Und was ist mit den "Alten"?

lichtbrücke;1460279 schrieb:
Hallo Elin

Meiner Meinung nach vermischt du da zwei Themen. Einerseits die reifere Generation, die geistig und körperlich fit ist, und andererseits die alten Menschen, die in diversen Pflegeeinrichtungen leben.

Die ALTEN! für die ich da war, waren NICHT in einem Altersheim, wie ich glaube auch geschrieben habe...Meine Beispiele sollten zum Nachdenken anregen, ab wann ein Mensch als alt gilt.
Und nur weil ein Mensch im "Pflegeheim" wohnt, heißt es noch lange nicht, das der nichtmehr körperlich und geistig fit ist!



Mit 50 noch einen adäquaten Job zu bekommen, ist tatsächlich nicht so einfach, aber machbar ist es. Wie in vielen anderen (um nicht zu sagen allen) Bereichen kommt es halt auch hier auf die innere Einstellung dazu an. Trete ich selbstbewusst auf, habe ich sicher wesentlich bessere Chancen als wenn ich mit einer "Leichenbittermine" zum Vorstellungsgespräch gehen würde. In AT gab es glaube ich mal eine *Pro*-Kampagne, um Firmen dazu zu bewegen, ältere Arbeitnehmer einzustellen. Soviel ich weiss, gibt es auch tatsächlich Unternehmer, die sehr gerne auf die Reiferen zurückgreifen, weil sie ihre Erfahrung schätzen.

Muß es für sowas erst Kampangnen geben? Was läuft da falsch in der Gesellschaft...?
So rosarot sieht unsere Welt nicht aus, das wenn man keine "Leichenbittermine" aufsetzt und dazu noch selbstbewußt ist, auch gleich Arbeit bekommt. Da kann ich dir genug Gegenbeispiele liefern. Vorallem, wenn solche Menschen eingestellt werden, haben sie es verdammt schwer von den anderen Arbeitern unterstütz und akzeptiert zu werden, weil manch einer halt doch was zweimal erklärt bekommen muß, da unser Fortschritt einfach schnell vorangeht und vieles komplett neu für sie ist.


Die 50 Plus-Generation ist eine durchaus interessante Zielgruppe für die Wirtschaft. Man geht davon aus, dass sie entsprechend Geld haben, :clown: für diverse Reisen z.B... Die Kosmetikindustrie lässt diese Gruppe mit Sicherheit auch nicht links liegen. Es gibt jede Menge Angebote für die ältere Generation... Freizeitangebote, EDV- und sonstige Kurse, bis hin zum Studium an der Uni, das durchaus auch jenseits der "Rentengrenze" möglich ist.

Die Kosmetikindustrie spricht die "reife Frau" an. Also solche, die mit 30 Jahren Fältchen haben und in ne Krise stürzen und sich von ner Creme Wunder versprechen...
Nenn mir mal Beispiele für Freizeitangebote, die altersgerecht sind.
Kaffeefahrten kannste da schon mal knicken. Grad bei solchen "FREIZEITANGEBOTEN" werden "ältere" gern mal abgezockt mit allem möglichen Scheiß. Das konnte ich bei meinen Großeltern sehen.


Eine ziemlich informative Seite zum anschauen:

http://www.50plus.at/

Aber wie gesagt, es kommt in erster Linie auf die innere (positive) Einstellung an. Ich kann nicht immer nur erwarten, dass Andere etwas für mich machen, ich muss mich auch selbst bewegen (geistig).

Stimmt. Aber so denken die meisten Alten garnicht...

Was die Bewohner diverser Pflegeeinrichtungen betrifft, hast du sicherlich teilweise Recht. Einerseits ist es gut, dass es solche Einrichtungen gibt, andererseits werden Menschen teilweise recht schnell dorthin abgeschoben. Da geht die eigene Bequemlichkeit vor... Allerdings ist das nicht generell so. Bei Vielen ist es wirklich nicht anders möglich, und "unzählig" viele Menschen betreuen ihre alten/kranken Familienangehörigen zuhause - rund um die Uhr, unentgeltlich.

Ja, genau...Ich sprach ja auch von denen die vernachlässigt werden. Wer ist deiner Meinung nach in der Überzahl?


Es ist auch hier eine Sache der geistigen Einstellung. Ich selbst habe immer gesagt: "In meiner Familie wird nie jemand in ein Heim kommen." Es ist mir - Gott sei Dank - gelungen, auch wenn ich teilweise über meine Grenzen ging. Kein noch so gut geführtes Heim kann die Geborgenheit in der eigenen Wohnung bzw. der Familie ersetzen.

STIMMT!

Liebe Grüsse

lichtbrücke

:blume:
 
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Meine Oma hat bis zum Schluss ihre Freunde gehabt, sich mit ihnen getroffen, sie ist sogar in eine andere Gegend gezogen und hat dort neue Freundschaften geschlossen.
Sie war kein Pflegefall, von daher hatte sie es relativ einfach, doch war sie schon immer ein Mensch, der vieles alleine geschafft hat. Auf sie bin ich stolz (oder ich bin stolz, dass ich ihre Enkelin sein darf).
 
Ja, diese Menschen bitten zuwenig...


Manche jammern aber auch die ganze Zeit rum und wehe man macht nicht 24-STunden-lang Männchen an ihrem Bett und dann brauchen sie noch dieses und noch jenes und überhaupt... Manche von denen könnten vieles (nicht alles!) selbst tun, doch es ist doch so bequem, wenn die Schwiegertochter springt.

