Obdachlose wie denkt ihr darüber


Natürlich weißt du, was auf dich zukommt.
Du versuchst dich in wärmere Gegenden abzusetzen.
Aber, wenn es dich halt doch erwischt, tust du alles um dich zu schützen.
Zwei weggeworfene Tagezeitungen, unter der Oberbekleidung sorgfältig angebracht, schützen bis -10 Grad.
Bei -15 Grad besorgst du dir einen Karton und verkriechst dich dort.
Bei -20 Grad musst in eine Ladenpassage kommen, sonst wird es knapp.
Und bei -25 Grad brauchst du Schutz.

Du könntest die Hilfe zwar vorher haben. Aber du willst sie nicht. Denn, dein Dasein passt zu dem, was du von dir denkst.

:)

crossfire


So wie Du schreibst, hast Du diese Situation selber durchlebt?
 
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Ich habe ja ne ganze Menge Menschen während dieser Zeit getroffen.
Manche davon haben ihre Obdachlosigkeit als ein gerechtes Schicksal begriffen. Sie hatten es aus ihrer Sicht verdient.
Andere waren stolz, sich endgültig und vollständig aus diesem System ausgeklinkt zu haben. Und auch nicht bereit, zurück zu kehren.
Wieder Andere hatten aufgegeben. Sich selbst aufgegeben. Das sind die, an denen du die Fuselflasche ohne Protest vorbeigehen lassen kannst. Und für diese Menschen kannst du nichts mehr tun.

Wenn die Polizei kam um uns zu vertreiben, war immer der Hinweis da: Geht doch dort hin, dort wird euch geholfen. Und immer wieder kam ein Streetworker, der uns Hilfe anbot.

Nein, obdachlos ist die eigne Entscheidung. Ich war auch mal der Meinung, dass dies mein mir zustehendes Leben ist. Und dann habe ich mich anders entschieden.

Und es waren viele Menschen da, die mir dann geholfen haben.

:)

crossfire


...sei mir nicht böse...aber wenn ich diesen kommentar von dir lese kann ich nicht mal glauben das du jemals obdachlos gewesen bist....weißt du wie viele menschen dort reingeraten durch scheidung..arbeitslosigkeit..schulden usw....die liebend gerne wieder raus wollen und denen kaum eine chance gegeben wird?....so so...es waren viele menschen da die dir geholfen haben..sag das mal den wirklich betroffenen...
 

Wie kommt es bei dir an?
Erfunden?
Selbst erlebt?
Oder irgendwas dazwischen?

:)

crossfire (der auch schon Millionär war, dann hoffungs- und obdachlos, und jetzt sich selbst gefunden hat)



Du hast Dir doch bereits die Antwort selber gegeben. :)

Nachdem, was ich so von Dir hier und da gelesen habe, bin ich von selbst Durchlebtem ausgegangen. Mit allem Geld der Welt kannst Du Dir kein Bewusstsein kaufen, was uns doch geistig erst segensreich macht.
:zauberer1
 
P.S.: Was meinst Du jedoch, dass Du DICH gefunden hast, weil mir scheint, dass es dazu einen Unterschied zu dem gibt, was ich damit meine...:dontknow2
 
...sei mir nicht böse...aber wenn ich diesen kommentar von dir lese kann ich nicht mal glauben das du jemals obdachlos gewesen bist....weißt du wie viele menschen dort reingeraten durch scheidung..arbeitslosigkeit..schulden usw....die liebend gerne wieder raus wollen und denen kaum eine chance gegeben wird?....so so...es waren viele menschen da die dir geholfen haben..sag das mal den wirklich betroffenen...


Nun, bei mir war es eine Firmenpleite, gefolgt von Scheidung und ungefähr 150.000 Euro Steuerschulden.
Und ich empfand meine Obdachlosigkeit als eine gerechte Strafe für mein persönliches Versagen.
Es war okay, dass es mir scheisse ging. Und dass ich mich auch so fühlte. Es war gerecht für mich. Ich war ja noch nicht mal in der Lage, für mich selbst zu sorgen. Und, ich genoss das Baden in Selbstmitleid.
Und ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass wenn du die Entscheidung getroffen hast, aus der Scheisse auszusteigen, du auch die Menschen triffst, die dir weiterhelfen können.
Ist nicht einfach. Und geht auch nicht ohne Widerstände. Und das ist die Gefahr des Lebens auf der Strasse. Es ist zwar beschwerlich. Aber es ist ohne Verpflichtung. Und damit nicht einfach aufzugeben.

