Sterbehilfe

Dragonphoenix schrieb:
Ich denke mal eine Patientenverfügung bekommt man durch einen Anwalt.
Auf dieser Seite kann man sich ausführlich über Sterbehilfe und die Patientenverfügung informieren
Und hier ist ein Beispiel für eine Patientenverfügung.
Falls es jemanden interessiert

Danke, Dragonphoenix,

natürlich interessiert es uns, mich....

ich schaue da jetzt mal rein. Ich will mich halt absichern, auch, wenn ich noch etwas Zeit habe........

Liebe Grüsse
Maike
 
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tenshi schrieb:
chemo-therapie ist wahrscheinlich noch schlimmer von den nebenwirkungen her.. dann ist es nur verständlich wenn die leute sagen - ich machs nicht nochmal nur damit ich 6 monate länger leb.. man kann verstehen, dass sie sich nur den rest ihres lebens mit freunden und verwandten verbringen wollen und sich dann einen schmerzlosen, würdigen tod wünschen..

Ich finde auch, dass, wenn man sich schon so lange Zeit gequält hat, ist doch der Schrei nach Beendigung dieser Qualen für jeden wahrzunehmen, oder nicht????


Maike
 
DagoBert schrieb:
Jemand anderen zu begleiten ist schwer, es ist sehr schwer das Leid des anderen zu sehen, es ihm zuzumuten und nicht mitzuleiden.

Nein, so schwer ist das nicht. Ich selbst mache seid 4 Jahren Sterbebegleitung und habe noch nie mitgelitten. Das entscheidene ist das man sich auf den Menschen einlässt, auf das innere Wesen. Sterben gehört zum Leben dazu und ist etwas sehr natürliches. Man darf auch nicht zuviel bewerten, mann muss seine Assoziationen ausblenden. Jedes Sterben (wie auch das Leben) ist individuell, mann kann nicht sagen das nun jeder leidet.

Die Begleitung eines sterbenden Angehörigen ist natürlich schwer, aber auch etwas ganz anderes als wenn man jemanden begleitet, mit dem man bewusst eine Freundschaft auf Zeit eingeht.
 
Ich finde die Sterbehilfe ist ein Thema über das man sehr viel streiten kann.
In Deutschland wird es nie erlaubt werden. Aber in anderen Ländern geht das schon. Aber wann kannst du einer Kuh schon beibringen sich selbst zu melken. :baden:
 
Hallo Maike :)

Erst einmal möchte ich mein Mitgefühl ausdrücken. Es ist ganz schön schwierig mit solchen Verlusten fertig zu werden. Ich selbst war sehr krank und hatte unglaubliche Schmerzen. Heute habe ich die Krankheit überwunden :daisy: .

Manche Menschen tun sich schwer auf die Welt zu kommen. Manche Menschen tun sich schwer auf der Welt zu bleiben andere wieder tun sich sehr schwer mit dem Sterben.

Ich habe Sterbende begleitet, kenne daher das Thema Sterbehilfe. Das ist auch ein Grund, warum ich keine Sterbebegleitung mehr mache, denn Sterbehilfe ist strafbar und ich würde aber garantiert helfen, wenn ich jemanden vollkommen hilflos und bettelnd sehe (es gibt Situationen der Ohnmacht, die sich ein normaler Bürger überhaupt nicht vorstellen kann!)... und ins Gefängnis wandern.

Ich weiss, dass das jetzt widersprüchlich klingt, aber ich bin gegen ein Eutanasiegesetz. Institutionale Sterbehilfe kann ich mir in der heutigen Zeit nicht vorstellen. Ich habe selbst erlebt, wie man behandelt wird, wenn man vermeintlich keine Chance mehr hat. Und von da zur Müllverbrennungsanlage sind es nur ein paar Meter und das! nicht nur seelisch so, sondern auch ganz physisch.

Ich denke bei legaler Sterbehilfe vorallem an Missbrauch. Wir leben in einer Zeit des alltäglichen Machtmissbrauchs. Die institutionelle Spritze ist tatsächlich äusserst gefährlich.

