Und was ist mit den "Alten"?

lichtbrücke;1460598 schrieb:
Hallo Elin



In Österreich ist das Gesetz. Das glaube ich gerne, dass *Oma* manchmal recht schnell abgeschoben wird, wenn sich eine Gelegenheit bietet (ohne jemandem etwas unterstellen zu wollen). Möglicherweise war das früher in AT auch so, und man hat darauf entsprechend reagiert.



Habe ich auch nicht behauptet, dass du von dem *Übel* geschrieben hast. Es war meine Aussage. An unserer Gesellschaft ist noch viel mehr bedenklich, da ist der Bereich "ältere Arbeitnehmer" nur einer davon.

Es ist schlimm genug, dass es ihn gibt!!! Das meinte ich damit. Was sagt das denn über eine Gesellschaft aus? Was für Auswirkungen hat es mal für einen selbst?


Ich spreche niemals von Schuld, Elin. Ich habe darauf hingewiesen, dass es möglich ist - aus Erfahrung. Die meisten "dieser" Menschen wissen gar nicht, was für Potenzial in ihnen steckt und welche Möglichkeiten es gibt. Leider.

Mag sein, ich hatte es halt so aufgefasst.
Ja, stimmt, Potential haben viele...


Natürlich habe ich davon gehört. Nur... die Kosmetikindustrie spricht auch reifere Konsumenten an. Die *Älteren* sind in der Wirtschaft eine sehr begehrte Zielgruppe. Und da sollte ausgerechnet die Kosmetikindustrie davon Abstand nehmen? Mitnichten. ;)

Ja, genau...aber eben nicht nur. Ausserdem rückt die Generation jetzt erst nach, die sooo viel Wert auf ihr Äusseres legen...Ein Blick in unsere Geschichte zeigt wohl, dass die Menschen mal andere Sorgen hatten, als vor nem Regal mit Cremes zu stehen...Wie alt sind die heutigen Kinder der Menschen, die den Krieg erleben mußten?
Aber ich will das jetzt nicht verallgemeinern! Es gibt immer solche und solche...;)


Bitte schön.... Ich hab keine Lust, alles händisch hier herein zu schreiben *g.

http://www.webheimat.at/aktiv/Wohnen/Archiv-Wohnen/50plus-Supermarkt.html

Tolle Sache! :)

Ja, das weiss ich, und ich empfinde es als schlimm. Geben tut es diese Angebote trotzdem. Und es gibt auch die "reichen Alten", bei denen diverse Wirtschaftszweige aufgrund ihrer Zahlungsfähigkeit wie die Geier hinterher sind.

Liebe Grüsse

lichtbrücke

LG Elin:move1:
 
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als sie dann schon sehr pflegebedürftig wurde, blieb mir nichts anderes übrig, als ihr einen heimplatz zu suchen. ich war nach dem tod meines mannes ganz auf mich allein gestellt und ganztags berufstätig. was soll man in so einer situation auch anderes tun?

lg
sandy

Hallo SandyEngel!

Das ist ja auch in deinem Fall vertretbar, weil du dich trotzdem noch um sie gekümmert und nicht einfach abgeschoben hast.

LG Elin:reden:
 
Hallo,

da ich selber Krankenschwester bin, kann ich das sehr gut mitreden, leider erlebte ich dieses in der eigenen Familie, meine Mutter schob ihre eigene Mutter ab ins Altersheim, sie hatte eine leichte Demenz, nicht der rede wert,wie ich finde, kenne schlimmeres.

Da meine Eltern Berufstätig sind, haben sie es gemacht sie wollten sie aber auch nicht nehmen , meine Mutter sagte immer, ich geh 8 Stunden arbeiten, mache zuhause alles sauber ich hab keine Zeit. Ich konnte es nicht nachvollziehen, ich finde es ein abschieben, wird sich auch nie ändern das ich so denke. Meine Oma hatte mich und meine Schwester immer, hatte einen Mann der keine Beine mehr hatte, sie hat auch ihn gepfegt und uns dazu.

