geist - in Worte fasse, klingt das für mich so:

Verurteilt wird von den Familienmitgliedern nach ihren individuellen Glaubenssystemen, dies läuft aber dem Systemgewissen zuwider, das einen Ausschluss nicht duldet.

Ist das so richtig?

Liebe Grüße
Suena
 
Werbung:
Danke A.!

Liebe Suena,

ich hatte mich unglücklich ausgedrückt, als ich den Unterschied zwischen einer Schuld darlegen wollte, und dem, welche Konsequenzen das Umfeld oder auch das eigene Gewissen (man kann sich ja auch selbst ausschließen) ziehen können.
Die Konsequenz ist eben nicht automatisch mit der Schuld verknüpft, sondern beruht auf Entscheidungen von Menschen und die folgen wiederum z.B. religiösen oder gesellschaftlichen oder familienspezifischen Regeln.
Eben diese, fast automatisch mit Schuld einher gehenden, aber keineswegs immer sinnvollen oder angebrachtenund schon gar nicht zwingenden Konsequenzen stehen zur Diskussion.

Hab bitte Nachsicht mit meinen begrenzten rhetorischen Fähigkeiten :).Ich habe es genau so gemeint, wie A. es dann, viel besser, erklärt hat.

Lieber Gruß,
Eva
 
Zurück
Oben