Ich bin im Zusammenhang mit diesem Thema vor einiger Zeit auf ein interessantes Kapitel in einem Buch gestoßen. Ich werde nicht wörtlich zitieren, sondern eine kurze Zusammenfassung geben. Der Autor unterscheidet drei Arten von Magie:
- Die Magie, in welcher der Magier das Werkzeug der göttlichen Macht ist - das ist die geheiligte, göttliche Magie, auch Theurgie genannt.
- Die Magie, in welcher der Magier selbst die Quelle der magischen Operation ist - das ist die persönliche (weltliche) Magie.
- Und die Magie, in welcher der Magier das Werkzeug elementarer oder anderer Kräfte seines Unterbewussten ist.
Über die beiden letzten Arten der Magie schreibt der Autor nichts. Ich denke, hier im Forum dreht sich fast alles um diese beiden Arten der Magie, darüber wird genug diskutiert. Doch auf die erste Definition geht er genauer ein und schreibt folgendes:
"Der Weg der geheiligten Magie steht im Einklang mit dem göttlichen Willen. In der Geschichte der Menschheit und in allen Religionen gibt es Erzählungen über Wundertaten und Heilungen. Die Bibel berichtet, dass die Jünger das Werk Jesu weiterführten und Heilungen und Wunder vollbrachten. So gibt es eine Geschichte über Petrus und seiner Reise nach Lydda: "Dort traf er einen Mann, Äneas, der schon acht Jahre gelämt zu Bett lag. Petrus sprach zu ihm: 'Äneas, Jesus Christus macht dich gesund. Steh auf!' Sofort erhob er sich." (Apg 9, 32ff)
Man könnte nun sagen, dass die Heilung des Äneas nichts mit Magie zu tun hat, sondern dass sie einzig und allein ein Wunder Gottes sei und Petrus damit nichts zu tun hat. Doch wenn dem so wäre, warum wurde Äneas dann nicht direkt und schon viel früher geheilt?
Doch Petrus hatte durchaus etwas damit zu tun. Seine Anwesenheit und seine Worte waren nötig, damit die Heilung tatsächlich stattfinden konnte. Nur durch die Vereinigung des göttlichen und des menschlichen Willens konnte Äneas geheilt werden. Jede magische Arbeit, die aus dieser Einheit des Willens geschieht, wird als geheiligte Magie bezeichnet."
Der Text stammt aus dem Buch "Die großen Arcana des Tarot", der Autor des Buches ist anonym.
So jetzt wird es noch interessanter: Das Vorwort zu dem Buch stammt von Hans Urs von Balthasar. Über ihn lässt sich u.a. auf Wikipedia folgendes finden:
"Hans Urs von Balthasar (* 12. August 1905 in Luzern; 26. Juni 1988 in Basel) war ein Schweizer Theologe. Er zählt zu den bedeutendsten katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Von Balthasar zählt auch zu den wichtigsten Vorläufern des Zweiten Vatikanischen Konzils. Papst Paul VI. berief ihn in die Internationale Theologenkommission.
Aufgrund seiner Verdienste wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal ernannt, er starb jedoch zwei Tage vor der Übergabe des Kardinalsbiretts.
Viele Grüße
Resh