Und wenn bei uns zu hause Not am Mann war, wer war da meine Oma. So ist meine Mutter eben. ekoistisch ohne Ende, liebt nur sich selber und freut sich doch wie dumm sie ist. Sie freut sich jeden unter ihren Pantoffeln zu haben, nur sie weiß schon wenn sie alt und alleine ist wird meine Schwester sie auch nicht nehmen, dann kann meine Schewster sie ja ins Heim geben, so wie meine Mutter das mit ihrer Mutter machte.

Aber ich finde,man sollte * ältere Menschen immer entgegen kommen * sie sind schlauer als die jungen, man kann sehr viel von ihnen lernen.

Missi

Hallo Missi!

Vielen Dank für deine Antwort!

Diese eisige Kälte, welche manche Menschen in sich tragen, find ich dermaßen erschreckend. Wie kann man nur so wenig Gefühle für andere aufbringen?!

Natürlich haben "alte" Menschen oft mehr Lebenserfahrung, man kann auch viel von ihnen lernen. Aber leider gibt es da auch Ausnahmen...

LG Elin:winken5:
 
es ist ein endlose für und wieder thema und die meisten facetten wurden beschrieben ausser die pfleger da gibt es auch solche und solche aber egal. eigendlich wollte ich sagen das ich denke bei dem großen stellenwert den arbeit in unserer gesellschaft einnimmt kann man den alten nicht sagen jetzt genieß deinen lebensabend und hock den ganzen tag rum. ich beobachte das gerade bei meiner oma. sie hockt halt nur noch rum und sinniert, ist ja auch ok. das einzige was sie mal macht ist ihre serviette fein säuberlich zusammenzulegen. danach schüttelt sie sie wieder aus und fängt von neuem an. ich glaube das sie bis ans lebensende glücklich sein könnte wenn sie sich nützlich machen dürfte. die so freiwerdenden resurcen könnten zur verbesserung der pflegesituation genutzt werden. eine klassische win win situation die ihr ihre Würde zurückgeben würde.
 
es ist ein endlose für und wieder thema und die meisten facetten wurden beschrieben ausser die pfleger da gibt es auch solche und solche aber egal. eigendlich wollte ich sagen das ich denke bei dem großen stellenwert den arbeit in unserer gesellschaft einnimmt kann man den alten nicht sagen jetzt genieß deinen lebensabend und hock den ganzen tag rum. ich beobachte das gerade bei meiner oma. sie hockt halt nur noch rum und sinniert, ist ja auch ok. das einzige was sie mal macht ist ihre serviette fein säuberlich zusammenzulegen. danach schüttelt sie sie wieder aus und fängt von neuem an. ich glaube das sie bis ans lebensende glücklich sein könnte wenn sie sich nützlich machen dürfte. die so freiwerdenden resurcen könnten zur verbesserung der pflegesituation genutzt werden. eine klassische win win situation die ihr ihre Würde zurückgeben würde.

Deine Gesamtaussage gefällt mir.

Das Pflegepersonal was ich gesehen habe, war total abgestumpft gegnüber den Bedürfnissen der Alten.
Als ich ne Zeitlang immer ins Alternheim gegangen bin, gabs ne Frau mit der ich mich gern unterhalten habe. Sie hat in sehr kurzer Zeit enorm abgebaut und ist bettlegerich geworden. Als ich dann eines Tages zu Besuch kam, meinte das Pflegepersonal, dass sie heute niemanden sehen möchte und noch nichts gegessen hatte...
Eine Zimmergenossin von ihr kam zu mir in den Aufenthaltsraum und fragte mich, warum ich heut nicht zu Frau XXX ins Zimmer gehe, sie warte schon auf mich. Ich hab dann nochmal das Personal gefragt, ob ich reindürfe, die habens mir dann erlaubt.
Das Ende vom Lied war einfach, das sie so sehr an früher denken mußte, und niemanden hatte, den ihr Schmerz interessierte. Wir haben uns unterhalten und sie hat sogar angefangen was zu essen!
Ich kann ja verstehen, dass das Personal nicht Zeit und Muße hat auf jeden einzugehen, weil sie meißtens unterbesetzt sind.
Aber wenn man einfach dort einen Psychologen anheuern würde, der dann sozusagen sich den Leuten annimmt, die über nie verwundete Dinge an ihrem Lebensabend reden wollen, sehe die Welt für viele in solchen Einrichtungen besser aus.

