Hrmpf .... Petze
- den Thread wollte ich eigentlich auslassen, weil ich da wirklich einschlägige Erfahrungen habe.
Ich bin seit dem 7. Lebensjahr ungefähr luzide, ich mußte das nie lernen ich konnte es einfach und habe es beibehalten. Wahrscheinlich begann das schon vorher, so genau erinnere ich mich jetzt auch nicht mehr daran. Beinahe jede Nacht, also seit mindestens 38 Jahren jetzt, eher seit 40. In meinen ersten Zeichnungen die ich damals machte, deutete sich schon an, das das kein Ponyhof ist, was ich da erlebe. Witzigerweise bekam ich erst vor zwei Jahren oder so von meiner Elter eine Mappe mit ein paar Zeichnungen, die ich damals machte. Keine davon macht den Eindruck, daß da ein siebenjähriger Pimpf etwas zeichnete. Nein, es waren leider keine grasenden Einhörner auf einer mondbeschienen Waldlichtung. Es waren strategische Karten von Frontverläufen. Meine Aktivitäten im Luzidtraum haben sich seit einigen Jahren etwas verlagert und ich habe seit 2003 auch ab und an mal keine Drecksarbeit zu tun. Warum ich das mache, das geht hier niemanden etwas an. Ich bin Schamane, und ein Teil meines Schamanentums beinhaltet genau diese Schmutzarbeit.
Eine meiner schlimmsten Erfahrungen dort war, als einer meiner Waffenmeister sein Leben opferte um mich zu retten. Ich habe aus der Ferne zusehen müssen, wie er zerfetzt wurde. Er war wie ein Vater für mich. Diese Erinnerungen bewegen mich noch heute.
Manchmal bin ich etwas zynisch oder sarkastisch, vielleicht versteht Mensch das jetzt etwas besser.
Ich habe Wege gefunden, auch mal
nicht luzide zu sein. Für mich ist das fast ein Segen, weil es manchmal sehr, sehr anstrengend ist, luzide Nächte durchzumachen.
Das was ich hier lerne, kann ich dort anwenden und das was ich dort lerne, kann ich hier anwenden. Magie ist dort teils völlig normal - ohne eine feste, solide Grundlage darin sähe ich hier wie dort echt schlecht aus ... Ab und an lerne ich Menschen kennen (also im Wachzustand jetzt), denen ich im Luzidtraum begegnete und die mir dann das Geschehen aus ihrer Perspektive schildern (spannend, weil da dann auch mal Details kommen, die ich übersehen habe). Das war in all den Jahren genau dreimal der Fall.
Heute ist es so, das ich jede Nacht (!) meinen Körper vollständig verlasse und unterwegs bin - teils in Regionen, die Ayahuasqueros möglicherweise kennen, teils hier in der Wirklichkeit, teils in der Vergangenheit und manchmal in der Zukunft. Die Welten, die ich bereise sind manchmal so bizarr und fremdartig, daß ich sie nicht beschreiben kann, weil es keinerlei Worte oder Vergleiche dafür gibt. Ich fertige gelegentlich Bilder davon an. Erst letztes Jahr kam einmal ein Kalender mit 12 davon raus. Ein Bildbandprojekt wäre gefolgt, wenn ich mehr Zeit hätte dafür.
Neulich habe ich als eine Kreuzung zwischen Hellboy und einem Engel mit nem Revolvergranatenwerfer bewaffnet einen recht heftigen üblen Böswicht zur Strecke gebracht - ich mußte sogar nachladen, so robust war der. Klar, daß die Zigarre nicht fehlen durfte *lol*. Ich bin keiner von den Guten, ich bin einer von den Ehrlichen.
Ansonsten stelle ich mir die Frage immer wieder mal: Bin ich ein Mensch, der träumt -schwarzer Balken- zu sein, oder ein -schwarzer Balken- der träumt, manchmal ein Mensch zu sein. Beides antworte ich mir dann, was für mich logisch ist.
Der Luzidtraum ist keine schamanische Reise - jedenfalls nicht so, wie ich sie unterrichte und sie gemeinhin als solche definiert ist. Die Welten sind so wirklich wie diese hier und ich hatte schon Luzidträume in denen ich Jahre, manchmal Jahrzehnte in völlig anderen Umgebungen lebte (mit allem was uns hier auch so vertraut ist), nur um am nächsten Morgen aufzuwachen und ersteinmal nachzudenken, wo ich denn nun schon wieder bin. Da kanns dann schon passieren, daß ich es ätzend finde, nicht mehr fliegen zu können oder ähnliches. Einmal meinte jemand, das ich wohl jeden Tag ersteinmal das Mikroskop justieren müsse um zu wissen, wo ich gerade in-carnae genau lebe. Ja.
Mehr wirds von mir dazu auch nicht geben. Es war schon mehr als ich je darüber öffentlich geäußert habe.