Hallo Malve,
es war etwas, was mir so noch nie passiert ist. Ich war (wegen meiner ureigenen Themen) ein einziges Häufchen Elend und fühlte mich einfach nur schrecklich. In
diesem Moment, als "das" passierte fühlte ich mich hässlich, einsam, ungeliebt,
schrecklich furchtbar und furchtbar schrecklich, was nichts anderes bedeutet,
als das ich mich in diesem Moment selbst abgelehnt habe.
In diesem Moment der Selbstablehnung, vielleicht ja auch Selbstaufgabe tritt ein
Mensch in den Raum, nimmt meine Hand und reicht mir seine Hand. Erwartungslos,
dennoch voller Wärme, schaut mir in die Augen und fragt, was hast Du? Wie geht
es Dir? Er hört mir zu, hält mich fest, gibt mir Halt einfach nur durch sein Dasein.
In diesem Moment, wo die Bindung zu mir Selbst verloren geht, ich mich einfach nur in dunklen Gefilden emotional befinde, ist es sehr schwierig, diese Wärme und Zuneigung anzunehmen.
Sich-Selbst-Bewußt-Sein, sich selbst zu achten heißt für mich auch diese furchtbar
schrecklichen und schrecklich furchtbaren Gefühle anzunehmen. Anzuschauen, nicht
zu verdrängen und die Tränen in den Augen zu lassen, wenn auch mit Blick auf den
Boden.
Es ist nicht so leicht Liebe anzunehmen, wenn man selbst gerade sich in dunklen Emotionen verloren hat, weil einfach das Herz zu ist.
Das ist für mich heute Bedingunslosigkeit an mich selbst, ich nehme die Situation einfach in dem Wissen so an wie sie sind - und ich weiß, dass die Aussenwelt mir nur etwas in mir aufzeigt, was in mir noch offen ist, was noch nicht integriert ist. Tränen, die vielleicht noch nicht geweint sind, Emotionen, die noch nicht angeschaut sind. Es immer nur mit mir zu tun - der andere ist nur Spiegel für mich selbst.
Und wenn eben in meinen dunklen Raum Licht eintritt und ich kann erlauben, dass das Licht trotzdem strahlen darf, auch wenn ich gerade einfach nur scheiße drauf bin, dann bin ich auf meinem Weg zu mir einen kleinen Schritt weitergegangen. - Denn früher hätte ich in solchen dunklen Themen einfach jeder Person nur ablehnend reagiert, sie weggeschickt, berühren hätte mich schon gar niemand dürfen in diesem Loch des eigenen Elendes - dass ich dieses Muster durchbrochen habe, war für mich gigantiggerisch.
Das Gefühl dazu war aber echt toll.
,
