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Venja
Guest
Wenn ich ein verletzter Erwachsener bin, verletze ich mich immer selbst, sonst hätte ich ja gar keine Macht über mein Leben. Ich verletze mich, weil ich etwas in Gut und Böse einteile und somit das sog. Böse ablehne. Damit lehne ich aber immer einen Bereich in mir selbst ab und beschränke meine Möglichkeiten. Das habe ich in der Gesellschaft gelernt. Wenn ich aber die Wertung herausnehme und meine Liebe fließen lasse, die ich durch die gesellschaftlichen Vorgaben zurückgehalten habe, heile ich, heilt die Beziehung zu anderen und mein Umfeld. Heilung in einer Beziehung hat keine Verhaltenserwartungen. D.h. also nicht, dass ich dann etwas bestimmtes tun muss. Heilung kann auch heißen, sich einfach wieder heil und ganz zu fühlen, im Bezug auf jemanden, aber dennoch keinen Kontakt zu haben, oder nur eine bestimmte Art von Kontakt. Was ich dann tue, entscheidet meine Selbstliebe, die durch die Verbindung zu allem, immer das Beste für alle ist....
Es sind aber die Erwachsenen, die früher verletzte Kinder waren, denen gesagt wird, sie sollen den Tätern vergeben. D.h. ein ehemals missbrauchtes Kind, das nun erwachsen ist, "muss" (laut manchen esoterischen Lehren) dem Täter vergeben, damit er/sie gesund werden kann.
Was meinst Du denn, was die ehemals missbrauchten/geschlagenen/oä.verletzten Kinder tun können, um wieder gesund zu werden? Vergebung (so, wie Du sie verstehst) ist es dann wohl nicht. Was ist es dann?
Und niemand MUSS vergeben, sondern jemand gibt sich hin, wenn es an der Zeit ist und heilt damit seine eigenen Wunden und somit auch die Beziehung zu demjenigen, auf den er seine Wut, Hass, u.ä. projiziert hat, um SEINEN Frieden mit sich selbst zu finden. Aus Eigenliebe!