Magie und Gottesglaube

Shenandoah schrieb:
Die bereits mehrfach angesprochene höhere (obere) Macht ist für mich Gott.
Sollte es aber in der Magie den Begriff "Höhere Macht" als einen eigenen Bestandteil geben, so ist mir dies nicht bekannt gewesen.

naja, man könnte noch unterscheiden in Elfen, Feen, Engel, Erzengel, Meisterseelen oder erleuchtete Seelen, die verschiedenen Erdgötter (jede Religion hat ja ihre eigenen und hier mag man sich nun streiten, ob sie alle eins sind im Endeffekt oder in ihrer Zeit erst entstanden sind - eben durch die Menschen - womit wir wieder beim Thema wären), Sphärenwesen usw. Gott zu ereichen/erkennen, ist denke ich gar nicht so einfach.

Kami
 
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Ich Glaube, dass sich die Magie aus dem Gottesglaube erhoben hat

Magie (von griechisch µa?e?a, mageía aus persisch mag – Ursprünglich für persische bzw. medische Priester)
Ist zwar von Wikipedia aber ich hab es schon oft gelesen.
Ausserdem glaube ich dass da auch was dran war, da die meisten Rituale (ganz(viel)^^)früher zur Kommunikation mit den Göttern genutzt wurde. ZB um die Wettergötter zu beruhigen ein paar Tiere opfern. Oder einen schönen Tanz/ein Fest um die Götter zu erhen oder ihnen zu danken.

Ausserdem:
Was wäre Magie ohne ein transzentes Bewusstsein!? Daher muss es auch transzendentale Wesenheiten/Götter geben.
Ist ein Gott nicht nur ein immaterieller Magier!? bzw. ein Magier ein Gott in Ausbildung!? (nicht zu wörtlich nehmen).

mlg
-HaZe
 
Bisher hab ich nur mitgelesen, aber dieses Thema hat mich nun doch bewogen mich anzumelden. Also ersteinmal ein Hallo an alle!

Zu Deiner Frage shenandoah:
Soweit ich weiß ist die Magie als Folge des Nichtwissens um die Funktionsweise natürlicher Prozesse entstanden, ein einfaches Beispiel: schlechtes Wetter bringt eine schlechte Ernte, also wird vor der Aussaat, während der Wachstumszeit, nach der Ernte jeweils ein bestimmtes Ritual durchgeführt, um die Mächte, die dafür verantwortlich sind gnädig zu stimmen. Sollte das nicht funktionieren, wird wieder ein Ritual durchgeführt, da etwas an dem Vorherigen nicht gestimmt haben kann und die betreffende Macht "noch unzufrieden" ist. So scheint es jedenfalls bei den Stammeskulturen gewesen zu sein bzw. zu sein und auch bei den prähistorischen Völkern.
Es ist nun die Frage was Du unter Gottesglauben verstehst. Es ist nur verständlich, dass sich oben genannte Völker die Kräfte, ja eigentlich der Natur personalisiert haben, weil es für Menschen offenbar schwer vorstellbar ist, dass es nichtpersonalisierte Kräfte gibt, die unabhängig vom Menschlichen Tun wirken... So entstanden die verschiedenen Gottheiten und auch Dämonen, die für alles Mögliche verantwortlich gemacht wu/erden und die auch persönlich angesprochen werden können. Mit denen quasi verhandelt werden kann.
"Monotheistische" Religionen (zumindest vordergründig) sind erst vor relativ kurzem entstanden, was Arcanum ja auch schon sagte. Magie wird dort interessanter Weise oft ausgeklammert, bzw. nicht zugegeben, dass sie betrieben wird. Kannst ja mal bei der Religionssoziologie von Max Weber nachlesen was er so schreibt. Ist zwar erstmal keine so leichte Lektüre aber doch ganz interessant.

Soviel zu meiner Meinung zu Deinen Fragen.
LG
elain
 
Shenandoah schrieb:
Zwei Fragen an die Wissenden unter Euch:


1. Ist die Magie älter als der Gottesglaube?

2. Ist der Gottesglaube vielleicht sogar aus der Magie heraus entstanden, weil die Magier (oder dann auch Götter) Dinge bewerkstelligen konnten, bei denen Normalsterblichen "die Münder offen standen"?


