Wo ist Christus jetzt?

Zitat von Syrius:
Immerhin widerspricht es jeder Logik und Vernung, zu vermuten, der Vater sei dieselbe Person wie der Sohn.

Ich bin jetzt zwar mit Syrius meist nicht gleicher Meinung, aber hiermit schon.

Zunächst ist nach der rationalen Logik klar, dass zwischen dem Vater und dem Sohn keine Personalunion besteht. Auch mit der Seelenlogik lässt sich das nicht vereinbaren, denn beide stellen sehr unterschiedliche Archetypen dar.

Merlin
Lieber Merlin,

stimmt, wir haben unsere Argumente in verständlicher Art dargelegt und ich hatte den Eindruck, Du hättest verstanden, was meine Ansicht ist und ich desgleichen. Das ist eine Wohltat - man muss deswegen seine Meinung noch längst nicht ändern. Immerhin hat man sich gegeseitig verstanden.

lg
Syrius
 
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dann üb mal schön weiter:)
ich hoffe nur das wenn es mal soweit ist man sich auch aussuchen kann, ob man teil davon sein will.:cool:
Weißt Du, als überzeugter Animist, der allem eine Seele zugesteht, fällt es mir nicht schwer auch andere Götter zu akzeptieren.

Ein gutes Beispiel sind da die Engel, die keine Gefolgschaft oder Bedingungen einfordern und jedem die Hand reichen, der ihre Hilfe sucht. Aus dieser Selbstlosigkeit heraus ist es auch möglich religionsübergreifend an sie glauben zu können, ohne mit diesen Lehren in Konflikt zu geraten.

Hier entsteht also etwas Verbindendes über alle geistige Grenzen hinweg. Es sind also nicht nur die Grenzen zwischen dieser und der anderen Welt, über die sie als Mittler und Sendboten unterwegs sind. Mit ein Grund dafür, warum sie gerne mit Schwingen als göttliche Wesen dargestellt werden.

Ja, und wie ein Vogel die Fittiche über seine Kinder ausbreitet, um ihnen Wärme, Geborgenheit und Zuwendung zu schenken, so tun es auch die Engel bei unseren Seelen.

In der persischen Heimat der Engel blieb es aber letztlich den Menschen selbst überlassen, für welchen Weg sie sich entschieden. Tja und selbst in der Bibel hängt es häufig am Menschen, ob er den Sendboten des göttlichen Willens folgen möchte oder nicht.


Merlin
 
Zuletzt bearbeitet:
immerhin schreibst du dem göttlichen einen willen zu:)
da hätten wir schon mal den vater-aspekt der trinität.

und glaubst du nun, dieser göttliche wille könnte geist und herzlos sein?
Ich kann mich jetzt nicht erinnern, dass ich irgendwo dem Göttlichen den Willen absprechen wollte? Das setzt aber nach meinem Verständnis voraus, dass es da um personelle Wesen geht.

Deshalb hatte ich auch schon in meinem Beitrag #67 davon geschrieben, dass ich mir anstelle der Trinität lieber ein Triumvirat vorstellen möchte, in dem sich die drei Wesen zusammenfänden.

Nun ja, wenn ich in das Alte Testament blicke, fehlt es da manchem göttlichen Willen des Vaters an Güte, das lässt sich nun einmal nicht unter den Teppich kehren.

Ich finde zudem, dass der weibliche Aspekt im göttlichen Pantheon unterbesetzt und lediglich als nebensächliches und lästiges Übel mitgeschleppt wird. Für Gott fehlt die verstoßene Aschera und Jesus seine Magdalena.

Mir würde es gefallen, wenn Jesus und Magdalena alleine im göttlichen Pantheon auf dem Thron säßen. Gott würde dann als der mürrische Altvater in das göttliche Leibgedinge ziehen und seine Launen ausleben.

Ja und der Heilige Geist und die Engel könnten sich wie im alten Persien wieder mehr ihrer eigentlichen Aufgabe als Sendboten des Guten und Mittler zwischen den Welten zuwenden. Das alles wäre sicherlich zum Nutzen für jene, die da unten auf der Erde glücklich sein wollen. (y)


Merlin
 
Ich kann mich jetzt nicht erinnern, dass ich irgendwo dem Göttlichen den Willen absprechen wollte? Das setzt aber nach meinem Verständnis voraus, dass es da um personelle Wesen geht.


DAS liegt nunmal einer der knackpunkte dabei. man stellt es sich in der regel allzu anthropomorph vor.

den vateraspekt etwa wie so eine art general,
dessen wille von einer armee von engeln ausgeführt wird...

aber der wille des " vaters" ist substanz, aus der alle wesen werden, die zugleich auch welten sind
daraus wird also die schöpfung.
insofern diese welten-wesen leben, herz und gefühl erhalten,
das geht aus dem wirken des sohnes-aspektes hervor.
und dass in diesen allen intelligenz, bewusstsein und geist wirkt, das ist der aspekt des heiligen geistes.

in unserem persönlichen denken, fühlen und wollen ist lediglich ein mikrokosmisches abbild davon enthalten.
hinter diesem unser denken, fühlen und wollen stehen auch drei unterschiedlichen wesenheiten.
sie werden von unserem ich unter der schwelle unsres bewusstseins zusammengehalten, zu einer einheit gemacht.

