Hallo,
Pluto im Haus zeigt in der Regel den Lebensbereich, wo uns etwas besonders wichtig ist, vielleicht weil wir entweder glauben es verlieren zu können oder unbewusst sogar meinen: "wenn wir da nichts haben (Fülle, Wille, Macht, Errungenschaften), dann sind wir auch noch nicht angekommen" (bei uns oder dem GEFÜHL).
Gefühl, weil Pluto durchaus auch als ein Gefühlsplanet zu bezeichnen ist, wenn man denn Gefühle nicht mit Romantik gleichsetzt.
Egal in welchem Haus ich Pluto bei den Leuten sehe, die ich gut kenne, da zeigt sich immer eine gewisse Neigung, entweder sehr viel darauf zu geben, was in diesem Lebensbereich stattfindet, oder seltener, anscheinend aber auch oft wenn Pluto mit anderen Schwergewichten im Radix (vielleicht auch Transit) verbunden ist: dass man hier die UMSTÄNDE herausfordert oder durch sie herausgefordert wird.
Man verhält sich in einer Weise, als ob man es (unbewusst ) darauf anlegen würde, seine Macht auszutesten, manchmal resultiert daraus dann die ungestellte Frage, wie weit andere dies zuzulassen bereit sind.
Mir scheinen drei Möglichkeiten oft eine Rolle zu spielen:
a) es sind Willens-Impulse, Verlangen, Begehren, man will haben, achtet sehr auf etwas bestimmtes (Hausbereich gibt Aufschluß); Will tiefe Erfahrungen machen (der Fülle und der Leidenschaft im weitesten Sinne)
b) es sind Konfrontationen mit den Umständen, Situationen oder auch zB der Gesundheit
c) Schicksal im weitesten Sinne. Oft auch Ohnmachtserfahrung oder die Erfahrung, etwas erleiden zu müssen, worüber man keinen Einfluss hat, aber man ist halt so gepolt (und kann nix dagegen machen), dass dies eine besondere Schwere der Erfahrung bedeutet. Esoterisch gesehen, vermittelt Pluto dann eine Lektion über die zu erduldende Erfahrung, was nämlich ist, wenn man einem höheren Willen untersteht, hier muss man entweder loslassen, sich wandeln oder still halten. Jede weitere "Regung" kann die Leiderfahrung vergrössern. Das ist natürlich nicht pauschal, manchmal muss man sich mit etwas auseinandersetzen, um gerade die schwerwiegende (plutonische) Erfahrung (eines Verlustes oder Folgen eines Unglücks) zu vermeiden.
Das 2. Haus hat in jedem Fall mit beiden zu tun, mit dem eigenen Selbstwert, und mit dem, was man zur Verfügung hat (materielles).
"Was man hat, ist man", sagt man ja manchmal. Bei dem einen oder anderem Horoskopeigner, und auch zu verschiedenen Zeiten, mag mehr das eine und mal mehr das andere überwiegen.
Als Saturn durch mein 2. Haus ging, waren meine Finanzen sehr schlecht und bedrohlich, mein Lebensgefühl machte einen Knick. Es liegt ja auf der Hand: wenn man in der Existenz bedroht wird, dann ists mit dem Selbstwert auch essig, weil man die Möglichkeit erkennen wird, dass "alles, was man bereits ist", auf den Kopf gestellt werden kann, bzw. weil die Lebensumstände sich wandeln könnten. In einem minimalen oder normalen Sinne, rührt ein finanzieller Engpass aber auch an die Frage: WAS KANN ICH EIGENTLICH SELBST TUN, UM MIR EXISTENZ AUFZUBAUEN? Daher wird dann auch der Bezug zum Selbstwert verständlich. Weil man Talente hat, die man einsetzen kann. Oder es genügt noch nicht. Mit Saturn wird das geprüft und evtl. ein Boden für die Zukunft bereitet. Was sich dann vielleicht im nächsten Erdhaus, also in Jahrzehnten, zeigen wird, ob man draus gelernt hat.
Mit Pluto ist das natürlich anders. Er zeigt oft das an, was einem wichtig ist, bei dessen Nichterfüllung ein grosses Unbehagen entstehen kann, oder sorgt für entsprechende Begierden. Meiner Meinung nach spielen viele Kindheitserfahrungen mit hinein, die entscheiden, als wie DRASTISCH ein eventueller Mangel erfahren wird. Daher kann man sich auch gewiss ein Stück befreien, vom Druck, sobald man erkennt, dass das Unbehagen auf einer Emotion basiert, die wir mit der Zeit unserer Heranwachsens in uns verdichtet haben, durch die Einflüsse unserer Eltern und anderen. Diese Emotion ist mit Aggression verwandt und wir können ganz sicher behaupten, dass die Zivilisation das Raubtier wieder hervorholt, dass wir noch aus der Urzeit in uns schlummert (man schaue sich nur an, wie man mit Kindern in der Regel umgeht).
Pluto nämlich steht an sich - so glaube ich - für eine tiefe Erfahrung (asbtrakt und vom Prinzip her beschrieben). Tiefe Erfahrungen sind immer beteiligt, ob es um viel Geld geht (ES IST MACHTVOLL, SICH ALLES LEISTEN ZU KÖNNEN) oder um den Selbstwert, oder die Talente, denn dies letztere verschafft uns ein Lebensgefühl, das keiner Versicherung mehr bedarf, denn wenn wir Pianist sind und wir verlieren beide Hände, schützt uns keine Versicherung mehr ; übrigens: die Erfahrung und Erinnerung aus der Zeit , in der wir beide Häne hatten , die haben wir noch. Was wir sind, das haben wir sicher, und kann uns keiner nehmen. Selbstbewusstsein entsteht aber glaube ich damit noch lange nicht, dafür könnten eher die Feuer-Häuser stehen ... an sich aber bestimmt die Sonne.
Transit: Auseinandersetzungen, die dem 2. Haus entsprechen, werden durch Pluto im Transit gefiltert, da wird ein Brennpunkt geschaffen, und vieles was man insgesamt erlebt, dreht sich um eine einzige Kernfrage, eben dem Pluto im Haus, - aber das wird als weitaus dringender erlebt, wenn Pluto im 2. Haus auch noch einen Planeten transitiert, oder überhaupt Planeten im 2. Haus stehen.
Mit Pluto wird man oft an einen Höhe-Punkt egal welcher Art geführt, und dann allein gelassen. Dann zeigt sich, wie man reagiert und man soltle inne halten und überlegen, ob es gut ist, weiterhin so zu reagieren. Die Feststellung einer "Wiederholung eines bestimmten , noch dazu rigorosen Verhaltens", ist dabei oft ein Indiz für etwas, was man einfach hinter sich lassen kann. Diese Erkenntnis gewann ich, als Pluto im Transit über meine Sonne ging.
Liebe Grüße
Stefan