Danke für das Interesse!


Magie ist kein Glaube,sondern der Weg Gottes zu sich selber.Magie ist SEIN.

G.Tariel
 
Hallo ;)

Ich habe Magie schon immer als etwas gesehen, was von Göttern unabhängig existiert und ist.
Magie ist für mich die Kraft, die diese Welt zusammenhält, die Götter sitzen wer weiß wo und sind weit weg, für mich nicht real auf dieser Welt, aber Magie ist real, obwohl man sie nicht anfassen kann oder wirklich sieht, ist sie überall.

Woraus Magie entstanden ist, also der Glaube daran, weiss ich ehrlich gesagt nicht, nur für mich ist Magie das Weltliche und Gott/Götter das Über-Weltliche, welches wenig Bezug zu unserem Leben hat - Magie indes hat enormen Bezug zu unserem Leben und auch bestimmt mehr als wir vermuten!

Cipher
 
Ich bin im Zusammenhang mit diesem Thema vor einiger Zeit auf ein interessantes Kapitel in einem Buch gestoßen. Ich werde nicht wörtlich zitieren, sondern eine kurze Zusammenfassung geben. Der Autor unterscheidet drei Arten von Magie:

- Die Magie, in welcher der Magier das Werkzeug der göttlichen Macht ist - das ist die geheiligte, göttliche Magie, auch Theurgie genannt.

- Die Magie, in welcher der Magier selbst die Quelle der magischen Operation ist - das ist die persönliche (weltliche) Magie.

- Und die Magie, in welcher der Magier das Werkzeug elementarer oder anderer Kräfte seines Unterbewussten ist.

Über die beiden letzten Arten der Magie schreibt der Autor nichts. Ich denke, hier im Forum dreht sich fast alles um diese beiden Arten der Magie, darüber wird genug diskutiert. Doch auf die erste Definition geht er genauer ein und schreibt folgendes:

"Der Weg der geheiligten Magie steht im Einklang mit dem göttlichen Willen. In der Geschichte der Menschheit und in allen Religionen gibt es Erzählungen über Wundertaten und Heilungen. Die Bibel berichtet, dass die Jünger das Werk Jesu weiterführten und Heilungen und Wunder vollbrachten. So gibt es eine Geschichte über Petrus und seiner Reise nach Lydda: "Dort traf er einen Mann, Äneas, der schon acht Jahre gelämt zu Bett lag. Petrus sprach zu ihm: 'Äneas, Jesus Christus macht dich gesund. Steh auf!' Sofort erhob er sich." (Apg 9, 32ff)

Man könnte nun sagen, dass die Heilung des Äneas nichts mit Magie zu tun hat, sondern dass sie einzig und allein ein Wunder Gottes sei und Petrus damit nichts zu tun hat. Doch wenn dem so wäre, warum wurde Äneas dann nicht direkt und schon viel früher geheilt?

Doch Petrus hatte durchaus etwas damit zu tun. Seine Anwesenheit und seine Worte waren nötig, damit die Heilung tatsächlich stattfinden konnte. Nur durch die Vereinigung des göttlichen und des menschlichen Willens konnte Äneas geheilt werden. Jede magische Arbeit, die aus dieser Einheit des Willens geschieht, wird als geheiligte Magie bezeichnet."


Der Text stammt aus dem Buch "Die großen Arcana des Tarot", der Autor des Buches ist anonym.

So jetzt wird es noch interessanter: Das Vorwort zu dem Buch stammt von Hans Urs von Balthasar. Über ihn lässt sich u.a. auf Wikipedia folgendes finden:

"Hans Urs von Balthasar (* 12. August 1905 in Luzern; † 26. Juni 1988 in Basel) war ein Schweizer Theologe. Er zählt zu den bedeutendsten katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Von Balthasar zählt auch zu den wichtigsten Vorläufern des Zweiten Vatikanischen Konzils. Papst Paul VI. berief ihn in die Internationale Theologenkommission.

Aufgrund seiner Verdienste wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal ernannt, er starb jedoch zwei Tage vor der Übergabe des Kardinalsbiretts.