Nun ja, wenn ich in das Alte Testament blicke, fehlt es da manchem göttlichen Willen des Vaters an Güte,

ich kann es immer nur wiederholen: der jahve aus dem alten testament ist nicht der vater aus der trinität,
sondern teil einer aus derselben trinität hervorgegangenen engelwelt.
allerdings setzt sich die ursprüngliche trinität in allen engelwelten fort. somit werden die engelwelten repräsentanten der trinität,
nur jeweils eine oktave tiefer sozusagen.
ein beispiel: die höchste dieser engelwelten besteht aus seraphim, cherubim und throne.
dabei repräsentieren die seraphim den vater-aspekt, die cherubim den sohnes-aspekt und die throne den geist-aspekt.
dann kommen die kyriotetes oder geister der weisheit, die dynameis oder geister der bewegung
und die exusiai oder geister der form. letztere nennt man auch elohim und davon ist jahve einer.

die kyriotetes repräsentieren auch hier den vater-aspekt um eine oktave tiefer als die seraphim.
die dynameis den sohnes-aspekt und die exusiai den geistaspekt.
also ist jahve, als einer der exusiai ein repräsentant des geist-aspektes der trinität. daher auch das " ruach" im alten testament.

dann kommen noch als nächst über dem menschen stehend die archai, archangeloi und angeloi. und auch da gilt dasselbe
bezüglich der trinität.

von diesen 9 klassen allen gibt es auch noch die rebellischen versionen sozusagen.
jene die eigenwille geltend machen und daher zu opponierenden geister werden.
also ahrimanisch, luziferisch und asurisch werden. aber auch diese haben ihre wichtige funktion innerhalb derselben schöpfung.

Ich finde zudem, dass der weibliche Aspekt im göttlichen Pantheon unterbesetzt und lediglich als nebensächliches und lästiges Übel mitgeschleppt wird.

das kommt ebenfalls aus einer anthropomorphen haltung.
denn bei den engeln und göttern gibt es mann und frau nicht.

der geist ist männlich/weiblich zugleich.

aber dazu vlt am nächsten mal etwas konkreter, damit es hier kein roman wird.
 
Ich finde zudem, dass der weibliche Aspekt im göttlichen Pantheon unterbesetzt und lediglich als nebensächliches und lästiges Übel mitgeschleppt wird. Für Gott fehlt die verstoßene Aschera und Jesus seine Magdalena.
Merlin

Lieber Merlin,

Versuche einmal Dir vorzustellen, dass Gott sowohl das männliche wie das weibliche Prinzip in sich beherbergt. Ist dies nicht veilleicht gar eine Voraussetzung dafür, vollkommen zu sein?

Auch sein Sohn, Christus beherbergt beide Prinzipien in sich, ist jedoch als Geschöpf nicht vollkommen.

lg
Syrius
 
Auch sein Sohn, Christus beherbergt beide Prinzipien in sich, ist jedoch als Geschöpf nicht vollkommen.
Das geht von einer Hierarchie aus. Etwas, was "Gott" und gleichsam "Vater" sei, habe einen Sohn, der eben nicht die Kompetenz des Vaters habe und daher nicht vollkommen wie der Vater wäre.
Solche Gedanken gehen von gewissen Verhältnissen in der sinnlichen Welt aus und projizieren sie auf die übersinnliche Welt des Geistigen.
 
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Lieber Merlin,

Versuche einmal Dir vorzustellen, dass Gott sowohl das männliche wie das weibliche Prinzip in sich beherbergt. Ist dies nicht veilleicht gar eine Voraussetzung dafür, vollkommen zu sein?

Auch sein Sohn, Christus beherbergt beide Prinzipien in sich, ist jedoch als Geschöpf nicht vollkommen.

lg
Syrius
Lieber Syrius,

natürlich weiß ich, dass ein jeder Mensch mehr oder weniger Aspekte des anderen Geschlechtes in sich trägt. Beim Mann sind es aber nur Aspekte, wobei dies den Inbegriff an Weiblichkeit Frau nicht ersetzen kann.

Zudem weißt Du ja sicherlich auch, dass ich nun einmal mehr den personellen Göttlichkeiten zugewandt sein möchte. Ich sehe da also keinen rechten Sinn darin, wenn die Männer nun auch noch die Rolle der Frau für sich in Anspruch nehmen sollten.

Man muss sich doch auch die Frage stellen, wie es denn dazu kam, dass trotz aller Widerstände des Klerus die Madonnen und die anderen kleinen Göttinnen ihren Weg wieder ins Christentum fanden?

Ich erinnere mich an die Grabeskirche von Maria in Ephesus, die von Musliminnen und Christinnen gleichermaßen gerne besucht wird. Ja und wie erklären sich, die Beliebtheiten von Lourdes und anderen Pilgerstätten?

Worin bestünde nun also Dein Problem, wenn da neben Gott noch eine Göttin säße? Aspirantinnen gäbe es dazu jedenfalls genug, um die zölibatäre Einstellung Gottes wieder zu beenden.


Merlin
 
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