warum is das alles so...

S

sternche

Guest
hallo ihr lieben,
ich mache mir zur zeit viele gedanken darüber, was es alles zu lernen gibt im leben.
ich habe das problem, dinge nicht ansprechen zu können, die mir wichtig sind, was ich wirklich will. manchmal denke ich, mich nicht zu kennen.
jeder will doch in frieden und harmonie leben aber ich gerate immer wieder in situationen, die im streit enden, besonders innerhalb der familie. das ist doch net normal und ich weiß manchmal ehrlich gesagt nicht, wie ich es ändern kann. ich muß dazu sagen, daß es mir schwerfällt, dinge so hinzunehmen, wie sie sind. aber warum??? wenns dann mal etwas besser ist, hält es für eine kurze zeit an aber dann kommt wieder eine konfliktsituation und ich verfalle wieder zurück in alte muster.
wie gern würde ich sie durchbrechen, habe meditiert, es mit yoga versucht, reiki, hab bücher gelesen aber irgendwie bin ich trotz allem sehr blockiert und hänge fest. ich komme mir vor, als hätte ich nix dazugelernt und drehe mich im kreis.
ich habs auch mit positivem denken versucht, aber trotzdem gehe ich immer wieder in die ausgangsposition zurück und denke dann, daß alles nix bringt...
wie innen so außen... da denke ich oft drüber nach. und auch, daß ich mir diese situationen ins leben ziehe, um zu lernen und zu wachsen... es kommt also alles von mir aus.
habt ihr ähnliche erfahrungen was immer wiederkehrende situationen betrifft? ich denke manchmal, ich bin echt furchtbar und brauche ständig streit und kummer um mich rum... aber das kann doch net so weitergehn... was kann ich nur tun? ich bin doch mit mehr fähigkeiten ausgestattet, als nur zu streiten und warum komme ich da net ran??
LG simone
 
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Hi Sternche!

Was du da beschreibst, kenne ich nur zu gut, wenn auch in einem anderen Kontext. Jeder von uns steht immer wieder vor Konfliktsituationen, und aus jeder gibt es etwas zu lernen und mitzunehmen, was du ja schon erkannt hast.
Meditation, Yoga, etc. mögen gute Maßnahmen sein, um in uns selbst nachzuforschen, was unsere Konflikte auslöst, oder warum wir in bestimmten Situationen so reagieren, wie wir es tun. Die Umsetzung von Lösungen ist aber nur in der Praxis möglich, also im konkreten Gespräch. Das ist für jeden sicherlich anders, aber ich setze so an:
Sobald ich merke, dass sich ein Gespräch in einen Streit verwandelt, steige ich erstmal aus (das bedeutet für mich Schweigen, mag irritierend für das Gegenüber sein, aber eine kurze Ankündigung a lá "einen Moment bitte" zeigt, dass du noch geistig da bist :D).
Ich mache mir klar, was ich von dem Gespräch erwarte, was ich durchsetzen möchte, und was mein Gegenüber davon halten könnte. Dann versuche ich, klar verständlich zu argumentieren ("Für mich ist es wichtig, dass... versuch mich bitte, zu verstehen"). Man kann ruhig emotional sein, wichtig ist, dem anderen zu verstehen zu geben, dass man ihn respektiert - auch wenn man einen anderen Standpunkt hat.
Kommt Wut oder Ärger auf, oder fühlt man sich missverstanden - völlig klar, dass man da auch in eine Verbohrtheit verfallen kann, die nicht förderlich ist. Also immer, wenn man in diese "Muster" zurückfällt, wieder klar vor Augen führen, dass man in diesem Gespräch etwas erreichen möchte, und was dieses Etwas ist. Und tief durchatmen :)

Respekt dem Gesprächspartner gegenüber, aber seine eigenen Intentionen klar vor Augen haben. Im Kopf und im Herzen behalten, was man sagen möchte, und demgegenüber Verständis erbitten. Klarlegen, wie wichtig die angesprochenen Punkte für einen sind... auch Gegenargumente zulassen, und wenn Wut aufkommt, austeigen, und gucken, wo sie herkommt. Und sie vielleicht in etwas Konstruktives verwandeln.

