Danke dir für deine Mühe!
Na ich versuchs
Ein "Moral begründen" im strengen Sinne des Philosophischen sprengt die üblichen Grenzen, die sich in unterschiedlichen Auffassungen bewegen.
Ja so, wie Fragen auf verschiedene Weise beantwortet werden. So nach Hegel oder Kant..
Interessanter Punkt, es mag auch nach meinem bisherigen Verständnis sein, dass ein "Moral begründen" durchaus individuell sein kann. Weiterhin bleibt die Frage, wie Gründe sich - natürlich im strengen philosophischen Sinne - ergeben.
Man kann ja Philosophie so sehen, da erkennt man, dass da etwas ist, was, woraus oder warum es kommt und was es bedeutet und welche Bedeutung sich daraus ableiten lässt. Und wie sich das im Ganzen einfügt, für den Mensch usw.. Welche Sachen es dann verneint und so.
Also ich bin z.B. nicht so ein Mensch, der sich an Norm oder Regeln hält. Wenn kein Auto kommt, geh ich über die Straße, auch wenn für mich rot ist. Da geht es mir nicht darum, ein Vorbild für die Sicherheit durch Regeln einhalten zu sein oder sowas. Eher andersrum, ein Vorbild für Eigenverantwortung. Und mein Timing zu schulen. Das zieht sich durch alle Bereiche und so. Aber könnte man sagen ist moralisches Handeln, aber widersetzt sich dem Üblichen.. Also wegen dem Regelwerk nehm ich besser was anderes.
Also wenn jede Handlung moralisch geprägt ist keine Ahnung. Aber wenn man manchmal zögert, vielleicht wenn man jemandem den Vortritt lässt oder sich zurücknimmt für jemanden anderen, das würde ich eher als moralisches Handeln sehen als anderes. Aber das war ja auch schon im Thread.
Nur warum.
Wenn die eigenen Taten oder Handlungen einen Vorteil für andere haben, wie das mit der Ethik des Mitleids nach Schopenhauer oder die Ethik der Verantwortung nach Levinas, wo der Andere immer höher geschätzt wird als man selbst.
Und Stirner mit der egoistischen Ethik irgendwie. Weil man ja selbst die Entscheidung über alles hat, kann man sie auch über Gott, die Menschen usw. stellen, weil es das eigene Leben betrifft..
Der Witz mit der Philosophie, man erkennt etwas in sich, sieht was woher warum usw und begegnet dem, indem man dazu je nach Philosophie auf verschiedene Weise: unendlich Fragen aufwerfen, abschließend nach aussen tragen oder es für sich behalten.
Der Witz ist also, dass die Antwort schon in dem was man erkannte ist. Also wenn einem moralisches Handeln auffällt ist darin schon die Begründung. In Worte fassen und einsortieren was es für andere Philosophien bedeutet ist 'das schwere' am Begründen.
Das Problem 'soll ich moralisch sein und wenn ja warum'.
Ich denke, wenn einem moralisches Handeln auffällt, ist es einem ja schon bewusst oder vertraut oder man handelt schon moralisch.
Die Fragen 'soll ich' und 'warum' haben sich dann eigentlich schon erledigt. Ich denke, wenn einem irgendein Handeln auffällt, dass die Gründe dafür dann darin sozusagen schon abzulesen sind.
Wenn einem etwas auffällt ist es, weil gewollt oder abgelehnt wird. Soll man das begründen? Damit das Ego damit besser leben kann?
Solange man etwas begründet, stellt man sich noch gegen die vorangehende Einstellung.
Also Moral versteht sich irgendwie von selbst. Ist meine Meinung.
Ich finde, dass die Antwort in der Frage irgendwie enthalten ist. Es wär dann je nach Situation zu begründen. Da bin ich auch zu wenig Kopfmensch. Da kommt das dann mit dem Timing wieder durch. Das hat viel mit Spontanität zu tun. Da kann man nich alles begründen. Wie Kant sagt, der Wille ist an sich gut.
Also beim "sollte" man Moral begründen stelle ich mich dagegen.
Beim 'sollte man 'moralisch Handeln" sage ich damit, jeder Handlung liegt eine eigene Moral zugrunde.
Und jedes Wesen, jede Bevölkerungsgruppe usw. hat natürlich eine eigene Moral. Kann man die irgendwie umkehren oder umdrehen? Im Gegenteil. Wenn irgendeine neue 'Begründung' gerade ins Bewusstsein kommt, und präsent bleibt, werden andere Einstellungen abgelehnt, die vor der neuen 'Begründung' noch ganz normal waren.
In größeren Gruppen betrifft das dann die jeweiligen Individuen, die mit ihrer Einstellung nicht den neuen 'Begründungen' folgen. Das war früher Hexenjagt und heute moderne Hexenjagt z.B. auf Facebook.
Beispiel ist ja, es ist angeblich modern, sich gegen etwas aufzulehnen, oder zu rebellieren, andere z.b. Generationen sehen das genau andersrum, andere folgen. So wie mit den Filterblasen. Man ist in seiner Filterblase aber geht da mit. Passt sich der jeweiligen Gesellschaft an. Für Aussenstehende die dümmsten Ansichten machen dann innerhalb einen Sinn. Genau wie meine für andere keinen Sinn ergeben müssen.
Sich aus seinen Ansichten und aus seiner Filterblase raus zu begeben, immer wieder auf die Metaebene wechseln und trotzdem auf die Ausgangsfrage die Bezüge herzustellen, das is mal ziemlich schwer.
Und "predigen" wie "esst mit messer und gabel", wenn man sich schon einmischen muss, sollte man es ja wenigstens begründen. Das ist ja bei der Erziehung auch so.
Und man sollte so handeln, dass es vertretbar ist. Aus welchen Gründen.. Damit man vertreten könnte, wenn jemand etwas gegen die eigenen Wege hätte, ich glaub aus der Zeit sind wir auch draußen. Selbst emotionale Entscheidungen sind ja inzwischen auch vertretbar.
Man kann sich dann natürlich mal eine Gesellschaft vorstellen, die irgendwie fehlgeleitet ist. Dann wäre das 'Predigen' nochmal anders zu bewerten. Eine Gesellschaft von Ketzern und Söldnern die gegen sämtliche Wertvorstellungen verstoßen. Da könnt sich ja mal einer hinstellen und predigen, wenn sich einer traut... obs das bringt?
Und wie Werbung ja unser Kaufverhalten beeinflussen soll. Also das 'Moral Predigen' abzulehnen lehnt eigentlich Werbung ab, die das Konsumverhalten beeinflussen soll. Lehnt Medien ab, die sich
Was ich jetzt an mir erkenne, dass ich dazu gegensätzliche Ansichten habe und nicht abschließend unter einen Hut bringen kann und keine abschließende Antwort hab.
Etwas länger geworden
Hatte mal wieder etwas Zeit übrig