Moral predigen oder begründen?

Meine Korrektur: DU meinst, ich irre mich! Es könnte auch sein - wenn ich deinen Gedanken folge - dann in die Irre zu geraten.
Wie willst du beurteilen, ob ich mich irre?
Wie willst du beurteilen, wie ich mein Leben eingerichtet habe und warum ich es so eingerichtet habe?
Meine Antwort: Ich will mich nicht irren (bzw. verirren).

Deine Worte sind für mich nicht Gesetz, sondern Gesetz für dich.
Ich erfasse selten theoretische Zusammenhänge, sondern Zusammenhänge durch Erfahrungen im Leben, wobei die ein oder andere Theorie durchaus mal meine Aufmerksamkeit gewinnt, sodass Neues ausprobiert wird.

Das macht es mir möglich, mir selbst treu zu sein.
Mein Gott, jetzt halte mal bitte den Ball flach.

Ich beurteile hier nicht dein Leben, sondern lediglich deine Ansicht darüber, dass du denkst, es gäbe Anfänge.

Offensichtlich bist du noch nicht in der Lage, den Zusammenhang zwischen der vorherigen unverzichtbaren Wirkungslosigkeit und einem Anfang erkennen zu können.
Da bist du ja nicht der/die Einzige.
Es ist mir schnurz-piep-egal, ob du das verstehst, oder nicht.
Es genügt mir völlig, dir den Zusammenhang aufgezeigt zu haben.
Was du damit anfängst - pffffft ...
 
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Mein Gott, jetzt halte mal bitte den Ball flach.

Ich beurteile hier nicht dein Leben, sondern lediglich deine Ansicht darüber, dass du denkst, es gäbe Anfänge.

Offensichtlich bist du noch nicht in der Lage, den Zusammenhang zwischen der vorherigen unverzichtbaren Wirkungslosigkeit und einem Anfang erkennen zu können.
Da bist du ja nicht der/die Einzige.
Es ist mir schnurz-piep-egal, ob du das verstehst, oder nicht.
Es genügt mir völlig, dir den Zusammenhang aufgezeigt zu haben.
Was du damit anfängst - pffffft ...


Dieses Kompliment gebe ich dir gerne zurück.

ENDE
 
Hat es überhaupt einen Sinn, Moral begründen zu sollen?
Bei Karl Jaspers in der Einführung in die Philosophie (Link zu Youtube). Erzählt er, wie unterschiedlich die Auffassungen über Philosophie sind. Also dass es keine abschließenden Antworten gebe, kein Vorankommen, wie in der Wissenschaft, aber dass jeder meint beitragen zu können weil es das Leben betrifft, aber keiner glaubt dazu viel lernen zu müssen.
Dass das Philosophieren natürlich ist, vergleicht das philosophieren mit den Fragen und spontanen Antworten von Kindern.
Er erzählt wer die Philosophie ablehnt folgt selbst schon einer Philosophie. Und das ist mir bei der Ethikdiskussion aufgefallen, weil wenn man sagt es gibt keine Ethik, folgt man schon dieser Ethik. Und so bei der 13ten Minute fiel mir nochmal auf, dass es wie hier ist:
Philosophie ist abgeleitet von Philosophos. Sophos, "das heisst, der die Erkenntnis, das Wissen, liebende, im Unterschied von dem, der im Besitze der Erkenntnis, sich einen Wissenden nannte. Dieser Sinn des Wortes besteht bis heute. Das Suchen der Wahrheit, nicht der Besitz der Wahrheit, ist das Wesen der Philosophie, mag sie es noch so oft verraten, im Dogmatismus, das heisst in einem in Sätzen ausgesprochenen, endgültigen, vollständigen und lehrhaften Wissen."
Im Übertragenen Sinn könnte das bedeuten, seine Ethik zu überprüfen und hinterfragen, anstatt ein paar starre Antworten/Regeln aufzustellen. Oder nach moralischen Grundsätzen zu streben, ohne in ein Regelwerk zu verfallen.
 

