In Exit steckt auch viel Machtmissbrauch - schau dir mal an was der Tod dort kostet! Ein armer Mensch kann sich deren Service nicht leisten und ist gezwungen zu leiden, oder eben selber Alternativen zu finden. Was mich zu einer anderen Frage führt: Sind wir mittlerweile auch im Tod nicht alle gleich?
Schweizer können sich das leisten. Ein mal im Jahr 35 Franken (22 Euro). Also wenn man das nicht mal mehr zum Sterben hat. Das gibts in der Schweiz nicht. Soviel kostet in einem mittelprächtigen Restaurant hier das billigste Menu.
Mit dem Mitgliederbeitrag unterstützt man den Kampf von Exit, die sich nicht nur für Suizid bei Totkranken einsetzen, sondern falls notwendig auch Patientenverfügungen bis vor Gericht verteidigen.
Die Organisation wurde für Schweizer geschaffen und für Schweizer Verhältnisse ist der jährliche Mitgliederbeitrag sehr (!) günstig. Die Organisation kann es sich nicht leisten, jeden in den Tod zu begleiten, der sich erst dann anmeldet, wenn es akut wird. Wenn man all die Leute, die sich erst im letzten Lebensmoment anmelden und die ganzen Sterbetouristen für Lau begleiten würde, könnte die Organisation gar nicht existieren. Die Medikamente kosten, die Begleiter kosten, die Struktur kostet, die Abklärungen kosten, Ärzte, Juristen, etc.
Das ist keine Organisation, die von Steuergeldern finanziert wird oder in Spenden ertrinken würde.
Es geht nicht an, ein Leben lang diesen Kampf zu ignorieren oder ihm sogar entgegenzuwirken und dann auf den letzten Drücker - wenn's einen plötzlich selbst betrifft - aber den vollen Service kostenlos haben wollen.
Ich bin dort Mitglied, weil ich es für wichtig halte, dass v.a. kranke Leute selbst bestimmen sollen dürfen, ob und wie sie überhaupt noch weiter wollen. Ob ich jemals die Suzidbegleitung oder die Verteidigung einer Patientenverfügung brauchen werde, weiss ich nicht. Aber ich bin froh, dass es Exit gibt, falls es nötig wäre. Auf jeden Fall muss so eine Organisation unterstützt werden.
Grüesslis