:)

crossfire

 

Nun, bei mir war es eine Firmenpleite, gefolgt von Scheidung und ungefähr 150.000 Euro Steuerschulden.
Und ich empfand meine Obdachlosigkeit als eine gerechte Strafe für mein persönliches Versagen.
Es war okay, dass es mir scheisse ging. Und dass ich mich auch so fühlte. Es war gerecht für mich. Ich war ja noch nicht mal in der Lage, für mich selbst zu sorgen. Und, ich genoss das Baden in Selbstmitleid.
Und ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass wenn du die Entscheidung getroffen hast, aus der Scheisse auszusteigen, du auch die Menschen triffst, die dir weiterhelfen können.
Ist nicht einfach. Und geht auch nicht ohne Widerstände. Und das ist die Gefahr des Lebens auf der Strasse. Es ist zwar beschwerlich. Aber es ist ohne Verpflichtung. Und damit nicht einfach aufzugeben.

:)

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zu 1.)
Was hat die Wende bei Dir hervorgerufen?


zu 2.)
Ja. Die Freiheit scheint grenzenlos und die Strukturen der Arbeits(Amt)Welt sehr rigide, wurde mir gesagt...
 
Na ich weiß nicht, in Wien kennt man sowas wie Streetworker glaube ich nicht....
Da gibts das Sozialamt, und da kann man nur hingehen, wenn das Arbeitsamt nicht zuständig für einem ist.
Und fürs Arbeitsamt braucht man aber auch diverse Dinge.
Die Vinzigesellschaft sagt mir auch was. Die haben auch sowas wie Sozialmärkte in denen Bedürftige Sachen einkaufen können, um ca. ein Drittel des normalen Einkaufspreises.
Leider sind die meißten Lebensmittel dort schon seit dem Jahre Schnee abgelaufen, so dass man im Grunde für minderwertige Dinge die vielleicht sogar noch gesundheitsschädlich sind, zahlt.
Woanders dürfen Lebensmittel die am nächsten Tag nicht mehr verkauft werden, nicht mal mehr verschenkt werden, (da kam ja vor einigen Jahren diese Gesetzesänderung heraus....) und dort werden viel ältere, teilweise kaputte Lebensmittel sogar noch verkauft....
Das ist unser Sozialstaat...
 

Nun, bei mir war es eine Firmenpleite, gefolgt von Scheidung und ungefähr 150.000 Euro Steuerschulden.
Und ich empfand meine Obdachlosigkeit als eine gerechte Strafe für mein persönliches Versagen.
Es war okay, dass es mir scheisse ging. Und dass ich mich auch so fühlte. Es war gerecht für mich. Ich war ja noch nicht mal in der Lage, für mich selbst zu sorgen. Und, ich genoss das Baden in Selbstmitleid.
Und ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass wenn du die Entscheidung getroffen hast, aus der Scheisse auszusteigen, du auch die Menschen triffst, die dir weiterhelfen können.
Ist nicht einfach. Und geht auch nicht ohne Widerstände. Und das ist die Gefahr des Lebens auf der Strasse. Es ist zwar beschwerlich. Aber es ist ohne Verpflichtung. Und damit nicht einfach aufzugeben.

:)

crossfire


..na eines hast du auf alle fälle gelernt...dich nicht provozieren zu lassen...;)
...du hast schon recht...es gibt einige die in der obdachlosigkeit eine freiheit finden die sie nicht mehr aufgeben wollen....doch für die meinsten ist dieses leben der reinste horror...ich kann sehr gut verstehen wenn sie zb. ohne alk dieses leben nicht ertragen ...und ganz ehrlich gesagt...nur in den wenigsten fällen wird ihnen wirklich geholfen...

lg dark
 
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..na eines hast du auf alle fälle gelernt...dich nicht provozieren zu lassen...;)
...du hast schon recht...es gibt einige die in der obdachlosigkeit eine freiheit finden die sie nicht mehr aufgeben wollen....doch für die meinsten ist dieses leben der reinste horror...ich kann sehr gut verstehen wenn sie zb. ohne alk dieses leben nicht ertragen würden...und ganz ehrlich gesagt...nur in den wenigsten fällen wird ihnen wirklich geholfen...

lg dark

Darkhorizon, manchmal ist es jedoch auch so, dass sie sich nicht helfen lassen wollen, weil sie sich ihrer schämen, es ihnen peinlich ist oder sie abweisend sind - what ever. Also sie von unbewusstem Masochismus bzw. Selbstbestrafung psychisch dominiert sind. Sie halten sich für das Letzte und dass lassen sie sich selber dann spüren.
 
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