Affirmationen = Selbstbetrug?

Leomic

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29. Januar 2008
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143
Ort
Oberösterreich
Hallo!

Habe einige Freds hier durch und dennoch möchte ich diese Frage in die Runde stellen: Sind Affirmationen bzw. positives Denken in Form von "vorsagen von vordefinierten kurzen Sätzen" reiner Selbstbetrug? (Dinge wie "ich bin reich", "ich bin wohlhabend", "ich bin gesund" ...)

Ich las mal ein interessantes Buch (eines der vielen). Da ging es um die Notwendigkeit dass das reine Vorsagen solcher Sätze nix bewirkt. Das Gefühl welches dabei in einem hochkommt bzw. wie man sich währenddessen fühlt bestimmt über den kleinen Schritt zum Erfolg (oder was auch immer)

Tatsächlich denke ich auch dass reines vorsagen solcher Sätze ohne Einbindung des Gefühls, wenig bis nichts bringt. Viel mehr Frustration, da es doch nicht so leicht ist das ständig zu tun und wenn sich dann noch immer nichts tut ...

Imagination ist schon wieder was anders finde ich. Da muss man durchaus auch auf Gefühlsebene dabei sein. Witzig wie anstrengend man es manchmal findet sich eine schöne Situation vorzustellen. Man bleibt oftmals viel lieber im negativen Gedankenmodell hängen und füttert sich selbst mit Mangeldenken uä.

Also, in wieweit würdet ihr sagen dass die eigenen Gedanken einem die Richtung des Lebens weisen bzw. was ist von praktikablen Nutzen in Sachen "positivem Denken"? Was hilft? Ist zwar sicher individuell, aber ein paar Do's and Dont's wirds es ja sicher geben.

:rolleyes:
 
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Hallo Leomic,

liegt der positven Affirmation eine negative Prägung zugrunde, kann sie nichts bewirken. Ihr Inhalt wird als widersprüchlich erlebt und der Prägung wir Vorzug gegeben.

Beispiel.
Vor kurzem habe ich herausgefunden, dass es einen Grund hat, dass ich mich mein ganzes Leben lang als Verlieren betrachtet habe. Der positive Satz wäre: Ich bin ein Sieger. - Sage ich mir den Satz dreht sich der Magen oder es ergibt sich sonsteine Regung in mir, die dem Satz widerspricht. Weil mein Inneres davon überzeugt ist es nicht zu sein.

Und deshalb sind Affirmationen ein Trick des Geistes die Gefühlswelt der Prägungen zu überrumpeln. Funktioniert leider nicht.

Liebe Grüße Pluto
 
Schön formuliertes Wunschdenken ist Augenwischerei.
Der entscheidende Faktor liegt im Unbewusstsein, wo diese Vorstellungen erst einmal sitzen müssen, bevor du einfach entsprechend handeln kannst.

LG Loge33
 
Hallo!

Habe einige Freds hier durch und dennoch möchte ich diese Frage in die Runde stellen: Sind Affirmationen bzw. positives Denken in Form von "vorsagen von vordefinierten kurzen Sätzen" reiner Selbstbetrug? (Dinge wie "ich bin reich", "ich bin wohlhabend", "ich bin gesund" ...)

Ich las mal ein interessantes Buch (eines der vielen). Da ging es um die Notwendigkeit dass das reine Vorsagen solcher Sätze nix bewirkt. Das Gefühl welches dabei in einem hochkommt bzw. wie man sich währenddessen fühlt bestimmt über den kleinen Schritt zum Erfolg (oder was auch immer)

Tatsächlich denke ich auch dass reines vorsagen solcher Sätze ohne Einbindung des Gefühls, wenig bis nichts bringt. Viel mehr Frustration, da es doch nicht so leicht ist das ständig zu tun und wenn sich dann noch immer nichts tut ...

Imagination ist schon wieder was anders finde ich. Da muss man durchaus auch auf Gefühlsebene dabei sein. Witzig wie anstrengend man es manchmal findet sich eine schöne Situation vorzustellen. Man bleibt oftmals viel lieber im negativen Gedankenmodell hängen und füttert sich selbst mit Mangeldenken uä.

