Nicht lange, ein halbes Jahr, wir waren in der Aufbauphase und ich hab voll an uns geglaubt. Wir hatten auch ein schwieriges Programm vor uns, wo wir gemeinsam druchgehen wollten. Sie, eine leidenschaftliche Tänzerin beide Knie zu operieren und ich eben den blöden Krebs. Und nachher wär am Plan gestanden, dass Leben mal zu genießen.Ich war voll auf uns konzentriert, auf unser Programm, sie nicht. Ich bin mit ihr in ihre Tanz und Karaokelokale gegangen, obwohl das für mich eine völlig neue Welt war, bin ihren Freunden und Bekannten ohne Vorurteil, offen und freundlich begegnet, während sie meinem Freundes und Bekanntenkreis nur Desinteresse, Vorurteil und Abfälligkeit entgegen brachte. Ich hab meine Kontakte auf seltene, kurze Telefongespräche reduziert, manche Kontakte waren mir schlichtweg untersagt. Die Nummer einer alten Bekannten, für die ich manchmal Renovierungsarbeiten erledigt habe und sonst nichts, musste ich aus meinem Telefonverzeichnis löschen, weil diese Person ein Rotes Tuch für meine "Liebste" war, ebenso wie andere Menschen aus meinem Umfeld.
Aber ich hatte nach vielen Jahren Singledasein ernsthafte, partnerschaftliche Gedanken und war bereit, das eine oder andere Opfer zu bringen. Bis eben diese eine, perverse Forderung kam, die ich ihr nicht erfüllen konnte, aus Prinzip. Und weil ich nicht mitgespielt habe, hat sie dann einen kleinen, privaten Rachefeldzug gestartet, mich in eine Intrige verwickelt und nachdem ich etwas laut Revoltiert habe, bei der Polizei angezeigt. Und jetzt sind meine ganzen Gedanken an diese blödsinnige Geschichte gebunden und ich habe überhaupt keinen Freiraum im Kopf, mich mit dem Krebs zu beschäftigen, weil ich einfach so scheißdrauf bin, auf alles. Ich hoffe, dass sich das noch im März alles auflöst in wohlgefallen, dass ich Anfang April mit den Voruntersuchungen beginnen kann.
ja, ich weiß viel aus ihrem Leben und ich versteh auch in gewissen Rahmen ihr Misstrauen, aber ich persönlich hab ihr nicht einen einzigen Grund geliefert, es zu pflegen. Meine Arbeit endet um 15:30 und um 16 Uhr war ich zu Hause. Ich habe diese krankhaft eifersüchtige Frau geliebt wie ein Hund sein Frauchen, auch wenn er dann und wann mal getreten wird, aber ich lass mich nicht gegen Freunde aufhetzen, in der Liga spiel ich nicht mit. Und wenn betreffende Person dann aus Rache hingeht und im Gegenzug versucht, die Freunde gegen mich aufzuwiegeln, werd ich vom Hund zum Wolf und mein VErständnis für ihr Misstrauen, ihren Kontrollzwang und ihr gesamtes psychisches Leiden wird auf eine harte Probe gestellt.
Mensch Willi,
als erstes möchte ich Dir sagen,
daß es auch mir sehr, sehr leid für Dich tut.
Aber ich weiß - damit ist Dir nicht geholfen.
Kann es sein,
daß Du einfach zu lieb für diese Welt bist?
Du hast viel gegeben - ohne Frage - aber war es nicht vielleicht sogar ein bißchen zu viel?
Nimm es mir bitte nicht übel,
aber das alles was Du beschreibst,
hört sich für mich schon sehr krank an.
Diese Frau hat ein echtes Problem,
welches sie erstmal in den Griff bekommen sollte,
denn so ist sie garnicht fähig eine Beziehung zu leben.
Du kannst doch nicht Dein eigenes Leben verschenken -
Ich kenne diese Eifersucht von jungen Menschen,
aber doch nicht von einer gestandenen Frau?!
Selbst wenn sie viel böses erlebt hat,
so hätte sie Dich doch trotzdem auch erkennen müssen.
Auch wenn es Dich wenig tröstet,
aber Du kannst wirklich froh sein,
das sie aus Deinem Leben verschwunden ist,
denn so hast Du jedenfalls Dein Leben wieder zurück -
Auch wenn es im Moment weh tut
& mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist.
Niemals darf man seine Freunde aufgeben,
dieses von Dir zu verlangen,
hätte Dich doch schon wach werden lassen müssen.
Was wäre nur aus Dir geworden,
wenn ihr erst ein paar Jahre zusammen gelebt hättet?
Ein Mensch ohne eigene Meinung,
& dressiert wie ein kleiner Hund?
Nein Willi,
das ist es nicht wert
& hat nur sehr wenig bis überhauptnichts mit Liebe zu tun.
Du wäst niemals glücklich geworden.
Es ist immer gut,
wenn man sich ein Stück weit auf seinen Parnter zubewegt,
gerade wenn er Probleme hat,
aber ihn zu "ersticken" kann keine Krankheit heilen.
Ich kann verstehen,
daß Du nicht mehr allein sein wolltest - ich war auch nicht gerne allein -
aber deshalb kann man doch nicht sein eigenes Leben verschenken,
& Du warst auf dem besten Wege dorthin.
Das sie jetzt zu solchen Mittel greift,
wird bestimmt auf sie zurück fallen - denke ich -
denn nach meiner Erfahrung zahlt sich Rache niemals aus.
Willi,
ich drück Dir ganz fest beide Daumen,
& bitte - hab Vertrauen in das Leben,
denn es kommt alles auf sie zurück.
Übrigens werden die Wölfe mehr geliebt,
als die Hunde!