In einer Doku bei Arte, aber leider nicht mehr verfügbar, hatten sie, dass Kinder dann bestrafen, wenn jemand, der einem nicht vertraut/unbekannt ist, vorher jemand anderen vertrauten/bekannten etwas wegnimmt.
Ich würde mal sagen, das läge dann weniger an der Größe und mehr an der Struktur und den Regeln einer Gesellschaft und wie große Gesellschaften überhaupt bestehen bleiben können, wenn z.B. schichtenweise "Unbekannte" entscheiden oder ein Land in verschiedene 'Gruppen' (zb Bundesländer, Stände) aufgeteilt werden muss um bei der entsprechende Größe aufrecht gehalten werden zu können. Das geht ja mit der Größe der Gesellschaft einher. Weiß nicht, wie er Gesellschaftsgröße definiert hat.. Ne Bevölkerungszahl innerhalb einer Landesgrenze wär mal ziemlich platt, um die Größe einer Gesellschaft zu bestimmen. Es gab bei den Römer die Provinzen, während den Kreuzzügen gab es z.B. zig Bischoftümer und Kaiser und Königreiche, wo jeder wem anders nahe stand. Nur die Regeln, denen sich die Leute beugen mussten. Da sind wir wieder.. Das waren die Regeln von unbekannten/unvertrauten. Lateinische Bibel und so. Unnahbare Zenturios...
 
Im Übertragenen Sinn könnte das bedeuten, ... nach moralischen Grundsätzen zu streben, ohne in ein Regelwerk zu verfallen.
Hat mit "Moral begründen" nichts zu tun. Es missachtet - wie auch die anderen, die sich hier gemeldet haben - ebenso meine bisher gemachten Erklärungen darüber. Die angeführten Gedankengänge bleiben immer noch im Weltlichen verharren, wo man versucht, einen Mittelweg zu finden, womit jeder leben kann. Auch bei den anderen wird ein "Moral begründen" nicht verstanden und wird mit einem Sich-rechtfertigen-Müssen verwechselt.
So wird in deiner Rede ein "Moral begründen" mit einem "moralischen Regelwerk" verwechselt, dessen Härte gleich mit mit einer Beschwichtigung entgegnet wird.
 
Hat mit "Moral begründen" nichts zu tun. Es missachtet - wie auch die anderen, die sich hier gemeldet haben - ebenso meine bisher gemachten Erklärungen darüber. Die angeführten Gedankengänge bleiben immer noch im Weltlichen verharren, wo man versucht, einen Mittelweg zu finden, womit jeder leben kann. Auch bei den anderen wird ein "Moral begründen" nicht verstanden und wird mit einem Sich-rechtfertigen-Müssen verwechselt.
So wird in deiner Rede ein "Moral begründen" mit einem "moralischen Regelwerk" verwechselt, dessen Härte gleich mit mit einer Beschwichtigung entgegnet wird.
Nein, ich hatte geschrieben, nach moralischen Grundsätzen leben, OHNE in ein Regelwerk zu verfallen.
Eben NICHT z.B. in der Bibel nach Grundsätzen zu suchen ( #6, #14 ).
Eher vom Gefühl her. Und man kann die meisten Regungen irgendwie begründen, auch wenn man sein Gefühl hinterfragt usw. also die von dir angesprochene Denkvoraussetzung und Unterscheidungsfähigkeit? Jedenfalls..
Welche Erklärung meinst du denn speziell?
Das eine ist, nur eine Ursache für Moral wäre zu wenig. Es gibt es immer verschiedene Gründe.

Ich wollte damit den Wink geben, dass Gründe sich irgendwie ergeben und individuell sind.
 
nach moralischen Grundsätzen leben
Danke dir für deine Mühe! Doch im im Thread geht es darum, wie Moral begründet, wie sie philosophisch begründet wird, nicht aber darum, nach moralischen Grundsätzen zu leben.