Also, in wieweit würdet ihr sagen dass die eigenen Gedanken einem die Richtung des Lebens weisen bzw. was ist von praktikablen Nutzen in Sachen "positivem Denken"? Was hilft? Ist zwar sicher individuell, aber ein paar Do's and Dont's wirds es ja sicher geben.

:rolleyes:

Placebowirkung. Selbsthypnose. Relativ preiswert bis kostenlos. Ein Buch mit Affirmationen und Zuordnungen oder selbstformuliert, maßgeschneidert.
 
Also wenn die positiven Affirmationen nichts bewirken sollen, warum prägt uns dann das Gesagte in der Kindheit? Wenn ich immer gesagt bekomme, dass ich nichts kann, wieso fühle ich mich dann als Erwachsener als Looser?

Ich glaube an die Macht der Worte.....natürlich dauert es, bis unser Gehirn positive Worte realisiert, überhaupt, wenn man als Kind immer als Looser bezeichnet wurde, jahrelang.....aber sie unterstützen sicher unsere positiven Gedankengänge.....gut Ding braucht Weile.......


lg Felice
 
Also wenn die positiven Affirmationen nichts bewirken sollen, warum prägt uns dann das Gesagte in der Kindheit? Wenn ich immer gesagt bekomme, dass ich nichts kann, wieso fühle ich mich dann als Erwachsener als Looser?

Ich glaube an die Macht der Worte.....natürlich dauert es, bis unser Gehirn positive Worte realisiert, überhaupt, wenn man als Kind immer als Looser bezeichnet wurde, jahrelang.....aber sie unterstützen sicher unsere positiven Gedankengänge.....gut Ding braucht Weile.......

Hallo Felice,

das kommt daher, weil in der Kindheit bis zur Pubertät die Gehirnbahnen erstellt werden. Was da drinnen mehrmals wiederholt festgelegt ist, kann nur mit besonderen Methoden wieder aufgelöst werden. Aus den einstigen negativen Sätzen, die noch im Erwachsenenalter verstärkend wirken, sind große Gefühle geworden, die uns ständig negativ überrollen und ins Leben einwirken.

Die positiven Affirmationen sind ein Einstieg. Man glaubt tatsächlich eine Weile dran, dass sie einem helfen. Befindet man dann in ähnlicher Situtation oder mit einem ähnlichen Menschentyp wie dem einstigen Elternteil, greift die positive Affirmation nicht mehr. Sie ist zu oberflächlich angelegt.

Wie einfach wäre mein Leben mittlerweile, wenn all die positiven Affirmationen, die ich jahrelang gesagt habe und mir ein positives Denken aufgebaut habe, auch in den Extremsitutationen geholfen hätten. Da haben sie dann versagt und ich war mit meinem Latein am Ende.

Liebe Grüße Pluto
 
Hallo Felice,

das kommt daher, weil in der Kindheit bis zur Pubertät die Gehirnbahnen erstellt werden. Was da drinnen mehrmals wiederholt festgelegt ist, kann nur mit besonderen Methoden wieder aufgelöst werden. Aus den einstigen negativen Sätzen, die noch im Erwachsenenalter verstärkend wirken, sind große Gefühle geworden, die uns ständig negativ überrollen und ins Leben einwirken.

Die positiven Affirmationen sind ein Einstieg. Man glaubt tatsächlich eine Weile dran, dass sie einem helfen. Befindet man dann in ähnlicher Situtation oder mit einem ähnlichen Menschentyp wie dem einstigen Elternteil, greift die positive Affirmation nicht mehr. Sie ist zu oberflächlich angelegt.

Wie einfach wäre mein Leben mittlerweile, wenn all die positiven Affirmationen, die ich jahrelang gesagt habe und mir ein positives Denken aufgebaut habe, auch in den Extremsitutationen geholfen hätten. Da haben sie dann versagt und ich war mit meinem Latein am Ende.

Liebe Grüße Pluto


Hallo Pluto!