Ich hoffe, das klingt nicht zu abstrakt oder allgemein. Ich hab mein Bestes versucht :D

Alles Liebe dir,
usa
 
hallo ihr lieben,
ich mache mir zur zeit viele gedanken darüber, was es alles zu lernen gibt im leben.
ich habe das problem, dinge nicht ansprechen zu können, die mir wichtig sind, was ich wirklich will. manchmal denke ich, mich nicht zu kennen.
jeder will doch in frieden und harmonie leben aber ich gerate immer wieder in situationen, die im streit enden, besonders innerhalb der familie. das ist doch net normal und ich weiß manchmal ehrlich gesagt nicht, wie ich es ändern kann. ich muß dazu sagen, daß es mir schwerfällt, dinge so hinzunehmen, wie sie sind. aber warum??? wenns dann mal etwas besser ist, hält es für eine kurze zeit an aber dann kommt wieder eine konfliktsituation und ich verfalle wieder zurück in alte muster.
wie gern würde ich sie durchbrechen, habe meditiert, es mit yoga versucht, reiki, hab bücher gelesen aber irgendwie bin ich trotz allem sehr blockiert und hänge fest. ich komme mir vor, als hätte ich nix dazugelernt und drehe mich im kreis.
ich habs auch mit positivem denken versucht, aber trotzdem gehe ich immer wieder in die ausgangsposition zurück und denke dann, daß alles nix bringt...
wie innen so außen... da denke ich oft drüber nach. und auch, daß ich mir diese situationen ins leben ziehe, um zu lernen und zu wachsen... es kommt also alles von mir aus.
habt ihr ähnliche erfahrungen was immer wiederkehrende situationen betrifft? ich denke manchmal, ich bin echt furchtbar und brauche ständig streit und kummer um mich rum... aber das kann doch net so weitergehn... was kann ich nur tun? ich bin doch mit mehr fähigkeiten ausgestattet, als nur zu streiten und warum komme ich da net ran??
LG simone

Hallo liebe Simone,

ich kann Dir ein sehr gutes Buch empfehlen, dass mir sehr geholfen hat. Die Wunde der Ungeliebten von Peter Schellenbaum. Ich kenn das Gefühl sehr gut immer wieder in das gleich Muster zu verfallen. Ich habe auch vieles vieles verucht und hatte immer wieder das Gefühl nicht wirklich weiter zu kommen... Ich denke dass alleine Dein Eintrag hier ein weiterer grosser Schritt ist Dich selbst zu begreifen. Es ist sehr wichtig sich selbst zu verstehen und gewissen Muster zu durchschauen. Bei mir war es eher die Angst die sich immer wieder in mein Leben schleicht und mich daran hindert so viele Dinge zu tun die ich gerne tun würde. Auch hier habe ich ein wirklich gutes Buch gefunden. Falls es Dich interessiert kann ich Dir den Titel ebenfalls schicken.
Was mir sehr geholfen hat war eben zu versuchen mich selbst lieb zu haben mich so zu nehmen und zu lieben wie ich eben bin. Dazu muss man aber erkennen wer man ist - warum man so manche Dinge in sein Leben zieht und immer wieder erlebt. Ich denke dass man dieses Muster nur dann durchbrechen kann wenn man es erkennt. Mach Dir selbst nicht so viele Vorwürfe, das blockiert nur Deine Energien. Versuch alle Seiten an Dir anzunehmen auch die, die Du nicht so gerne hast :)
Denn die gehören ebenfalls zu Dir und dann geh einfach Schritt für Schritt und ganz sanft und geduldig mit Dir auf eine Reise zu dem ICH das Du gerne hättest. Versuch Dir keine Vorwürfe zu machen wenn es mal daneben geht. Beobachte Dich dabei genau und versuch in Dich zu hören "wenn es wieder mal zu einer Situation kommt die Dich belastet".

Und noch ein letzter Tipp - nicht die Bücher und Mediationen alleine (auch wenn Sie sehr wichige Begleiter sind) können Dir helfen aus Deiner Krise zu kommen. Viemehr ist es das Gefühl dafür zu bekommen wie es anders wäre. Wie fühl es sich an wenn es so ist wie Du es gerne hättest... Was für ein Lebensgefühl empfindest Du dann. Vielleicht hat es auch eine Farbe oder einen Geruch... Versuch Dir immer wieder das positive Gefühl in Dein Leben zu holen und es zu geniessen. Den nur positiv Denken alleine ist zu wenig es geht um das positive Gefühl dahinter. Ich weiss nicht ob ich Dir mit meiner Antwort ein wenig weiterhelfen konnte. Aber mir haben diese Dinge schon sehr weitergeholfen.

