ich nehme mal Dein posting als Aufhänger
solche Äußerungen sind mir nicht unsympathischen, trotzdem signalisieren sie mir eine Einstellung, mit der ich nicht zurecht komme (Sprücheweisheiten...)
stört mich auch nur, weil die B*ldzeitung es zur Zeit großflächig in Niedersachsen auf ihren Plakaten hat
Ich beziehe mich jetzt nur auf "Kennenlernen im Netz" :
ich habe seit etwa 8-9 Jahren mit Internetkommunikation zu tun, ich schreibe viel und gerne und lese auch 'ne Menge, emails, Forenartikel, newsgroups, Anzeigentexte, websites, gelegentlich mal chats.
Bei geschäftlichen Dingen ist ja ein guter Draht besonders wichtig, da es sonst eventuell zu finanziellen Einbußen und Ärger kommt. Im persönlichen bleiben Kontakte ja, wenn sie nicht auf realer Bekanntschaft basieren, eher unverbindlich und ohne Risiko. Ich habe mir zur Angewohnheit gemacht, mit allen Menschen, deren Angebote aus dem Internet ich wahrnehme, vorher einige emails auszutauschen.
Dabei konnte ich feststellen, dass sich gerade bei der Reaktion auf problematische Fragen auch auf diesem Kanal Menschen ziemlich schnell "outen" und klar wird, wes Geistes Kind sie sind. Ich wickle so etwas eher intuitiv ab, aber es gibt sicher einige Kriterien, die ich dabei nutze:
1. Grußformel und Abschiedsformel (in Foren nicht wichtig)
2. Du oder Sie als Startbasis (in Foren nicht wichtig)
3. antwortet jemand möglichst genau auf meine Fragen, wählt die mir richtig erscheinenden Anknüpfungspunkte oder pickt er/sie nur Einzelheiten heraus, die mir nicht wesentlich sind?
4. wie reagiert er/sie auf von mir festgestellte, vielleicht auch nur vermeintliche Fehler
5. hält er/sie sich auch an auf diesem Weg gemachte Zusagen/Aussagen oder widerspricht sich? Stimmen die inneren Zusammenhänge?
6. lässt er/sie persönliche Dinge einfließen und wird als Person umrisshaft erkennbar?
7.tauchen humorvolle Elemente auf und kann ich etwas mit ihnen anfangen
8. lassen sich Gesprächsbenen mühelos wechseln
nicht ganz so wichtig, eher für einen soziale Einstufung als für eine persönliche von Bedeutung und für komplexere Angelegenheiten schon hilfreich:
9. wie benutzt er/sie Sprache (formale Aspekte, Rechtschreibung, Satzbau, Wortschatz etc.)
10. werden "netzübliche" Formalien (keine riesigen Anhänge ungefragt geschickt, keine unendlichen Texte) gewahrt.
Mit diesen Kriterien + Faktor i bin ich bisher ganz gut gefahren, auch Menschen, die ich hinterher mal persönlich kennengelernt habe, haben auf dem e-weg keine grundsätzlich sich davon unterscheidenden Eindrücke hinterlassen.