ganjell
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In der abendländischen Mystik steht Lucifer kollektiv für diese unteren Götter. Eigentlich trägt er für einen »Herrn der Finsternis« einen seltsamen Namen, denn Lucifer heißt Lichtträger. »Der Teufel trägt das Licht«, sagt der Apostel Paulus, und Jesus erzählte: »Ich habe den Satan vom Himmel stürzen sehen, wie einen Blitz.« (Lukas, X, 18). Der Prophet Jesaia ruft sogar: »Wie bist Du vom Himmel gefallen, Du leuchtender Stern, der Du Dich des Morgens erhobst.« Und er symbolisiert Lucifer mit dem aufgehenden Morgenstern, der Venus. Doch sprechen sie alle von dem selben? Um die Verwirrung komplett zu gestalten: das christliche Mittelalter kennt einen gewissen Beelzebub als Oberteufel; gelegentlich muß aber ein Behemoth oder ein Leviathan dazu herhalten oder die Schlange selbst. Ja, schon die Kompliziertheit des Gegenstandes bekommt etwas Beängstigendes, geschweige denn die ungezügelte Vorstellungswelt der Dämonomanen. Im Lichte der Esoterik ist Lucifer der erste und einzige Sohn des 2. Logos, den das Christentum als Gottes Sohn bezeichnet. Die Trinität oder der dreifache Logos wird in seiner Differenzierung als der unergründliche Spiegel angesehen, der das göttliche Gemüt zurückwirft, vergleichbar mit der hinduistischen Dreiheit: Vishnu, Shiva und Brahma. Lucifer nun, »der helle Stern des Morgens« oder der »Sohn der manvatarischen (tätigen) Dämmerung« »Unter den Engeln nimmt Lucifer den ersten Rang ein; sein Name bedeutet Lichtträger. Wir sehen ihn mit weit ausgespannten Flügeln und in den Händen hält er ein Zepter und eine Kugel, welche die Welt darstellen soll. So ist er fast Gott gleich. Die anderen Engel verneigen sich vor ihm.« (Aus: Hortus Delicia-rum, 12. Jahrhundert) 76
genannt, zählt zu den ältesten Wesenheiten, die den Tiefen des Urchaos entsprangen. Er war schon alt, bevor Jahve oder gar Jehova auf den Plan traten. Zur Zeit der »alten Sonne« mußte er durch den zeitgemäßeren, in allen Komponenten weiter- und höherentwickelten Christus ersetzt werden, von dem wiederum der Jesus Christus nur als der zuletzt offenbarte Aspekt anzusehen ist. So überliefert es jedenfalls ein Teil der westlichen Mystikschulen. »Und am 7. Tage ging aus der Gegenwart Gottes ein mächtiger Engel hervor, voll Zorn und Zerstörung, und Gott ver-lieh ihm die Herrschaft über die äußere Sphäre. Die Ewigkeit brachte die Zeit hervor; das Grenzenlose gebar das Begrenzte; das Sein stieg hinab in die Zeugung. ... Unter den Göttern ist keiner gleich ihm, m dessen Hände gelegt sind die Reiche, die Macht und die Herrlichkeit der Welt.« So formulierte es die den Theosophen nahestehende Dr. Anna Kingsford in The Perfect Way und taufte diesen Engel Satan.
Ganjell
genannt, zählt zu den ältesten Wesenheiten, die den Tiefen des Urchaos entsprangen. Er war schon alt, bevor Jahve oder gar Jehova auf den Plan traten. Zur Zeit der »alten Sonne« mußte er durch den zeitgemäßeren, in allen Komponenten weiter- und höherentwickelten Christus ersetzt werden, von dem wiederum der Jesus Christus nur als der zuletzt offenbarte Aspekt anzusehen ist. So überliefert es jedenfalls ein Teil der westlichen Mystikschulen. »Und am 7. Tage ging aus der Gegenwart Gottes ein mächtiger Engel hervor, voll Zorn und Zerstörung, und Gott ver-lieh ihm die Herrschaft über die äußere Sphäre. Die Ewigkeit brachte die Zeit hervor; das Grenzenlose gebar das Begrenzte; das Sein stieg hinab in die Zeugung. ... Unter den Göttern ist keiner gleich ihm, m dessen Hände gelegt sind die Reiche, die Macht und die Herrlichkeit der Welt.« So formulierte es die den Theosophen nahestehende Dr. Anna Kingsford in The Perfect Way und taufte diesen Engel Satan.
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