Alles Liebe
pauline1972
 
hallo usa!
vielen dank für deine antwort!
das zurückziehen fällt mir schwer, muß ich ehrlich zugeben. mein puls rast dann und mein herz schlägt mir bis zum hals! ich werde dann lauter, um mir gehör zu verschaffen, wenn ich mich unverstanden fühle.
es ist echt furchtbar... hinterher könnt ich mich ohrfeigen!
ich finde deine ratschläge sehr gut! ich muß es wirklich lernen, auch andere so sein zu lassen, wie sie sind. sonst stehe ich eines tages ganz alleine da! ich muß wirklich lernen, dinge stehen zu lassen, die ich eh net ändern kann und das zu ändern, was ich an MIR ändern kann...
es klingt wirklich net abstrakt, ich finde es toll, daß du mir ratschläge gibst! auch wenn ich meinen beitrag schon so geschrieben hab, als gäbe es keine lösung :rolleyes:
ok, ich werde es verinnerlichen und tief erstmal durchatmen falls ich mal wieder kurz davor, mich mal wieder total aufzuregen... danke dir:umarmen:
 
Hallo,
also ich kenne das so: erst brachte ich mich in Situationen, die mir absolut nicht gut tun ...
um dann hinterher die *Schuld* bei mir dafür zu suchen, dass keine Harmonie gelebt werden konnte.
Hat bei mir so herum auch nicht funktioniert und erstaunt mich auch nicht, dass es bei dir dasselbe ist.
:)
 
Hallo liebe Simone,

ich kann Dir ein sehr gutes Buch empfehlen, dass mir sehr geholfen hat. Die Wunde der Ungeliebten von Peter Schellenbaum. Ich kenn das Gefühl sehr gut immer wieder in das gleich Muster zu verfallen. Ich habe auch vieles vieles verucht und hatte immer wieder das Gefühl nicht wirklich weiter zu kommen... Ich denke dass alleine Dein Eintrag hier ein weiterer grosser Schritt ist Dich selbst zu begreifen. Es ist sehr wichtig sich selbst zu verstehen und gewissen Muster zu durchschauen. Bei mir war es eher die Angst die sich immer wieder in mein Leben schleicht und mich daran hindert so viele Dinge zu tun die ich gerne tun würde. Auch hier habe ich ein wirklich gutes Buch gefunden. Falls es Dich interessiert kann ich Dir den Titel ebenfalls schicken.
Was mir sehr geholfen hat war eben zu versuchen mich selbst lieb zu haben mich so zu nehmen und zu lieben wie ich eben bin. Dazu muss man aber erkennen wer man ist - warum man so manche Dinge in sein Leben zieht und immer wieder erlebt. Ich denke dass man dieses Muster nur dann durchbrechen kann wenn man es erkennt. Mach Dir selbst nicht so viele Vorwürfe, das blockiert nur Deine Energien. Versuch alle Seiten an Dir anzunehmen auch die, die Du nicht so gerne hast :)
Denn die gehören ebenfalls zu Dir und dann geh einfach Schritt für Schritt und ganz sanft und geduldig mit Dir auf eine Reise zu dem ICH das Du gerne hättest. Versuch Dir keine Vorwürfe zu machen wenn es mal daneben geht. Beobachte Dich dabei genau und versuch in Dich zu hören "wenn es wieder mal zu einer Situation kommt die Dich belastet".

Und noch ein letzter Tipp - nicht die Bücher und Mediationen alleine (auch wenn Sie sehr wichige Begleiter sind) können Dir helfen aus Deiner Krise zu kommen. Viemehr ist es das Gefühl dafür zu bekommen wie es anders wäre. Wie fühl es sich an wenn es so ist wie Du es gerne hättest... Was für ein Lebensgefühl empfindest Du dann. Vielleicht hat es auch eine Farbe oder einen Geruch... Versuch Dir immer wieder das positive Gefühl in Dein Leben zu holen und es zu geniessen. Den nur positiv Denken alleine ist zu wenig es geht um das positive Gefühl dahinter. Ich weiss nicht ob ich Dir mit meiner Antwort ein wenig weiterhelfen konnte. Aber mir haben diese Dinge schon sehr weitergeholfen.