Viele Grüße

Resh
 
Golden Dawn schrieb:
Ich bin im Zusammenhang mit diesem Thema vor einiger Zeit auf ein interessantes Kapitel in einem Buch gestoßen. Ich werde nicht wörtlich zitieren, sondern eine kurze Zusammenfassung geben. Der Autor unterscheidet drei Arten von Magie:

- Die Magie, in welcher der Magier das Werkzeug der göttlichen Macht ist - das ist die geheiligte, göttliche Magie, auch Theurgie genannt.

- Die Magie, in welcher der Magier selbst die Quelle der magischen Operation ist - das ist die persönliche (weltliche) Magie.

- Und die Magie, in welcher der Magier das Werkzeug elementarer oder anderer Kräfte seines Unterbewussten ist.

Über die beiden letzten Arten der Magie schreibt der Autor nichts. Ich denke, hier im Forum dreht sich fast alles um diese beiden Arten der Magie, darüber wird genug diskutiert. Doch auf die erste Definition geht er genauer ein und schreibt folgendes:

"Der Weg der geheiligten Magie steht im Einklang mit dem göttlichen Willen. In der Geschichte der Menschheit und in allen Religionen gibt es Erzählungen über Wundertaten und Heilungen. Die Bibel berichtet, dass die Jünger das Werk Jesu weiterführten und Heilungen und Wunder vollbrachten. So gibt es eine Geschichte über Petrus und seiner Reise nach Lydda: "Dort traf er einen Mann, Äneas, der schon acht Jahre gelämt zu Bett lag. Petrus sprach zu ihm: 'Äneas, Jesus Christus macht dich gesund. Steh auf!' Sofort erhob er sich." (Apg 9, 32ff)

Man könnte nun sagen, dass die Heilung des Äneas nichts mit Magie zu tun hat, sondern dass sie einzig und allein ein Wunder Gottes sei und Petrus damit nichts zu tun hat. Doch wenn dem so wäre, warum wurde Äneas dann nicht direkt und schon viel früher geheilt?

Doch Petrus hatte durchaus etwas damit zu tun. Seine Anwesenheit und seine Worte waren nötig, damit die Heilung tatsächlich stattfinden konnte. Nur durch die Vereinigung des göttlichen und des menschlichen Willens konnte Äneas geheilt werden. Jede magische Arbeit, die aus dieser Einheit des Willens geschieht, wird als geheiligte Magie bezeichnet."


Der Text stammt aus dem Buch "Die großen Arcana des Tarot", der Autor des Buches ist anonym.

So jetzt wird es noch interessanter: Das Vorwort zu dem Buch stammt von Hans Urs von Balthasar. Über ihn lässt sich u.a. auf Wikipedia folgendes finden:

"Hans Urs von Balthasar (* 12. August 1905 in Luzern; † 26. Juni 1988 in Basel) war ein Schweizer Theologe. Er zählt zu den bedeutendsten katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Von Balthasar zählt auch zu den wichtigsten Vorläufern des Zweiten Vatikanischen Konzils. Papst Paul VI. berief ihn in die Internationale Theologenkommission.

Aufgrund seiner Verdienste wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal ernannt, er starb jedoch zwei Tage vor der Übergabe des Kardinalsbiretts.


Viele Grüße

Resh

Danke für diese Anregung. Du hast Recht, über Theurgie las ich auch mal was. Was das betrifft gibt es wohl unter anderem z.B. auch eine sogenannte "weiße Bruderschaft". Und soweit ich weiß benutzen diese Leute im Allgemeinen keinerlei oder kaum Hilfsmittel (Symbole, magische Gerätschaften und dergleichen) , sondern lassen Gottes Kraft in und durch sich wirken. Und ihnen geht es nicht darum irgendwelche Wesen heraufzubeschwören etc., sondern einfach nur Gottes Willen auszuführen.

Steht in dem Buch noch etwas mehr zum Thema, Vereinigung des göttlichen Willens mit dem des Menschen? Also wie das funktioniert, warum es nötig ist etc., damit hier eine Heilung entstehen kann?