LG Elin:reden:
 
Ich finde es oft auch schlimm, wie manche Leute alte Mitmenschen behandeln.
Ich war vor einigen Wochen eine Freundin im Krankenhaus besuchen.
Aus Platzmangel lag eine alte Frau mit ihrem Bett am Gang, fing irgendwann an nach der Schwester (die keine 10 Meter entfernt in ihrem Schwesternkämmerchen saß und sich unterhielt) zu läuten...
Reagierte keiner darauf...
Dann schrie sie nach ihr...immer wieder...Schwester....Schwester...
Das ging so gute 10 Minuten lang, wollte schon selber mal hingehen, als sich die Schwester endlich zu ihr hinbewegte.
Ich habe nicht gehört was die alte Dame denn nun wirklich von der Schwester wollte, hörte aber die Diskussion...
"Warum kommen sie nicht? Da kommt nie jemand und ich rufe schon lange.."
Und die Schwester daraufhin: "also nein, das wirklich nicht, sie haben vor nicht mal einer Minute gerufen, und ich bin schon da, also was wollen sie...??" Und das ziemlich barsch...
(hält sie die alte Frau für dumm, oder ist es ihr egal...??)

Ich weiß nicht, vielleicht war die Alte ja quengelig; und auch wenns nur das wäre, wirds schon seinen Grund haben warum; evtl. braucht sie Zusprache, hat Angst oder anderes.
Kein Grund so zu reagieren (??)


Wenn Kinder über ihre Eltern so reden finde ich das noch schlimmer, auch das Abschieben ins Altersheim ist in meinen Augen nicht ok...
Kann ich nicht nachvollziehen...
 
Hallo uriela!

Danke für deine Antwort!

Die Leute, die ich als FSJ' lerin betreut habe, waren keine schweren Fälle. Die haben alle noch Daheim gewohnt. Ich hab ihnen geholfen, ihre Tagesstruktur nicht zu verlieren und das einfach jemand bei ihnen ist.
Ich hab dann auch welche, die ins Altersheim gesteckt wurden, obwohl diese es echt nicht nötig hatten, sondern von der Familie einfach abgeschoben worden sind, besucht. Das ist so grausam, weil sie innerhalb kurzester Zeit tierisch abgebaut haben, weil sie mit teilweise Verrückten in einem Zimmer leben mußten...
Klar ist es für die, die ihr "altes" Familienmitglied noch als Familienmitglied behandeln schwer mit anzusehen, das eine Krankheit wie Demenz einen Menschen verändert und fremd erscheinen läßt.
Da werden viele mit einem Tabuthema konfrontiert, welches in unserer Gesellschaft immer noch total verpönt ist. Der TOD.
Solche Sittuationen führen auch die eigene Sterblichkeit vor Augen, womit sehr viele Menschen nicht ungehen können...


LG Elin:reden:

Wir haben hier auch einen Angehögen der damals nicht nur Herzlos zu seiner Familie war, sondern der hat sich verhalten wie die Axt im Walde. Da kann man kein Mitleid heute erwarten.
Weißt du bin sonst immer sehr dafür das man die Alten nicht vergessen sollte, aber nachdem was er seinen Kindern angetan hat, wird sich keiner um ihn kümmern.
Bevor man mit Vorurteilen kommt sollte man schon hinsehen.
 
