Worin besteht die "Verführung zum Bösen"?
Das Böse steht nicht irgendwie abseits vom Menschen, geduldig wartend, bis der Mensch geruht, es zu beachten. Es ist im Menschen, es sitzt tief in seiner Seele. Und gerade darum , weil das Böse so tief in der Seele des Menschen sitzt, meint der Mensch, er brauche es nicht zu beachten. Ja er meint, es sei vom Bösen nichts in ihm. Denn in solchen Tiefen kann er ja nicht hinabblicken. Und hinabblicken wollen will er erst recht nicht.
Sitzt aber die Finsternis, das Böse, in seiner Seele, ohne beachtet, ohne heraufgeholt und aufgelöst zu werden, so bleibt es bis ans Ende der Welt dort sitzen. Und hängt es vom Menschen ab, ob es heraufgeholt wird, oder nicht, so kann es dort bis ans Ende der Welt in der Gewissheit weiterdösen, daß es niemals auch nur gestört oder gar aufgeweckt wird. Bleibt aber all das Böse in der Seele des Menschen, so wirkt es in ihm unablässig, und der Mensch macht keinen einzigen , noch so winzigen Schritt in seiner Entwicklung. Dann döst er nämlich ebenfalls und er bleibt bis in alle Ewigkeit dort stehen, wo er gerade ist.
Was tut nun Gott, der unbedingt erreichen möchte, daß sein zärtlich und innige geliebtes Kind , der Mensch, doch die Güte hat aufzustehen, um sich auf den Weg zu ihm zu machen ? Er schickt einen seiner ihm am treuesten ergebenen Diener zu ihm, damit er ihn aufscheuche und ihn veranlasse, dennoch einige zaghafte Schritte vorwärts zu wagen.
Und wie kann dieser Diener Gottes das Kindchen aufscheuchen ?
Indem er es wütend macht. Aggressiv macht. Eifersüchtig, rachgierig, neidisch, ja brutal und destruktiv und rücksichtslos "macht" - und jeder wird die Liste, an sich denkend weiterführen können - , "macht" in Anführungszeichen, denn er braucht sich ja gar nicht große Mühe dazu zu geben. Er muß den Menschen nicht böse machen. Der Mensch ist es schon von Natur aus. Das Böse ist ja sogar ein sehr wichtiger Bestandsteil seiner Seele.
Er muß ja das Böse in sich aufgenommen haben, um es und damit die Ersphäre vergeistigen, in seiner Seele in Licht verwandeln zu können.
Darum muß aus dem Mensch all das Böse an die Oberfläche geholt werden. Es kann nur dann erfahren erkannt und eines Tages aufgearbeitet und somit vergeistigt werden.
Der Satan hilft dem Menschen. Er hilft ihm, das Böse, das er in sich aufgenommen hat, ja aufnehmen mußte, zu läutern.
Er hilft dem Menschen, seinem Herrn , seinem eigenen Herrn , der ja auch der Herr des Menschen ist, näher zu kommen. Er hilft ihm, denn er liebt den Menschen.
Nur liebt er ihn klug. Freilich erträgt es nicht jeder Mensch, wenn er nicht sentimental , sondern klug geliebt wird.
Er liebt den Menschen, und dies ist auch der einzige Grund, warum er sich mit dem Menschen abplagt und in dessen Seele aufräumt. Sein Anteil bei den Aufräumungsarbeiten beschränkt sich allerdings darauf, zu zeigen, was noch in Finsternis gehüllt ist, wo also der Unrat versteckt ist. Es ist dann dem Menschen und seinen nicht gerade beneidenswerten Helfern und Geistigen Führern überlassen, den Unrat zu entfernen, um ihn in einer "Kläranlage" nützlich und für das Gute verwertbar zu machen.
"Satan" - das ist eigentlich der Sammelbegriff für den Himmelsfürsten LUZIFER und die die große Schar seiner Mitarbeiter. Sie sind Freunde und Wohltäter der Menschen. Der Gedanke ist ungewohnt, doch es ist vorbehaltlos wahr. Sie sind unsere Wohltäter, denn sie verhelfen uns zur Läuterung. Sie verhindern, daß wir, wie verlassene Säuglinge, für immer in unserem eigenen Unrat liegen bleiben, um darin schließlich zu ersticken.
Gott, der den Menschen unsäglich liebt und ihn unentwegt an sich zieht, will dies verhindern. Deshalb gesellt er jedem Menschen nicht nur einen Helfer auf seiner Lichtseite, einen Schutzengel und noch viele andere Lichtgestalten bei, die ihm in allem beistehen, sondern einen Helfer auch auf seiner Schattenseite, der hinter ihm steht und ihm genau so beisteht wie sein Schutzengel und die anderen Geistigen Führer.
Jeder Mensch hat neben seinem persönlich zu ihm gehörenden Schutzengel auch einen ebenso nur für ihn zuständigen Engel aus LUZIFERS Schar. Dieser zeigt ihm bei jeder Gelegenheit, was an Unrat und an Finsternis noch in ihm , in seiner Seele, vorhanden ist. Er hilft ih, den Unraut aus sich herauszuholen und aufzulösen, die Finsternis zu erhellen.
Er hilft dem Menschen, weil er ihn wirklich liebt. Daher ist dieser Engel aus LUZIFERS Schar keines wegs erbaut oder gar erfreut, wenn er und nicht der Mensch den "Sieg" davonträgt. Er ist sogar betrübt, wenn er den Menschen - schon wieder und wie oft schon - zu Fall bringt. Denn er legt dem Menschen lediglich Lektionen vor, und ein guter Lehrer ist selber überaus zufrieden und glücklich, wenn seine Schüler die Prüfung , die er als Lehrer selbst zu gestalten, ja vielleicht streng zu halten hat, gut oder sogar mit Auszeichnung besteht.
LUZIFER und seine Engel und Freunde sind Freunde und keine Feinde des Menschen. Sie haben eine so unvorstellbar große Liebe in sich, daß sie diese völlig undankbare Rolle, den Menschen zu verführen und ihn zum Bösen anzuhalten, auf sich genommen haben.
Sie haben diese Rolle übernommen, weil sie den Menschen lieben und weil sie Gott, den sie aus tiefster Seele lieben, durch und durch gehorsam sind. Sie sind keine Abtrünnigen, keine sich gegen Gott empörenden, keine "gefallenen" Engel, keine "schwarzen", keine "bösen" Himmelsfürsten, sondern ebenso intime und in allem folgende und gehorchende Söhne Gottes, wie ein Erzengel MICHAEL , mit dem sie in Kampfgefechten die unbedingt nötigen Spannungen im Kosmos entstehen zu lassen und auszutragen haben, damit das Weltgeschehen "geschehen" , die Schöpfung voranschreiten und ihrer Vollendung entgegenwachsen kann.
http://www.geistigenahrung.org/ftopic22772.html