Hm, daß gibt dem ganzen Thema ja noch mal einen anderen Denkanstoß.

Viele Grüße,
Kami
 
Hallo Nahatkami,

Das Buch "Die großen Arcana des Tarot" empfehle ich gerne Leuten als Begleitliteratur zu ihrer praktischen Arbeit. Aber das Buch ist keine leichte Kost, sondern eher für Leute geeignet, die tiefer in die westliche Mysterientradition einsteigen wollen. Konkrete praktische Anweisungen wirst du darin nicht finden, aber jede Menge Wissen über die Prinzipien der Magie und der Hermetik, die du als Vorbereitung für die praktische Arbeit brauchst.

Die Techniken der theugischen Magie kann man lernen, so wie andere magische Techniken auch. Allerdings gibt es nicht viel Literatur darüber und nur wenige magische Schulen und Orden, die die Theurgie unterrichten.

Viele der Rituale und magischen Techniken der Theugie unterscheiden sich zunächst kaum von denen der allgemein bekannten Magie. Eines jedoch wird in keinem theurgischen Ritual fehlen - die Anrufung der höchsten Kraft Gottes und die Verschmelzung des göttlichen Willens mit dem eigenen Willen. Im Ritual wird der Magier dann zum Kanal für diese Kraft zu werden.

In einem hast du Recht - Hilfsmittel sind kaum nötig und auch die magischen Formeln sind nicht kompliziert, doch ohne die innere Reife und die richtige Einstellung werden diese Techniken nicht funktionieren, sondern nur leere Gesten und Worte bleiben.

Viele Grüße

Resh
 
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Golden Dawn schrieb:
Hallo Nahatkami,

Das Buch "Die großen Arcana des Tarot" empfehle ich gerne Leuten als Begleitliteratur zu ihrer praktischen Arbeit. Aber das Buch ist keine leichte Kost, sondern eher für Leute geeignet, die tiefer in die westliche Mysterientradition einsteigen wollen. Konkrete praktische Anweisungen wirst du darin nicht finden, aber jede Menge Wissen über die Prinzipien der Magie und der Hermetik, die du als Vorbereitung für die praktische Arbeit brauchst.

Die Techniken der theugischen Magie kann man lernen, so wie andere magische Techniken auch. Allerdings gibt es nicht viel Literatur darüber und nur wenige magische Schulen und Orden, die die Theurgie unterrichten.

Viele der Rituale und magischen Techniken der Theugie unterscheiden sich zunächst kaum von denen der allgemein bekannten Magie. Eines jedoch wird in keinem theurgischen Ritual fehlen - die Anrufung der höchsten Kraft Gottes und die Verschmelzung des göttlichen Willens mit dem eigenen Willen. Im Ritual wird der Magier dann zum Kanal für diese Kraft zu werden.

In einem hast du Recht - Hilfsmittel sind kaum nötig und auch die magischen Formeln sind nicht kompliziert, doch ohne die innere Reife und die richtige Einstellung werden diese Techniken nicht funktionieren, sondern nur leere Gesten und Worte bleiben.

Viele Grüße

Resh

Hallo Resh,

bin eigentlich nicht großartig auf der Suche nach praktischen Anleitungen. Ich denke, wenn man da einiges gelesen hat, hat man ungefähr verstanden, wie das Prinzip der Magie funktioniert und könnte sich theoretisch etwas eigenes ausdenken: wenn man die Grundlagen kennt... :) . Und damit wären wir auch gleich bei der Reife, von der Du sprichst. Wenn es so einfach gehen würde, könnte sicher jeder "Gott" rufen bzw. magisch rumexperimentieren und was auf die Beine stellen. Klappt aber nicht. Ist vielleicht ganz gut so!?

Ich kenne eigentlich nur ein Buch zum Thema. Das ist von Omraam Mikhael Aivanhov, "Das Buch der göttlichen Magie". Er hat scheinbar noch etliche andere Bücher geschrieben und überall verteilt seine Kreise/Schüler/Anhänger. Keine Ahnung, was die so speziell machen - doch bei google kann man da einiges zu finden (wen es interessiert).

Viele Grüße,
Kami
 
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