Es ist ein Dilemma, da bleibt wohl nur die eine Alternative...und die Verantwortung, die kann einem so und so niemand abnehmen, Gesetz hin, Gesetz her.

Und das ist auch sehr gut so!

Meine lieben Grüsse an dich! :)
Caya
 
Hallo, ihr da draussen, hallo JimmyVoice :)

Es kommt eben auf die jeweilige Situation an, auf die Persönlichkeit, das Alter, die Krankheit...
Allerdings hast du da einen professionellen Abstand, du hast es ja angesprochen.
Im Familienkreis ist das etwas anderes, traumatisch, aber auch genauso wichtig: da zu sein!

Zu dem Einwand (den ich hier an einer oder anderer Stelle gelesen habe), man dürfe/solle sich sein Leben nicht verkürzen, denn die Zeit wäre noch nicht bestimmt... zu gehen:

Es gibt Schmerzen, die die Seele kaputt machen, da ist es besser du gehst durch und kommst heil wieder. Das sind Schmerzen, die man sich nur vorstellen kann, wenn man sie am eigenen Leib erfahren hat.
Es gibt Schmerzen, die sind seelischer natur, welche auch die Seele kaputt machen können. Es sind Schmerzen, die ein anderer nicht messen kann.
Es gibt Dinge, bei denen wir nicht helfen können, egal wie kompetent wir sind, da können wir wirklich nur begleiten, wenn überhaupt.

Jeder wie er kann, ankommen tun wir eh alle :)

Caya
 
Das Da-Sein und Aushalten ist sehr wichtig und ich als Begleiter bin ja nicht nur für den Sterbenden da, sondern auch für die Angehörigen und wenn ein "Aussenstehender" dabei ist und beide Seiten nicht alleine lässt, dann ist der Wunsch nach Sterbehilfe meistens weg. Es gibt Einzelfälle, wo Sterbehilfe sicherlich überlegenswert sind, das will ich nicht verleugnen, aber es sind Einzelfälle und ein Gesetz zur aktiven Sterbehilfe, würde nur pauschalisieren und gar nicht mehr individuell entscheiden.

90% aller deren in Holland Sterbehilfe gewährt wurden, waren Krebskranke. Was mich traurig macht, da gerade bei Krebskranken viel möglich ist, eben nicht zu leiden.

Viele sehen nur das Leid, aber leider nicht dass es wichtig ist die Lebensqualität zu verbessern. Sterben ist Leben bis zu letzt.

Wir sprechen immer noch von lebenden Menschen!
 
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JimmyVoice :)

Das Da-Sein und Aushalten ist sehr wichtig und ich als Begleiter bin ja nicht nur für den Sterbenden da, sondern auch für die Angehörigen
So ist es, genau so!


Es gibt Einzelfälle, wo Sterbehilfe sicherlich überlegenswert sind, das will ich nicht verleugnen
Aber genau um diese Einzelfälle geht es hier in diesem Topic( so habe ich das jedenfalls verstanden) :daisy:


aber es sind Einzelfälle und ein Gesetz zur aktiven Sterbehilfe, würde nur pauschalisieren und gar nicht mehr individuell entscheiden.
Das haben Gesetze leider so an sich, und das ist auch ein Grund, warum ich dagegen bin, das die Spritze legalisiert wird.


90% aller deren in Holland Sterbehilfe gewährt wurden, waren Krebskranke.
Ja, es geht vorallem um jene Menschen.


Was mich traurig macht, da gerade bei Krebskranken viel möglich ist, eben nicht zu leiden.
Richtig, aber manchmal geht auch das nicht.


Viele sehen nur das Leid, aber leider nicht dass es wichtig ist die Lebensqualität zu verbessern.
Viele wissen nicht, dass man auch heilen kann, möglicherweise...


Sterben ist Leben bis zu letzt.
Wir sprechen immer noch von lebenden Menschen

Wenn jemand nicht leben will, warum auch immer, dann will er nicht. Selbsttötung ist übrigens nicht nur eine menschliche Eigenschaft, es kommt auch bei den Tieren vor.
Und das ist zu akzeptieren.


Liebe Grüsse :)

Caya
 
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