Hallo sternche,
BSFF bedeutet BeSetFreeFast und ist eine Methode um dem Unterbewusstsein Anweisungen zu geben sich selbst "umzuprogrammieren". Du liest zuerst einen Text, dabei setzt du ein Schlüsselwort ein. Den Text liest du mehrmals, meinen Informationen nach mindestens eine Stunde lang, dann ist das im Unterbewusstsein.
Ab jetzt wird dein Körper auf das Codewort reagieren.
Bei der CIA nutzt man die Methode, Agenten können damit Lügendetektoren austricksen indem sie an das Codewort denken. Der Körper reagiert bei allem was sie sagen so als würden sie die Wahrheit sagen. Und eben mit der gleichen Methoden kann man auch Ängste angehen. Google einfach danach, sollte nicht schwer sein den Text zu finden..
Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber vieles andere dafür.
Habe auch erst vor kurzem davon gelesen und finde es bislang bedenklich, da es doch auch ein tiefer Eingriff in die Psyche ist.
Die Situationen und die Aggressionen die du beschreibst kenne ich auch sehr gut, aber nur aus meiner Vergangenheit. Ich habe sehr lange daran gearbeitet aber es hat sich gelohnt und es geht mir heute besser als je zuvor. Die Aggressionen sind weg und wenn es Situationen gibt in denen noch einmal welche Auftauchen habe ich diese unter Kontrolle, ich weiß was ich tun kann um meiner Wut und den dahinter liegenden Ängsten auf die Spur zu kommen.
Natürlich ist mein Leben nicht Grundsätzlich anders, aber ich habe wesentlich mehr Lebensfreude und weiß wie ich mit meinen Ängsten umgehen kann.
Zuerst habe ich angefangen meine gesamte Vergangenheit aufzuschreiben. Das hat schon einige Zeit in Anspruch genommen weil natürlich auch sehr schmerzhafte Erinnerungen dabei waren, aber auch wenn man sich nur 5 min am Tag hinsetzt um etwas zu schreiben, Hauptsache man macht es und man stellt sich seiner Vergangenheit!
Wichtig dabei ist, dass man wirklich in die Erinnerung hinein geht, sie wie einen Film ablaufen lässt und alles aufschreibt. Gefühle, Gedanken von damals und von heute...alles was einem einfällt...
Mein Freund hat mir auch sehr geholfen, wenn ich mich aufgeregt habe hat er mir ein Stop gegeben und mich gefragt was es mir bringt mich jetzt darüber aufzuregen. Ich hab gemerkt er hat recht und mir das Verhalten gleich angeeignet. Erst einmal raus aus der Situation, raus aus den Gedanken, Entspannen und runter kommen, kannst dich auch einen Moment ablenken und dann denk darüber nach aber gehe nicht in die Situation mit den Gedanken sondern bleibe auf einer Sachlichen Ebene...die rein auf Fakten und Tatsachen beruht.
Nun zu deiner Wut selbst. Hinter Wut steckt meiner Erfahrung nach immer eine Angst. Wut ist eine Schutzreaktion, man wehrt sich gegen etwas und setzt mehr Energie frei als normalerweise wenn man anderer Meinung ist aber die des Gegenüber trotzdem akzeptieren kann. Viele wundern sich manchmal wo ihre Energie hin ist...ja in die Aggression
Nunja welche Angst steckt hinter der Wut?
Dazu würde ich dir raten auch wieder alles aufzuschreiben. Dann geh mit deinen Gedanken zurück in eine Situation in der diese Wut hoch kam und geh sie noch einmal gedanklich durch. Was genau hat dich da wütend gemacht? Und warum? wogegen wehrst du dich? und wovor hast du Angst?
Geh die Fragen und weitere wenn dir welche Einfallen einfach nacheinander durch. Antworten wirst du finden und wenn nicht schreib einfach die Situation auf und alles was du Gefühlt und Gedacht hast...vielleicht fällt dir dabei etwas ein. So nach und nach wird dir irgendwann bewusst welche Angst dahinter steckt und wenn du sie gefunden hast überprüfe ob die Angst berechtigt ist.