OKAY, solche gibt es natürlich auch.
Aber den meisten ist es wirklich unangenehm ein Pflegefall zu sein...

LG Elin:winken5:
 
Meine Oma hat bis zum Schluss ihre Freunde gehabt, sich mit ihnen getroffen, sie ist sogar in eine andere Gegend gezogen und hat dort neue Freundschaften geschlossen.
Sie war kein Pflegefall, von daher hatte sie es relativ einfach, doch war sie schon immer ein Mensch, der vieles alleine geschafft hat. Auf sie bin ich stolz (oder ich bin stolz, dass ich ihre Enkelin sein darf).

Das find ich total schön zu lesen!
Man kann ja heutzutage echt nur hoffen, nicht auch mal Pflegefall zu werden...
 
Wie heisst es: Jeder will alt werden, aber keiner will es sein.

Wenn die Kinder sich so abfällig mitteilen, zeigt es eher ihre Hilflosigkeit. Sie können damit nicht umgehen und dann kommen solche Sätze, die eigentlich "Was soll ich tun?" bedeuten.
 
Wie heisst es: Jeder will alt werden, aber keiner will es sein.

Wenn die Kinder sich so abfällig mitteilen, zeigt es eher ihre Hilflosigkeit. Sie können damit nicht umgehen und dann kommen solche Sätze, die eigentlich "Was soll ich tun?" bedeuten.

Na eben! Sie stoßen auf ein Tabuthema, nämlich den TOD!
Wenn man damit endlich mal offener umgehen würde, dann könnten viele eine bessere Begleitung für die ältere Generation sein...

LG Elin:reden:
 
Das find ich total schön zu lesen!
Man kann ja heutzutage echt nur hoffen, nicht auch mal Pflegefall zu werden...

Mein Großonkel war zum Schluss ein Pflegefall - das war für ihn besonders hart, weil er auch immer alles alleine geschafft hat... und dann war er plötzlich abhängig. Er ist dann auch relativ schnell gestorben, zum Leidwesen seiner Frau, die immer dachte, dass sie zuerst sterben würde. Heute - zig Jahre später - lebt sie immer noch, auch ihre jüngere, gesündere Schwester ist inzwischen gestorben. Das stelle ich mir grausam vor. Da denkt man immer, man geht als erstes (weil man ja auch krank ist) und dann bleibt man als letzte übrig.
 
Mein Großonkel war zum Schluss ein Pflegefall - das war für ihn besonders hart, weil er auch immer alles alleine geschafft hat... und dann war er plötzlich abhängig. Er ist dann auch relativ schnell gestorben, zum Leidwesen seiner Frau, die immer dachte, dass sie zuerst sterben würde. Heute - zig Jahre später - lebt sie immer noch, auch ihre jüngere, gesündere Schwester ist inzwischen gestorben. Das stelle ich mir grausam vor. Da denkt man immer, man geht als erstes (weil man ja auch krank ist) und dann bleibt man als letzte übrig.

Was ich mir auch hart vorstelle ist, wenn die eigenen Kinder vor einem sterben...
Als letztes übrigzubleiben ist ein hartes Schicksal. Nur wenn man sich mit Zeitgenossen austauschen kann so auf die Art: "Weißt du noch als wir dort und da waren, was hat der Willi immer gesagt..."
Es scheint so unecht alleine zurückzublicken. Wie gerne erinnert man sich gemeinsam!

LG Elin:reden:
 
Was ich mir auch hart vorstelle ist, wenn die eigenen Kinder vor einem sterben...
Als letztes übrigzubleiben ist ein hartes Schicksal. Nur wenn man sich mit Zeitgenossen austauschen kann so auf die Art: "Weißt du noch als wir dort und da waren, was hat der Willi immer gesagt..."
Es scheint so unecht alleine zurückzublicken. Wie gerne erinnert man sich gemeinsam!

LG Elin:reden:

Ja, die eigene Generation kann einem niemand ersetzen. Allerdings fällt mir da meine Uroma ein *lach* Sie wohnte bei meiner Oma, ihrer Tochter - und da wollte meine Oma mal verreisen. Ihre Mutter konnte sie nicht mitnehmen und hat sie solange in ein Altenheim einquartiert (es ging um eine oder zwei Wochen). Meine Uroma (sie war 93) ist von da abgehauen mit dem Argument: "Was soll ich denn bei den alten Leuten?" Ich glaube sie fühlte sich mit der Generation ihrer Tochter ganz wohl...
 
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Ja, die eigene Generation kann einem niemand ersetzen. Allerdings fällt mir da meine Uroma ein *lach* Sie wohnte bei meiner Oma, ihrer Tochter - und da wollte meine Oma mal verreisen. Ihre Mutter konnte sie nicht mitnehmen und hat sie solange in ein Altenheim einquartiert (es ging um eine oder zwei Wochen). Meine Uroma (sie war 93) ist von da abgehauen mit dem Argument: "Was soll ich denn bei den alten Leuten?" Ich glaube sie fühlte sich mit der Generation ihrer Tochter ganz wohl...

93 ist ein stolzes Alter!
Schön, dass die beiden sich wohl augenscheinlich auch gut verstanden haben...

Ich meinte, wenn man wirklich allein im Alter ist und niemand mehr da ist um sich gemeinsam an etwas zu erinnern.

LG Elin:reden:
 
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