Ich verstehe genau, was du meinst........ich denke aber, dass wir als Kinder auch viel aufnahmefähiger sind, als im Erwachsenenalter. Ganz speziell in der Prägung von uns selbst.

Mir wurde von verschiedenen Verwandten und Leuten oft gesagt, dass ich ein böses Kind bin. Ich habe den Teufel in mir (erinnere mich aber nicht, in welchen Situationen sie es mir gesagt haben).........ist meiner Meinung nach eine Misshandlung mit Worten, weil wie kann man........

Ich habe mich nicht in diese Richtung entwickelt, weil ich immer gemerkt habe, dass es nicht der Fall ist, ja, schon als Kind. Und ich glaube an Gott, bzw. an eine höhere Macht, die als Gott bezeichnet wird.....

In meinem Herzen trage ich viel gutes......böses hat keinen Platz......und macht es sich mal breit, bekämpfe ich es mit Erfolg.

Andere Dinge, die ich gesagt bekommen habe, trage ich noch immer in mir, habe sie aber immer bekämpft.....mit Erfolg.

Ich finde es schrecklich, Kindern Dinge einzureden, nur, weil man in einer Situation überfordert ist.....denn sie prägen vielleicht dein ganzes Leben. Bin mir aber bewusst, dass die meisten Eltern/Erwachsene das nicht absichtlich machen....sondern zu schwach sind, die Situation anders zu lösen - sie sahen in dem Moment keine andere Möglichkeit. Darum habe ich meinen Eltern schon lange verziehen......und ich liebe sie.....

Denke, dass Affirmationen nur bis zu einem gewissen Grad helfen, sie lassen einen leichter die Situation erkennen, die einem zu dem macht, was man ist und dadurch vielleicht auch ändern. Aber es ist ein langer Weg......Affirmationen sind oft nur der Anfang und ein Zeichen, dass man das Problem erkannt hat.


lg Felice
 
In meinem Herzen trage ich viel gutes......böses hat keinen Platz......und macht es sich mal breit, bekämpfe ich es mit Erfolg.

Da stellt sich mir die Frage, warum du erst etwas als für dich böse definierst, wenn es dann auch noch ein Kampf wird?

Ich denke mit sich selbst zu kämpfen ist ziemlich doof.

LG Loge33
 
Da stellt sich mir die Frage, warum du erst etwas als für dich böse definierst, wenn es dann auch noch ein Kampf wird?

Ich denke mit sich selbst zu kämpfen ist ziemlich doof.

LG Loge33



Tja, weil man auch mal Probleme im Leben hat, die gelöst gehören. Und da kann es schon passieren, dass sich Gefühle breitmachen, die man nicht haben möchte....... Bildlich gesprochen sitzt dann links auf meiner Schulter das Engerl und rechts das Teuferl......:schaukel:

Ich finde es nicht doof, mit mir selbst zu kämpfen, wenn es die Situation verlangt.

Beispiel:

Ich rauche und kämpfe schon lange damit, es nicht mehr zu tun.....leider umsonst, ggggg. ;) Aber auch das ist notwendig, weil ich ein Mensch bin, mit Schwächen.......


lg Felice
 
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Ich rauche und kämpfe schon lange damit, es nicht mehr zu tun.....leider umsonst, ggggg. ;) Aber auch das ist notwendig, weil ich ein Mensch bin, mit Schwächen.......

Beispiel:

Ich habe einfach aufgehört. Weil ich es wollte. Ich dachte auch nicht, dass es ein Laster ist - das Aufhören. :D

Da ist weder Not noch Tugend - es IST einfach erst mal ohne, aber wenn da für dich JEMAND einfach nach der Zigarette greift ... :rolleyes: ... IST es ein Kreislauf von Definitionen, den du IN dir aufführst, mit denen du dich im tatsächlichen Leben allerdings behinderst.

Ja, meistens ist es zu einfach, um es so zu sehen. Aber ist ja auch völlig OK, rauchen OHNE sich unbehaglich zu fühlen bzw. sich selbst schuldig, klein zu machen, was die eigentlich zwanghafte Handlung dabei ist.

LG Loge33
 
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