Ich meine es gibt die Angst vor harmlosen kleinen Spinnen und Insekten und es gibt die Angst vor giftigen Spinnen und Schlangen. Viele Ängste haben wir unbewusst von unseren Eltern oder anderen uns nahestehenden Personen übernommen wie z.B. die Angst vor den kleinen harmlosen Spinnen. Aber diese Ängste sind zum großen Teil völliger Unsinn, sie sind unberechtigt. Aber wenn du jetzt mit einer giftigen Spinne konfrontiert bist, ist das eine Gefahr die kannst du nicht einschätzen (solange du nicht zufällig irgendwie durch Hobby oder Beruf damit zutun hast) und deswegen ist die Angst berechtigt. Es ist ein Risiko das du aus deinem derzeitigen Wissensstand nicht abschätzen kannst aber das du in irgendeiner Weise eingehen musst.
Und diese Unterscheidung von Ängsten musst du vornehmen.
Das ist mit anderen Worten, auf die Situation bezogen die in dir Aggression auslöst, die Frage "muss ich mich wirklich wehren, ist das eine ernsthafte Gefahr für mich?".
Das habe ich sehr lange Zeit genau so gemacht... einmal hatte ich dann eine Situation wo ich früher sofort an die Decke gegangen wäre. Meine Oma wollte etwas von mir und ich habe lediglich eine Frage gestellt, irgendetwas hat ihr nicht gepasst und Sie ist dann ziemlich Aggressiv geworden, hat mir allerlei Sachen vorgeworfen...so hatte ich sie noch nicht erlebt. Aber ich bin total ruhig geblieben...es hat mich traurig gemacht hinterher, aber in der Situation war meine Stimme ganz normal, ich habe ganz ruhig weiter geredet. Früher hätte es mich aufgeregt dass sie mich anschreit, aber ich habe gelernt dass es nichts mit mir zu tun haben muss und da ich mir auch keiner Schuld bewusst war gab es nichts wogegen ich mich wehren musste. Trotzdem war es ganz schön erschütternd, diese ganze Wut die mir entgegen kam. Das und die Vorwürfe haben mich traurig gemacht.
Nachdem ich der Meinung war meine Vergangenheit soweit abgeschlossen zu haben musste ich merken dass es immer noch Punkte gab die mir zunächst nicht so wichtig erschienen aber trotzdem noch ihre Spuren hinterlassen haben. Es zeigt sich in Mustern die ich jetzt angegangen bin.
Auch beim Entdecken und Verändern von Mustern gehe ich ähnlich vor wie bei den Ängsten. Zuerst schreibe ich mir auf worum es geht, mit wenigen Worten. Dann schreibe ich eine oder mehrere Situationen auf wo etwas passiert ist was mir nicht gefallen hat an dem was ich gemacht habe. Danach geht es darum das Muster zu finden, was ist den verschiedensten Situationen gleich? WENN - DANN
Zum Schluss geht es darum herauszufinden wann dieses Muster entstanden ist, hilfreich kann dabei sein sich zu erinnern wann das zum ersten mal passiert ist. Hilfreich kann aber auch sein die Gefühle und Gedanken zu analysieren die man direkt vorher hatte, ähnlich wie bei der Wut. Auch über die Gefühle und Gedanken kann man die Frage nach der Ursache klären, vielleicht gab es eine Situation in der Vergangenheit die mit diesem Fühlen und Denken zusammenhängt, also fragt man sich woran erinnert mich das?
Das wichtigste, egal worum es geht ist am Ball zu bleiben. Du musst nicht die ganze Zeit ganz aufmerksam suchen, es reicht wenn du Offen bist und wirklich eine Antwort suchst. Wenn du das nächste mal in einer Situation bist in der wieder etwas passiert das dir nicht gefällt kann es plötzlich "klick" machen und du weißt wo die Ursachen liegen, oder so wie hier einfach beim Schreiben gibst du dir selbst die Antwort.
Ich bin der Meinung jeder kennt die Antworten auf seine Fragen, es geht immer nur darum sie sich bewusst zu machen und wenn wir Dinge mal eine Weile ruhen lassen ohne sie als Fehlschlag abzuheften, dann hilft uns auch unser Unterbewusstsein und drückt uns irgendwann ganz plötzlich und unerwartet die Antwort in die Hand. Manchmal ist es Notwendig, den Dingen Zeit zu lassen um zu reifen...
Lieben Gruß,
Anakra