Guten Morgen

Elin schrieb:
Es ist schlimm genug, dass es ihn gibt!!! Das meinte ich damit. Was sagt das denn über eine Gesellschaft aus? Was für Auswirkungen hat es mal für einen selbst?

Es hat die Auswirkungen, die du (bzw. der Einzelne) zulässt bzw. unbewusst erschaffst. Das mag sich jetzt provokant lesen, ist aber nicht so gemeint. Die geistigen Gesetze - in dem Fall das Gesetz der Anziehung - wirken immer, überall und bei JEDEM. Das, worauf ich meine Aufmerksam richte (es mit Energie "füttere"), wird zur Realität. Immer. Ob dies nun bewusst oder unbewusst geschieht.

Meine Familie, insbes. mein Vater, hat es mir vorgelebt. Mit 60 hat er sich in einer Firma beworben, weil er in der Pension noch etwas *tun* wollte. Er wurde abgelehnt, mit der Begründung, er wäre zu alt. Mit 70 hat er sich in der selben Firma noch einmal beworben, da hat er den Job erhalten. Mit 80 fuhr er noch einige Jahre lang täglich ein paar Stationen mit dem Zug, um seinen Garten zu pflegen (Obst, Gemüse). Er wurde 88 Jahre alt, war bis zum Schluss geistig fit.
Mein Grossvater detto. Er kletterte mit 90+ noch auf Leitern, um etwas zu reparieren, Vorhänge ab- bzw. aufzuhängen, etc., machte in diesem Alter noch technische Berechnungen - einfach aus Spass, Freude und geistigem Interesse. Er wurde 95.

Ich will das ganz bestimmt nicht als allgemein gültige Regel aufstellen. Jeder Mensch ist individuell. Doch es zeigt, dass auch in fortgeschrittenem Alter noch Einiges möglich ist - körperliche und geistige Gesundheit natürlich vorausgesetzt. Und... eine "hohe" Pension hatten beide nicht.

Elin schrieb:
Wie alt sind die heutigen Kinder der Menschen, die den Krieg erleben mußten?

50-70 Jährchen, so in etwa. Mein Vater hatte beide Kriege erlebt, einmal als Jugendlicher, einmal aktiv.
Mein Sohn ist mittlerweile 25, also kannst du dir ausrechnen, wie jung ich bin. ;) Ich habe meinen Mann bis zum Schluss gepflegt, und nun orientiere ich mich beruflich völlig neu. Wenn Mann/Frau dafür offen ist, geht es. Das möchte ich nicht als Vorwurf oder Unterstellung verstanden wissen, sondern als Hinweis. :)

Liebe Grüsse

lichtbrücke
 
Ich finde es ja grotesk - da wird man von der Medizin, von der Pharmaindustrie, von der Politik usw. dazu angehalten unbedingt gesund zu leben, sich gesund zu ernähren, nicht zu Rauchen und zu Trinken, Gesunden - Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig vorzunehmen, sich gegen alles mögliche impfen zu lassen - mit dem Versprechen, dann eine viel längere Lebenserwartung zu haben.....

Und dann werden wir so alt - aber keiner will uns mehr :stickout2:

Verrückt - nicht wahr?:clown:

:schnl:
 
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Nichtsdestotrotz ist es unsere Generation, der um 50+, die den Jugendwahn in europäischen Breiten aus den USA importiert hat. Dabei hat in USA Erfahrung wieder seinen Preis und Stellenwert, man schätzt sie, weil man erkannt hat, das hoffe ich zumindest, daß nicht überall das Rad wieder neu erfinden werden muß und daß j u n g nicht immer und vor allem zwingend b e s s e r sein, bedeuten muß. Nur überzeugend gut müssen wir, Alte, Grufties, Compostis, sein, Mittelmaß ist nicht gefragt.
Hier komme ich zu der alten guten Herzensbildung. Was war sie, was ist sie, braucht man sie? Reicht es nicht, die Gemütswerte vorzuleben?
 
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