Materie - Illusion

Die spezielle Relativitätstheorie liefert keine Evidenz für den philosophischen Subjektivismus. Tatsächlich spielt die Subjektivität des Menschen in der Relativitätstheorie keine Rolle.

Gedankenexperimenteller Beweis:

Ich befinde mich auf einem Bahnhof. Mit gleichförmiger Geschwindigkeit fährt ein Zug an mir vorbei. Zu Beginn des Experimentes wurden die Zuguhren und die Uhren des Bahndamms synchronisiert. Welches Resultat beschert mir meine Messung? Ich stelle fest, dass die Zuguhren gegenüber meinen Bahnhofsuhren um einen gewissen Betrag langsamer gehen, und das geschieht unabhängig davon, ob ich am Bahnhof stehe, ob Du Dich am Bahnhof befindet oder ob die beobachtenden Subjekte Frieda oder Otto heißen - alle mäßen die identische Zeitdilatation der Zuguhren. Tolle Subjektivität.;)

Eine Frage dazu:

Wer sieht den Zug?
Dir ist schon klar dass dieses ganze Szenario gerade in deinem Kopf stattfindet oder?
 
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Eine Frage dazu: Wer sieht den Zug?

Der Beobachter am Bahndamm, der den Zeitverlauf des Zuges mit der speziellrelativistischen Formel beschreibt. Dieser Beobachter kann jedes menschliche Subjekt sein, es ist irrelevant. Individuen sind hier beliebig austauschbar.

Dir ist schon klar dass dieses ganze Szenario gerade in deinem Kopf stattfindet oder?

Diesen Satz hast Du eben erst nachgetragen... Ja, natürlich findet dieses Gedankenexperiment in meinem Gehirn statt, wo denn sonst? Es ist aber inzwischen auch experimentell belegt, dass die menschliche Subjektivität keinen Einfluss auf physikalische Messergebnisse hat.
 
Es ist dein Glaubenssystem, mir ist das schon klar. Trotzdem ist es nur in deinem Kopf. Danach gestaltet sich dann auch deine Welt.

Da müsstest Du zunächst einmal "meine Welt" definieren... Freilich agiere ich nach meinem Glauben, alles andere wäre auch vollkommen irrational. Jeder Mensch legt seine Handlungsmuster gemäß seinem Denken und Glauben aus. Wir alle müssen glauben, da wir nichts wissen können. Es stellt sich aber immer die Frage, welchen Quellen man seinen Glauben schenkt.

Ein vernünftiger Glaube muss spezielle Kriterien erfüllen. Man sollte beispielsweise stets das Für und Wider erwägen und einen Realitätsbezug über empirische Daten herstellen können. Andernfalls besäße man eben einen halt- und grundlosen Glauben usw.

Meine reale Umgebung kann ich durch ein pures Denken oder Glauben übrigens nicht verändern. Ebenso wenig beobachte ich die Manifestation mentaler Inhalte... Ich denke jetzt mal an einen frisch gepressten Orangensaft, wünsche mir selbigen sehnlichst herbei... Aber... oh Schreck... noch immer steht keiner vor mir... Was ist los?
 
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