Alles Liebe
pauline1972



Liebe pauline1972!
ich danke dir für deine antwort! ja ich würde dieses buch gerne lesen! ich bin für alles dankbar, für jeden ratschlag! es hört sich jetzt bißchen komisch an, aber ich dachte, daß ich da ziemlich alleine dasteh... ich kenne niemanden, der so is, soviel wut und aggressionen in sich trägt.
ich trage auch noch ganz viel trauer in mir... mein vater starb als ich 10 jahre alt war, ganz plötzlich. er hat uns alleingelassen. meine mutter hatte ganz schnell wieder neue partner, der erste kam nach wenigen wochen. und dann fing es an... meine kindheit war rum. nur noch schläge, erniedrigungen, beschimpfungen, es grenzte schon an mißhandlung. es war keiner mehr da, der uns liebte... ich will und kann garnet an alles denken, was war....
trauern durften wir nie. meine mutter sagte immer: kapier es endlich, er ist tot!!
ich liebte meinen vater schon immer mehr als meine mutter... aber das gehört hier net hin, ich muß mich bremsen...
von meiner mutter hab ich mich zurückgezogen, es endete auch alles im streit. meine beiden schwestern sehen mich als verräter, weil ich mich gegen meine mutter aufgelehnt hab.
ich denke, das ist eine ursache... ich bin zwar jetzt erwachsen und lebe schon lange nicht mehr daheim, aber so richtig hinter mir kann ich das alles net so lassen. es ist zuviel passiert.
 
Hallo Simone,

wenn Du das "Warum" kennst, kannst Du diese Wurzel mit BSFF behandeln und Dich damit von den Mustern und ihren Auswirkungen befreien.
Dafür reicht meist eine einzige Session.

LG
Klartext
 
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Hallo Sternche,

deine Geschichte berührt mich sehr, konnte mich darin auch z.T. sehr gut wiedererkennen.

Auch ich hatte jahrelang mit diesem Problem zu kämpfen, war selbst immer wieder erstaunt und entsetzt darüber, wie viel Wut, Enttäuschung und Aggression ich anderen gegenüber entwickeln konnte, bis mir endlich klar wurde, dass ich mit all dem Hass und der Ablehnung eigentlich nur einen noch nicht integrierten Teil meiner selbst bekämpfte.

Bei mir war es nicht der Vater, bei mir war es die Mutter, die mich verlassen hat.
Gleich nach der Geburt hat sich mich (unehelich geboren) bei meinen Großeltern abgegeben, um sich in ihre wiedergewonnene Freiheit zu stürzen bzw. sich bald danach ein Leben mit einem neuen Mann und neuen Kindern aufzubauen, in dem kein Platz für mich sein sollte.

Ich hatte das Glück, dass meine Großeltern wirklich herzensgute, selbstlose und aufopfernde Menschen war, denen es trotz ihres hohen Alters und eher ärmlichen Verhältnissen gelang, mir eine wunderbare und sorgenfreie Kindheit und Jugend zu ermöglichen und die mir v.a. eines schenkten: Liebe und grenzenloses Vertrauen.

Sie waren meine wahren Eltern und ich werde sie niemals vergessen.

Das Problem war, dass meine Mutter, obwohl sie mich ablehnte, sich nicht wirklich und endgültig aus meinem Leben zurückziehen konnte. Wie viel einfacher wäre es für mich gewesen, ihre Ablehnung zu akzeptieren, wenn sie einfach fort gewesen wäre. Ja, sie war fort, aber sie kam immer wieder, in regelmässigen Abständen (zum Muttertag, Omas Geburtstag, Opas Geburtstag....) und damit brachen die alten Fragen und Wunden (Selbstzweifel, was ist so anders an mir als an meinen Halbgeschwistern? usw.) aber auch die Angst (was ist, wenn sie mich eines Tages meinen Großeltern wegnimmt - hat mich durch meine Kindheit beinahe ständig begleitet) immer wieder von neuem auf....


Bin auch heute noch nicht vollständig über diese Dinge und dem, was sich daraus entwickelte (also 'Ich', ein Teil meines 'Ich'?) hinweg, v.a. der Neid (das andere - vermeintlich - etwas haben können, was mir zu unrecht vorenthalten wurde) und die daraus resultierende Wut machen mir immer noch zu schaffen.

Habe aber inzwischen gelernt, besser damit umzugehen. Z.B. versuche ich, solche Gefühle, sobald ich sie in mir hochkommen fühle, einfach wegzuboxen (sehe das richtig bildlich vor mir, wie ich sie aus meinem Bewusstsein trete) und durch positivere, durch ein Lächeln zu ersetzen.
Manchmal stelle ich mir auch eine graue Hülle vor, und die streife ich dann ab wie einen schmutzigen Overall und lasse das Licht wieder zum Vorschein kommen...


Ich weiß, dass es nicht leicht ist.
Ich weiß aber auch, dass es sich lohnt!


Viel Liebe und Kraft, Sabine :)
 
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