Erzählt er, wie unterschiedlich die Auffassungen über Philosophie sind. Also dass es keine abschließenden Antworten gebe, kein Vorankommen,
Ein "Moral begründen" im strengen Sinne des Philosophischen sprengt die üblichen Grenzen, die sich in unterschiedlichen Auffassungen bewegen.

Ich wollte damit den Wink geben, dass Gründe sich irgendwie ergeben und individuell sind.
Interessanter Punkt, es mag auch nach meinem bisherigen Verständnis sein, dass ein "Moral begründen" durchaus individuell sein kann. Weiterhin bleibt die Frage, wie Gründe sich - natürlich im strengen philosophischen Sinne - ergeben.
 
Danke dir für deine Mühe!
Na ich versuchs :)

Ein "Moral begründen" im strengen Sinne des Philosophischen sprengt die üblichen Grenzen, die sich in unterschiedlichen Auffassungen bewegen.
Ja so, wie Fragen auf verschiedene Weise beantwortet werden. So nach Hegel oder Kant..

Interessanter Punkt, es mag auch nach meinem bisherigen Verständnis sein, dass ein "Moral begründen" durchaus individuell sein kann. Weiterhin bleibt die Frage, wie Gründe sich - natürlich im strengen philosophischen Sinne - ergeben.

Man kann ja Philosophie so sehen, da erkennt man, dass da etwas ist, was, woraus oder warum es kommt und was es bedeutet und welche Bedeutung sich daraus ableiten lässt. Und wie sich das im Ganzen einfügt, für den Mensch usw.. Welche Sachen es dann verneint und so.

Also ich bin z.B. nicht so ein Mensch, der sich an Norm oder Regeln hält. Wenn kein Auto kommt, geh ich über die Straße, auch wenn für mich rot ist. Da geht es mir nicht darum, ein Vorbild für die Sicherheit durch Regeln einhalten zu sein oder sowas. Eher andersrum, ein Vorbild für Eigenverantwortung. Und mein Timing zu schulen. Das zieht sich durch alle Bereiche und so. Aber könnte man sagen ist moralisches Handeln, aber widersetzt sich dem Üblichen.. Also wegen dem Regelwerk nehm ich besser was anderes.

Also wenn jede Handlung moralisch geprägt ist keine Ahnung. Aber wenn man manchmal zögert, vielleicht wenn man jemandem den Vortritt lässt oder sich zurücknimmt für jemanden anderen, das würde ich eher als moralisches Handeln sehen als anderes. Aber das war ja auch schon im Thread.
Nur warum.

Wenn die eigenen Taten oder Handlungen einen Vorteil für andere haben, wie das mit der Ethik des Mitleids nach Schopenhauer oder die Ethik der Verantwortung nach Levinas, wo der Andere immer höher geschätzt wird als man selbst.
Und Stirner mit der egoistischen Ethik irgendwie. Weil man ja selbst die Entscheidung über alles hat, kann man sie auch über Gott, die Menschen usw. stellen, weil es das eigene Leben betrifft..

Der Witz mit der Philosophie, man erkennt etwas in sich, sieht was woher warum usw und begegnet dem, indem man dazu je nach Philosophie auf verschiedene Weise: unendlich Fragen aufwerfen, abschließend nach aussen tragen oder es für sich behalten.
Der Witz ist also, dass die Antwort schon in dem was man erkannte ist. Also wenn einem moralisches Handeln auffällt ist darin schon die Begründung. In Worte fassen und einsortieren was es für andere Philosophien bedeutet ist 'das schwere' am Begründen.

Das Problem 'soll ich moralisch sein und wenn ja warum'.
Ich denke, wenn einem moralisches Handeln auffällt, ist es einem ja schon bewusst oder vertraut oder man handelt schon moralisch.
Die Fragen 'soll ich' und 'warum' haben sich dann eigentlich schon erledigt. Ich denke, wenn einem irgendein Handeln auffällt, dass die Gründe dafür dann darin sozusagen schon abzulesen sind.
Wenn einem etwas auffällt ist es, weil gewollt oder abgelehnt wird. Soll man das begründen? Damit das Ego damit besser leben kann?
Solange man etwas begründet, stellt man sich noch gegen die vorangehende Einstellung.
Also Moral versteht sich irgendwie von selbst. Ist meine Meinung.

Ich finde, dass die Antwort in der Frage irgendwie enthalten ist. Es wär dann je nach Situation zu begründen. Da bin ich auch zu wenig Kopfmensch. Da kommt das dann mit dem Timing wieder durch. Das hat viel mit Spontanität zu tun. Da kann man nich alles begründen. Wie Kant sagt, der Wille ist an sich gut.

Also beim "sollte" man Moral begründen stelle ich mich dagegen.
Beim 'sollte man 'moralisch Handeln" sage ich damit, jeder Handlung liegt eine eigene Moral zugrunde.

Und jedes Wesen, jede Bevölkerungsgruppe usw. hat natürlich eine eigene Moral. Kann man die irgendwie umkehren oder umdrehen? Im Gegenteil. Wenn irgendeine neue 'Begründung' gerade ins Bewusstsein kommt, und präsent bleibt, werden andere Einstellungen abgelehnt, die vor der neuen 'Begründung' noch ganz normal waren.
In größeren Gruppen betrifft das dann die jeweiligen Individuen, die mit ihrer Einstellung nicht den neuen 'Begründungen' folgen. Das war früher Hexenjagt und heute moderne Hexenjagt z.B. auf Facebook.
Beispiel ist ja, es ist angeblich modern, sich gegen etwas aufzulehnen, oder zu rebellieren, andere z.b. Generationen sehen das genau andersrum, andere folgen. So wie mit den Filterblasen. Man ist in seiner Filterblase aber geht da mit. Passt sich der jeweiligen Gesellschaft an. Für Aussenstehende die dümmsten Ansichten machen dann innerhalb einen Sinn. Genau wie meine für andere keinen Sinn ergeben müssen.
Sich aus seinen Ansichten und aus seiner Filterblase raus zu begeben, immer wieder auf die Metaebene wechseln und trotzdem auf die Ausgangsfrage die Bezüge herzustellen, das is mal ziemlich schwer.

Und "predigen" wie "esst mit messer und gabel", wenn man sich schon einmischen muss, sollte man es ja wenigstens begründen. Das ist ja bei der Erziehung auch so.
Und man sollte so handeln, dass es vertretbar ist. Aus welchen Gründen.. Damit man vertreten könnte, wenn jemand etwas gegen die eigenen Wege hätte, ich glaub aus der Zeit sind wir auch draußen. Selbst emotionale Entscheidungen sind ja inzwischen auch vertretbar.

Man kann sich dann natürlich mal eine Gesellschaft vorstellen, die irgendwie fehlgeleitet ist. Dann wäre das 'Predigen' nochmal anders zu bewerten. Eine Gesellschaft von Ketzern und Söldnern die gegen sämtliche Wertvorstellungen verstoßen. Da könnt sich ja mal einer hinstellen und predigen, wenn sich einer traut... obs das bringt?
Und wie Werbung ja unser Kaufverhalten beeinflussen soll. Also das 'Moral Predigen' abzulehnen lehnt eigentlich Werbung ab, die das Konsumverhalten beeinflussen soll. Lehnt Medien ab, die sich

Was ich jetzt an mir erkenne, dass ich dazu gegensätzliche Ansichten habe und nicht abschließend unter einen Hut bringen kann und keine abschließende Antwort hab.

Etwas länger geworden :) Hatte mal wieder etwas Zeit übrig :)
 
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